Sisa
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- 7 März 2017
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Hallo alle zusammen,
in diesem Jahre waren meine Eltern und ich wieder mal in Flatanger Rorbuer, allerdings nicht wie zuvor im Mai 2018, sondern im August und mit deutlich besseren Fangerfolgen.
Ohne jeglichen Stau oder Verzögerungen ging es für uns am 11.08.2018 von Zwickau nach Kiel, anschließend per Fähre nach Oslo und anschließend per Pkw weiter nach Flatanger Rorbuer.
Leider wollte das Wetter uns die Vorfreude auf die ersten Ausfahrten vor die Schären weiterhin spannend halten und so begann unser Aufenthalt direkt mit zwei Ausfalltagen. Bei diesem Starkregen und Wind stärker 6 m/s wollte sich niemand raus trauen.
Am dritten Tag kehre sich endlich das Wetter zum Guten und bei gemeldeten 3 m/s fuhren wir früh gegen 6 Uhr bis vor die Schären. Wir erhofften uns, wie bereits in den letzten drei Jahren, dass vor den Schären wieder ein paar gute Fänge möglich wären. Zuerst fuhren wir uns bereits bekannte Stellen an und konnten 11 Rotbarsche bis max. 1,8 kg erwischen. Für uns war dies bereits wieder ein Highlight, doch dieser Tag sollte noch einen personal best Fisch bereithalten. Neben Leng und Lumb bis max 1m hatte, hatte mein Vater gegen Mittag einen Leng von 1,24 m. Zwei Jahre zuvor war unser größter Leng bei 1,26 gewesen. Knapp daneben, doch ein wahrlich schöner erster Angeltag für uns. Doch dann hatte ich kurz vor der Rückfahrt einen Biss, welcher sich in einen 20 min Drill verwandelte und mit einem Leng von 1,50m und ca 15 kg endete.
Gegen 17:30 Uhr fuhren wir wieder zurück zur Anlage und sollten mit filetieren und portionieren bis 20:30 Uhr beschäftigt sein. In der Anlage hatten wir bisher nur eine weitere 3er Angeltruppe von Deutsch- Russen kennengelernt, doch als wir in der Anlage wieder ankamen, packte gerade noch eine neu angekommene sympathische 3er Truppe Deutsche. Der Guide der Anlage, Sebastian Knoppig, fragte uns nach den heutigen Fängen und wir konnten den Großleng präsentieren und die neu angekommene Truppe strahlte sofort Vorfreude auf die kommenden Tage aus.
Doch die nächsten drei Tage waren leider voller gemischten Wetter und brachten vereinzelt Leng, Dorsch und Pollack bis max. 80cm. Wir hätten gerne in den Schären ein paar Makrelen zum räuchern mit eingepackt, doch über die kompletten zwei Wochen sollten wir davon keine einzige sehen.
Am vierten Tag war jedoch endlich wieder gutes Wetter gemeldet. Also ging es wieder gegen 6 Uhr bis vor die Schären und der Tag brachte in Summe 9 gute Lengs, wovon mehrere die 1m Marke knackten. Zurück in der Anlage wurden wir langsam von den anderen Anglertruppen gefragt, wo wir denn gewesen sein, denn im Gegensatz zu uns fuhr der Rest nicht bis vor die Schären. Für uns war aber stets klar, dass bei sicherem Wetter und der einstündigen Anfahrt, fast schon ein paar kapitale Fische in einem Tag garantiert waren. Die zuletzt angereiste Truppe, konnte an diesem Tag jedoch auch mit einem 10 kg Dorsch glänzen und eine weitere Truppe bestehend aus zwei Vätern mit ihren Söhnen, welche stets mit leichten Gummifischen und sehr leichtern Pilkern fischten, hatten ebenfalls schöne Dorsche und Pollacks vorweisen.
Was für ein paar Fänge in diesem Jahr und noch zwei volle Angeltage standen bevor. Für uns stand jedoch fest, dass mit unserem neuen Rekordleng der Urlaub nicht mehr zu toppen sei. Doch wie so oft im Leben, kommt es erstens anders und zweitens als man denkt.
Der folgende Tag bei sonnigstem Wetter und ohne eine Wolke fuhren wir wieder bis vor die Schären. Bei unserem fangreichen Plateau der letzten Tage waren heute so einige Boote zu sehen, unter anderem auch aus unserer Anlage. Es fanden wieder binnen kürzester Zeit einige schöne Lengs und Dorsche den Weg in unsere Kiste. Doch dann war plötzlich Totenstille. Über mehrere Stunden war bis auf kleinere Köhlerschwärme nichts zu finden. Noch eine Stunde wollten wir abschließend an diesem Tag angeln, da an unserem letzten Tag schlechtes Wetter gemeldet war. Da mit unseren bisherigen Ködern nichts mehr ging, wollte ich zumindest einmal in unserem Urlaub noch ein selbst gebautes System testen. Kurz zusammengefasst ein Seitenarm mit riesigen Oktopus und der größtmögliche Circle Hook den ich finden konnte. Im Oktopus noch ein Blinklicht versteckt, welches beim Kontakt mit Salzwasser zu blinken beginnt. Außerdem ein ganzes Filet von einem Köhler. Wenn hierauf was beißen sollte, müsste es eigentlich was größeres sein. So war zumindest der Grundgedanke beim basteln zu Hause gewesen. Das ganz wurde auf gute 150m Tiefe versenkt und dort 30 min gehalten. So langsam wollten wir zurück und ich begann langsam mit einkurbeln, bis plötzlich alles festhing.
Eindeutig ein Hänger ohne jegliches zuckeln oder sonstiges dachte ich mir. Nach circa 20 Sekunden hatte sich das Ganze gelöst und ließ sich 20 m einholen … und dann hing wieder alles. Das konnte 30m über Grund doch kein Hänger und an dieser Stelle auch kein querlaufendes Seil oder sonstiges sein. In Zeitlupe ließen sich einzelne Meter einholen bis plötzlich der Hänger zu leben begann und im Wechselspiel sich 20 m auf- und abrollten. Nach guten 25 min waren noch 20 m Schnur übrig und wir standen alle schon gespannt an der Bootskante, in Erwartung was da wohl hochkommen würde. Da lief die Schnur plötzlich schnurgerade vom Boot weg und mit einem lauten *Blob* kam in einiger Entfernung vom Boot ein riesiger Leng hoch. So etwas hatten wir noch nicht erlebt. Kurz darauf lag der neue personal best im Boot. Vermessen wurde noch im Boot und so stand der neue Rekord nun bei 1,65m. Für besondere Fotos und einfacheres wiegen, wurde der Fisch an einem Balken vom Filetierhaus hochgezogen und 24,5 kg Gewicht festgestellt. Es folgten viele Fotos und Gespräche mit gefühlt jeder Angeltruppe der Anlage folgten. Nach diesem Tag waren die Truhen nahezu restlos gefüllt und der Abend mit ein paar Gläsern Whisky beendet.
Der letzte Angeltag führte dann aufgrund von extrem schlechten Wetter nur zu einer Ausfahrt bis einige hundert Meter vor die Anlage, wo wir zum ersten Mal einen kleinen Dorsch per Gummifisch und auf Sicht in einer kleinen Bucht hatten. Ansonsten verbrachten wir diesen Tag zurück in der Anlage. Eine neu angereiste Gruppe wollte jedoch unbedingt noch raus und fuhr bei Regen und locker 8 m/s raus. Dazu in Regenjacken und Jeans. Der schönste Fisch wäre für uns keine Ausfahrt bei diesem Wetter wert gewesen. Durchgeweicht und ohne Fänge kam die Truppe nach mehreren Stunden zurück.
Am Abreisetag quatschten wir noch ausgiebig mit Sebastian, welcher allerdings bereits von unseren Fängen gehört hatte. Wir sehen uns weiterhin noch als Amateure, welche den größten Teil ihres Wissens aus eigenen Erfahrungen und Hilfestellung anderer Anglertruppen in den letzten Jahren haben. Doch nach diesem Jahr wird es für uns schwierig diesen Rekordfisch im kommenden Jahr wieder zu toppen. Wir sind also bereits auf 2020 gespannt und vielleicht werden auch wir irgendwann unseren ersten Heilbutt fangen.
Ich hoffe ihr hattet ein wenig Spaß beim lesen und konntet ein wenig Zeit bis zur nächsten Saison überbrücken. Wir haben bereits für Juli 2020 in Vik Brygge gebucht.
Euer Sisa
in diesem Jahre waren meine Eltern und ich wieder mal in Flatanger Rorbuer, allerdings nicht wie zuvor im Mai 2018, sondern im August und mit deutlich besseren Fangerfolgen.
Ohne jeglichen Stau oder Verzögerungen ging es für uns am 11.08.2018 von Zwickau nach Kiel, anschließend per Fähre nach Oslo und anschließend per Pkw weiter nach Flatanger Rorbuer.
Leider wollte das Wetter uns die Vorfreude auf die ersten Ausfahrten vor die Schären weiterhin spannend halten und so begann unser Aufenthalt direkt mit zwei Ausfalltagen. Bei diesem Starkregen und Wind stärker 6 m/s wollte sich niemand raus trauen.
Am dritten Tag kehre sich endlich das Wetter zum Guten und bei gemeldeten 3 m/s fuhren wir früh gegen 6 Uhr bis vor die Schären. Wir erhofften uns, wie bereits in den letzten drei Jahren, dass vor den Schären wieder ein paar gute Fänge möglich wären. Zuerst fuhren wir uns bereits bekannte Stellen an und konnten 11 Rotbarsche bis max. 1,8 kg erwischen. Für uns war dies bereits wieder ein Highlight, doch dieser Tag sollte noch einen personal best Fisch bereithalten. Neben Leng und Lumb bis max 1m hatte, hatte mein Vater gegen Mittag einen Leng von 1,24 m. Zwei Jahre zuvor war unser größter Leng bei 1,26 gewesen. Knapp daneben, doch ein wahrlich schöner erster Angeltag für uns. Doch dann hatte ich kurz vor der Rückfahrt einen Biss, welcher sich in einen 20 min Drill verwandelte und mit einem Leng von 1,50m und ca 15 kg endete.
Gegen 17:30 Uhr fuhren wir wieder zurück zur Anlage und sollten mit filetieren und portionieren bis 20:30 Uhr beschäftigt sein. In der Anlage hatten wir bisher nur eine weitere 3er Angeltruppe von Deutsch- Russen kennengelernt, doch als wir in der Anlage wieder ankamen, packte gerade noch eine neu angekommene sympathische 3er Truppe Deutsche. Der Guide der Anlage, Sebastian Knoppig, fragte uns nach den heutigen Fängen und wir konnten den Großleng präsentieren und die neu angekommene Truppe strahlte sofort Vorfreude auf die kommenden Tage aus.
Doch die nächsten drei Tage waren leider voller gemischten Wetter und brachten vereinzelt Leng, Dorsch und Pollack bis max. 80cm. Wir hätten gerne in den Schären ein paar Makrelen zum räuchern mit eingepackt, doch über die kompletten zwei Wochen sollten wir davon keine einzige sehen.
Am vierten Tag war jedoch endlich wieder gutes Wetter gemeldet. Also ging es wieder gegen 6 Uhr bis vor die Schären und der Tag brachte in Summe 9 gute Lengs, wovon mehrere die 1m Marke knackten. Zurück in der Anlage wurden wir langsam von den anderen Anglertruppen gefragt, wo wir denn gewesen sein, denn im Gegensatz zu uns fuhr der Rest nicht bis vor die Schären. Für uns war aber stets klar, dass bei sicherem Wetter und der einstündigen Anfahrt, fast schon ein paar kapitale Fische in einem Tag garantiert waren. Die zuletzt angereiste Truppe, konnte an diesem Tag jedoch auch mit einem 10 kg Dorsch glänzen und eine weitere Truppe bestehend aus zwei Vätern mit ihren Söhnen, welche stets mit leichten Gummifischen und sehr leichtern Pilkern fischten, hatten ebenfalls schöne Dorsche und Pollacks vorweisen.
Was für ein paar Fänge in diesem Jahr und noch zwei volle Angeltage standen bevor. Für uns stand jedoch fest, dass mit unserem neuen Rekordleng der Urlaub nicht mehr zu toppen sei. Doch wie so oft im Leben, kommt es erstens anders und zweitens als man denkt.
Der folgende Tag bei sonnigstem Wetter und ohne eine Wolke fuhren wir wieder bis vor die Schären. Bei unserem fangreichen Plateau der letzten Tage waren heute so einige Boote zu sehen, unter anderem auch aus unserer Anlage. Es fanden wieder binnen kürzester Zeit einige schöne Lengs und Dorsche den Weg in unsere Kiste. Doch dann war plötzlich Totenstille. Über mehrere Stunden war bis auf kleinere Köhlerschwärme nichts zu finden. Noch eine Stunde wollten wir abschließend an diesem Tag angeln, da an unserem letzten Tag schlechtes Wetter gemeldet war. Da mit unseren bisherigen Ködern nichts mehr ging, wollte ich zumindest einmal in unserem Urlaub noch ein selbst gebautes System testen. Kurz zusammengefasst ein Seitenarm mit riesigen Oktopus und der größtmögliche Circle Hook den ich finden konnte. Im Oktopus noch ein Blinklicht versteckt, welches beim Kontakt mit Salzwasser zu blinken beginnt. Außerdem ein ganzes Filet von einem Köhler. Wenn hierauf was beißen sollte, müsste es eigentlich was größeres sein. So war zumindest der Grundgedanke beim basteln zu Hause gewesen. Das ganz wurde auf gute 150m Tiefe versenkt und dort 30 min gehalten. So langsam wollten wir zurück und ich begann langsam mit einkurbeln, bis plötzlich alles festhing.
Eindeutig ein Hänger ohne jegliches zuckeln oder sonstiges dachte ich mir. Nach circa 20 Sekunden hatte sich das Ganze gelöst und ließ sich 20 m einholen … und dann hing wieder alles. Das konnte 30m über Grund doch kein Hänger und an dieser Stelle auch kein querlaufendes Seil oder sonstiges sein. In Zeitlupe ließen sich einzelne Meter einholen bis plötzlich der Hänger zu leben begann und im Wechselspiel sich 20 m auf- und abrollten. Nach guten 25 min waren noch 20 m Schnur übrig und wir standen alle schon gespannt an der Bootskante, in Erwartung was da wohl hochkommen würde. Da lief die Schnur plötzlich schnurgerade vom Boot weg und mit einem lauten *Blob* kam in einiger Entfernung vom Boot ein riesiger Leng hoch. So etwas hatten wir noch nicht erlebt. Kurz darauf lag der neue personal best im Boot. Vermessen wurde noch im Boot und so stand der neue Rekord nun bei 1,65m. Für besondere Fotos und einfacheres wiegen, wurde der Fisch an einem Balken vom Filetierhaus hochgezogen und 24,5 kg Gewicht festgestellt. Es folgten viele Fotos und Gespräche mit gefühlt jeder Angeltruppe der Anlage folgten. Nach diesem Tag waren die Truhen nahezu restlos gefüllt und der Abend mit ein paar Gläsern Whisky beendet.
Der letzte Angeltag führte dann aufgrund von extrem schlechten Wetter nur zu einer Ausfahrt bis einige hundert Meter vor die Anlage, wo wir zum ersten Mal einen kleinen Dorsch per Gummifisch und auf Sicht in einer kleinen Bucht hatten. Ansonsten verbrachten wir diesen Tag zurück in der Anlage. Eine neu angereiste Gruppe wollte jedoch unbedingt noch raus und fuhr bei Regen und locker 8 m/s raus. Dazu in Regenjacken und Jeans. Der schönste Fisch wäre für uns keine Ausfahrt bei diesem Wetter wert gewesen. Durchgeweicht und ohne Fänge kam die Truppe nach mehreren Stunden zurück.
Am Abreisetag quatschten wir noch ausgiebig mit Sebastian, welcher allerdings bereits von unseren Fängen gehört hatte. Wir sehen uns weiterhin noch als Amateure, welche den größten Teil ihres Wissens aus eigenen Erfahrungen und Hilfestellung anderer Anglertruppen in den letzten Jahren haben. Doch nach diesem Jahr wird es für uns schwierig diesen Rekordfisch im kommenden Jahr wieder zu toppen. Wir sind also bereits auf 2020 gespannt und vielleicht werden auch wir irgendwann unseren ersten Heilbutt fangen.
Ich hoffe ihr hattet ein wenig Spaß beim lesen und konntet ein wenig Zeit bis zur nächsten Saison überbrücken. Wir haben bereits für Juli 2020 in Vik Brygge gebucht.
Euer Sisa