1000m Geflochtene sind für die meisten Angelaufgaben in Norge reine Geldverschwendung. Wer gezielt mit schweren Gegnern rechnet (Heilbutt), freut sich im Drill über jeden
Meter Reserve, bei Rotbarschangelei benötigt man die nicht.
Okay, 1000m sind vielleicht für manch einen zu viel, aber die gabs damals im angebot für 49€ bei Hemmingway und für mich von daher keine Geldverschwendung.
Gebraucht habe die Reserve bislang leider noch nicht
, mehr als 450m hatte ich noch nie draussen. Ich beziehe meine Antworten auch auf das Naturköderangeln
allgemein, nicht spezifisch auf das Rotbarschangeln.
Deshalb baut man sich auch eine selektive Tragkraftkette auf, ...einfacher Einhänger am Grundblei oder weniger stark tragender Knoten, ...die Tragkraft der Hauptschnur sollte immer am Höchsten sein und noch Reserven zum Vorfach besitzen. In über 25 Jahren Norge hatte ich erst 3x nennenswerte Schnurabrisse,
- 1x schlechte Schnur
- 2x zu starke Vorfächer ohne Schwachstellen (Lehrgeld aus den ersten Jahren mit geflochtener Schnur)
Natürlich muss das halten und gerade bei RB nimmt man stärkeres Vorfachmaterial (steifer, dreht sich weniger ein im Drill), aber zur Hauptschnur muss irgendwo ein Schwachpunkt rein, wir nehmen die Bleianbindung.
Erst 3 Abrisse....
, Respekt. Da habe ich leider mehr auf dem Konto.
Aber bei mir trägt die Hauptschnur nicht so viel wie das Vorfach, das durch die Scharfen zähne (Leng,Lumb, Seehecht) doch sehr beansprucht wird und daher entsprechend stark gewählt wird.
Eine Sollbruchstelle zum Blei habe ich auch, aber bislang nicht zum Vorfach,
wäre eine Überlegung wert, aber mit einer vorsätzlichen schwächung der Montage zum Fisch hin tue ich mich schwer.
Wenn ihr bei 250m Tiefe 350m draußen habt, habt ihr entweder einen Versatz von 245m oder einen mächtigen Schnurbogen durch Unterströmung. In beiden Fällen ist das Angeln auf RB Unsinn. Diese Wetterlage ist dafür für fast jede andere Angelei ideal, ...Tiefseeangeln ist es an dem Tag nicht.
Beim Angeln auf Leng und Lumb (nicht Rotbarsch) bevozuge ich Tage mit leichtem bis mittlerem Wind oder etwas Strömung um das Gebiet abzusuchen und habe bei 150-200m Tiefe nach einiger Zeit und Drift
später durch den bootsversatz auch durchaus 300m Schnur draussen. Ich bevorzuge die Wahl des Bleies mit "so viel wie nötig/ so
wenig wie möglich" um die Bisse besser zu spüren aber trotzdem noch in Bodennähe zu bleiben.
Wenn ich mit 1000g nicht mehr runterkomme dann lasse ich es auch, aber Tage ohne Drift/Versatz sind vielleicht zum Rotbarschangeln ideal aber für
Leng und Lumb brauche ich das nicht unbedingt, so meine Erfahrung.
Gruß
Chips