@Sebiond
Vielleicht sollte man die ganze Voreingenommenheit was politische Entscheidungen betrifft, Spekulationen und Vermutungen erstmal etwas aussen vor lassen.
Managmentmassnahmen bei Fischbeständen laufen so ab, dass man basierend auf wissenschaftlichen Methoden (Probefischen, Fangdaten, Schätzungen usw.) versucht sich einen Überblick über den Bestand zu verschaffen (Laicherbestand, Rekrutierung,Fischereiliche Mortalität). Ausgehend davon entscheidet man welche Entnahmemenge (Befischung) verantwortbar ist. Danach werden die Quoten festgelegt. Dies läuft für alle befischten Fischarten nach dem gleichen Schema.
Diese Gesamtquote (Entnahmemenge) gilt es nun unter den verschiedenen Interessensgruppen zu verwalten (also zwischen verschiedenen Fischern, Ländern, Touristenanglern aufzuteilen usw.). Wie diese Aufteilung erfolgt, ist dann eine økonomische, politische, kulturelle Entscheidung.
Bisher weiss man nur sehr ungenau wieviel von der als für die einzelnen Bestände verträglich angesehenen Fangmenge von Touristenanglern gefangen wird. Um überhaupt eine Entscheidung treffen zu können ob nicht zuviel von einem (lokalen) Bestand entnommen wird, oder ob er evtl. auch stärker befischt werden kann, braucht man einigermassen verlässliches Datenmaterial, und darauf läuft die Fangregistrierung jetzt hinaus.
Heutzutage weiss man ja noch nicht einmal wieviele Touristen in Norwegen angeln. Auf welche Fischarten angeln sie? Auf welche Fischbestände: gefährdete Fischbestände, oder weniger gefährdete? Wieviele Fische entnehmen sie in den einzelnen Gebieten? Wie soll man da für das Fischeimangment relevante vernünftige Entscheidungen treffen, die die Entnahme von Fischen durch Touristen mit einbeziehen.
Mir ist schon klar, das sich der Grossteil der Leute hier wünscht, das man Angler dabei vernachlässigt, so läuft aber die Welt nicht mehr, weder in Norwegen noch in Deutschland. Angeln ist ein bedeutender Teil der Fischerei, auf jeden Fall ökonomisch, z.B. in Form von Einnahmen durch Angeltouristen und hat ganz sicher auch einen gewissen Einfluss auf die Fischbestände. Wie gross dieser tatsächlich ist, wird man in Zukunft herausfinden.
Was konkret die neue Regel angeht kann ich die meisten Aussagen, in Richtung, "Totale Beschränkgung der Touristenangelei" nicht nachvollziehen.
Für Angler im Meer gibt es nach wie vor keine Fangbegrenzungen was die Entnahmemenge angeht. Die einzige Begrenzung ist die Ausfuhrmenge, die übrigens für alle von 15 kg vor ein paar Jahren auf 18 kg in (2021) erhöht wurde. Die Bedingung ist seine Fänge zu registrieren, und bei dieser Registrierungsmethode hat die Regelung tatsächlich noch eine Menge Schwächen. Ich wünsche mir eine App wo alle, die im Meer Fischen, unabhängig vom Vermieter ihre Fängeregistrieren können.
…ansonsten, wo ist eigentlich das Problem?
Gruss
Smolt