Austausch über Lachs+Mefo Angeln - in Flüssen und Fjord

@newfk6
In deiner geplanten Urlaubszeit bist du generell in Trøndelag noch etwas zu früh dran um auf Salmoniden (Lachs, Meerforellen) zu angeln. Die Schonzeit geht bis zum 31.Mai.

Dazu kommt dann noch in deinem Gebiet, dass der gesamte Osen bis einschließlich eines guten Stück hinter dem Straumen zum Meer hin, als Münndungsschutzzone deklariert ist.

Das kannst du dir auf dieser Karte hier anschauen:


In diesen Zonen darfst du dann nur auf Salmoniden angeln, wenn auch der dazugehörige Fluss geöffnet ist.
Wenn ich’s jetzt richtig sehe, hat der Steinsdalselva vom 1.Juni bis 15.August Saison.

Hier ist nochmal ein Link zu den generellen Regeln zum Fischen auf Salmoniden in Trøndelag.


Gruss
Smolt
 
@ smolt



Vielen Dank für deine rechtlichen Informationen. Dann ist es leider so, wie ich es schon befürchtet habe: im Frühjahr wird’s nix werden mit der Lachs-Schlepperei. Da ich vom 1.-20. August auch wieder auf dem Campingplatz in Osen sein werde, muss ich das Lachsangeln halt auf diesen Zeitraum verschieben. Dieses Jahr im Sommer ging in den küstennahen Fjorden ohnehin kaum was auf Meeresfische (wegen der enorm hohen Wassertemperatur von ca. 18°C zogen sich die Fjordfische vermutlich in die kühleren Tiefseebereiche zurück), vielleicht haben wir im Sommer 2026 ähnliche Verhältnisse … und da werde ich es dann mal mit dem Wobbler-Schleppen entlang der 100m-Schutzzonenlinie (natürlich noch außerhalb derselben) versuchen. Laut der von dir genannten Karte verläuft das meerseitige Ende dieser Schutzzone nämlich genau an der Kante, wo die flache sandige Flussmündung in den Fjord abfällt (von 1m auf ca. 20m), auf einer Schlepplänge von dann ca. 500m. Das sollte doch eigentlich eine aussichtsreiche Linie sein, vor allem, wenn die Fische wegen längerer Trockenheit (= zu niedriger Wasserstand im Fluss) nicht in den Fluss aufsteigen?



@ Jeg Norge



Auch dir, lieber Norbert, danke ich vielmals für deine ausführlichen Tipps. Ja, dein Foto zeigt genau den Straumen, den ich in meinem Post angesprochen habe. Jetzt habe ich aber noch eine Frage zu den von dir vorgeschlagenen Wobblern von 10-18cm, da ich bisher noch nie in meinem Leben mit Wobblern zu tun hatte: Wie wird die Länge gemessen? Vom Anfang der Schaufel bis zum Ende des hinteren Drillings? Oder vom Beginn des Fischkörpers bis zu dessen Ende (als vom Kopfanfang bis zum Schwanzende)? Was hältst du eigentlich zu meiner dem „smolt“ vorgeschlagenen Schleppstrecke für’s Augustschleppen auf Lachs?
 
@newfk6
Was das Fischen mit Wobblern angeht, macht es Sinn wirklich genau hinzuschauen welchen Wobbler man benutzt und wofür. Jedes Modell läuft irgendwie anders und richtig gute Wobbler kann man so einstellen, dass sie je nach vorhandenen Gegebenheiten völlig unterschiedlich laufen.

Für’s Schleppen, brauchst du in der Regel oft ganz andere Modelle als beim Werfen.
Während man beim Werfen oft daran interessiert ist den Köder so lange wie möglich am vermuteten Standplatz der Lachse zu halten, und somit auch langsame Köderführung Lachs und Meerforellen bringt, ist meiner Erfahrung nach beim Schleppen eher Tempo angesagt, wenn man Erfolg haben will. Dazu braucht man dann Wobbler, die so gebaut sind, dass sie eine bestimmte Geschwindigkeit ab können, sich nicht auf die Seite legen oder irgendwie unnatürlich laufen.
Ich bin nicht der Experte was Schleppen angeht (das Thema ist extrem komplex), mache es aber ab und zu mal auf Wolfsbarsch, Meerforellen und Lachs und habe dabei auch schon ein paar Fische gefangen.
Die Kunst ist dabei immer so’n bisschen die Zielfischarten im Auge zu behalten, sonst steigt in schöner Regelmäßigkeit alles von Makrele, Pollack bis Dorsch mit ein.
Wenn ich auf Lachs oder Meerforellen schleppe, schleppe ich mit Geschwindigkeiten von 2,5 knoten aufwärts, also relativ schnell. Damit kann man in Gewisser Weise die Beifänge etwas reduzieren. Lachse und Meerforellen steigen eher bei höheren Geschwindigkeiten ein. Schleppt man zu langsam, bleiben die Salmoniden-Bisse oft aus, dafür kommt mehr Beifang.

Ich würde mich beim Schleppen auch nicht unbedingt nur auf Wobbler konzentrieren, die meisten sind mir persönlich etwas zu unflexibel was unterschiedliche Schleppgeschwindigkeiten betrifft.
Da decken Schlepp-Klassiker wie z.b. Toby-Salmon oder Apex einen viel grösseren Geschwindigkeitsbereich ab als viele Schleppwobbler.

Wenn dann plötzlich ein Lachs auf den Schleppköder bei ordentlich Fahrt raufknallt, ist dass erstmal ein richtiger Einschlag, - deshalb bevor man los schleppt immer die Bremse der Rolle ordentlich aufdrehen, sonst hängt der Fisch nach dem Biss nur ein paar Sekunden und verabschiedet sich danach relativ schnell wieder, bevor man irgendwie reagieren konnte.

Gruss
Smolt
 
@ Smolt



Danke, Smolt, für die schnelle Antwort. Ich seh schon, das was ich da vorhab ist eine Wissenschaft für sich, vor allem, weil ich absoluter Anfänger in dieser Angelmethode bin. Aber bis nächstes Jahr im Sommer (nachdem es im Frühjahr aus rechtlichen Gründen nix wird) habe ich ja noch etwas Zeit um mich darauf vorzubereiten, und das werde ich auch tun …
 
…muss aber auch nicht so kompliziert sein.
Für einfach mal so auf die Schnelle, kannst du ja auch Freihandschleppen, - mit der Rute in der Hand, in dichtem Abstand zum Ufer. Musst nur einen Köder haben der einigermaßen gut bei Geschwindigkeit läuft und dem du vertraust.

😊🐟
 
Und denk an die offene Bremse, ich habe das bislang nur auf Pollack und Makrele praktiziert aber die Bisse fühlen sich brutal an. 🙈😁
 
Ich habe es dieses Jahr beim schleppen mal mit einer Freilaufrolle versucht.

Beim schleppen mit offener Bremse, war ich der Meinung, das die Fische sich nicht richtig haken.

Ich schleppe jetzt mit relativ geschlossener Bremse, und wenn der Fisch hängt, mache ich den Freilauf rein. So kann der Fisch Schnur nehmen, bis ich das Boot gestoppt habe.

Ich hatte dadurch, dieses Jahr sehr wenige Fische verloren.

Gruß Bernd
 
Sorry, aus der dazugehörigen Vorschrift vom 24.06.2024: wenn der Fluss nicht in der Tabelle im Paragraph 6 steht, ist in der dazugehörigen Mündungsschutzzone das Angeln auf Lachs und Meerforelle ganzjährig verboten. Die Steinsdalselva ist nicht in der Tabelle. Das Verbot gilt in dem Fall auch fürs Schleppen auf Salzwasserfische.

In der 100m-Zone dagegen ist es fast wie Smolt schreibt: falls der Fluss für Lachs UND Meerforelle offen ist, dann darf dort auch VON LAND auf Salmoniden geangelt werden. In der Steinsdalselva ist Meerforelle ganzjährig geschont. Somit fällt in der 100m-Zone das Angeln auf alle Salmoniden ganzjährig aus.

Ist schon ganz ziemlich kompliziert geworden. Am besten Ende Mai nochmal auf den Links nachschauen, vielleicht machen sie es ja irgendwann wieder einfacher.

Gruss,
Ralf
 
@ ralf7

Also, jetzt blicke ich mit den Vorschriften ehrlich gesagt überhaupt nicht mehr durch. Auf dem Campingplatz erzählten die Flussangler, dass die Meerforelle das ganze Jahr 2025 über geschützt war, auf Lachs durften sie jedoch angeln. Da ich aber im Fluss nicht angeln möchte, sondern nur im Fjord, gelten für mich natürlich andere Regeln – soweit verstehe ich das! Ich verstehe auch, dass ich innerhalb der 100m-Schutzzone am Einlauf des Flusses in den Fjord nicht angeln darf (weil dieser Bereich rechtlich offenbar noch zum Flussbereich gezählt wird). Jetzt gibt es aber noch den orange-farbenen „Mündungsschutzbereich“, der lt. Karte den gesamten Osen-Innenfjord, den Straumen und noch einen schmalen Streifen außerhalb des Straumens Richtung Meer umfasst. Heißt das dann nach deiner Interpretation, dass ich in diesem Mündungsschutzbereich vom Boot aus das ganze Jahr über weder auf Meerforelle, noch auf Lachs, noch auf irgendeinen anderen Meeresfisch schleppen darf? Das wäre ja gar nicht schön … dann könnte ich mir ja das Lachsangeln dort im Fjordbereich im kommenden Jahr komplett abschminken. Und wie sieht es dann rechtlich aus, wenn ich z.B. im Mai oder im August außerhalb des orange-farbenen „Mündungsbereichs“ - sozusagen im Meer - vom Boot aus schleppen würde?
 
Kannst Du denn am Campingplatz niemanden fragen?

Das wäre doch das sicherste.

Schließlich wirst Du ja Vorwort kontrolliert.
 
Heißt das dann nach deiner Interpretation, dass ich in diesem Mündungsschutzbereich vom Boot aus das ganze Jahr über weder auf Meerforelle, noch auf Lachs, noch auf irgendeinen anderen Meeresfisch schleppen darf? Das wäre ja gar nicht schön … dann könnte ich mir ja das Lachsangeln dort im Fjordbereich im kommenden Jahr komplett abschminken. Und wie sieht es dann rechtlich aus, wenn ich z.B. im Mai oder im August außerhalb des orange-farbenen „Mündungsbereichs“ - sozusagen im Meer - vom Boot aus schleppen würde?
Ja, das ist meines Erachtens in der Mündungsschutzzone der Steinsdalselva so (zumindest aktuell, die Regeln für 2026 können sich ja noch ändern). Steht auch schon so auf der Seite, die Smolt gelinkt hat:

Fiske med stang
Det er lov å fiske etter saltvannsfisk med stang og håndsnøre fra land, is eller båt som ikke er i bevegelse.

Mit "båt som ikke er i bevegelse" ist verankert oder driftend gemeint. Für den Bereich ausserhalb der Schutzzonen gibt es, so weit ich weiss, keine Beschränkungen ausser der Salmoniden-Schonzeit vom 1.3. bis 31.5. in Trøndelag (Paragraph 2 b. in Forskrift om fiske etter anadrome laksefisk i sjøen - Lovdata)

Ich gebe dir völlig recht, dass das alles viel zu kompliziert geworden ist. Wenn man mehrere rechtliche Vorschriften durcharbeiten muss, um zu wissen, wo man Angeln darf, dann stimmt etwas nicht. In meiner Zeit in Norwegen ich habe ich erlebt, dass einem nicht sofort der Kopf abgerissen wird, wenn man so eine Regel nicht kannte und einen Fehler gemacht hat. Aber verlassen kann man sich darauf nicht.
 
Danke nochmals allen NAFfen für die zahlreichen Tipps.

@ da Beppe

Ich werde deinen Rat befolgen und nächstes Frühjahr, wenn ich wieder in Osen bin, den Campingplatzverwalter befragen, der sollte sich auskennen, zumal er früher selbst ein Berufsfischer war. Du schreibst "Schließlich wirst Du ja Vorort kontrolliert" : Das kann ich leider nicht bestätigen, denn ich wurde in den 10 Jahren, in denen ich dort mindestens zweimal im Jahr für mehrere Wochen angelte, noch kein einziges Mal kontrolliert - wobei ich nicht genau weiß, was du mit "kontrollieren" meinst.
 
Danke nochmals allen NAFfen für die zahlreichen Tipps.

@ da Beppe

Ich werde deinen Rat befolgen und nächstes Frühjahr, wenn ich wieder in Osen bin, den Campingplatzverwalter befragen, der sollte sich auskennen, zumal er früher selbst ein Berufsfischer war. Du schreibst "Schließlich wirst Du ja Vorort kontrolliert" : Das kann ich leider nicht bestätigen, denn ich wurde in den 10 Jahren, in denen ich dort mindestens zweimal im Jahr für mehrere Wochen angelte, noch kein einziges Mal kontrolliert - wobei ich nicht genau weiß, was du mit "kontrollieren" meinst.
Es sind nicht immer Kontrollen wie man sie hier von Deutschland kennt, die Norweger registrieren schon genau wer was wo und wann treibt.
Kann mich an einen Vorfall erinnern, wo deutsche Angler im Schongebiet in der Schonzeit geschleppt haben, dass wurde von Norwegern auch gefilmt und online gestellt.
Die wurden nicht direkt angesprochen (vielleicht weil der Aufwand zu hoch gewesen wäre?) aber der Vorfall landete in der Presse mit entsprechenden Fingerzeig
in Richtung Angler und Betreiber der Anlage.
Leider finde ich den Artikel nicht mehr und der Beitrag war in einem geschlossenen Forum wo ich jetzt keinen Zugang mehr habe.

Auch mit "der Campingplatzverwalter sollte sich auskennen" ist mit Vorsicht zu genießen,
ich weis, dass sich einige Anlagenbetreiber etc. nicht mit den aktuellen Vorschriften auskennen,
was ja auch kein Wunder ist bei dem Stückwerk was in Norwegen existiert.
Es gibt sogar Werbevideos von Anbietern von Angelreisen wo munter im März in der Schutzzone geschleppt wird und man Mefo auf Mefo fängt,
wer sich dann vor Ort auskennt erkennt an den Aufnahmen wo die Entstanden sind.
 
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