Skjervoy im März

Trickyfisher

Stammnaffe
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18 Dezember 2019
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Hallo Kollegen
Ich war vom 23. März bis 1 April auf der Insel Skjervoy in Nordnorwegen, hier ein kleiner Bericht der Tour.
Am 23. März haben wir uns früh morgens am Flughafen in Wien getroffen, ich, Helmut Karl und Josef (der ist auch der Chef von Hearty Rise/ Premium Tackle).
In anderen Berichten gabs ja teilweise echte Horror Storys von den Anreisen, in unseren Fall lief alles problemlos. Wir konnten unser ganzes Gepäck, jeder einen Koffer und eine Kühlbox, wir hatten nur Reiseruten mit, in Wien aufgeben, dann gings zuerst nach Frankfurt und von dort weiter direkt nach Tromsö, dort angekommen fanden wir auch alle unsere Gepäckstücke, besser geht's nicht. Waren wir noch von Wien bei frühlingshaften Temperaturen weggeflogen, empfing uns in Tromsö ein eiskalter, stürmischer Schneeregen.
Dann gabs noch 4 Stunden Transfer mit einen Kleinbus, inklusive Elche!!! neben der Strasse, dann kamen wir am Abend im Camp auf der Insel Skjervoy an.
Dort hats so ausgeschaut, tiefster Winter.
winter.jpg
Zuerst noch ein gutes Schlückchen, was leckeres zu essen, dann gings ins Bett.
Am nächsten Tag haben wir erstmal das ganze Gerät hergerichtet und unser Boot übernommen. Die Boote sind eine Klasse für sich, richtig schön groß, mit einer geräumigen Kabine und 150PS, das ist dort aber auch wirklich nötig, wenn es stürmt, gibt es zwar jede Menge windgeschützte Plätze aber davor muss erstmal eine offene Wasserfläche überquert werden, ohne so einen großen, Rauwasser tauglichen Boot unmöglich.
Um es kurz zu machen, die Tour war echt extrem, wir hatten teilweise bis zu -7°C, Schneesturm mit Böen von über 60kmh, an zwei Tagen war an eine Ausfahrt gar nicht zu denken.
Mann muß sagen, im Fjord, windgeschützt unter Land, war der Fangerfolg sehr mäßig, ein paar Küchendorsche, nichts besonderes, war ein echt hartes Brot, die Skrei standen angeblich weit draußen am Anfang des Fjords, gut 1 Stunde Fahrt bei guten Bedingungen.
Dreimal konnten wir weit rausfahren und da hats auch gerappelt, zwar nicht mit den ganz Großen, aber es waren doch ein paar Dorsche mit 1m+ dabei und auch zwei Heilbutt, bei mir einer auf den 400gr Bergmann, bei Kollege Karl am letzten Tag auf Gummifisch.
Hier ein paar Bilder.
Ausfahrt1.jpg
Ausfahrt aufs Nordmeer
Ausfahrt2.jpg
Beim Fahren sind uns die Schnüre eingefroren
Dorsch.jpgDorsch.jpg
Mein bester Dorsch mit 106cm.
HB ich.jpg
Schöner Heilbutt mit ebenfalls 106cm auf Bergmann Pilker
HB Karl.jpg
Heilbutt mit 98cm auf Gummifisch
Alle3.jpg
Fazit: Eine Hammer Tour, wettermäßig am Limit mit einer super Truppe, ein tolles Camp, super Boote und viel Spaß am Abend. Und auch wenns jetzt mit den ganz Dicken nicht geklappt hat, konnten wir durchaus zufrieden sein, wir waren auch alle das erste mal dort und mussten uns die guten Stellen auch erst erarbeiten.
Ein echter Schatz war "Manta", die gute Fee des Camps, sie hat sich wirklich um uns gekümmert, als der Fangerfolg ausblieb, hat sie bei den Berufsfischern durch telefoniert und uns dann eine SMS mit einen Plateau geschickt, wo am Tag davor die Schwärme waren und genau dort haben wir sie dann auch gefunden.
Und Königskrabben hat sie uns auch besorgt, absolut lecker.
Kings.jpg
Viel zu bald wars dann auch schon wieder vorbei, auf der Rückfahrt von Skjervoy nach Tromsö konnten wir wieder Elche bewundern, die Heimreise via Oslo nach Wien war auch wieder absolut Problemlos.
Josef hatte auf dieser Tour die neuen Hearty Rise Reiseruten zum testen mit, ich durfte auch mal eine testen und bin jetzt stolzer Besitzer einer Hearty Rise Skywalker Jigging, ein absoluter Traumstock, perfekt für Norwegen geeignet, leicht, dünn und mit einer enormen Lifting Power, trotzdem spürt man jeden kleinsten Zupfer bis in den Griff und passt in jeden Koffer. Gibts in verschiedenen Ausführungen und Stärken.
An dieser Stelle auch wieder mal Dank an das Team von www.angel-fischerreisen.at für die perfekte Organisation, ich war jetzt schon ein paarmal mit denen unterwegs und kann sie nur absolut empfehlen.
So, hoffe, mein kleiner Bericht hat euch gefallen.
TL
Johannes
 
Schließe mich meinem Vorschreiber an,
Tolle Fotos und Bericht.
Frohe Ostern Uwe
 
Toller Bericht!
Darf ich den zum Anlass nehmen, Euch Skjervoy-Erfahrene um etwas Tackle-Rat zu bitten? Ich fahre dort diesen August zum ersten Mal hin (zum Fiskecamp). Es soll auf Heilbutt, Dorsch, Köhler und Steinbeißer gehen. Ich habe aus Jugendzeiten einiges an Atlantik- (UK) aber wenig Norwegenerfahrung. Ich besitze folgendes Gerät:

- alte DAM Pilkrute ("Hypron Cod", wer sich noch daran erinnert), für Multirolle, 100-250 gr.
- Fox Ti Pro 30 - 80 gr, 240 cm + Shimano Technium 4000
- (gute) Meeresspinnrute aus den USA, ~50-150 gr, 360 cm (wurde bisher ebenfalls mit der Technium gepaart und kam gut mit striped bass [so eine Art XXL-Wolfsbarsch] bis 25 Pfund klar.)
- (weitere Zander/Forellenspinnruten, die aber vermutlich zu leicht sind).

Ich dachte daran, mir eine zusätzliche Bootsrute (20-30lbs) sowie eine Multi (die ich auf für die alte Pilke verwenden würde) zu kaufen. Meine Fragen an Euch Nordnorwegen u. v.a. Skjervoy-Erfahrene:

- Sollte die Bootsrute eher 20lbs oder eher 30lbs sein, und könntet Ihr mir ein paar Modelle empfehlen? Kaufpreis so ~100-200 EUR.
- Könntet Ihr mir ein paar Multis für die Bootsrute empfehlen? (Sollten idealerweise auch auf die Pilke können). Kaufpreis so 150-250 EUR.
- Kann man mit der Fox TiPro 30-80 gr + Shimano Technium 4000 Kombi in Skjervoy was anfangen, oder ist das zu leicht? In Deutschland habe ich damit Waller bis ~30 Pfund sicher gedrillt, wesentlich größere Waller würde ich ihr aber nicht zumuten wollen ;)
- Welche Schnurstärken würdet ihr für die Bootsruten-Multi, und für die Spinnrute(n) nutzen?
- Sollte ich mir eine neue Spinnrolle für die TiPro leisten, die auch Skjervoy-tauglich sein sollte, was würdet Ihr wählen? Wieder so 100-250 EUR.

Lohnt es sich ein Skjervoy eigentlich auch vom Ufer aus? Ich würde gerne noch ein paar Flundern, Schollen oder sogar einen Rochen, falls so etwas dort vorkommt, mitnehmen, oder vllt etwas auf Meerforellen spinnen (mit leichterem Gerät).
Ganz, ganz vielen Dank für Euren Rat!
Nicholas
 
Hallo Nicolas,

als Bootsrute kann ich dir die Daiwa Inliner empfehlen. Ich nutze sie seit Jahren und es gab nie probleme.Sie wird auch mit Heilbutts über 40 kg fertig,wobei sich die 30lbs damit natürlich etwas schwer tut,aber sie schafft es .
Zum Thema Rollen seh dir doch mal unter "Vorstellung von Geräten" die Rubrik "Entscheidungshilfe" an,da wurde schon viel über Rollen gefachsimpelt .
 
Wie auch schon in deiner anderen Anfrage beschrieben, ich war vor Kurzem im Skjervoy Fiskecamp und habe dort in einen Raum eine ganze Menge fertig montierter Ruten und Rollen gesehen, Rollen uA Avet und Ähnliches, also Top Gerät.
Soviel ich weiß, kann man diese Geräte dort mieten. Gerade, wenn du das erste mal hinfährst, wäre das eine gute Möglichkeit, so ein Gerät mal kennen zu lernen und später dann selber kaufen, du solltest halt nur sicherheitshalber davor nachfragen, es könnte natürlich auch sein, dass das Privatgerät war, ich glaube aber eher, das war Leihgerät.
Leichtere Spinnruten zum Fischen vom Ufer aus kannst du ja selber mitbringen, dafür sollten deine Spinnruten locker reichen, musst allerdings selber entscheiden, ob du wegen zwei Spinnruten, die du dann ev. gar nicht verwendest, ein extra Rutenrohr zahlen willst, ev. eine Reise Spinnrute für den Koffer in Betracht ziehen.
Der Vorteil vom Leihgerät ist natürlich auch, dass du nix selber mitbringen musst.
Ich hätte allerdings nicht allzu viele Möglichkeiten gesehen, wo man dort gut vom Ufer aus fischen könnte, es gibt da zwar eine große Wellenbrecher Mole, ich weiß aber nicht, ob man dort so einfach hinkommt und ob man von dort aus gut angeln kann, als ich dort war, war das alles tief verschneit.
Du wirst wohl eher zu 99% vom Boot aus angeln.
Sonst ist das dort ein echt Hammer Revier, wo du auch jederzeit mit einen Riesen rechnen kannst.
Viel Spaß
 
Hallo Trickyfisher und Nordnorgefan, ganz vielen Dank für Eure Einschätzungen! Sehr hilfreich. Ich werde mich mit dem Camp mal in Verbindung setzen.
 
Wie auch schon in deiner anderen Anfrage beschrieben, ich war vor Kurzem im Skjervoy Fiskecamp und habe dort in einen Raum eine ganze Menge fertig montierter Ruten und Rollen gesehen, Rollen uA Avet und Ähnliches, also Top Gerät.
Soviel ich weiß, kann man diese Geräte dort mieten. Gerade, wenn du das erste mal hinfährst, wäre das eine gute Möglichkeit, so ein Gerät mal kennen zu lernen und später dann selber kaufen, du solltest halt nur sicherheitshalber davor nachfragen, es könnte natürlich auch sein, dass das Privatgerät war, ich glaube aber eher, das war Leihgerät.
Leichtere Spinnruten zum Fischen vom Ufer aus kannst du ja selber mitbringen, dafür sollten deine Spinnruten locker reichen, musst allerdings selber entscheiden, ob du wegen zwei Spinnruten, die du dann ev. gar nicht verwendest, ein extra Rutenrohr zahlen willst, ev. eine Reise Spinnrute für den Koffer in Betracht ziehen.
Der Vorteil vom Leihgerät ist natürlich auch, dass du nix selber mitbringen musst.
Ich hätte allerdings nicht allzu viele Möglichkeiten gesehen, wo man dort gut vom Ufer aus fischen könnte, es gibt da zwar eine große Wellenbrecher Mole, ich weiß aber nicht, ob man dort so einfach hinkommt und ob man von dort aus gut angeln kann, als ich dort war, war das alles tief verschneit.
Du wirst wohl eher zu 99% vom Boot aus angeln.
Sonst ist das dort ein echt Hammer Revier, wo du auch jederzeit mit einen Riesen rechnen kannst.
Viel Spaß
Hallo Trickyfisher, wie eben schon geschrieben, vielen Dank für den guten Rat! Eine Frage: in welchen Tiefen und mit welchen Gewichten hast du in Skjervoy zumeist geangelt? Und eher mit 12-20 lbs Ruten oder schwerer Spinnrute, oder eher 30lbs Rute? Danke!
 
(Was Ufer angeht: vor der Woche in Skjervoy ist noch eine Woche in der Gegend vom Dalsfjord/Flekkefjord (Fjaler) geplant; das Ufergerät soll vor allem dort zum Einsatz kommen.)
 
(Was Ufer angeht: vor der Woche in Skjervoy ist noch eine Woche in der Gegend vom Dalsfjord/Flekkefjord (Fjaler) geplant; das Ufergerät soll vor allem dort zum Einsatz kommen.)
Der Flekkefjord ist zum Uferangeln eher ungeeignet, schwer zugänglich und relativ wenig Fisch.
An der Fjordspitze wo ein Zugang möglich ist, befindet sich eine Schutzzone.
Hafen von Dale ebenfalls Schutzzone, die nächste Möglichkeit wo man vom Ufer angeln kann ist die Brücke bei Dale,
aber naja, auch eher mau.

Konzentriere Dich lieber aufs Bootsangeln, Deine Zanderuten reichen auf jeden Fall zum Uferangeln für die Gegend aus
um vielleicht mal ein paar Markrelen zu fangen.
 
Hallo NickM
Sowohl als auch, wir hatten teilweise starken Wind und massive Trift, da waren 400gr Pilker noch zu wenig und einmal hatten wir Ententeich, da haben 150gr oder die SG Sandaal locker gereicht.
Tiefen waren meist so 40 bis max. 100m, allerdings war das alles im Winter, im Sommer mag das wieder komplett anders sein.
 
Das Gebiet ist riesig dort, da hast du halt von geschützten Buchten bis Offshore alles dabei, je nachdem, wo die Schwärme stehen.
Dementsprechend kann eben auch von leichter Spinnrute bis 50lps Bootsrute alles nötig sein, je nach Wetter, Wind und Strömung.
 
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