Wieder mal nach Oelve

Onkel Millo

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23 April 2004
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Magdeburg
Ein frohes Neues Jahr" und hoffentlich auch Erfolgreiches allen Naffen.
Obwohl unsere Angeltour nach Oelve vor fast genau 2 Jahren, wenig erfolgreich verlief, wollten wir es doch nochmal versuchen. Denn in unseren Analysen waren wir zu dem Ergebnis gekommen, das wir uns zum Einen bei den möglichen Zielfischen doch etwas verzettelt hatten und zum Anderen die Möglichkeiten, die dieses Gebiet bietet bei weitem nicht ausgeschöpft haben. Die Hüttenbücher sind nicht nur voll von rekordverdächtigen Trinkgelagen sondern auch von ebensolchen Fischen.
Wie schon beim ersten Mal war es auch diesmal wieder die erste Oktoberwoche. Damit ist die Zahl der erfolgreich zu beangelnden Fischarten, im Gegensatz zu den Sommermonaten, doch schon etwas eingeschränkt.
Größere Köhler-bzw Makrelenschwärme gab es nicht mehr. Da Björni "Seelachskönig" aber Wochen zuvor auf Makrelentour in der Nordsee war hatten wir unser Naturköderproblem im Vorfeld schon gelöst.
Also konnte es am 30. September optimal vorbereitet losgehen. Um 10.00 Uhr das Echolot abgeholt und die anderen beiden Mitstreiter eingesammelt.
Diesmal wollten wir, nachdem wir im Jahr zuvor 635,-€ für die Fähre von Hanstholm nach Bergen bezahlt hatten, mal die Sparvariante von Kystlink für sage und schreibe 86,-€ ausprobieren.
Da man um 1.00 Uhr nachts die Fähre besteigt und relativ schnell seine Kabine bekommt ist man müde genug um bei der ca. 6,5 stündigen Überfahrt so auf 4-5 Stunden Schlaf zu bekommen. Das reicht aus. Unterhaltungs-oder Ablenkungsprogramm gibt es keines also noch ein Bierchen und dann ab in die Koje. Die Qualität der Kabinen ist nicht schlechter als bei Fjordline. sie muß halt extra gebucht werden (42,-€) bot aber in unserem Fall Platz für alle 3, obwohl als 2-Mannkabine ausgeschrieben.
In Langesund gegen 8.00 runter vom Schiff und Adrenalinspiegel hoch.
Unser Auto lag nicht nur der Bettwäsche wegen tiefer als gewöhnlich und es
kursierten genug Schauergeschichten wegen Strafzollbezahlung und ähnlich Unerfreulichem. Es traf aber wieder mal die Transporter.
Nach 5 stündiger Fahrt durch die wie immer atemberaubende Landschaft unserer "2.Heimat" trennte uns nur noch die Fähre in Rosendal von unserem Ziel. Gegen 16.00 waren wir dann endlich da. Sofort ausgepackt, Boot übernommen und eine Stunde später waren wir schon auf dem Wasser.
Ergebnis der ersten 2 Stunden 1 Rochen(1m) Seehecht, Makrele und etliche Knurrhähne. Das fing ja gut an.
Eine unserer Lehren vom ersten Mal war, das wir es um diese Jahreszeit verstärkt auf Leng, Lumb, Rotbarsch und ähnlich tiefstehende Fische probieren mußten, wenn wir erfolgreich sein wollten. Also, am nächsten Morgen, die Tiefseemontagen ausgewählt und ran an die Kanten. Peter und ich fischten erstmal nur mit schwerem Pilker und Paternoster, während Björni
nur die ganz einfache-L-förmige-Naturködermontage mit Knicklicht ausprobierte. Und er sollte Recht behalten. Das war die Montage. Wir fingen an dem Tag etliche Lengs mittlerer Größe ,2 Haie von fast einem Meter, diverse Rotbarsche und natürlich Knurries. das war schon weit mehr als ein Jahr zuvor und die Versorgung unserer Familien und Freunde fast gesichert.
Obwohl das Echolot teilweise immense Fischanzeigen lieferte bei z.B. 90m Tiefe, sowohl in 12m, in 26m als auch in 40m war es uns nicht möglich auch nur einen Fisch zu fangen. Und wir haben alles versucht. Naturköder wie Reker, Makrele ,Hering, alle Arten von Paternoster bis zu den Kleinsten, es war nicht möglich auch nur einen Fischschwanz zu bekommen. Wir haben sogar das Echolot ausgeschaltet.
Am deutschen Nationalfeiertag war das Wetter dann mal ganz schlecht, so das wir es vom Steg aus probierten. Aber bei maximal 2m erreichbarer Wassertiefe nicht erfolgreich. Gegen Abend beruhigte sich der Wind zusehends, so daß wir mit dem Dunkelwerden rausfuhren. Da der Fluthöhepunkt laut Tidentabelle gegen 23.30 Uhr sein sollte, hatten wir eigentlich alle Trümpfe in der Hand. Meinten wir jedenfalls. Wir versuchten es 4 Std. lang mit allem was wir hatten. Nichts. Sogar Schleppangeln haben wir ausprobiert.
Am nächsten Tag wieder Ententeich und Sonne. Einige Lengs ,Rotbarsche ,Haie und einen Lumb von 7 Pfund. Das ist übrigens der in unseren Familien begehrteste Speisefisch.
Als uns Bjarte ,der Vermieter ,am nächsten Tag, mit dem gewünschten Brennholz versorgte, fragten wir Ihn ob er uns nicht wie im vorletzten Jahr wieder ein Netz auslegen könnte, da unsere Köderfische fast alle sind und wir keine Makrelen weiter gefangen hatten.War natürlich kein Problem. Ab dem 1.Oktober dürfen die Norweger für den Eigenbedarf Netze auslegen. Dabei erzählte er uns ,das vor kurzem ein Netz der Lachsfarm beschädigt wurde, und die Fische alle ausgebüchst sind. Na das war ja mal ne Info.
Von da an hatten wir auch die Sp
innruten an Bord. Um es aber vorwegzunehmen den einzigen Lachs fingen wir im Netz und der hatte 40 cm.
Am nächsten Tag hatten wir neben den üblichen Fischarten auch einen Kraken von schätzungsweise 2-3 kg als Beute. Da Björn sich im Vorfeld in ,diesem Forum, schon mal über die möglichen Zubereitungsformen schlau gemacht hatte, überlegte ich schon mit welchen Beilagen man Ihn servieren könnte. Aber aus unerfindlichen Gründen war ihm beim Anblick des nun mittlerweile wütendroten Meeresungeheuer, entfallen wie man das so macht.Und das sollte sich noch als Glücksfall erweisen. Da hatten wir also einen Kraken und keine Verwendung dafür. Bei dem nunfolgenden Entspannungsbier erinnerte ich mich, in einem Anglervideo gesehen zu haben wie man mit Tintenfischarmen auf Heilbutt angelte. Da wir sowiese ein Naturköderproblem hatten war es allemal einen Versuch wert.
Also habe ich Ihm die Arme abgehackt und in mehrere Stücken zerteilt. Er war übrigens bereits tot.
Leute das war wie eine Offenbarung. Mein erster Versuch hatte wirklich nur eine Sekunde Grundberührung und sofort einen Biss. Bei Peter nebenan dasselbe. 2 Versuch gerade unten ,Biss. Okay bevor dieser Klasseköder alle ist, ab zu den Hotspots. Obwohl schon spät wollte Peter unbedingt nochmal an seine Kante. 200m und mehr. Der Rest fand den Vorschlag nicht gerade prickelnd aber gut wir wollten ihm den Gefallen tun. Nach einiger Sucherei-wir haben kein GPS- endlich gefunden Naturköder ran und los. Ich hatte eben erst den Grund berührt da hatte ich auch schon einen Hänger, der sich aber merkwürdig schüttelte. Wow Fisch und kein kleiner diesmal. Kurzer Blick aufs
Echolot 216m na gut nicht darüber nachdenken.Nach gut 10 min. kam das Wasserschwein in einiger Entfernung vom Boot hoch. Ein Lumb von 7 Pfund. Angel neu beködert- Krake was sonst- runtergelassen 3 mal Grundberührung dasselbe in grün. Wassertiefe diesmal 224m. Oh Gott hilf mir. Nach einer knappen Viertelstunde hatten wir auch diesen Lumb von diesmal 9 Pfund im Boot untergebracht. Da wir kaum Strömung hatte mußten wir nur kurz umsetzen und wagten einen neuen Versuch ,da die anderen noch keinen Erfolg hatten. Alle Köder auf los runtergelassen und gepumpt. Noch im Hochgefühl des Erfolges ein kurzes Ruckeln und dann klebte meine Montage am Boden um sich beim Anschlag mit den wohlbekannten Schüttelbewegungen zu melden. "Jungs ich muß euch was Fieses sagen, ich hab schon wieder Einen". Wassertiefe wieder jenseits der 200m Marke. Meine Fresse das konnte ja nochmal ein gutes Stück Arbeit werden. Zugegeben ,zwischendurch durfte für 100m auch mal Björn dieses geile Gefühl auskosten, diesmal einen 11pfünder, zu drillen. Tja das war meine bisherigen Norwegen-Sternstunde.Gegen 21.00 waren wir dann wieder in der Hütte. Ich habe mit Björn eine Abmachung. Er putzt unser beider Fische und muß sich dafür nicht um die Küchenarbeit kümmern. Ich denke mal an diesem Abend bereute er diese.
Dafür war am nächsten und somit letzten Tag ihm das Glück hold. Wir fuhren natürlich nochmal an die Kante und diesmal fing der "Seelachskönig" auch den größten Lumb von knapp einem Meter und 16 Pfund.
Ein Klasse Abschluss dieser Norwegenwoche. Wir hatten unsere Gefriertaschen genau voll bekommen ,konnten jeden Tag raus aufs Wasser unser Boot lief ohne Probleme und wenn wir ein Problem hatten konnten wir jederzeit mit unserem Vermieter sprechen. Für 2006 haben wir wieder dort gebucht aber diesmal im Mai. Dann also auf ein Neues. Um die Preisrelationen mal klarzumachen, wir haben für Fähre, Hütte, Boot, Strom und Brennholz zusammen 690,-€ bezahlt. Durch 3 Personen macht das 230,-€. Dazu kommt natürlich noch Sprit sowie feste und flüssige Nahrung. Ich denke mal das ist ganz erschwinglich.
Die Rückfahrt war dann etwas strapaziöser denn wenn man die Fähre um 20.00 Uhr betritt ist man noch nicht müde und wenn man sie um 1.30 Uhr in Hirtshals verläßt eigentlich noch nicht ausgeschlafen. Aber was solls wir sind doch Kämpfernaturen. Jedenfall hatte ich uns gegen Mittag zu Hause (Magdeburg)angemeldet und wurde wie ein grünes Männchen angestaunt als ich um 8.00 Uhr vor dem Bett stand. Mein Freund Peter hatte an der deutschen Grenzen das Steuer übernommen und den Schumi in sich entdeckt. So hatten wir noch was vom Sonntag.
 
na, da warste wohl schneller als ich. ich glaub du hast da aus versehen, den größßten fisch des urlaubs vergessen. könnte das daran liegen, dass ich den gefangen hab. macht ja nix. stelle dann demnächst mal ein paar photos rein. schönen abend noch
 
Schöner story! Scheint wirklich lustig gewesen zu sein. Macht mir wieder suchtig aus den nächsten urlaub. Mein gott, was dauert das noch lange. Bis dan soll ich mich durchhalten mit solche klassestories wie deiner!

Aber wo sind die bilder? Wir wollen bilder sehen!

MFG

Patrick
 
He ihr beiden-KLASSE BERICHT bin auf die Bilder gespannt!!
 
???????????? nochmal?????????ß
 
Hi Björni ,
ich habe so gegen Ende des Berichts Deinen Rekordfisch natürlich ausreichend gewürdigt. Mindestens 2 Zeilen war es mir wert. Um Deine Prüfungsvorbereitungen nicht unnötig einzuschränken habe ich den Bericht mal für Dich übernommen. Sonst müssen wir im Mai 2 Berichte schreiben. Aber die entsprechenden Bilder darfst Du natürlich einstellenund wie Du aus den Nachfragen ersehen kannst solltest Du damit nicht allzu lange warten.
 
Genau, die Bilder fehlen noch zu diesem klasse geschriebenen Bericht! :}
Glückwunsch zu den schönen Fängen! :baby:
 
Moin Onkel Millo!
Ebenfalls ein frohes neues!

Schönen Bericht hast du da verfast, knackig und informatiev.

Jetzt muss noch der Große mit den Bildern an Land kommen!:>> :D :]
 
Schöner Bericht,

freue mich schon auf die Bilder!!!

Gruß
Jörgi:<-
 
Feiner Bericht:baby: :baby: :baby: Dankäääää!
... ich will sofort los;( ;( ;(

Petri & all times tight lines:]
 
??? Kann mal jemand aus 2 1 machen????
Onkel Millo - du hast den Bericht versehentlich zweimal plaziert! - aber das passiert im Überschwang einer wirklich schönen Storie schon mal!:baby: ;) ;)
 
hallo millo,


danke für den sehr guten bericht:baby: :baby:

ich warte auch auf die bilder;<



kochi:]
 
der erste vernünftige fisch im urlaub. aber dennoch hielt sich die freude in grenzen. er würde heute noch schwimmen, wenn er den pilker nicht so tief inhaliert hätte.
 
der seehecht. ein echt urtümlicher fisch mit riesigem maul und unglaublich scharfen zähnen, schärfer als eine rasierklinge. aber super-legger
 
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