Jetzt auch das letzte, dafür aber vollumfängliche Statement von mir:
Rückreise:
Wie angekündigt, noch ein paar Zeilen zur Zwischenübernachtung bei Elverum Camping und die Rückfahrt mit der Colorline; Elverum Camping hatten wir trotz Start um 10:00 Uhr in Kvaloyseter erst gegen 19:00 Uhr erreicht. „Schuld“ war zum einen natürlich unser Anhänger, aufgrund dessen wir die schnellen Abschnitte auf der E6, RV3 nicht nutzen konnten und auch das auf einzelne Streckenabschnitte bezogene schlechte Wetter (Regen, Schneeregen, Nebel mit eingeschränkter Sicht; insbesondere die letzten 1 1/2 Stunden). Die Elche waren auch wieder aktiv und vereinzelt konnten diese am Straßenrand ausfindig gemacht werden.
In Elverum Camping haben wir den Schlüssel am bekannten „Versteck“ vorgefunden. Wir brauchten also niemanden mehr anrufen und konnten stressfrei unsere Unterkunft mit Du / WC sowie Apple Tv beziehen. Hier werden wir jetzt immer die 30 bis 50 € insgesamt mehr investieren und das Upgrade auf die genannte Unterkunft mit Du / WC buchen.
In Elverum sind wir dann gegen 09:00 Uhr am nächsten Morgen gestartet und waren schließlich um kurz vor 11:00 Uhr bei der Colorline. Hier zeigte sich schnell, dass die Colorline doch wesentlich voller würde als die DFDS. Das war auch so. Im Pub haben wir nach dem beziehen des Zimmers zunächst keinen Platz für ein gepflegtes Bier gefunden. In der Observation Lounge hatten wir aber Glück. Hier wurde man als Gruppe jeweils durch das Personal Tischen zugewiesen. Vor dem Betreten jeder Bar, jedes Restaurants musste man sich die Hände desinfizieren. Mit Ausnahme des Pubs und des Cafés erfolgte immer eine Platzeinweisung durch das Personal.
Pizza Scampi und Diavolo war, wie gewohnt, gut. Rekerbrot ebenfalls. Der Burgerladen hat aktuell geschlossen. Frühstücksbüffet war ebenfalls gut und wurde auch reichlich besucht. Eingekauft haben wir diverse Souvenirs, Heineken Bier (2 Paletten = ca. 25 €), der übliche Gammel Oppland Aquavit (ca. 30 €) & Zigaretten (400 Prince für 85 €). Meines Erachtens auch aus deutscher Sicht alles echte Schnäppchen. Aufgrund des Wechselkurses von 1:11 sind inzwischen auch die Essens- und Getränkepreise für den deutschen Urlauber echt erträglich geworden und man muss sich nicht mehr so zurückhalten (Hansabier, 0,6 L für ca. 6,50 €). Frühstücksbüffet in etwa 14 €.
Um kurz vor 11:00 Uhr haben wir heute morgen die Colorline verlassen und befinden uns jetzt auf der A1 Richtung Heimat.
Jetzt noch einmal ein paar Anmerkungen zu einzelnen Themen:
Auslastung Fähren:
Während die Auslastung der DFDS ja wirklich erschreckend gering war, muss man sagen, dass Colorline wohl noch mit einem blauen Auge davonkommt. Die Fähre wurde gut von rückreisenden Deutschen aber insbesondere und überwiegend von Norwegern genutzt. Der Konsum in den Bars / Restaurants (s.o.) was sehr rege und hier und da brauchte man zwei Anläufe, um auch einmal ein Kaltgetränk genießen zu können. Uns hat es für Colorline gefreut. Wenn man jetzt davon ausgeht, dass sie demnächst nur jeden zweiten Tag fahren, gehe ich bald von einer Auslastung von bis zu 75 % aus.
Boot und Unterkunft bei Experience Flatanger:
Zur Unterkunft muss ich keine großen Worte mehr verlieren. Meine Begeisterung sollte zum Ausdruck gekommen sein. Hier kommen aber auch noch ein paar Extras bis zu unserem nächsten Aufenthalt in 2021; kommt man dann überhaupt noch zum Angeln? ;).
Auch das Boot war super, leider hat Gemi nicht alles so umgesetzt, wie es Sebastian wollte (Anbringung der Instrumente, 2. Echolot, Funkgerät). Hier bessert Sebastian aber im Winter nach. Die neuen Boote sollen jetzt wohl wunschgemäß ausgeliefert werden. Die Maschine war super. Bei ca. 3.700 Umdrehungen zwischen 15,5 und 17,5 Kn schnell. Wir haben insgesamt „motorbetrieben“ gute 280 Km in den 16 Tagen vor Ort zurückgelegt und dabei ca. 150 L verbraucht. Damit können wir sehr gut leben.
Die anderen Gäste vor Ort, mit denen wir uns auch sicherer Distanz unterhalten haben, waren ebenfalls super sympathisch und wie es der Zufall will, sind wir in Teilen auch nächstes Jahr wieder zeitgleich vor Ort.
Revier:
Das war jetzt mein / unser 5. Aufenthalt seit 2017 in Flatanger. Und das Revier begeistert weiterhin. Wir haben eigentlich alles, was die Region hergibt, mit zum Teil tollen Größen aus dem Meer gezogen. Angefangen bei Pollack, Seelachs und Dorsch, weiter über Schellfisch, Wittling und Heilbutt bis hin zu Leng, Lump, Seehecht und ganz vereinzelt Rotbarsch (Anmerkung: vereinzelt wegen Schonzeit und damit verbundenen Platzwechsel). Aufgrund der Aufenthaltsdauer und des meist guten Wetters haben wir die Zeit gut genutzt und für uns neue Plätze angesteuert. Mit Ausnahme der Seehechtstelle haben wir eigentlich ausnahmslos neue Spots erkundet.
Gastfreundschaft in der besonderen Situation:
Egal, ob Fähren, Flatanger oder Elverum Camping; überall hatte man das Gefühl, sehr willkommen zu sein und es fühlte sich auch so an, als wären die jeweils Handelnden bzw. auch die Einwohner vor Ort dankbar gewesen, dass man trotz der „Schwierigkeiten“ die Reise auf sich genommen hat und so doch noch zumindest einen kleinen Teil in die Kassen spült. Wir hatten zumindest zu keinem Zeitpunkt, das Gefühl nicht willkommen zu sein. So viele Lächeln und so ein freundliches Auftreten von allen in diesem Maße haben wir die letzten Jahre eigentlich nicht erlebt. Man fühlte sich auch in der Vergangenheit nie „unwillkommen“, aber es war doch irgendwie anders. Und aufgrund unserer diesmal doch langen Aufenthaltsdauer konnten wir das ganze ja dann auch quarantänefrei „begutachten“. Ich glaube, der Tourist erfährt jetzt auch von den „Unbeteiligten“ etwas mehr Wertschätzung.
Der Sonnenaufgang heute morgen hat uns jedenfalls gezeigt, dass sich Norwegen auch auf unsere nächste Reise in nicht einmal mehr 8 Monaten freut. Ich werde dann wieder hier und da berichten.
Einen „Nachteil“ hat die Reise aber doch. Künftig verbringen wir nicht mehr „nur“ 10 / 11 Tage in Flatanger, sondern durchweg mindestens 14.
Flatanger 2020 - lange nicht mehr dran geglaubt - ein voller „Erfolg“ und wir sind unendlich dankbar!
In diesem Sinne herzliche Grüße und bis zum nächsten Jahr.