AW: Since 1981 in Panama
Da ich nun schon von einigen Leuten PN angeschribene wurde werde ich hier mal ein bisschen was zu Flug, Location, Anreise, Boot und Tackle schreiben.
Flug: Es gibt verschiedene Möglichkeiten nach Panama City zu fliegen. Ich bin mit KLM direkt von Amsterdam aus geflogen. Je nach Saison liegen die Flüge zwischen 750-1400€. Rutenrohr 100€ pro Flug, Zusatzgepäck 80€ (Online). Flugzeit 11Stunden Man kann auch mit Lufthansa, Iberia oder Condor von verschiedenen deutschen Flughäfen fliegen, ist dann aber mit umsteigen in Madrid, Bogota oder Mexiko City verbunden. Flugzeit dann 16-20 Stunden.
Anreise: El Ciruelo liegt 380km entfernt von Panama City in der Region Los Santos an der berühmten Tuna Coast. Hier empfiehlt sich ein Mietwagen. Man kann aber auch mit dem Bus über Las Tablas und Pedasi quasi bis vor die Haustür fahren. Soll wohl recht spaßig sein. Mietwagen bekommt man am Flughafen von allen großen internationalen Mietwagenfirmen. Kann man vorher im Internet buchen. Aufpassen das auch wirklich alles im Vertrag drin steht was man vorher im Angebot stehen hatte. Da die Straße die letzten 50km recht schlecht wird empfiehlt sich ein Geländewagen.
Ich bin die Strecke zwei mal hin und zurück gefahren und habe jeweils 5-6 Stunden gebraucht.
Location: Ich habe hier ein Doppelzimmer für mich und Alex per Email gebucht
http://www.casadeestrella.com/
Doppelzimmer kostet pro Nacht 77$. Für die Verpflegung ist man selbst zuständig. Hierfür steht ein Kühlschrank sowie eine Gemeinschaftsküche zur Verfügung. Bei uns war es so das wir für die zwei Jungs mit eingekauft haben und die dann für uns alle Frühstück oder Abendessen gemacht haben. Sollte man dann allerdings auch beim Trinkgeld berücksichtigen. Die Location verfügt über 4 Zimmer sowie drei Bäder. Alles ist sauber und gepflegt warauf die zwei Jungs auch echt achten. Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Pedasi (20min. mit dem Auto).
Boot: Wir haben die meiste Zeit von 24ft Pangas gefischt die direkt vor der Haustür am Strand liegen. Für 8 Stunden zahlt man 70$ + Sprit (ca. 30$) und Trinkgeld (20-30$). Die Kapitäne die ich hatte waren alle Fischer die das Gebiet aus dem FF kannten. Ganz einfache Leute die meist nur Spanisch gesprochen haben. Von daher sollte man hier mit dem Trinkgeld auch nicht geizen. Die Pangas bieten wenig komfort. Manche haben einen Livebaittank und Rutenhalter. Wir haben unsere Ruten jedoch immer in die Spitze gelegt. Um Eis, Essen und Getränke muss man sich selbst kümmern. Wir hatten von der Pension eine Kühlbox dabei. Eis haben wir uns mit Plastikbeuteln im Gefrierfach selbst gemacht oder in großen Packs in Pedasi gekauft (10l 2$). Wir haben auch immer Essen und Getränke für den Kapitän mit eingepackt. Muss man nicht machen, aber dafür war die Stimmung an Board gut und die Jungs haben auch gern mal 2 Stunden länger gemacht.
Geld: Die offizielle Währung in Panama heißt Balboa und ist nur in Münzenform vorhanden. Darüber geht es dann mit Dollar los. Das ist ein wenig verwirrend, da man auf den Münzen kaum was erkennt. Bedeutet unter 1$ geht es mit Balboa los. Geldautomaten gibt es in Pedasi und Tonosi. Dort kann man allerdings nur mit Kreditkarte Geld abheben. In Las Tablas gibt es einen Geldautomaten der auch die deutsche EC-Karte akzeptiert (Banco General).
Essen/Trinken: Grundnahrungsmittle waren bei uns Reis, Bohnen, Linsen, Kartoffeln, Yuka (Wurzel) und Platano (Kochbananen). Besonders die Yuka und Platano waren neu für mich und total lecker. Die meisten Früchte und Gemüse gab es 3x pro Woche wenn der Fruittruck nach El Ciruelo kommt. Papaya, Orangen, Bananen, Ananas und Melonen in einer Qualität wie ich sie hier noch nie in Deutschland hatte.
Ein ganz großes Minus war das Brot. Im Prinzip gab es nur Toastbrot und Hamburgerbrötchen in den unterschiedlichsten Ausführungen. Fleisch gabs in Pedasi im Supermarkt, wobei man sich die Schlachterei dort nicht zu genau anschauen sollte. Bier war in Panama ok. Hatte ich schlimmer erwartet. Das "Panama Lager" konnte man echt trinken. Vorsicht gilt bei "Seco", einem Zuckerrohrschnaps, den die Einheimischen pur auf Eis trinken. Das Zeug knallt trotz 35% richtig rein. Ich war da eher ein Fan von Cuba Libre. Der passende Rum (Marke weiß ich nicht mehr) gabs im Supermarkt für gerade mal 10$/l.
Sicherheit: Ich selbst muss sagen das ich mich zu keinem Zeitpunkt meiner Reise unsicher gefühlt habe. Selbst als ich Nachts alleine quer durch Panama gefahren bin. Sicherlich gibts in jedem Land Kriminelle und als Ausländer sollte man immer ein wenig auf der Hut sein. Sehr Hilfreich war das wir bei Einheimischen gewohnt haben die uns auch jedem vorgestellt haben. So hat man die Leute richtig kennengelernt. Ich denke Angst muss in Panama keiner haben, solange man nicht in die falschen Gegenden fährt oder wirklich mal Pech hat.
Tackle: Ich habe folgende Kombos mit gehabt:
Leichtes Poppern: KenCraft 2,45m Pe 1,5-3 Wg 20-70g Shimano Stella SW6000 (2001) Schnur Pe3
Mittleres Poppern: Xzoga Taka Pi7525 Pe 5 Wg 40-120g Shimano Stella SW10000 (2008) Schnur Pe4
Schweres Poppern: Gamakatsu PopShaft 78H Pe 4-7 Wg 70-160g Shimano Stella SW8000 (2008) mit JM Monster Spool 16000 und Schnur Pe5
Leichtes Jiggen und Livebait: Zenaq FB62-8 Pe3-5, Maxel Transformer F30CHL, Schnur Pe3
Schweres Jiggen und Livebait: JM Free Jigger 450 Pe7, Daiwa Saltiga Z6500Exp. Schnur Pe6
Die Wg-Angaben sind keine offiziellen Angaben sondern meine persönlichen Werte nach dieser Tour. Hier wurde sowohl das werfen selbst wie auch das Poppern berücksichtigt. Was bringt es mir wenn ich 200g werfen kann, aber nur Popper bis 100g mit einer Rute vernünftig schlagen kann.
Außerdem diverses Süßwassertackle das aber nicht zum Einsatz kam.
Zu den Ködern ist zu sagen das ich da einige Fehlinvestitionen hatte. Habe schnell gemerkt das die großen Teile (über 150mm) bei weitem nicht so viel Erfolg brachten wie kleinere Modelle. Auch sind sie schwerer zu werfen und zu führen. Von den Kapitänen kam auch der Hinweis das Köder zwischen 80-150mm aktuell am besten sind, auf Grund der Beutefischgröße (Sardinen).
Als besonders fängig und für Anfänger gut zu werfen und führen, hat sich der River2Sea Dumbbell 150 rausgestellt.
http://www.pechextreme.com/en/lures-poppers/401-river-2-sea-dumbbell-pop-150.html
Hatte ich in Rot-Weiß und in Blau. Allerdings müssen die Haken getauscht werden. Mit diesem Popper habe ich alle Rooster sowie einige Jacks gefangen. Auch die Cubera mochten den. Leider habe ich die verschlagen. Mit 19€ ist der Popper ein echtes Schnäppchen.
Wenn man mehr Krach machen wollte waren die Heru Cubera meine erste Wahl. von 40-150 sollte man alle Größen einstecken.
http://www.pechextreme.com/en/lures-poppers/374-heru-cubera-100.html
Christian hatte auf den kleinen 40er Cubera 4 kleine Rooster an einem Tag.
Sehr gut liefen auch die Halco Rooster Popper von klein bis groß.
Richtig cool fand ich den Daiwa Saltiga Bubblemaker 20. Den gabs bei Plat für 20€. Mit dem habe ich die meisten Jacks gefangen. Wurde immer dann gefischt wenn einem die arme vom poppern weh taten. Der dürfte sicherlich auch für die Malediven sehr interessant sein.
Alex hat die meiste Zeit mit den Savagear Freestylern gefischt und damit auch einige Jacks und Huchas (eine Art Hornhecht in XXL) gefangen.
Gejiggt habe ich viel mit den Maxel Dragonfly von 80-180g. Die ließen sich mit der Zenaq sehr gut fischen. Albacore und Yellowfin mochten sie. Leider ist die Haltbarkeit echt bescheiden. Ruckzuck war der Lack ab. Für den Preis kann man allerdings auch nicht viel erwarten. Besser waren da die Jigs die ich von Alex bekommen habe. Vielleicht kann er da noch was zu schreiben.
Für Livebait wurden 11/0 Cirklehooks von Gamakatsu gefischt. Die haben immer perfekt gesessen und es gab wenig Fehlbisse.
Vom Strand aus haben wir meist mit kleinen Wobblern oder Jigs gefischt. Auch lebende Sardinen am 2/0er Haken haben uns einige schöne Fische beschert.
Was auf keinen Fall fehlen sollte sind genügend Sabiki (Köfi-Paternoster). Die Dinger verschleißen recht schnell. Als Gewicht haben wir 20g Jigs (Maxel Dragonfly) verwendet. Das hat eigentlich ganz gut funktioniert. Ärgerlich war es nur immer wenn ein Halbstarker Snapper das ganze Ding zerfetzt hat.
Ich hoffe ich konnte damit erst mal alle Fragen beantworten.
Abschließend möchte ich mich noch bei Christian (Sørøya) bedanken, der mir viel geholfen hat bei der Organisation und ohne den wohl einiges nicht so glatt gelaufen wären.
Außerdem möchte ich mich bei Andreas (Big White) bedanken. Er hat mir vor der Reise viele hilfreiche Tipps zum Tackle und der Fischerei in Panama gegeben. Von ihm stammen auch zwei Ruten die ich dort gefischt habe.