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Multifile Schnüre, WOL, Messungen

djac

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18 Oktober 2006
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Aachen
Anlass für die vergleichenden Messungen und die Zusammenfassung in diesem Thread, waren der Kauf chinesischer multifiler Schnüre, mit denen ich bislang keinerlei Erfahrungen hatte. Dabei geht es nicht nur um die lineare Tragkraft sondern auch und vor allen Dingen um die Verbindung der Hauptschnur und die Mono des WOL.

Die chinesischen Schnüre sind die achtfach Geflochteten der Firma Josby PE2 und PE3. Zum Vergleich standen die bewährten Schnüre von Jerry Brown und Power Pro zur Verfügung. An Vorfachmaterial standen eine normale Mono (0,7mm Durchmesser) vom Ali und die speziellen Vorfachschnüre von Fisherman (40lb, 0,55mm) und Sufix Memory Free, 40lb, 0,65mm) zur Auswahl.

Schnur ist Verbrauchsmaterial, der Preis ist also wichtig. Die chinesischen Schnüre bekommt man im Durchschnitt für 20€ pro 1000m, die Jerry Brown und Power Pro ca. 100€/1000m. Günstiger ist nur die Daiwa J Braid X8, ca. 120€/1500m, die ist mir aber bis jetzt noch nicht in die Hände gekommen.

Zunächst zur Messeinrichtung. Hier kann man Vieles falsch machen, siehe dazu einen älteren Beitrag von mir, um Wiederholungen zu vermeiden:


Der Kern der Apparatur ist eine Kraftmessdose. Die bekommt man beim Ali für 35€ in ausreichender Qualität:

_DSC1267.jpg

Dazu braucht man einen Verstärker, weil der Sensor nur sehr kleine Spannungen abgibt (ca. 4mV für 20Kg). Der ist selbstgebaut und in dem kleinen schwarzen Gehäuse. Sodann ein Voltmeter, welches einen Maximalwert aufzeichnen kann. Die Kraft wird alle 20ms gemessen. Das ist ausreichend schnell.

Die Mechanik ist simpel gehalten, ein paar Teile aus dem Baumarkt, sowie unter Einbeziehung des Kreuztisches einer Fräsmaschine, mit dessen Hilfe die Zugkraft über den Längsvorschub recht fein eingestellt werden kann.

_DSC1258.jpg
_DSC1269.jpg
_DSC1259.jpg
_DSC1261.jpg
_DSC1262.jpg

Der Gesamtfehler einer Messung liegt bei ungefähr 50gr, das ist völlig ausreichend für unsere Zwecke.

Zunächst die Messung der linearen Tragkraft und des Durchmessers mit einer Mikrometerschraube:

Josby X8 #1, Herstellerangaben: Tragkraft=11,4Kg, Durchmesser=0,16mm, gemessener Durchmesser=0,22 bis 0,24
Spule Nr 1:
Messung Nr/ gemessene Tragkraft in Kg
1/10,7
2/11,1
3/11,5
4/12,6
5/11,8
6/12,2

Ein paar Bemerkungen dazu, die auch für die nachfolgenden Messungen gelten: Misst man den Durchmesser entlang eines längeren Stücks mehrfach, so schwankt das Ergebnis um ca. 10%. Das ist dann auch der Grund, warum die Messung der Tragkraft in ähnlicher Größenordnung schwankt. Der Produktionsprozess ist also nicht sehr präzise. Das scheint für alle Schnüre zu gelten.

Spule Nr 2:
1/9,9
2/10,5
3/11,8

Zwischen den Spulen gibt es ebenfalls Unterschiede. Dennoch: die angegebene Tragkraft ist in etwa genau, die Durchmesserangabe ist Unsinn.

Josby X8 #2, Herstellerangaben: Tragkraft=16,3Kg, Durchmesser=0,23mm, gemessener Durchmesser=0,28 bis 0,29
Spule Nr 1:
Messung Nr/ gemessene Tragkraft in Kg
1/16,6
2/18,7
3/17,1

Spule Nr 2:
1/16,1
2/16,1
3/17,3

Fazit: wie bei #1

Jerry Brown, 20lb, gemessener Durchmesser ~ 0,24 bis 0,25, schwer zu messen, da weicher als die Josby
1/11,1
2/9,9
3/10,0

Jerry Brown, 30lb, gemessener Durchmesser ~ 0,28 bis 0,3, schwer zu messen, da weicher als die Josby
1/19,0
2/17,0

Fazit: die gemessene Tragkraft ist etwas mehr als die angegebenen 20lb und deutlich mehr als die 30lb

PowerPro 30lb, gemessener Durchmesser ungefähr 0,3
1/18,4
2/15,1

Anmerkung: die Jerry Brown und die Power Pro sind aus der USA importiert und ca. 13 Jahre alt, aber ungebraucht.

Die Schnüre unterscheiden sich vor allem im Aufbau der Flechtung. Die 8-Fach geflochtene ist sehr rund lässt sich kaum zusammendrücken (mit der Mikrometerschraube) und somit ist der Durchmesser recht gut bestimmbar. Außerdem hat sie eine sehr glatte Oberfläche, was Schwierigkeiten bei Knotenverbindungen vorausahnen lässt. Die beiden anderen Schnüre fühlen sich rauer an und die Power Pro ist eindeutig nur 4-fach geflochten und nicht so geschmeidig wie die Jerry Brown.

Nun zu den Verbindungen zwischen der Mono und der Geflochteten. Hier verwende ich seit einigen Jahren den PR-Knoten, den ich mit dem Tool von Bodenseefischer binde. Begonnen habe ich mit der Josby #1 und den verschiedenen Monofilen. Bevor ich zu den Messungen komme, zunächst die Definition einiger Begriffe beim Binden des PR. Als erstes erfolgt die spiralförmige und nicht sehr feste Basiswicklung von links nach rechts. Sodann erfolgt die sehr stramme und enge Rückwicklung von rechts nach links, üblicherweise 30 Wicklungen. Danach wird eine Schlaufe gebildet und es folgt wieder von links nach rechts die Vorbereitungswicklung, ca 12 bis 15 Wicklungen. Die Abschlusswicklung entsteht durch das abwickeln der Vorbereitungswicklung.

Da ich, wie gesagt, Probleme vorausahnte, verwendete ich gleich 60 Wicklungen für die Rückwärtswicklung.

Der erste Versuch mit der einfachen Mono ergab direkt einen Erfolg, die Tragkraft betrug 11,7 Kg und lag somit innerhalb der Spanne der gemessenen linearen Tragkraft. Weitere Versuche ergaben 9,8, 12,9 und 9,5 Kg Tragkraft. Diese Schwankungen deuten bereits darauf hin, dass man sehr sorgfältig binden muss.

Die Versuche mit der Fisherman und der Sufix schlugen zunächst mit 7,7 und 6,9 Kg fehl, die Mono rutschte aus der Verbindung heraus. Nach zig Versuchen stellten sich zwei Problembereiche heraus:
a) man braucht die 60 Rückwärtswicklungen und rund 25 Vorbereitungswicklungen, die man sehr fest binden muss.
b) zieht man die Abschlusswicklung zu fest zu, dann scheint die Basiswicklung darunter zu leiden und wird beschädigt, so dass die Tragkraft nur ca. 4 bis 5 Kg beträgt. Das Gleiche ergab sich, wenn man die Mono mit feinem Schmirgelpapier leicht aufraute. Auch das reichte schon für einen zu frühen Abriß. Auch hier zeigt sich wieder, wie empfindlich eine Multifile ist, wenn sie unter starker Spannung steht. Das oft genannte Argument, dass man lieber eine Nummer stärker nimmt, um eine Reserve gegen Abrieb und Verletzung der Schnur zu haben, erweist sich deshalb als reines Wunschdenken. Das einzige was dagegen einigermaßen wirkungsvoll hilft ist ein rund 5m langes WOL.

Letztlich ließ sich dies einigermaßen vermeiden, wenn man die Abschlusswicklung zunächst nur sachte zuzog und dann zunächst die Richtung Hauptschnur/Mono zieht und abschließend dann die Abschlusswicklung dann noch mal etwas fester zieht.

Es ergaben sich dann folgende Tragkräfte: Fisherman und Sufix beide 11,6Kg, allerdings kann es bei beiden Vorfachschnüren auch immer wieder zu Ausreißern kommen. Der Grund ist mir nicht ganz klar, es muss aber mit der größeren Dehnung der beiden Fabrikate zusammenhängen.

Ich beschreibe diese Erfahrungen hier so gründlich, weil das vermutlich nicht nur ein Problem der Josby sondern aller sehr glatten und runden Schnüre sein könnte. An eigenen Versuchen im Vorfeld kommt man nicht herum, wenn man keine Überraschungen erleben möchte.

Bei den #2 von Josby ist die Situation noch unstabiler. Entweder rutscht die Mono raus, oder die Multifile reißt im Bereich von 10 bis 12Kg. Erst mit einem 0,8mm dicken Vorfach von Balzer kommt man auf bessere Werte wie 14,6 und 15,5Kg. Damit kann man leben, aber optimal ist das auch nicht.

Die bewährte Jerry Brown absolviert hingegen die Tests mit Bravour:
20lbs + Sufix 10,6Kg
30lbs + Sufix 17,5Kg

Ach ja, ich habe noch den Albright Knoten zum Vergleich gestestet (ca. 30 Wicklungen)
Jerry Brown + Sufix 6Kg

Das fand ich erschreckend wenig, aber das muss ich noch mal vertiefen, das war nur ein Versuch.

Die Abrisse:
_DSC1263.jpg



Da die Messapparatur nun mal vorhanden ist, teste ich gerne auch mal eure Knoten, dann fällt das Subjektive weg. Dazu brauche ich jeweils den gebundenen Knoten (ca 30cm Mono mit Schlaufe (mit Schlaufenknoten) am Ende und die Hauptschnur dann ca. 1,20m lang sowie ein extra Stück Hauptschnur von 1,5m.

Und ich hätte die Bitte ob mir jemand jeweils 5-6m von der Daiwa J-Braid X8 (nicht die Grand) der Stärke 0,2 und 0,22mm zuschicken könnte. Vielleicht ist das ja eine Alternative.

Gruß Dieter
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr interessant grundsätzlich.
Die Betrachtung als Verbrauchsmaterial ist sicher nicht falsch, aber dennoch ist die Schnur wichtiger als Rute und Rolle. Soweit mir bekannt guckst du bei Rute und Rolle nicht auf den Preis, daher bin ich, ganz neutral gemeint, über die angestrebte Kosteneffizienz bei den Schnüren etwas verwundert. Klar muss günstig nicht schlecht sein, aber ich habe zum Beispiel nach mehreren Abrissen mitten in der Schnur im letzten Urlaub erfahren müssen, dass:
  1. Die Qualität einer Schnur innerhalb einer 1500m Spule (JBraid) durchaus nicht konstant ist
  2. Ich eine J Braid nicht mehr mit einer Bremseinstellung fischen würde, die sich nahe am erwartbaren Maximum der Tragkraft befindet.
An den Knoten kann es ja nicht liegen, wenn die Schnur irgendwo in der Mitte reist. Besonders ärgerlich wenn man sehr tief fischt und die Schnur knapp unter der Rute reißt.

Mein Fazit ist nun, dass ich Schnüre Made in Japan testen werde und hoffe dass es dort keine so gravierenden Qualitätsunterschiede gibt.
Wenn man über Amazon Japan kauft, sind die auch nicht so teuer wie man denkt.

Was ich eigentlich sagen will, lieber nicht am falschen Ende sparen, wenn das den Fisch des Urlaubs kosten kann. Wobei meine Erfahrung aus dem Warmen stammt und ich höhere Bremswerte gefischt habe, als ich es in Norwegen tun würde.
 
Ich bin jemand, der möglichst auf Nummer sicher geht, deshalb mache ich ja den ganzen Zirkus. Ob aber japanische Schnüre jetzt so viel präziser und mit weniger Toleranzen gefertigt sind, glaube ich erst wenn ich es selber gemessen habe. Denn meine Erfahrung sagt mir, dass den Herstellerangaben insbesondere beim Schnurthema nicht zu trauen ist. Und schon gar nicht gilt, das teuer gut ist, siehe die Testreihe von Schnüren, die man im Big Game Board findet. Oft schneiden gerade die lautstark agierenden Firmen, wie z.B. Jigging Master dort besonders schlecht ab.

Glauben hilft also nichts, man muss sich selber überzeugen und da habe ich mal mit den Chinesen angefangen. Eigentlich sind sie ja sehr ehrlich, was die Tragkraft angeht, nur scheinen sie die Nebenwirkungen von schön runden und glatten Schnüren nicht einkalkuliert zu haben. Wieso sollte das bei anderen Firmen anders sein, wo doch unter achtfach in der Werbung gar nichts mehr geht?

Schick mir eine Probe und ich messe das. Dann sehen wir weiter.

Gruß Dieter
 
Das Gleiche ergab sich, wenn man die Mono mit feinem Schmirgelpapier leicht aufraute. Auch das reichte schon für einen zu frühen Abriß. Auch hier zeigt sich wieder, wie empfindlich eine Multifile ist, wenn sie unter starker Spannung steht. Das oft genannte Argument, dass man lieber eine Nummer stärker nimmt, um eine Reserve gegen Abrieb und Verletzung der Schnur zu haben, erweist sich deshalb als reines Wunschdenken. Das einzige was dagegen einigermaßen wirkungsvoll hilft ist ein rund 5m langes WOL.

Ich finde den Test sehr spannend und insbesondere das Problem mit der glatten 8-fachen beim Knoten für die Praxos relevant.
Die beste Schnur nutzt ja wenig, wenn der Knoten rutscht.

Hast Du in Deinem Test die Mono angerauht oder die Geflochtene ?
Du schreibst zwar zunächst Mono, danach aber die Geflochtene.
 
Ich denke letztlich bleibt nur sich der Situation anzupassen. Wie z.B. mit den glatteren Schnüren. Da muss man dann halt nen anderen Knoten wählen, wenn z.B. der PR nicht funktioniert. Der FG richtig gebunden ist ja auch sehr konstant und er kann kürzer gebunden werden als der PR. Bei mir persönlich funktionieren PR, FG und der SC wunderbar. Bei meinem PR mit nem Bobbin gebunden sieht die Mono danach aus, als wenn sie ein Gewinde hat, beim FG wie ein Flechtezopf und der SC verbeist sich auch in der Mono.
Für mich ist dein Test ne Bestätigung, daß man keine Angst vor "Chinaschnüren" haben braucht. Die halten bei gleichem Durchmesser genauso gut wie ihre Kollegen.
Ansonsten, wie auch nicht anders zu erwarten war, wieder aufwendig und genau was du hier auffährst und ablieferst!
Ich find es immer top, daß du nicht glaubst, sondern dir immer ein eigenes Bild anhand von Tests macht's und so alles belegen kannst was du sagst / schreibst, eben Zahlen-Daten-Fakten.

Was ich nicht ganz verstehe ist, daß du WOL verwenden willst, aber die Knoten dafür an Monofiler testest? Das Ende vom WOL ist doch ne Geflochtene Schlaufe, oder hab ich da was falsch verstanden?

Hab hier auch Chinesen liegen, wenn du sie für dich testen möchtest, dann schick ich sie dir gerne zu. Sind drei verschiedene ( 8fach, 9fach, 12fach ) und ne Vierte im Zulauf.

Gruß Thomas
 
Ich habe hier noch einen ganz anderen Chinesen,eine PE 16.Die habe ich ich auf der Soudanbank gefischt und finde sie (subjektiv) gut.Für mich war das Kaufargument,dass sie Hohlgeflochten ist,ich meine damit,dass ich keine Knoten mache,sondern eine Schlaufe mittels eines Spleißes.Dann ein WOL eingeschlauft,und schon habe ich nahezu keine Tragkraftverlußte.-Oder belüge ich mich da selbst?Auf jeden Fall habe ich ein gutes Gefühl damit.
PS. die Schnur gibt es ab PE 3
 
@xonnel
Ich habe die Mono angeraut.

@Cartmen
Also nach meinem Verständnis ist ein WOL (wind on Leader) ein Vorfach, welches mit auf die Rolle gespult wird und deshalb beliebig lang sein kann. Ich verwende als Vorfachschnur eine Mono Art. Es soll auch spezielle geflochtene Vorfachschnüre geben, damit habe ich mich aber noch nicht befasst. Wie dem auch sei, man muss die Hauptschnur mit dem Vorfach in Verbindung bringen. Der Test geht dann über alles, am einen Ende ist ein ca. 20 bis 30cm langes Stück Vorfach am einen Ende ein Schlaufenknoten, am anderen Ende ist die Verbindung Vorfach/Hauptschnur und die Hauptschnur ist dann so ca. noch 1m bis 1,2m lang. Die Schlaufe der Mono wird dann am Haken am Sensor eingehängt und das Hauptschnurende um die Rolle auf dem Kreuztisch befestigt. (die ist mit einem zweiseitigen Klebeband bestückt und da reichen dann 4 - 5 Windungen um die Schnur sicher zu befestigen).

Du kannst mir gerne die "Chinesen" schicken, aber gerne auch Proben (testfähig wie oben beschrieben) Deiner FG, SG usw. Knoten. Adresse per PN.

@123
Deine Methode mit der Hohlschnur als Hauptschnur und den verschränkten Schlaufen ist vermutlich die beste Methode, die es gibt, aber für Norwegen ein Overkill und preislich sehr teuer.

Gruß Dieter
 
Anlass für die vergleichenden Messungen und die Zusammenfassung in diesem Thread, waren der Kauf chinesischer multifiler Schnüre, mit denen ich bislang keinerlei Erfahrungen hatte. Dabei geht es nicht nur um die lineare Tragkraft sondern auch und vor allen Dingen um die Verbindung der Hauptschnur und die Mono des WOL.

Die chinesischen Schnüre sind die achtfach Geflochteten der Firma Josby PE2 und PE3. Zum Vergleich standen die bewährten Schnüre von Jerry Brown und Power Pro zur Verfügung. An Vorfachmaterial standen eine normale Mono (0,7mm Durchmesser) vom Ali und die speziellen Vorfachschnüre von Fisherman (40lb, 0,55mm) und Sufix Memory Free, 40lb, 0,65mm) zur Auswahl.

Schnur ist Verbrauchsmaterial, der Preis ist also wichtig. Die chinesischen Schnüre bekommt man im Durchschnitt für 20€ pro 1000m, die Jerry Brown und Power Pro ca. 100€/1000m. Günstiger ist nur die Daiwa J Braid X8, ca. 120€/1500m, die ist mir aber bis jetzt noch nicht in die Hände gekommen.

Zunächst zur Messeinrichtung. Hier kann man Vieles falsch machen, siehe dazu einen älteren Beitrag von mir, um Wiederholungen zu vermeiden:


Der Kern der Apparatur ist eine Kraftmessdose. Die bekommt man beim Ali für 35€ in ausreichender Qualität:

Anhang anzeigen 238316

Dazu braucht man einen Verstärker, weil der Sensor nur sehr kleine Spannungen abgibt (ca. 4mV für 20Kg). Der ist selbstgebaut und in dem kleinen schwarzen Gehäuse. Sodann ein Voltmeter, welches einen Maximalwert aufzeichnen kann. Die Kraft wird alle 20ms gemessen. Das ist ausreichend schnell.

Die Mechanik ist simpel gehalten, ein paar Teile aus dem Baumarkt, sowie unter Einbeziehung des Kreuztisches einer Fräsmaschine, mit dessen Hilfe die Zugkraft über den Längsvorschub recht fein eingestellt werden kann.

Anhang anzeigen 238311
Anhang anzeigen 238317
Anhang anzeigen 238312
Anhang anzeigen 238313
Anhang anzeigen 238314

Der Gesamtfehler einer Messung liegt bei ungefähr 50gr, das ist völlig ausreichend für unsere Zwecke.

Zunächst die Messung der linearen Tragkraft und des Durchmessers mit einer Mikrometerschraube:

Josby X8 #1, Herstellerangaben: Tragkraft=11,4Kg, Durchmesser=0,16mm, gemessener Durchmesser=0,22 bis 0,24
Spule Nr 1:
Messung Nr/ gemessene Tragkraft in Kg
1/10,7
2/11,1
3/11,5
4/12,6
5/11,8
6/12,2

Ein paar Bemerkungen dazu, die auch für die nachfolgenden Messungen gelten: Misst man den Durchmesser entlang eines längeren Stücks mehrfach, so schwankt das Ergebnis um ca. 10%. Das ist dann auch der Grund, warum die Messung der Tragkraft in ähnlicher Größenordnung schwankt. Der Produktionsprozess ist also nicht sehr präzise. Das scheint für alle Schnüre zu gelten.

Spule Nr 2:
1/9,9
2/10,5
3/11,8

Zwischen den Spulen gibt es ebenfalls Unterschiede. Dennoch: die angegebene Tragkraft ist in etwa genau, die Durchmesserangabe ist Unsinn.

Josby X8 #2, Herstellerangaben: Tragkraft=16,3Kg, Durchmesser=0,23mm, gemessener Durchmesser=0,28 bis 0,29
Spule Nr 1:
Messung Nr/ gemessene Tragkraft in Kg
1/16,6
2/18,7
3/17,1

Spule Nr 2:
1/16,1
2/16,1
3/17,3

Fazit: wie bei #1

Jerry Brown, 20lb, gemessener Durchmesser ~ 0,24 bis 0,25, schwer zu messen, da weicher als die Josby
1/11,1
2/9,9
3/10,0

Jerry Brown, 30lb, gemessener Durchmesser ~ 0,28 bis 0,3, schwer zu messen, da weicher als die Josby
1/19,0
2/17,0

Fazit: die gemessene Tragkraft ist etwas mehr als die angegebenen 20lb und deutlich mehr als die 30lb

PowerPro 30lb, gemessener Durchmesser ungefähr 0,3
1/18,4
2/15,1

Anmerkung: die Jerry Brown und die Power Pro sind aus der USA importiert und ca. 13 Jahre alt, aber ungebraucht.

Die Schnüre unterscheiden sich vor allem im Aufbau der Flechtung. Die 8-Fach geflochtene ist sehr rund lässt sich kaum zusammendrücken (mit der Mikrometerschraube) und somit ist der Durchmesser recht gut bestimmbar. Außerdem hat sie eine sehr glatte Oberfläche, was Schwierigkeiten bei Knotenverbindungen vorausahnen lässt. Die beiden anderen Schnüre fühlen sich rauer an und die Power Pro ist eindeutig nur 4-fach geflochten und nicht so geschmeidig wie die Jerry Brown.

Nun zu den Verbindungen zwischen der Mono und der Geflochteten. Hier verwende ich seit einigen Jahren den PR-Knoten, den ich mit dem Tool von Bodenseefischer binde. Begonnen habe ich mit der Josby #1 und den verschiedenen Monofilen. Bevor ich zu den Messungen komme, zunächst die Definition einiger Begriffe beim Binden des PR. Als erstes erfolgt die spiralförmige und nicht sehr feste Basiswicklung von links nach rechts. Sodann erfolgt die sehr stramme und enge Rückwicklung von rechts nach links, üblicherweise 30 Wicklungen. Danach wird eine Schlaufe gebildet und es folgt wieder von links nach rechts die Vorbereitungswicklung, ca 12 bis 15 Wicklungen. Die Abschlusswicklung entsteht durch das abwickeln der Vorbereitungswicklung.

Da ich, wie gesagt, Probleme vorausahnte, verwendete ich gleich 60 Wicklungen für die Rückwärtswicklung.

Der erste Versuch mit der einfachen Mono ergab direkt einen Erfolg, die Tragkraft betrug 11,7 Kg und lag somit innerhalb der Spanne der gemessenen linearen Tragkraft. Weitere Versuche ergaben 9,8, 12,9 und 9,5 Kg Tragkraft. Diese Schwankungen deuten bereits darauf hin, dass man sehr sorgfältig binden muss.

Die Versuche mit der Fisherman und der Sufix schlugen zunächst mit 7,7 und 6,9 Kg fehl, die Mono rutschte aus der Verbindung heraus. Nach zig Versuchen stellten sich zwei Problembereiche heraus:
a) man braucht die 60 Rückwärtswicklungen und rund 25 Vorbereitungswicklungen, die man sehr fest binden muss.
b) zieht man die Abschlusswicklung zu fest zu, dann scheint die Basiswicklung darunter zu leiden und wird beschädigt, so dass die Tragkraft nur ca. 4 bis 5 Kg beträgt. Das Gleiche ergab sich, wenn man die Mono mit feinem Schmirgelpapier leicht aufraute. Auch das reichte schon für einen zu frühen Abriß. Auch hier zeigt sich wieder, wie empfindlich eine Multifile ist, wenn sie unter starker Spannung steht. Das oft genannte Argument, dass man lieber eine Nummer stärker nimmt, um eine Reserve gegen Abrieb und Verletzung der Schnur zu haben, erweist sich deshalb als reines Wunschdenken. Das einzige was dagegen einigermaßen wirkungsvoll hilft ist ein rund 5m langes WOL.

Letztlich ließ sich dies einigermaßen vermeiden, wenn man die Abschlusswicklung zunächst nur sachte zuzog und dann zunächst die Richtung Hauptschnur/Mono zieht und abschließend dann die Abschlusswicklung dann noch mal etwas fester zieht.

Es ergaben sich dann folgende Tragkräfte: Fisherman und Sufix beide 11,6Kg, allerdings kann es bei beiden Vorfachschnüren auch immer wieder zu Ausreißern kommen. Der Grund ist mir nicht ganz klar, es muss aber mit der größeren Dehnung der beiden Fabrikate zusammenhängen.

Ich beschreibe diese Erfahrungen hier so gründlich, weil das vermutlich nicht nur ein Problem der Josby sondern aller sehr glatten und runden Schnüre sein könnte. An eigenen Versuchen im Vorfeld kommt man nicht herum, wenn man keine Überraschungen erleben möchte.

Bei den #2 von Josby ist die Situation noch unstabiler. Entweder rutscht die Mono raus, oder die Multifile reißt im Bereich von 10 bis 12Kg. Erst mit einem 0,8mm dicken Vorfach von Balzer kommt man auf bessere Werte wie 14,6 und 15,5Kg. Damit kann man leben, aber optimal ist das auch nicht.

Die bewährte Jerry Brown absolviert hingegen die Tests mit Bravour:
20lbs + Sufix 10,6Kg
30lbs + Sufix 17,5Kg

Ach ja, ich habe noch den Albright Knoten zum Vergleich gestestet (ca. 30 Wicklungen)
Jerry Brown + Sufix 6Kg

Das fand ich erschreckend wenig, aber das muss ich noch mal vertiefen, das war nur ein Versuch.

Die Abrisse:
Anhang anzeigen 238315



Da die Messapparatur nun mal vorhanden ist, teste ich gerne auch mal eure Knoten, dann fällt das Subjektive weg. Dazu brauche ich jeweils den gebundenen Knoten (ca 30cm Mono mit Schlaufe (mit Schlaufenknoten) am Ende und die Hauptschnur dann ca. 1,20m lang sowie ein extra Stück Hauptschnur von 1,5m.

Und ich hätte die Bitte ob mir jemand jeweils 5-6m von der Daiwa J-Braid X8 (nicht die Grand) der Stärke 0,2 und 0,22mm zuschicken könnte. Vielleicht ist das ja eine Alternative.

Gruß Dieter
Hallo Dieter, super Arbeit mit umfangreichen Ergebnissen. Ich habe alles sehr aufmerksam gelesen. Leider verlaufe ich mich in der Menge der Daten. Ich würde es sehr begrüßen, wenn du nochmal ein Gesamtfazit zu den Ergebnissen ziehen könntest. Und wenn es geht, dieses an der Fragestellung bindest.
Anlass für die vergleichenden Messungen und die Zusammenfassung in diesem Thread, waren der Kauf chinesischer multifiler Schnüre, mit denen ich bislang keinerlei Erfahrungen hatte. Dabei geht es nicht nur um die lineare Tragkraft sondern auch und vor allen Dingen um die Verbindung der Hauptschnur und die Mono des WOL.
- Wenn ich es richtig verstanden habe, stimmen die werkseitig angegeben Durchmesser nie mit den Messungen überein. Die Durchmesser sind immer größer.
- Die angegeben linearen Tragkräfte werden dagegen erreicht bzw. sogar übertroffen.
- Bei den "WOL Messungen" verlaufe ich mich etwas. Die angegeben linearen Tragkräfte in Kombination mit dem WOL werden nur erreicht wenn der Knoten wirklich exakt und mit ausreichender Wicklung gebunden wird. Alles andere führt zur ( deutlichen ? ) Verringerung der Tragkraft.
Hab ich das so richtig verstanden?
Ich muß dazu sagen, das ich noch nie ein WOL benutzt habe.
 
@xonnel
Ich habe die Mono angeraut.

@Cartmen
Also nach meinem Verständnis ist ein WOL (wind on Leader) ein Vorfach, welches mit auf die Rolle gespult wird und deshalb beliebig lang sein kann. Ich verwende als Vorfachschnur eine Mono Art. Es soll auch spezielle geflochtene Vorfachschnüre geben, damit habe ich mich aber noch nicht befasst. Wie dem auch sei, man muss die Hauptschnur mit dem Vorfach in Verbindung bringen. Der Test geht dann über alles, am einen Ende ist ein ca. 20 bis 30cm langes Stück Vorfach am einen Ende ein Schlaufenknoten, am anderen Ende ist die Verbindung Vorfach/Hauptschnur und die Hauptschnur ist dann so ca. noch 1m bis 1,2m lang. Die Schlaufe der Mono wird dann am Haken am Sensor eingehängt und das Hauptschnurende um die Rolle auf dem Kreuztisch befestigt. (die ist mit einem zweiseitigen Klebeband bestückt und da reichen dann 4 - 5 Windungen um die Schnur sicher zu befestigen).

Du kannst mir gerne die "Chinesen" schicken, aber gerne auch Proben (testfähig wie oben beschrieben) Deiner FG, SG usw. Knoten. Adresse per PN.

@123
Deine Methode mit der Hohlschnur als Hauptschnur und den verschränkten Schlaufen ist vermutlich die beste Methode, die es gibt, aber für Norwegen ein Overkill und preislich sehr teuer.

Gruß Dieter
Hallo Dieter,

danke für diesen klasse Bericht und Versuchsaufbau. Mich verwirrt nur der Begriff WOL. Eine WOL ist ein „Vorfach“ aus eine Hohlschnur und einem Mono das mittels Schlaufenverbindung mit der Hauptschnur verbunden wird (siehe hier).
Bei 30-40cm kommt mir das etwas kurz für ein WOL vor.
Auf den Fotos sieht es so aus als hättest du die Mono mit verschiedenen Knoten an die Hauptschnur geknotet. Könntest du das ggf nochmal genauer aufklären am besten mit Fotos die Verbindungen zeigen.

Gruß René
 
Heinzi, was die lineare Tragkraft der Josby-Schnüre angeht, ist Deine Zusammenfassung richtig: Die Herstellerangaben bezüglich der Tragkraft stimmen mit der gemessenen im Rahmen der Spanne, die alle Schnüre aufweisen sehr gut überein. Die Durchmesserangeben hingegen sind genauso falsch wie bei allen anderen Herstellern. Wahrscheinlich messen sie mit einer Schieblehre und quetschen die Schnur solange zusammen, bis die Anzeige nicht mehr kleiner wird. Anders kann ich mir das nicht erklären.

Bei einem WOL besteht die Kunst nun darin das Vorfachmaterial mit der Hauptschnur zu verbinden und zwar derart, dass das Vorfach mit auf die Rolle aufgespult werden kann. Der Knoten oder die Spleißung muss also so dünn sein, dass das Vorfach durch die Rutenringe ohne großen Widerstand passt.

Ich verwende hier den PR-Knoten, mit dem man bei sorgfältiger Bindung nahezu keinen Tragkraftverlust hinnehmen muss. Wie man allerdings hier sehen kann, gibt es offensichtlich dabei auch objektive Grenzen, die nicht nur von der linearen Tragkraft begründet sind, sondern im wesentlichen mit dem Reibungswiderstand der Schnur zusammenhängt. Ist die Schnur sehr eng geflochten und lässt sich nur wenig zusammendrücken und ist die Oberfläche sehr glatt, dann hat die Schnur nur wenig "Grip" und das Binden von Knoten, gleich welcher Art, ist erschwert. Das sieht man sehr gut im Vergleich der Josby und der Jerry Brown. Die Jerry Brown ist eher lose geflochten und sehr beweglich und die Oberfläche fühlt sich eher Rauer an, als bei der Josby. Entsprechend muss ich beim Binden der Josby erheblich mehr Kraft beim Binden aufbringen, damit ich die notwendige Reibung hinbekomme, so dass sich der Knoten bei Belastung sich nicht vorzeitig löst. Allerdings gibt es da objektive Grenzen, wenn wiederum das Vorfachmaterial sehr glatt und zusätzlich sehr dehnbar ist, wie man an der Josby #2 + sufix sieht.

@Shorty
WOL (wind on leader) ist ein Oberbegriff, die Verbindung über zwei Schlaufen ist nur eine spezielle Methode, um Hauptschnur und Vorfach miteinander zu verbinden. Eine andere Möglichkeit der Verbindung besteht in einer Knotentechnik. Ein WOL ist grundsätzlich alles, wo das Vorfach mit auf die Rolle aufgespult werden kann.

Beim realen Einsatz ist bei mir das Vorfach ungefähr 5m lang. Das ist für norwegische Verhältnisse mehr als ausreichend, um bis auf vielleicht ungünstige Ausnahmen die Hauptschnur vor dem Kontakt zum Grund zu bewahren. Für den Test hingegen wäre ein solch langes Vorfach ungünstig, so dass ich es auf die angegebenen ca. 30cm verkürze. Das ändert das Testergebnis nicht, weil das Vorfach deutlich stärker ist als die Hauptschnur und sowie so nie reißt.

Gruß Dieter
 
Hallo @djac,

danke für die tolle Arbeit! Mega!!

Hast Di denn schon mal nur ein WOL getestet?

Das würde mich mal interessieren, ob das an die Max. Tragkraft von Geflecht und Mono rankommt.

Oder belüge ich mich da selbst?Auf jeden Fall habe ich ein gutes Gefühl damit.

Na, Du könntest mMn noch mehr rausholen, wenn Du das Mono direkt in die Hauptschnur einspleißt… und denn dran die Mono zu tapern…

Gruß,
Roy
 
Sorry, vergiss meine Frage, die ist unpräzise gestellt, da wir WOL unterschiedlich definieren…

Für mich ist ein WOL ein leader bei dem Mono in Hohlschnur gespleißt wurde und das dan an die Hauptschnur kommt…
 
"Meine" hohlgefochtene ,16 Strand kostet 500 Meter ca 30€,1000 Meter ,1500 Meter entsprechend mehr-find ich günstig,ich hatte mal Power Pro hollow aus Usa,die war viel teurer (im Sonderangebot).Beim Einspleißen des Nylon in die geflochtene habe ich nicht so ein gutes Gefühl (mir ist mal ein Riese in Madagaskar abhanden gekommen-klar hab ich was falsch gemacht)
Bei mir ist folgener Aufbau:Eingespleißte Schlaufe in der Hohlgeflochtenen ,in die wird der Twisted Leader eingeschlauft,und an den kommt ein kurzes Stück Bite Leader (Nylon oder FC).
bei mir auf jeden Fall 100% Vertrauen,sowohl bei Casting,als auch beim Jiggen
Ich habe schon genug (zu viele) Fische durch eigene Dummheit verloren-seit meine Ausrüstung wie beschrieben aussieht ,keine mehr.
 
Moin,
wo ist der Vorteil bei einem 5-Meter langen Vorfach (WOL)?
Das verstehe ich nicht.
Gruß
Heiko
 
@123
Das ist in der Tat sehr günstig. Aber eine PE16 dürfte ziemlich dick sein, da passt dann auf die Norwegen üblichen kleineren Rollen vermutlich nur sehr wenig Schnur drauf und die Tragkraft ist für Norwegen wirklich völlig over powered. Aber es gibt die Hollow ja auch bis hinunter zu 30lbs, wie Du schreibst. Hast Du mal einen Link dahin? Was ist twisted leader und wie dick ist das?

@Heiblu
Ich verstehe wiederum nicht, warum Du das nicht verstehst, es liegt doch auf der Hand, dass ein solch langes Vorfach die Hauptschnur selbst bei recht kleinem Winkel noch vor einer Grundberührung weitgehend schützt. Wie weiter oben aufgeführt ist eine multifile Schnur unter Spannung extrem empfindlich.

Daneben gibt es noch eine weitere Funktion, die in Norwegen zwar nicht so wichtig ist, in warmen Gewässern jedoch sogar die noch wichtigere ist: Es dient als Puffer, wenn ein Fisch bei voller Geschwindigkeit den Köder nimmt. Da die multifile Schnur nur sehr wenig Dehnung besitzt, gäbe es einen tüchtigen Bumms, der dazu führen kann, dass die Hauptschnur reißt, weil die Pufferung der Rute erst etwas verspätet greift. Die monofile Vorfachschnur ist wesentlich mehr dehnbarer und wirkt in diesem Fall wie eine Feder.

Gruß Dieter
 
Wie soll die Hauptschnur, zum Beispiel mit einem 2-Meter Vorfach, denn mit dem Grund in Berührung kommen? Man angelt ja unter „Spannung „. Maximal können dann doch nur die ersten paar Zentimeter mit dem Grund in Kontakt kommen. So mein Verständnis.
Dehnung: Wieviel Dehnung hat man denn bei 5 Metern?
Man stellt ja eigentlich vorher die Bremse der Rolle ein.
Gruß
Heiko
 
Du hättest recht, wenn der Meeresboden schön flach und eben wäre. Aber wie man hört, soll es dort Erhebungen und Steinbrocken geben und damit wird die Gefahr um so größer je flacher der Schnurwinkel und desto kürzer das Vorfach ist.

Gruß Dieter
 
Dann dürfen die Erhebungen aber nicht größer als 5 Meter sein.
Die Steinbrocken müssten dann auch immer mindestens 5 Meter auseinander liegen.
Gruß
Heiko
 
Dieter mal wieder ein toller Bericht von Dir Danke dafür.:a020:
:a020::a020:
 
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