Norwegen: Algen... Tang... was für ein Salat

Loup de mer

nicht Herr noch Knecht
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Güstrow
Hallo meine lieben Gourmets, Spitzenköche und Küchenfreaks :a010:

Letztens wurde mir auf einer Party ein Algensalat vorgesetzt. So´n grünes, knackiges Zeug, dass u.a. mit geröstetem Sesam angemacht war. Und ich muss sagen: einfach lecker! Obwohl sonst eher Fleisch mein Gemüse ist :zwinker:.
Ich glaube, das war so ein fertiger Salat nach japanischer Art?!

Naja, jedenfalls möchte ich so etwas (ähnliches) in diesem Sommer in Norge gern auch einmal selbst probieren. Allein es fehlen mir Rezepte, Grundwissen sowie eure Erfahrungen.
Zu dem Thema gibt das Netz nicht allzuviel her. Man liest fast nur von fertig zu kaufenden fernöstlichen Pflanzen oder von Hinweisen zu zuviel Jod...

Vor dem Haus, in dem wir wohnen werden, wächst jede Menge Blasentang - das wäre mal ein Anfang.
Muss man den spülen? Muss man den kochen? Wenn ja, wie lange? Wie würzt man ihn am besten? Macht man da besser ´ne Gemüsebeilage oden einen Salat draus?

Ich bitte um eure Meinungen und hoffe auf reges Interesse!
 
Hi Thomas

Ich habe einen sehr leckeren Algensalat in einem Japanischen Grillrestaurant gegessen. Der hatte echt Suchtpotential !!!! Vielleicht hast du einen guten Japaner in deiner Nähe, die können dir vielleicht weiterhelfen.

Gruß Thomas
 
Also ich kann dir definitiv nicht helfen, 2mal was in dieser Richtung probiert und beide Proben für bääh befunden.
Habe vielleicht ein Rezept dafür, doch da ich es nicht ausprobiert habe möchte ich es eigentlich nicht weiter geben, nicht das du hinterher vom Stuhl fällst.

Gruß Micha
 
Von mir auch kein 100%tiges Wissen, aber vielleicht trotzdem hilfreich:

Die Algensorten die man genießbar essen kann (oft Laminariales) sind recht selten. Es würde mich wundern, wenn es die in Norwegen gibt, ähnelt aber kleinem Kelbwald vom aussehen her. Hab das Zeug bisher nur in Südostasien gesehen. Es gibt noch einen anderen der aussieht wie Ossietra Kaviar in hellgrün, den man auch essen kann und der auch ohne weitere Zutaten echt lecker ist. - Bisher aber auch nur in Südostasien gesehen.


Wenn es in Norwegen doch welchen gibt, dann ist an möglichen Rezepten oft nur Reisessig, Sesamöl (oft nur sesam flavoured oil), Knoblauch, Chili, Koreander, Ingwer und Zucker und Limette und manchmal Sojasauce dran.

Cheers,
m
 
Es gibt wohl fast überall essbare Wasserpflanzen.Beispielsweise der Zuckertang und wohl auch der normale Kelp ( L. hyperbora) hier. In Norwegen habe ich noch nicht gehört, dass er gezielt auf dem Teller landet. In Grönland sammeln die Inuit bei Springniedrigwasser auch heute noch Tang und essen ihn. Es handelt sich um die gleiche Tangarten, die auch wir hier haben. Bzgl. Zubereitung weiß ich dazu nichts, denke aber roh und in Meerwasser gewaschen könnte es mal einen Versuch wert sein. Das der Kelp nicht giftig, o.ä. ist sieht man auch schon daran, dass er ja in Norwegen im großen Stil geerntet und u.a. in der Nahrungsmittelindustrie verarbeitet wird.
 
Vor dem Haus, in dem wir wohnen werden, wächst jede Menge Blasentang - das wäre mal ein Anfang.

Auf der Nordostseite Fröyas gibt es eine Tang Aufzucht Anlage. Die Weiterführende Schule (Berufsbildung für Laks Industrie, Fischerei Industrie und Köche) unterstütyen diese grosse Projekt wo nicht nur Firmen involviert sind, sondern auch Meeresforscher. Im Grunde geht es noch darrum, wie man es schafft, den Tang dauerhaft haltbar zu machen.
Generell ist die Beschaffung von essbaren Tang in Norwegen kein Problem, jedoch gebe ich folgendes zu bedenken!
Es sollte niemals vor Häusern und Siedlungen gesammelt werden! In Norwegen kommen Septik Tanks zur Klärung des Abwassers zum Einsatz. Es wird gesagt, das durch Bakterien etc. das herrauskommende Wasser biologisch rein währe, ich würde mich da jedoch nicht drauf verlassen ;)

Gruss Andy
 
. Das der Kelp nicht giftig, o.ä. ist sieht man auch schon daran, dass er ja in Norwegen im großen Stil geerntet und u.a. in der Nahrungsmittelindustrie verarbeitet wird.
In der Nahrungsmittelindustrie auch?
Meine Info war mehr so, dass das Kollagen darin für die Kosmetikindustrie interessant ist...:a0155:
 
Moin
Also ich kann dir definitiv nicht helfen, 2mal was in dieser Richtung probiert und beide Proben für bääh befunden.
Habe vielleicht ein Rezept dafür, doch da ich es nicht ausprobiert habe möchte ich es eigentlich nicht weiter geben, nicht das du hinterher vom Stuhl fällst.

Gruß Micha


Moin Micha

Sollte es dich mal nach Berlin verschlagen, geh mal ins Ushido und probiere dort mal den Algensalat in Kombination mit hauchdünnen Scheiben vom Wagyu oder Jacobsmuscheln. Vielleicht änderst du deine Meinung. :zwinker:

Gruß Thomas
 
In der Nahrungsmittelindustrie auch?
Meine Info war mehr so, dass das Kollagen darin für die Kosmetikindustrie interessant ist...:a0155:
Das ist mir auch bekannt. Aber wie es mit den "Landpflanzen" ist, so ist es auch mit den Wasserpflanzen.
Es gibt solche und solche und ich würde nie irgendetwas probieren, bevor ich mir nicht sicher bin, dass das i.O. ist.
Keiner pflückt in der Natur alle Beeren und steckt sich diese in den Mund.
 
Danke für die vielen Antworten Männers :a020:

Der Genuss von Meeresalgen scheint ja in Europa noch in den Kinderschuhen zu stecken. Und die japanischen Köche haben Mecklenburg auch noch nicht erobert.
Auf die Idee mit dem Blasentang bin ich eigentlich auch gekommen, weil ich den Vater unsers Vermieters mal bei der Ernte direkt am Haus "erwischt" habe. Leider kann ich ihn nicht mehr fragen (:p075:) ob es Salat oder Gemüse wurde, aber er wusste wohl, ob bzw. wo die Klospülung eingeleitet wird.
Naja, ich werde es dann im Sommer mal mit frischem jungen Blasentang probieren - schön gespült und "entgrätet". Roh, blanchiert, gedünstet oder gekocht - mal schauen.
Probieren geht über studieren.

Und vielleicht finden sich ja hier noch bereits bewährte Rezepte von euch?!
 
Die Verwendung von Blasentang hab ich mal in nen Film von Irland gesehen, allerdings haben die damit ihre Wurst geräuchert, habs aber selber noch nicht probiert.
 
Interessantes Thema. :a020:

Ich habe selber schon ein paar mal Tang (Tare) hier in Norwegen probiert, das letzte mal auf einer Messe in Trondheim, wo es darum ging den Leuten das Produkt "Tang" als gesundes Nahrungsmittel näher zubringen.
Sowohl in getrockneter Form (ähnlich wie Chips), als auch als Salat in Verbindung mit Sushi fand ich es ziemlich lecker.

Prinzipiell kann man wohl die meisten in norwegen anzutreffenden Tangarten essen.

Hab hier mal einige Seiten gefunden wo es speziell um Tang und die Zubereitung geht.
Die Seiten sind auf norwegisch und mir fehlt leider etwas die Motivation und Zeit den Inhalt zu übersetzten.

Vielleicht ist es trotzdem für den ein oder anderen interessant.

http://www.tangogtare.com/

http://www.nrk.no/mat/tang--og-taresuppe-1.7720785

http://www.nrk.no/mat/sjosalat-og-sol-til-toast-1.11838220

http://froyatare.no/category/oppskrifter/

http://www.matinorden.no/ravarer/tang-er-naturlig-krydder/



Viele Grüsse
smolt
 
...Die Seiten sind auf norwegisch und mir fehlt leider etwas die Motivation und Zeit den Inhalt zu übersetzten...
Das ist zwar schade, aber verständlich. Aber mit dem Gockel-Übersetzer kommt man da ja auch ein Stück dichter an`s Ziel :wink:!
Schon anhand der Bilder sieht man, dass man das ganze Kraut, das so am Haken hängt, auch in die Pfanne hauen kann :a020:.
 
Ich habe schon verschiedene Sorten probiert, im Urlaub oder auch hier aus verschiedenen Feinkostgechäften. Ich muß sagen - saulecker, gerne immer wieder.
 
Kann man nicht mal die Leute die uns täglich mit Livebericht Fotos verwöhnen und quälen, darum bitten das direkt vor Ort zu probieren..
Wenn ich wieder in Norwegen bin, gehe ich definitiv etwas Tang pflücken.
:a020:
 
Ja, ich denke auch: wen es interessiert, der sollte seine Erfahrungen mal gezielt sammeln und hier posten (schön mit Bildern).
So könnten wir uns hier einen kleinen Fundus an Erfahrungen und Rezepten anlegen.
Gesund ist´s allemal - jedenfalls in moderaten Dosen.
Ich bin jedenfalls dabei! Und es wäre schön, wenn auch unsere Kochprofis mitmachen :1poke::a010:
 
Auf der norwegischen Seite (http://www.tangogtare.com/) werden ja sehr viele Algenarten genannt die man scheinbar essen kann.
Wenn man oben auf "ARSTINFORMASJON" klickt, bekommt man 4 weitere Menupunkte: Braunalgen, Grünalgen, Rotalgen und ungenießbare Algen. Wenn man das alles so stimmt, dann kann man ja so praktisch alles essen bis auf diese Sorte hier: http://www.tangogtare.com/uspiselig-tang.html
Ich hab nur kein so gutes Gefühl dabei einfach irgendwas zu essen was ich draußen finde.. ;)

Auf anderen Seiten habe ich bisher nur Folgende gefunden, die essbar und gesund sind und auch in Norwegen vorkommen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Zuckertang
https://de.wikipedia.org/wiki/Palmentang


Kennt sich hier jemand besser aus und kann eine Liste mit essbaren Arten aufstellen (oder die norwegische Seite bekräftigen?)

:)
 
Wakame-Algen mit Sesamöl, hellen und dunklen Sesamkörnern und etwas Chilli gehört auch für mich zu den als "richtig lecker" empfundenen Algensalaten.
Selbst gesammelt habe ich Algen allerdings noch nicht, irgendwie habe ich da noch eine kleine Hemmschwelle :a0155:.

Wenn auch nicht Alge, aber an der Meeresküste im Wattboden wachsend, ist für mich der Queller (Salicorne) eine richtig gutes Wildgemüse für die Küche! So enorm vielseitig, er passt zu Fleisch und Fisch genauso wie zu anderem Gemüse (z.B. Spargel) oder auch als besonderes Salat-Topping
Er ist knackig und schmeckt ähnlich frischem Schnittlauch, dazu leicht salzig und etwas pfefferig.



Bei mir gibt es ihn heute mal wieder als Salat.
Salicorne, Kirschtomaten und Zwiebel angemacht mit etwas Essig und Öl, dazu bulgarischer Büffel-Feta. Abgeschmeckt mit etwas Chilli (wer mag noch frischen Knoblauch)....fertig!

 
Hei Heike
:a020: Haste den jekooft oder wächst dat Zeuch och an ´ne Havel? :a010:
Sieht jedenfalls jut aus - Grüße vom Fischkopp!

Und das mit dem Selbersammeln - das werde ich angehen wie damals das Pilzesammeln: erst vorsichtig und nachgucken was das für´n Zeug ist, und allmählich schießt man sich dann ein und nimmt nur noch mit was schmeckt.
 
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