Im Jahr 92 übernachtete ich mit Familie auf einem Rastplatz in Ringebu (E6). Es standen weitere Schlafgäste in Wohnmobilen und Wohnwagen in der Nähe, ich denke, daß es alles Norweger waren.
Nachts um drei wurden wir durch betrunkene junge Norweger geweckt, sie grölten und bearbeiteten meinen Wohnwagen mit den Händen. Ich schaute aus dem Fenster, die Typen forderten Alkohol von uns, den wir aber nicht bereit waren, zu geben.
Darauf zerschlugen sie leere Bierflaschen unter meinem Caravan und pinkelten an denselben.
Ich traute mich nicht aus dem Caravan heraus, die im Umfeld schlafenden Norweger verhielten sich still.
Nach ca. 20 Minuten war wieder Ruhe. Am nächsten Morgen fegte ich das zerbrochene Glas zusammen und brachte es in den Müll. Meine neunjährige Tochter war immer noch ängstlich. Die norwegegischen Schlafnachbarn vermieden es uns anzusehen, sie vermittelten uns den Eindruck, daß wir die Störenfriede in der Nacht waren.
Dieses Erlebnis blieb glücklicherweise das einzige negative Erlebnis in Norwegen.
So, das war das Eine, nun das Gegenstück dazu.
Bei der Anreise im April 1998 mit meinem Bruder kam ich in eine Geschwindigkeitskontrolle und mußte wegen Übertretung der erlaubten Geschwindigkeit von 80 km/h um ca. 12 km/h 1.000,00 nkr Strafe bezahlen. Der Vorgang spukte noch ein paar Tage in meinem Kopf umher. Mein Bruder sagte zu mir: "Ich bezahle die Hälfte der Strafe, denn wenn ich gefahren wäre, wäre sicher das gleiche passiert." Die Straße hatte an der Meßstrecke ein starkes Gefälle, so daß einem die erhöhte Geschwindigkeit gar nicht bewußt wurde.
Mitte Juni bekam ich Post aus Mo I Rana von der norwegischen Verkehrssünderzentrale. Man teilte mir mit, daß es sich bei meinem Verkehrsvergehen um eine Fehlmessung der Polizei handelte. Ich sollte ein Konto angeben, auf das man mir die bezahlte Strafe rücküberweisen kann.
Ich bekam das Geld wirklich zurück. Die Hälfte davon ging natürlich an meinen Bruder, der auch sehr überrascht war.
Ich denke, daß dieser Vorgang in Deutschland vollkommen unmöglich wäre.
Aufgrund dieser beiden Erlebnisse meine ich sagen zu können, daß einem in Norwegen wie in anderen Ländern sowohl Gutes als auch Schlechtes passieren kann.
Grüße
Breiflabb