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Fosen Sommer 2025 - Ent(d)e gut, alles gut

Bunny

Stammnaffe
Registriert
9 Dezember 2007
Beiträge
289
Hallo zusammen,

nach langem Warten, unzähligen Liveberichten und präziser Planung sind wir wieder an der Reihe. Es geht wohin auch sonst, nach Hause, auf die schöne Halbinsel Fosen. Dieses Jahr in kleiner Runde, Inga und ich. Die Kinder verbringen ihre Sommerferien ganz unterschiedlich. Der „Eine“ ist in Amerika in Illinois (das Erste was er sich besorgt hat, ist eine Illinois Fishing License), die „Andere“ macht in Südtirol die Berge unsicher. Soll‘n se doch, irgendwann kommt jede(r) zur Einsicht. 😊
Ziele haben wir uns nicht mehr gesetzt, nur entschleunigen und einfach mal einen Gang runterschalten. Frischer Fisch soll auf den Tisch und eine bunte Pilzmischung in die Pfanne. Mal sehen ob das klappt. Und die Ente, ja die Ente wird uns wohl begleiten. Jedenfalls eine Weile… habt viel Spaß!
 
Unterwegs ins Abenteuer

Es ist wieder soweit, der Wagen gepackt (diesmal fahren wir mit mit meinem, Mareikos hat im Vorfeld Schiffbruch erlitten und wartet auf die Wiederbelebung) und wir starten gen Puttgarden. Es hat irgendwie alles reingepasst und die Dachbox ging sogar problemlos zu. Also guten Mutes die Strecke in Angriff genommen. Als Ziel für die erste Nacht hatten wir ein uriges AirBnB Nähe Rendalen ausgesucht. Eine Hütte, abgelegen im Wald, kein Strom, kein fließend Wasser, keine Zufahrt. Dafür ein Plumpsklo, jede Menge Kerzen für Licht und eine behagliche Atmosphäre zwei Öfen und natürlich der See direkt am Haus.

Die Fahrt lief unproblematisch, die Prins Richard brachte uns durch ruhige Gewässer sicher nach Rødby.

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Von dort schnuckelten wir lang hin durch Dänemark und Schweden zur norwegischen Grenze. Zu unserer Überraschung war die Straße an der Grenze gesperrt (grüne Grenze, rote Ampel ;-))und wir wurden automatisch zu den freundlichen Zollbeamten geleitet. Da wir diesmal brav bei der Einfuhr waren gab es nichts zu beanstanden und wir wurden freundlich durchgewunken. Also weiter, vorbei an Oslo und dem silbernen Elch bis zur Hütte, irgendwo im Nirgendwo. Die Maut für die Privatstraße dorthin sowie die Gebühr fürs Angeln hatten wir entrichtet und nun mussten wir nur noch den Weg finden. Zum Glück klappt auch das. Also Gepäck schultern, Angeln schnappen, Taschen in die Hand und ab in den Wald. Sowas von idyllisch und schön, uns fehlten wirklich die Worte. Erst gab der Wald nach 100 Metern den Blick auf den See frei, dann entdeckten wir auf der anderen Seite unsere Hütte.

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Eine Viertelstunde später waren wir dort und völlig begeistert. Klar, in puncto Komfort mussten wir Abstriche machen, aber das wussten wir im Vorfeld und wir hatten uns bewusst für eine Abenteuernacht entschieden.

Die Angeln mit Forellenzeug waren schnell zurechtgemacht und ins Wasser gebracht. Bei schönstem Wetter konnten wir nun nach der anstrengenden Fahrt die Seele wirklich baumeln lassen und zur Ruhe kommen.

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Für das Essen hatten wir ganz rustikal Nürnberger Würsten dabei, falls es mit dem geplanten Steckerlfisch an der Feuerstelle wider Erwarten nichts werden sollte. Tja, am Ende wurden es die Nürnberger, der Wind war offenbar zu stark, die Forellen konnten wir mit den leckeren Ködern nicht locken. Da es schon spät und mittlerweile ungemütlich kalt geworden war, warfen wir nicht nur den Kachelofen an, sondern auch den offenen Kamin an dem wir in Lagerfeuerromantik unsere Nürnberger am Stöcken knusprig braun werden ließen.

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Nach einer erholsamen Nacht versuchten wir es noch einmal auf Forelle, diesmal mit weniger Wind, leider aber nicht mit mehr Erfolg. Diesmal draußen die Feuerstelle angeheizt, eine leere Bierdose mit Kaffeewasser im Feuer erhitzt und abermals Nürnberger am Stock. Lecker und urig, anders kann man es nicht nennen.

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Dann hieß es Sachen packen, Hütte saubermachen und weiter gen Fosen…
 

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Der Tag der toten Ente

Die restliche Fahrzeit war mit 5 Stunden wirklich überschaubar. Dennoch bliebt auch bei der Zeit genug Raum für verrückte Ideen. Vermutlich vom Hunger getrieben kam die Idee mit der Ente. Schön knusprig, stundenlang im Ofen gegart und schließlich mit den passenden Beilagen auf den Teller. War es die Entenfamilie auf dem See? Die Enten- und Gänsefarm auf dem Weg? Einfach nur ein verrückter Gedanke um sich die Zeit zu vertreiben? Wir wissen es nicht, am Ende ist es aber auch egal, wir wollten eine Ente zum Abendbrot, komme was da wolle.

In Botngård angekommen ging es im Kiwi zielstrebig zur Kühltruhe und auf die Suche nach einer Ente. Und siehe da, es gab Ente, genauer gesagt genau zwei Stück. Beide wurden genausten begutachtet und schließlich die etwas kleinere ausgewählt. Mit knapp 3 Kilo für zwei Personen immer noch ausreichend. Aber wie sagt man immer? Mit hungrigem Bauch ist schlecht einkaufen… wir waren aber bescheiden, schnell das nötigste eingesammelt (und natürlich die Ente) dann ab zu Kasse und weiter die letzen Kilometer zu Benn nach Bakkan Wahl zurückgelegt.

Es ist immer wieder wie nach Hause kommen, man kennt sich, die Begrüßung ist mehr als herzlich, die Frage nach dem Boot lautet „welches wollt ihr denn?“ so fühlen wir uns mehr als wohl. Man weiß was man hat, das ist einfach schön.

Der nächste Tag war schon als Sturmtag ausgemacht und ließ daher Zeit zum Regenerieren, Ankommen, Auftackeln und ausführlichen Kochen.

Jetzt war es soweit, die Ente bekam ihre Hautrolle in unserem Menü. Natürlich Mareikos Part, meine Entenskills sind überschaubar, sonst in Küchendingen routiniert und unerschrocken bin ich ohne Enten aufgewachsen und daher ein guter Esser aber kein Zubereiter.

Nach liebevoller Wässerung und Würzung fand Enti schließlich in unserem Bräter ihren Weg in den Backofen. Dort verweilte sie für drei Stunden im Dampfbad und am Ende noch in der Sauna.

Garniert mit eigenen Buschbohnen die mit uns die Reise gemeinsam angetreten waren und Gnocchi war es ein wunderbarer erster Abend vor Ort.

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Der erste Angeltag kann kommen…
 
Wenn es klopft um Mitternacht

Dann muss das wohl der Peter sein…
Da sitzen wir kurz vor dem Fresskoma und dem Schlaf der Gerechten und es klopft um kurz nach 23.00 an der Tür. Freundlich wie wir sind reagieren wir mit einem „Herein!“ und Peter, der Guide und Versorger des Camps, kommt mit zwei wunderbar duftenden und noch warmen Makrelen vorbei. „Golden Fish“ lautet sein Kommentar und wir sind ganz seelig, das Frühstück ist gerettet…
Eine erste Kostprobe offenbart, die Makrelen sind topp geräuchert und wir freuen uns schon jetzt auf das Frühstück.IMG_5999.jpeg
 
So, jetzt aber, wir hängen ein wenig in der Angeln-Essen-Schlafen-Spirale. Am Montag hieß es Angriff auf die Jäger der Nordmeere. Erste Ausfahrt, ihr kennt es, geil wie immer. Wind und Wetter passten. Einzig in Richtung Husoya sollten wir nicht fahren. Da ist grad militärisches Sperrgebiet, irgendeine Natoübung und ein U-Boot am Haken will doch keiner.

Fisch sollte es zum Abendbrot geben, können uns ja nicht nur von Enten ernähren. Erster Stop, Pollackberg ganz in der Nähe. Rums, bums, hat geklappt. Pollack Check.

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Dann ging es in eine Bucht, Makrelen wollten wir noch. Also langsam auf Schleichfahrt und alle Augen aufs Echolot. Die Schwärme waren recht klein, aber die Makrelen umso größer. 2 weitere Dorsche gesellten sich dazu und damit besiegelten wir unsere erste Ausfahrt.

Hatten noch ganz spannende Erlebnisse mit einer Möwenfamilie. Die waren extrem penetrant und kannten keine Angst. Eine holte sich die Markrele direkt vom Pilker, Gott sei Dank ohne Pilker. Selbst ein leichtes Anstubsen mit der Rutenspitze aktivierte keinen Fluchtinstinkt. Von daher war es immer wichtig, sobald die Makrele an der Oberfläche war, diese schnellstmöglich ins Boot zu schwingen.

Abends wurden die Makrelen dann zu lecker Ceviche verarbeitet. Kräfte tanken für den nächsten Tag, dann soll es ins tiefe Wasser gehen.

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Und jetzt zu gestern, die Jagd auf die „Kommunisten“ sollte beginnen. Ausfahrt aus dem Hafen und Mist, mühsam erbeutete Köderfische vergessen. Soll wohl klappen, klappt eigentlich nie. Kurzer Stop an einem 7m Berg. Kleine Pilker ran und ab geht die Fahrt. Das ist aber keine Köderfischgrösse, Inga Pollack in Kistenlänge.

Naja klappte dann mit kleinen Seelachsen. Eine Regenfront am Horizont ließ uns ehrfürchtig warten, denn genau da wollten wir hin.
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Regen verzog sich, wir ab zum Rotbarschspot an die Schelfkante. Drift passte und die Roten kamen in stattlichen Größen nach oben. Alles mit purer Muskelkraft, eine Elektrorolle ist mir noch nicht erlaubt. Somit haben wir uns jede Drift abgewechselt.
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Irgendwann wurden die Arme lang und länger und wir traten die Heimreise an. Inga startete noch einen Versuch auf Seelachs, natürlich mit Erfolg. Es ist soviel Fisch da wie lang nicht mehr.
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Ich zog es vor in der Abendsonne zu chillen.

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Alles erdenklich Liebe und Gute zum Geburtstag. Lass Dich ordentlich verwöhnen und feiern heute. Dankeschön für Eure tollen Berichte 🎁💐🎂🥃
 
Herzlichen Glückwunsch und ganz viel Gesundheit! Sehr schöner Bericht, wo auf Fosen seid ihr eigentlich genau?
 
MoinMoin! Herzlichen Glückwunsch und alles Gute zum Geburtstag! Weiterhin für euch ein fettes Petri Heil!
Gruß Carsten
 
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