Hallo zusammen,
1 Jahr freut man sich auf den Angelurlaub und gefühlt mit einem Wimpernschlag ist er wieder vorbei.
Wir sind gestern Nacht wieder aus Vikran nach Hause gekommen.
Die An- und Abreise in der Business Class hat sich auf alle fälle gelohnt. Der Aufpreis von nicht mal 100 Euro ist schnell vergessen wenn man überall als erstes dran kommt und in der Lounge in München oder Oslo bequem wartet und die ganze Zeit essen und trinken kann was man will.
Die Abholung am Flughafen durch den Camp Betreiber lief einwandfrei, wie üblich sind wir erst mal in den Supermarkt um uns das restliche essen zu kaufen.
Das Wetter vor Ort war ein Traum. Wir hatten fast durchgehend Sonnenschein und teilweise bis 19 grad sodass wir auf dem Boot kurzärmlich waren und an der Anlage manche Leute mit Badehose und Bikini rum gelaufen sind.
Aber jetzt zum Angeln:
Das Revier hat mit den extremen Strömungen gewisse Herausforderungen die es in anderen Revieren nicht gibt.
Nur weil man 2 mal in eine Richtung driftet, heißt das nicht, dass die dritte Drift in die selbe Richtung geht.
An den Stellen wo sich Strömungen treffen, Rystraumen - Balsfjord oder rund um die Insel im Rystraumen, kommt man öfter in Strömungen welche einem bei der Drift das Boot drehen als wäre man in einer Waschmaschine.
Aber genau diese Strömungen bringen den Fisch. Es waren riesige Schwärme an kleinen "Sprotten, Sardinen" wie auch immer die kleinen Kerlchen heißen da, welche ununterbrochen von einem Quadratkilometer großen Seelachsschwarm verfolgt wurden.
Der Schwarm befindet sich an der westlichen Seite der Insel rund um die 3 Unterwasserberge "Skallen" bis rüber an den Anfang der Straumsbukkta.
Die Seelachse sind im Schnitt 35 cm groß, manche kleiner manche größer. Der größte hatte 56 cm.
Das interessante ist jedoch unter dem Schwarm.
Viele Dorsche zwischen 68 und 90 cm.
Diese haben wir am Anfang mit Reker bestückten Pilkern gefangen bis wir an einem Einzelhacken und Nierenblei gehackte Seelachsstreifen versucht haben, die gingen wie der Teufel.
Runter lassen, kurz auf den Grund aufstocken, sofort 4 Kurbelumdrehungen hoch kurz warten und rums, war einer dran.
Später habe ich ganze Seelachse am Baitball präsentiert, das hat noch besser funktioniert. Die Dorsche haben sich darauf gestürzt dass es eine Freude war. Ganze Seelachse mit 25 cm wurden sofort nach dem kurzen Grundkontakt weg inhaliert.
Vor der Anlage bis Balsfjord und Insel war absolute tote Hose.
Sergej, der bereits das 9. mal in Vikran war, berichtete, dass vor ein paar Jahren, auch hier überall Seelachse waren und in dem Gebiet viele Butte gefangen wurden.
Dieses mal, war absolut gar nichts in dem Bereich zu verzeichnen.
Dafür war aber wie berichtet auf der anderen Seite der Insel gut was drin sodass sich unsere Kiste stetig füllte.
Am Tag haben wir ca 7 Kilo Filet raus geholt. Manchen mag das wenig erscheinen, aber wie gesagt, ist das Revier mit den Strömungen etc. nicht einfach.
Für mich stand fest, wo der Futterfisch ist, muss Butt sein.
Also sind wir wieder in Richtung Skalen gefahren und haben es dort mit Seelachsen versucht.
Das gebiet wird nicht umsonst "Der Pilkertot genannt" da aufgrund der 3 Unterwasserberge mit Bewuchs jeder Grundkontakt auf den Bergen oder nur 2 Meter über den Bergen zum Verlust der Angelmontage führt.
Das haben wir die Tage zuvor bereits zur genüge erleben müssen.
Um die Berge ist es relativ konstant 25 Meter Tief. (Berge 13 Meter, außen rum 25 Meter)
Hier haben wir dann die driften angesetzt und fast bei jeder einen anständigen Dorch verhaftet.
An einem Vormittag hatte ich dann auf einmal einen anderen Biss.
Zaghafter zupfend, immer wieder kurz daran ziehend .... und ich reiße an weil ich dachte, ich hänge wieder in den Seegras drin, nach einem kurzen widerstand, war aber nichts dran.
Da dachte ich, dass es ein Butt gewesen sein könnte.
Wir sind kurz darauf rein gefahren (ist halt manchmal so wenn man zu dritt ist).
Das ganze ging mir nicht mehr aus dem Kopf.
Bei der ausfahrt am Abend habe ich mich mit dem Platz durchgesetzt und wir sind wieder an diese Stelle.
Zwischen den 3 Bergen Skallen durchdriften auf ca 25 Meter. Erste drift, erster Dorsch, zweite drift Zupfer ... wieder Zupfer und dann hats endlich gerappelt in der Rute dass mir sofort klar wurde dass das ein Butt ist.
Nach ca 15 Minuten und schönen Fluchten haben wir dann einen 1,22 Butt mit 22 Kilo raus gezogen.
Ein wahnsinniges Erlebnis. Mein erster Butt.
Driften in Rot und der Punkt an dem der Butt sich für mich entschieden hat.
Nach dem Filetieren sind 13 Kilo Filet in die Truhe gegangen.
Nachdem wir mit dem Butt unsere Kisten bereits fast voll hatten, sind wir am letzten Angeltag noch nach Tromso gefahren um uns das Polarmuseum anzusehen, die Innenstadt erkunden und was essen gegangen sind.
Dafür haben wir uns bei der Anlage ein Auto gemietet was mit 80 Euro inklusive Maut und Benzin nicht all zu teuer war.
Die Anlage ist in Ordnung, könnte aber wesentlich besser in Schuss sein.
Hier wird nur das nötigste repariert bzw. in Schuss gehalten.
Wenn man jedoch was braucht, sind die Camp Betreiber sofort zur stelle um es zu Organisieren.
Das mal vorab, später gibts noch Bilder
Schöne Grüße
Christian