Hallo in die Runde,
von dem Fang und dessen ausufernden Diskussionen und Vorwürfen habe ich mittlerweile in sämtlichen Foren, sozialen Medien und WhatsApp Gruppen mitbekommen. Häufig geht die Kritik auch in Richtung der
momentan angespannten Lage und das solche Beiträge eben auch weiter
Öl ins Feuer gießen. Grundsätzlich hat man damit erst einmal recht.
Aber: Das Problem und die Schuld sehe ich da nicht (nur) bei dem Magazin, welches zuerst einmal Vorurteilsfrei darüber berichtet. Das man als Angelmagazin die gesamte Anglerschaft und damit auch sämtliche Meinungen vertritt ist ganz normal. Da sollte man auch Neutral bleiben und nicht mit dem Fingerzeig reagieren. Dennoch ist natürlich auch so eine Schlagzeile ein gefundenes Fressen. Denn was so ein Magazin am Ende zeigt, entscheidet der Leser. Und die Leser sind wir alle. Und je mehr wir uns darüber echauffieren, gegenseitig mit Vorwürfen konfrontieren und die Diskussion und Beleidigungen hier ausufern lassen, umso mehr wird dieser Artikel angeklickt und gelesen. Das hält dieses Thema aktiver und dadurch wird es auch eher und viel stärker bei den Norwegern ankommen. Wir als Anglerschaft, die sich gegenseitig gerade geißelt, leistet da alle Arbeit.
Versteht mich bitte nicht falsch. Natürlich soll und darf man über das Thema reden. Schließlich ist Aufklärung auch ein sehr wichtiger Aspekt, damit solche Situationen nicht erneut vorkommen. Aber Aufklärung ist nur dann effektiv, wenn man einen
Dialog führt. Vorwürfe aus der Pistole und Beleidigungen werden niemanden dazu bringen, zuzuhören.
In solchen Situationen versuche ich immer mich in die Person hinein zu versetzen. Und wenn ich das rein objektiv betrachte, ist dies ein älterer Herr der seit 30 Jahren in Norwegen angelt. Da dieser Herr seinen Fang einer Zeitschrift gemeldet hat, gehe ich davon aus, dass er vermutlich mehr Zeitschriften liest als wie wir, sich im schnellen Internet schlau macht. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass der gute Herr vielleicht gar nicht davon wusste, dass Heilbutt über 2 Meter und/oder 100kg zurückgesetzt werden müssen. Ich würde fast sogar darauf wettern, dass er nicht die geringste Idee davon haben wird, dass Fische dieser Größe mit ungesunden Stoffen belastet sind. Und noch viel mehr gehe ich davon aus, dass er keine Ahnung davon haben wird, warum man vielleicht auch größere Fische zurücksetzen sollte. Denn ihm fehlt da möglicherweise das Wissen und den Dialog, den wir hier täglich im Board führen. Wir, die sich täglich damit auseinandersetzen, während er einmal im Jahr hin fährt.
Natürlich schützt Unwissenheit nicht vor Strafe. Aber ich versuche zu überlegen, ob grobe Vorwürfe dieser Art wirklich gerechtfertigt sind oder aber eine andere Reaktion eventuell die bessere wäre. Vor allem im Bezug darauf, dass uns viele Fakten bei diesem sehr knappen Artikel fehlen.
Gerade vor dem Hintergrund dass einige Camps ja schon eigene Regeln einführen. Bisher habe ich von Heilbutt > 140cm muss zurück oder ich glaube am Saltstraumen die Fangbegrenzung vom Steinbeißer.
Das ist korrekt. Im Camp Saltstraumen Brygge gibt es Campinterne Regel, die bitte eingehalten werden sollen. Wie das geahndete wird, weiß ich allerdings nicht. Als die Entnahme vom Steinbeißer noch erlaubt gewesen ist, durfte man 1 bis maximal 2 Steinbeißer pro Boot und Tag entnehmen. Dort ist dann ein Boot in den Hafen gekommen, welches 7 oder mehr Exemplare davon hatte. Da hat es ärger bzw. einen Dialog gegeben und die Jungs wissen ab jetzt Bescheid.
Also setzt sich das Camp über Recht und Gesetz hinweg.
Heilbutt von über 1,40 Metern ist zurückzusetzen.
Ich werde dann beim Angeln kontrolliert, sage dann, Campbesitzer Harald hat gesagt….😂
Ein Angelcamp hat auch eine gewisse Verantwortung gegenüber dem Revier, der Natur, dem Tourismus und natürlich den Einwohnern vor Ort.
Dieses Camp hat sich dazu entschieden, ein paar vertretbare Regeln einzuführen, um das Naturschutzgebiet und dessen Fische zu schützen. Und ich finde diese Regelungen tatsächlich auch sehr gut.
Vor allem unter dem Hintergrund, dass der Saltstraumen aufgrund seiner einmaligen Natur (sowohl über als auch im Wasser) ein sehr beliebtes Reiseziel für Touristen jeglicher Art ist. Dort kommen täglich Menschen zu Besuch, die sich die Strudel anschauen und auch das Tauchen dort hat eine große Bedeutung. Leider gerät der Angler dort immer wieder in einem schlechten Licht, weil Probleme mit Bestandsdichten aber auch Müll am Boden dafür sorgen. Viel Gegenwind kommt eben auch von den Tauchern, die gerade unter Wasser dafür sorgen können, Aufnahmen zu veröffentlichen, du uns Angler in ein schlechtes Licht rücken.
Ich finde es daher löblich, dass der Campbetreiber so vorausschauend ist und uns Angler (und auch Speer-Taucher) Regeln mit an die Hand gibt, damit diese Probleme nicht ausufern, sondern wir auch auf langer Sicht dort einen tollen Urlaub verbringen oder eben der Camp Betreiber dort leben kann. Auf den Saltstraumen sind eben die Augen der ganzen Welt gerichtet.
Das dessen Regelungen Sinn ergeben, haben wir erst kürzlich erfahren, denn vom Gesetz her wurde die Entnahme der Steinbeißer am Saltstraumen in einem bestimmten Umkreis gänzlich verboten. (Außerhalb dieser Region darf der Fisch noch gefangen und auch entnommen werden. Auch im Camp)