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Multifile Schnüre, WOL, Messungen

Ehrlich gesagt ist es mir nicht ganz Wurscht woher ein Produkt stammt. Aber man kann fast kaufen was man will, fast überall steckt China mindesten mit drin.

So habe ich vor 2 Wochen auf einer Page meine Slow-Jig Rütchen in USA bestellt, geliefert wurden sie dann direkt aus Guangong. Frei Haus und unglaublich schnell geliefert, obwohl über das Wochenende gerade Ostern war. An der Qualität gibt es nichts, aber auch rein gar nichts auszusetzen - zum Gegenteil! Dies zu Preisen wo man sich erst mal die Augen reiben muss, wie sowas überhaupt möglich ist.

Ich finde es beängstigend, was mittlerweile abläuft und das Ende dieser Fahnenstange scheint noch längst nicht erreicht zu sein. Man denke Z.B. an die Automobilindustrie, oder Produkte in der Solarindustrie, dagegen ist das Handels-Volumen von Angelprodukte ein Fliegenschiss. Aber all Dies geht unserer einheimischen Wirtschaft verloren. Was das langfristig für unsere Produktionsorte bedeutet, muss man wohl Niemandem erklären.
Fredi, das stimmt alles. Ich hatte beruflich auch viel mit China zu tun. Das die Preise, die China für ihre Waren aufruft, z.T. so niedrig sind hat ja auch einen einfachen Grund. In China gibt es keine frei Marktwirtschaft und eine soziale Marktwirtschaft schon gar nicht. Der größte Erfolg der soziale Marktwirtschaft hier in Deutschland war der Kündigungsschutz der Mitarbeiter. So etwas gibt es in China nicht. Und über Verdienst brauchen wir auch nicht reden. Die Chinesen betreiben eine sehr aggressive Marktstrategie. Um in einen Markt rein zukommen werden diese Produkte / Produktion staatlich subventioniert und zu Dumpingpreisen vermarktet. Das kann sich in Europa keiner erlauben und wird auch so nicht gemacht. Wenn sich das Produkt dann etabliert hat und bereits Abhängigkeiten bestehen werden die Preise langsam angezogen. China kauft auch mal schnell eine mittelgroße Fabrik in Europa, aber nicht wegen der Produkte, sondern nur damit sie die europäische Infrastruktur nutzen kann. Über den Weg werden dann auch die eigenen Produkte aus China vermarktet. Ich will jetzt nicht zu politisch werden, aber hier muß Europa verdammt aufpassen. Gerade bei der derzeitigen chinesischen Führung.
 
Das die Hersteller auf die Packung draufschreiben wie die gerade Lustig sind ist ja schon lange allgemein bekannt.
in der Spitze war Whiplasch 0.06/10.6kg, die real, optisch gemessen ca.0.22mm dick war.

Mir ist seit ca. 1,1/2 Jahrzehnten bekannt das BSM der Erfinder und Patenträger dieser Polyethylenfasern unter dem Namen Dyneema ist.
und nur noch ein Konzern Honeywell in Lizenz das gleiche unter dem Namen Spectra produzieren durfte.
Es gab keine Hinterhofbuden die da mitgemischt haben, mit zweifelhafter Qualität.
Deswegen konnte man auch davon ausgehen das die Fasern in geflochtenen Schnüren entweder Dyneema oder Spectra sind die sich nicht großartig unterscheiden.
Evtl. die Dicke der Fasern, was aber keinen so Großen Einfluß auf die Tragkraft hatt bei gleichem Querschnitt eines Faserstranges.
Wie Dieter schon geschrieben hat gibt es Sicherlich etwas bessere und etwas schlechtere Qualität.
Aber entscheidend ist was in der Praxis unter dem Strich rauskommt, nicht irgendwelche Details deren Wirkung man am Ende kaum feststellen oder aufgrund der Schwankungen nur im sehr groß angelegten Test nachweisen könnte.

Nach weit über 100 Schnurproben die ich früher mal gemessen hatte war zu sehen das die mit besonders guten Fasern geworben hatten sich im Schnitt nicht von den Mittelpreisigen Schnüren absetzen konnten und teilweise sogar an dem unteren Rand des Tragkraft-Durchmesser Verhältnisses lagen.
Da hilft dann auch wenig das die Schwankungsbreite geringer war, wenn die anderen günstigeren mehr zum besseren geschwankt haben.
Was für Schlüße soll man daraus zihen? Das es an der Qualität der Fasern liegt?

Die ganz günstigen und Chinesischen die ich vor Jahren mal gemessen habe waren im Schnitt ca. 15% dicker bei gleicher Tragkraft als der Durschnitt der anderen Geflochtenen. War also für den Normalangler auch kein so Weltbewegender Unterschied und ich gehe davon aus das es bei den Chinaschnüren um Chinesisches Material gehandelt hat. Logische Schlußvolgerung; Die Chinesen können es auch, inzwischen wohl auch besser als damals vor ca. 5 Jahren.
Wenn eine günstige Schnur weniger trägt muss es auch nicht zwangsweise an schlechteren Polyethylenfasern liegen.
Habe mal gelesen das aus Kostengründen da auch Polyesterfasern beigemischt wurden die ja weniger tragfähig als die üblichen Polyethylenfasen sind.
Wir werden dank Dieter seinem Test hier am Ende etwas mehr wissen wie es mit den Chinaschüren aussiht.
Walko, irgendwie habe ich jetzt den Überblick verloren. Damit wir nicht aneinander vorbei reden und uns womöglich im Detail verlaufen, sag doch bitte nochmal was dein Standpunkt ist bzw. deine Kernaussage zum dem Thema ist.
 
Fredi, das stimmt alles. Ich hatte beruflich auch viel mit China zu tun. Das die Preise, die China für ihre Waren aufruft, z.T. so niedrig sind hat ja auch einen einfachen Grund. In China gibt es keine frei Marktwirtschaft und eine soziale Marktwirtschaft schon gar nicht. Der größte Erfolg der soziale Marktwirtschaft hier in Deutschland war der Kündigungsschutz der Mitarbeiter. So etwas gibt es in China nicht. Und über Verdienst brauchen wir auch nicht reden. Die Chinesen betreiben eine sehr aggressive Marktstrategie. Um in einen Markt rein zukommen werden diese Produkte / Produktion staatlich subventioniert und zu Dumpingpreisen vermarktet. Das kann sich in Europa keiner erlauben und wird auch so nicht gemacht. Wenn sich das Produkt dann etabliert hat und bereits Abhängigkeiten bestehen werden die Preise langsam angezogen. China kauft auch mal schnell eine mittelgroße Fabrik in Europa, aber nicht wegen der Produkte, sondern nur damit sie die europäische Infrastruktur nutzen kann. Über den Weg werden dann auch die eigenen Produkte aus China vermarktet. Ich will jetzt nicht zu politisch werden, aber hier muß Europa verdammt aufpassen. Gerade bei der derzeitigen chinesischen Führung.
Das ist mit Sicherheit genau so wie du beschreibst.👍
'Aufpassen' - auch voll Deiner Meinung, nur glaube ich dass dieser Zug schon fast abgefahren ist - unsere Abhängikeiten von China sind bereits zu gross geworden.😔

Aber ich will auch nicht zu politisch werden, und werde dies hier nun auch wieder lassen. Schön wie hier um das Thema des Dauerbrenners von Geflechten diskutiert wird. Den 'politischen Rest' können wir sowieso nicht mehr ändern. (ich weiss, das klingt fast etwas fatalistisch)

Grüss Dich, Fredi
 
Also ich habe meine Schnüre schon vor Jahren gefunden und nehme die auch für alle nachfolgenden Rollen, aber mal eine Frage zur Haltbarkeit:
Gibt es Erhebungen, wieviel Tragtraft im Laufe der Zeit verloren geht und wann man die Schnur einkürzen oder wechseln sollte? Ich für meinen Teil mache das nur nach optischen Gesichtspunkten und weniger nach Notwendigkeit. Wurden mal gebrauchte Schnüre getestet? :a0155:
 
Also ich habe meine Schnüre schon vor Jahren gefunden und nehme die auch für alle nachfolgenden Rollen, aber mal eine Frage zur Haltbarkeit:
Gibt es Erhebungen, wieviel Tragtraft im Laufe der Zeit verloren geht und wann man die Schnur einkürzen oder wechseln sollte? Ich für meinen Teil mache das nur nach optischen Gesichtspunkten und weniger nach Notwendigkeit. Wurden mal gebrauchte Schnüre getestet? :a0155:
Sehe ich exakt gleich, neue Geflechte zeigen mitnichten die Haltbarkeit über eine gewisse Zeit. In der Praxis schneide ich meistens ca. 3 Meter Geflecht vor der Mono ab, weil die am meisten belastet wurde und binde die Schlagschnur dann frisch an. Dies hat sich für mich sehr bewährt, das macht aber (hoffentlich) fast Jeder.

Dieter bekommt nächste Woche von mir einen Probenvergleich einer Tournament Evo PE 1.5 die ich nun ca. 5 Jahre 1-2 pro Jahr in Norwegen gefischt habe. Einmal intensiv gebraucht und einmal noch ungebraucht - beide Muster stammen von der gleichen Spule! Beide Muster sind mit unseren PR-Knoten und einer Schlagschnur versehen, 1 Muster eine Woche geangelt und das andere neu gebunden.

Die gebrauchte Verbindung wird sicher weniger halten, spannend finde ich aber den Unterschied zum selbigen Muster, welches 'quasi aus dem Laden' stammt.
 
Tournament Evo nehme ich auch und seit 2-3 Jahren die Saltiga 12 (bei Sonderangeboten). Mit Sicherheit gibt es gleichwertige Schnüre, die nur einen Bruchteil kosten, aber was sich bewährt hat, tausche ich nicht mehr.
In der Praxis schneide ich meistens ca. 3 Meter Geflecht vor der Mono ab, weil die am meisten belastet wurde und binde die Schlagschnur dann frisch an.
Jupp, ...genau so. So bin ich mir halbwegs sicher, dass ich versteckte Beschädigungen vom Köder oder Grund beseitige, ...Intuition ist aber nicht Wissen. :wink:
 
Heiko's (Heilblu) Schnüre:

1. Buttkrone 0,3mm 28kg
Sehr platte Schnur, Flechtungen keine Angaben, recht beweglich, nicht sehr glatte Oberfläche, ähnelt meiner Jerry Brown 30lbs, ist aber etwas dünner.
Durchmesser gemessen 0,25mm, es konnte aber immer nur die flache Seite gemessen werden, egal wie und unter welcher Spannung ich die Schnur eingespannt habe
Tragkraft gemessen: 15,6 und 15,4Kg, Durchschnitt 15,5 Kg

angegebene Tragkraft ist extrem geschönt, Schnurfassung auf der Rolle bezogener Durchmesser dürfte größer sein als gemessen. Knotenfestigkeit verspricht gut zu sein. Insgesamt brauchbar, aber nichts besonderes.

2. Jerry Brown 30lb 16,3 Kg, nicht die normale sondern die Gel Spun Braid.
Die Schnur ist auf Grund der Beschichtung sehr glatt. Ansonsten ähnelt sie meiner 13 Jahre alten, aber ungebrauchten normalen 30lb: lose geflochten, beweglich und eher platt. Der Durchmesser konnte deshalb ebenso wenig präzise gemessen werden, wie bei meiner. Messwerte 0,22 bis 0,3 (mit Mikrometer). Die Schnur schien aber insgesamt etwas dünner als meine zu sein.

Tragkraft gemessen: 14,8 15,4 und 15,3, Durchschnitt 15,2Kg

Auf besonderen Wunsch habe ich dann noch die Tragkraft mit Matu's noKnot gemessen: 12,3Kg (=81%)

Allerdings weiß ich nicht, ob ich die Schnur richtig gebunden habe. Deshalb ein Bild anbei. Die Funktion der großen Öse ist mir auch unklar.

_DSC1532.jpg

Gruß Dieter
 
Walko, irgendwie habe ich jetzt den Überblick verloren. Damit wir nicht aneinander vorbei reden und uns womöglich im Detail verlaufen, sag doch bitte nochmal was dein Standpunkt ist bzw. deine Kernaussage zum dem Thema ist.
Mein Standpunkt.
Die Tragkraft schwankte beim Messen von Probe zu Probe Markenübergreifend, wenn genügend Schnurproben da waren. je nachdem von welcher Seite man es siht ca. 33-50%.
Die Ergebnisse lagen im ähnlichen ziemlich weitem Tragraftrahmen zum Durchmesser.
Genaue Aussagen zu Qualität der Marke oder Material bei der Tragkraftstreung nicht wirklich möglich. Dafür bräuchte man einen riesig angelegten Test mit sehr vielen Schnurproben.
Das war mein Grundfazit nach dem alten Test.

Die 5 guten Proben hintereinander der J-Braid in den letzten Jahren könnte Aussagen das inzwischen die Qualität bei Daiwa gestiegen ist. Oder das allgemein die Qualität gestiegen ist.
Oder Mathemaisch auch gut möglich aber nicht sehr wahrscheinlich das man einfach 5 gute Proben hintereinander erwischt hat. Genauso wie das damals bei messen ich viele schwöchere Proben der Stroft erwischt habe.
Kann aber auch eine Mischung aus allem sein.
Für genaue Aussagen bräuchte man den riesigen Test, den es sicher wegen dem Aufwand nie geben wird.
So müssen wir uns behelfen mit dem was machbar und verfügbar ist und die Wahrscheinlichen Schlüsse daraus ziehen.
 
Heiko's (Heilblu) Schnüre:

1. Buttkrone 0,3mm 28kg
Sehr platte Schnur, Flechtungen keine Angaben, recht beweglich, nicht sehr glatte Oberfläche, ähnelt meiner Jerry Brown 30lbs, ist aber etwas dünner.
Durchmesser gemessen 0,25mm, es konnte aber immer nur die flache Seite gemessen werden, egal wie und unter welcher Spannung ich die Schnur eingespannt habe
Tragkraft gemessen: 15,6 und 15,4Kg, Durchschnitt 15,5 Kg

angegebene Tragkraft ist extrem geschönt, Schnurfassung auf der Rolle bezogener Durchmesser dürfte größer sein als gemessen. Knotenfestigkeit verspricht gut zu sein. Insgesamt brauchbar, aber nichts besonderes.

2. Jerry Brown 30lb 16,3 Kg, nicht die normale sondern die Gel Spun Braid.
Die Schnur ist auf Grund der Beschichtung sehr glatt. Ansonsten ähnelt sie meiner 13 Jahre alten, aber ungebrauchten normalen 30lb: lose geflochten, beweglich und eher platt. Der Durchmesser konnte deshalb ebenso wenig präzise gemessen werden, wie bei meiner. Messwerte 0,22 bis 0,3 (mit Mikrometer). Die Schnur schien aber insgesamt etwas dünner als meine zu sein.

Tragkraft gemessen: 14,8 15,4 und 15,3, Durchschnitt 15,2Kg

Auf besonderen Wunsch habe ich dann noch die Tragkraft mit Matu's noKnot gemessen: 12,3Kg (=81%)

Allerdings weiß ich nicht, ob ich die Schnur richtig gebunden habe. Deshalb ein Bild anbei. Die Funktion der großen Öse ist mir auch unklar.

Anhang anzeigen 242002

Gruß Dieter
Du hast ja die Tragkraft der Jerry Brown mit 15,2 Kilo im Mittel angegeben, welcher Knoten wurde da verwendet?
Gruß
Heiko
 
Mein Standpunkt.
Die Tragkraft schwankte beim Messen von Probe zu Probe Markenübergreifend, wenn genügend Schnurproben da waren. je nachdem von welcher Seite man es siht ca. 33-50%.
Die Ergebnisse lagen im ähnlichen ziemlich weitem Tragraftrahmen zum Durchmesser.
Genaue Aussagen zu Qualität der Marke oder Material bei der Tragkraftstreung nicht wirklich möglich. Dafür bräuchte man einen riesig angelegten Test mit sehr vielen Schnurproben.
Das war mein Grundfazit nach dem alten Test.

Die 5 guten Proben hintereinander der J-Braid in den letzten Jahren könnte Aussagen das inzwischen die Qualität bei Daiwa gestiegen ist. Oder das allgemein die Qualität gestiegen ist.
Oder Mathemaisch auch gut möglich aber nicht sehr wahrscheinlich das man einfach 5 gute Proben hintereinander erwischt hat. Genauso wie das damals bei messen ich viele schwöchere Proben der Stroft erwischt habe.
Kann aber auch eine Mischung aus allem sein.
Für genaue Aussagen bräuchte man den riesigen Test, den es sicher wegen dem Aufwand nie geben wird.
So müssen wir uns behelfen mit dem was machbar und verfügbar ist und die Wahrscheinlichen Schlüsse daraus ziehen.
Ja Walko, im Kern sind wir uns einig. Das was auf der Tüte drauf steht ist häufig nicht drin. Und warum das so ist wissen wir halt nicht.
 
Hi Dieter.
Habe gerade was ausprobiert wegen Durchmesser mit Messchieber messen.
Habe die Schnur verdreht, jede ca 5mm um die eigene Achse, dann Schlaufe gemacht und in der mir gebastelten Gabel aus 3.5mm Titan gespannt.
Und siehe da, ich komme bei der schon erwähnten 0.25er Powerline auf 0.4mm mit dem Messchieber längst zwischen den Backen.
Einfach so mit dem Messchiber gemessen war ich ja im Schnitt bei nur 0.27mm. Ein gewaltiger Unterschied.
Die jetzt gemesenen 0.4 mm sind sehr nahe an dem was für Durchmesser 0.385mm ich nach der angegebenen Schnufassung der Rolle und was draufgepasst hatte ausgerechnet hatte. und nicht so weit weg vom Optischen Durchmesser von 0.44mm.
Das nur als Anregung um die Durchmesser Messgenauigkeit zu verbessern.
 

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Optisch wird es aber auch nicht ganz gerecht.
z.B lose geflochtene, beschichtete wie 0.25 früher Penn KG jetzt WFT KG, neue Schnur 0.4mm dick, gebraucht Optisch auf ca 0.47 aufgequellen trotz mehrerer Kilo Spannung drauf. Andere wie Power Pro, Stroft GTP und viele andere 4x eng geflochtene nahezu identisch ob neu oder alt, ob Spannung drauf oder keine.
Das Einzig gerechte wäre wohl nach der PE Methode ( Bestimmte immer gleiche Meterzahl abmessen und wiegen), aber wer will den Aufwand treiben und hat eine so feine Waage?
 
Habe das mit dem Verdrehen, Gabel spannen und Messschieber jetzt mit der Power Pro 30lbs probiert
und habe praktisch mit Optisch gemessen identisches Ergebnis von 0.31mm.
Mit 0.20 J-Braid PE2=0.235. Mit Messschieber 0,24-0.26 bei mehreren Messungen, auch nicht weit ausseinader.
Die Messmethode scheint ganz gut zu funktinieren, sowohl bei Harten (Power Pro so auch bei Weichen (Powerline) Schnüren.
Selbs wenn man nicht mit Gefühl anlegt sondern stärker drückt ist das Ergebnis bei der J-Braid jetzt probiert nur 0.03mm kleiner rausgekommen.
Und die J-Braid ist keine harte Schnur. Habe aber auch beide Seiten von der Schnur um die Gabel zwischen die Backen genommen.
 
Habe gerade ein wenig herumgestöbert und herausgefunden das eine Waage, die genau genug ist um die Materialgewicht von einem Meter Schnur zu wiegen gar nicht so teuer ist.

Aus dem Gewicht kann man das Vollumen ausrechnen.
Und aus dem Vollumen den Schnurdurchmesser.
Geht mit Sicherheit genauer und auch schneller als die Optische Messung, die wegen Genauigkeit aus einer Vielzahl von Messungen bestehen muss da keine Schnur wirklich rund ist. Über Gewicht spielt es auch keine Rolle ob die Schnur Lose oder Fest geflochten ist.
Dyneema ich nehme an auch andere Polymeerfasern die für die Schnüre verwendet werden haben eine angegebene Dichte von 0.95-0.97.
So ergibt sich nach meiner Rechnung das z.B ein Meter 0.30mm geflochtene, 0.055g wieden wird, die Hohlräume über Pi schon rausgerechnet.
Damit könnte man was anfangen. Ist im Prinzip die PE-Methode die auch ursprünglich auf dem Materialgewicht basiert.
 
Hallo Walko,

die Messung der verdrillten Schnur habe ich jetzt auf die Schnelle mal bei zwei Schnüren ausprobiert.

1. Die Buttkrone "28Kg". Hier hatte ich zuvor 0,26mm gemessen, aber bemerkt, dass das Ergebnis wegen der Plattheit der Schnur größer sein muss. Jetzt habe ich bei der verdrillten Schnur mit der Mikrometerschraube einen Bereich von 0,28 bis 0,32mm gemessen, was wesentlich realistischer ist. Mit der Schieblehre ergab sich ein Bereich von 0,32 bis 0,37. Wahrscheinlich kann man das Messverfahren noch verbessern, indem man die Schnur stärker als alle 5mm verdrillt. Dann ist der Abstand zwischen zwei "Bergen" geringer und die Schwankungen des Messergebnisses sollte dann geringer ausfallen. Ich ziehe das Mikrometer vor, weil ich über die Ratsche einen definierten Druckpunkt habe.

2. Die Josby #1. Hier hatte ich ohne Verdrillung entlang eines 20cm langen gespannten Stücks einen Bereich von 0,21 bis 0,22 erhalten. Nach der Verdrillung durchgehend 0,22mm. Über eine Volumenberechnung bei einer mit dieser Schnur bespulten Rolle kommt man jedoch auf einen Durchmesser von 0,24.

Die Josby ist eng geflochten, hier spielt die Verdrillung bei der Messung keine so große Rolle wie bei der platten und lose geflochtenen Buttkrone. Ich werde das Thema noch etwas vertiefen und habe mir mal die Waage bestellt.

Gruß Dieter
 
Was wenn man eine Schnur unter Spannung in eine möglichst dünnflüssige aushärtende Masse eingießt und dann einen Schliff macht? Dann kann man mit einem Messmikroskop sauber vermessen und den Querschnitt der Stränge genau analysieren. Ich wüsste zwar nicht welchen praktischen Sinn es hätte, aber wenn ihr schon so einen Spass bei der Sache habt...
 
Was wenn man eine Schnur unter Spannung in eine möglichst dünnflüssige aushärtende Masse eingießt und dann einen Schliff macht? Dann kann man mit einem Messmikroskop sauber vermessen und den Querschnitt der Stränge genau analysieren. Ich wüsste zwar nicht welchen praktischen Sinn es hätte, aber wenn ihr schon so einen Spass bei der Sache habt...
Glaub jetzt wirds hinten höher als vorn...:-)
 
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