bitti
Relaxangler
Guten Morgen,
wenn ich mir das Wetter zur Zeit so anschaue, muß ich wohl wieder mal etwas schreiben. Denn dann geht die Zeit schnell rum. Ok. Kontroverses hatte wir schon diese Woche, machen wir doch mal was sinnvolles. Schreiben wir mal eine Reviervorstellung.
Und zwar stelle ich heute mal ausführlich Vestvik am Bömlafjorden vor.
Immer wieder fällt mittlerweile der Begriff Vestvik in diversen Angelforen. Wieso eigentlich? Was zieht die Leute eigentlich dahin? Heißt doch auch: Ort ohne Fisch.
Ok. Wieso?
Ist ganz einfach. Man schlage den Dansommerkatalog auf, gebe ein: Haus, irgendwo zwischen Stavanger und Bergen, höchste Kategorie, inkl Sauna usw. Ergebnis: die Hälfte der Häuser ist in Vestvik. Das mag jetzt noch nicht der Bringer sein. Wenn man nun genau hinschaut, sieht man, daß die Hütten auch mit Abstand die billigsten sind. Hier greifen dann noch solche Konstrukte wie 14 Tage fahren und 10 zahlen etc und schon wird die Sache preiswert.
Genauso sind wir 2001 auf Vestvik gekommen. Unsere erste Tour ging dahin; wie die Sache ausgegangen ist, haben sicher die meisten schon an diversen Stellen im Internet gelesen.
Das Jahr 2001 hatte noch den Vorteil, daß dies die erste Saison der Hütten war, sprich die Teile waren neu.
Betrachtet man sich mal das Angebot genauer, stellt man fest, daß alle Hütten beieinander liegen. In Vestvik ist eigentlich ein kleines Urlauberdorf entstanden, welches 100%ig auf die Zielgruppe "Familie und Angeln" zugeschnitten ist. Die Hütten haben alle einen hohen Standard, die Hälfte davon hat einen eigenen Pool (indoor natürlich). Sowas wie Sauna/Whirlpool/Fußbodenheizung ist in allen Hütten vorhanden.
Nimmt man nun noch eine Karte, wird klar, daß Vestvik 25 Minuten von Haugesund entfernt liegt. Und diese Stadt wird von der Fjordline angefahren. Dazu sind es nur 2h bis Stavanger und 3h bis Bergen. In die Berge ist es auch nicht weit. Stichwort: Pilze & Beeren.
Perfekt.
Betrachten wir nun mal das wichtigste für die Naffen hier, die Angelmöglichkeiten.
Das Boot:
15Fuß mit 15Ps Zweitakter. Geht eigentlich ganz gut (ca 20Knoten laut GPS zu zweit). Nur ist sofort essig, wenn etwas Wind aufkommt. Das sind nix weiter als große Ruderboote.
Ab 3 Leute wird es übrigens unbequem, ab 4 kann einer nicht mehr angeln und ab 5 geht die Fuhre unter.
So, nach dem wir das geklärt hätten, wenden wir uns mal dem Gewässer zu.
Von der Theorie her eigentlich optimal:
Der Foerdespollen ist ein geschützer Fjord, hier sollte eigentlich auch bei Wind was gehen, der Bömla ist 5 km entfernt und hier sollte es doch auch richtig krachen.
Jo. Soweit so gut. Leider ist der Foerdespollen irgendwie komplett fischleer, mal abgesehen von Makrelen (A) oder Miniköhler dirkt an der Fischfarm.
Bleibt einen nix weiter übrig, als "raus" zu fahren.
Seit diesem Jahr ist gleich am Fjordausgang eine riesen Fischfarm (B). Da war eigentlich mal eine gute Stelle. Nur gehen die Verankerungstaue jetzt quer durch den Fjord. Es ist dort so tief, das man 800Meter von der Farm immer noch bei 140 Meter das Tau erwischen kann. Natürlich stehen dort in 100-140Meter aber auch die fetten Fische. Nur ist es nicht die verlorenen Pilker werd. Übrigens sollte man die 100m Abstand tunlichst einhalten. Haben selbst gesehen, wie die Fischereiaufsicht einige Boote mehr oder weniger deutlich dort ermahnt hatten. Die waren vielleicht noch 20Meter weg.
Hinter der Insel mit der Farm stehen hin und wieder ordentliche Köhlerschwärme, auch auf Naturköder geht da was.
Links am Fjordausgang (C) kann man sich im Frühjahr auf Köhler und im Herbst auf Makrelen verlustigen.
Will man in die Kategorie "Fisch" aufsteigen, muß man D-F anfahren. Hier angeln dann die "Großen" und fangen auch. Nur ist mit den Minibooten ganz schnell schluß mit Lustig. Sobald Wind aufkommt, kann es richtig Naß werden. Auch der Bootsverkehr auf dem Bömla ist zu beachten. Wer mal eine Schnellfähre live in 100m an sich vorbeirauschen gesehen hat, weiß was ich meine.
Ich will meinem Bericht ja nicht vorgreifen, aber wir haben vor 14 Tage weder an A, noch an den restlichen Stellen (mit Ausnahme von B) signifikant gefangen. Wo wir diesmal geangelt haben kommt später ;)
Wieso werden wir nächstes Jahr woanders hin fahren:
Das Dorf ist uns zu voll geworden. Jedes Jahr kommen ein paar neue Häuser hinzu. Am Steg geht es zu wie am Bahnhof.
Ist zwar ganz lustig manchmal, (Bestes Zitat dieses Jahr: "Seelachs haben wir schon einige gefangen, aber es war noch kein Köhler dabei....") aber langsam wird es nervig.
Und außerdem müssen wir uns auch noch andere Gegenden ansehen.... ;)
Nochmal zurück zu dem Satz "Ort ohne Fisch". Der kommt einfach daher, das dort sich sehr viele absolute Anfänger verlustigen. Wenn man die "Profis" anschaut, die kommen dort immer mit Fisch heim. Nur darf man halt nicht in 20Meter Tiefe im Foerdespollen angeln. Und genau das ist der Knackpunkt. Die meisten sind so aufgepuscht von diversen Erzählungen, daß diese Stimmung ganz schnell in Enttäuschung umschlägt. Und dann kommen solche Gerüchte auf.
Abschließend:
Vestvik ist der ideale Ort, um mit Familie einen netten Angelurlaub zu verleben. Wenn Papa dann noch eine richtige Ausrüstung hat und schon gut Erfahrung, steht einem perfekten Urlaub nix mehr im Wege. Auch Anfänger finden hier sehr gute Bedingungen, nur müssen diese akzeptieren, das hier nicht die Fische ins Boot springen.
Profis sollten lieber noch ein paar Kilometer nach Norden fahren....
Bis denne
Bitti
wenn ich mir das Wetter zur Zeit so anschaue, muß ich wohl wieder mal etwas schreiben. Denn dann geht die Zeit schnell rum. Ok. Kontroverses hatte wir schon diese Woche, machen wir doch mal was sinnvolles. Schreiben wir mal eine Reviervorstellung.
Und zwar stelle ich heute mal ausführlich Vestvik am Bömlafjorden vor.
Immer wieder fällt mittlerweile der Begriff Vestvik in diversen Angelforen. Wieso eigentlich? Was zieht die Leute eigentlich dahin? Heißt doch auch: Ort ohne Fisch.
Ok. Wieso?
Ist ganz einfach. Man schlage den Dansommerkatalog auf, gebe ein: Haus, irgendwo zwischen Stavanger und Bergen, höchste Kategorie, inkl Sauna usw. Ergebnis: die Hälfte der Häuser ist in Vestvik. Das mag jetzt noch nicht der Bringer sein. Wenn man nun genau hinschaut, sieht man, daß die Hütten auch mit Abstand die billigsten sind. Hier greifen dann noch solche Konstrukte wie 14 Tage fahren und 10 zahlen etc und schon wird die Sache preiswert.
Genauso sind wir 2001 auf Vestvik gekommen. Unsere erste Tour ging dahin; wie die Sache ausgegangen ist, haben sicher die meisten schon an diversen Stellen im Internet gelesen.
Das Jahr 2001 hatte noch den Vorteil, daß dies die erste Saison der Hütten war, sprich die Teile waren neu.
Betrachtet man sich mal das Angebot genauer, stellt man fest, daß alle Hütten beieinander liegen. In Vestvik ist eigentlich ein kleines Urlauberdorf entstanden, welches 100%ig auf die Zielgruppe "Familie und Angeln" zugeschnitten ist. Die Hütten haben alle einen hohen Standard, die Hälfte davon hat einen eigenen Pool (indoor natürlich). Sowas wie Sauna/Whirlpool/Fußbodenheizung ist in allen Hütten vorhanden.
Nimmt man nun noch eine Karte, wird klar, daß Vestvik 25 Minuten von Haugesund entfernt liegt. Und diese Stadt wird von der Fjordline angefahren. Dazu sind es nur 2h bis Stavanger und 3h bis Bergen. In die Berge ist es auch nicht weit. Stichwort: Pilze & Beeren.
Perfekt.
Betrachten wir nun mal das wichtigste für die Naffen hier, die Angelmöglichkeiten.
Das Boot:
15Fuß mit 15Ps Zweitakter. Geht eigentlich ganz gut (ca 20Knoten laut GPS zu zweit). Nur ist sofort essig, wenn etwas Wind aufkommt. Das sind nix weiter als große Ruderboote.
Ab 3 Leute wird es übrigens unbequem, ab 4 kann einer nicht mehr angeln und ab 5 geht die Fuhre unter.
So, nach dem wir das geklärt hätten, wenden wir uns mal dem Gewässer zu.
Von der Theorie her eigentlich optimal:
Der Foerdespollen ist ein geschützer Fjord, hier sollte eigentlich auch bei Wind was gehen, der Bömla ist 5 km entfernt und hier sollte es doch auch richtig krachen.
Jo. Soweit so gut. Leider ist der Foerdespollen irgendwie komplett fischleer, mal abgesehen von Makrelen (A) oder Miniköhler dirkt an der Fischfarm.
Bleibt einen nix weiter übrig, als "raus" zu fahren.
Seit diesem Jahr ist gleich am Fjordausgang eine riesen Fischfarm (B). Da war eigentlich mal eine gute Stelle. Nur gehen die Verankerungstaue jetzt quer durch den Fjord. Es ist dort so tief, das man 800Meter von der Farm immer noch bei 140 Meter das Tau erwischen kann. Natürlich stehen dort in 100-140Meter aber auch die fetten Fische. Nur ist es nicht die verlorenen Pilker werd. Übrigens sollte man die 100m Abstand tunlichst einhalten. Haben selbst gesehen, wie die Fischereiaufsicht einige Boote mehr oder weniger deutlich dort ermahnt hatten. Die waren vielleicht noch 20Meter weg.
Hinter der Insel mit der Farm stehen hin und wieder ordentliche Köhlerschwärme, auch auf Naturköder geht da was.
Links am Fjordausgang (C) kann man sich im Frühjahr auf Köhler und im Herbst auf Makrelen verlustigen.
Will man in die Kategorie "Fisch" aufsteigen, muß man D-F anfahren. Hier angeln dann die "Großen" und fangen auch. Nur ist mit den Minibooten ganz schnell schluß mit Lustig. Sobald Wind aufkommt, kann es richtig Naß werden. Auch der Bootsverkehr auf dem Bömla ist zu beachten. Wer mal eine Schnellfähre live in 100m an sich vorbeirauschen gesehen hat, weiß was ich meine.
Ich will meinem Bericht ja nicht vorgreifen, aber wir haben vor 14 Tage weder an A, noch an den restlichen Stellen (mit Ausnahme von B) signifikant gefangen. Wo wir diesmal geangelt haben kommt später ;)
Wieso werden wir nächstes Jahr woanders hin fahren:
Das Dorf ist uns zu voll geworden. Jedes Jahr kommen ein paar neue Häuser hinzu. Am Steg geht es zu wie am Bahnhof.
Ist zwar ganz lustig manchmal, (Bestes Zitat dieses Jahr: "Seelachs haben wir schon einige gefangen, aber es war noch kein Köhler dabei....") aber langsam wird es nervig.
Und außerdem müssen wir uns auch noch andere Gegenden ansehen.... ;)
Nochmal zurück zu dem Satz "Ort ohne Fisch". Der kommt einfach daher, das dort sich sehr viele absolute Anfänger verlustigen. Wenn man die "Profis" anschaut, die kommen dort immer mit Fisch heim. Nur darf man halt nicht in 20Meter Tiefe im Foerdespollen angeln. Und genau das ist der Knackpunkt. Die meisten sind so aufgepuscht von diversen Erzählungen, daß diese Stimmung ganz schnell in Enttäuschung umschlägt. Und dann kommen solche Gerüchte auf.
Abschließend:
Vestvik ist der ideale Ort, um mit Familie einen netten Angelurlaub zu verleben. Wenn Papa dann noch eine richtige Ausrüstung hat und schon gut Erfahrung, steht einem perfekten Urlaub nix mehr im Wege. Auch Anfänger finden hier sehr gute Bedingungen, nur müssen diese akzeptieren, das hier nicht die Fische ins Boot springen.
Profis sollten lieber noch ein paar Kilometer nach Norden fahren....
Bis denne
Bitti
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