Nesvalen Juni 2007 3.Teil
Eine Aufgabe hatte ich aber noch, mein Freund und Bootkollege Atze wollte unbedingt noch einen Fisch über 6Kilo fangen. Trotz der erfolgreichen Angeltage zuvor hatte er nie das Glück ein 12 Pfünder zu fangen. Also fuhren wir bei mäßigen Wetter raus aufs Meer, am Venttaren stoppten wir als erstes, bei 33 Metern wurde abgelassen und bereits nach wegen Pilkbewegungen am Grund hatte Atze was ganz schön Großes gehakt. Nach einem stattlichen Drill kam ein wunderschöner Dorsch an die Oberfläche, schnell gegafft, spekulierten wir zwei. Ich war fest der Meinung, er habe über 12Pfund und Atze glaubte dies auch. Nach weiterem erfolglosem Versuch an dieser Stelle, wechselten wir den Platz und fuhren ostwärts, hier hatte Atze wiederholt einen starken Fisch an der Angel. Er stemmte sich gegen den Fisch, Atze hatte aber wie oft seine Bremse nicht offen und ich wenn er so weiter rumzerrt, ist der Fisch weg. Bremse geöffnet und schon sauste der Fisch nach unten. Zum Glück waren es nur 30 Meter hier und nach einer kurzen Flucht drillte Atze den Fisch nach oben. Ich rechnete mit einem Dorsch, aber bereits kurz vor der Oberfläche erkannte ich die Siluette eines schönen Köhlers. Der hatte bestimmt auch über 12 Pfund, Atze war verblüfft, zwei so schöne Fische hintereinander zu fangen, damit hatte er nie gerechnet und strahlte einfach nur. Ich hatte nicht so viel Glück, an einer anderen Stelle hatte ich mein schönes 0.70mm Paternoster nach unten gelassen und schwupp zerrte mir irgendwas starkes, Schnur von der Rolle. Nach einem längeren Drill kam dann ein etwa 10 Pfund schwerer Köhler an die Oberfläche. Ich musste leider feststellen das nur noch mein Pilker, wo auch der Köhler hing, am Paternoster hing, alle fünf anderen Haken waren abgerissen, wahrscheinlich von ähnlich großen oder vielleicht größeren L Köhlern. Trotz 0.70mm Monofile, seitdem benutze ich mindestens 0.80mm mono für Systeme, besser noch 1mm. Jedenfalls war mir das eine Lehre. Im Hafen angekommen, wurden natürlich gleich die beiden großen Fische von Atze gewogen und der alte Rekord von 5,7Kilo wurde gebrochen, der Köhler wog knapp über 6 Kilo und der Dorsch hatte ein Gewicht von über 14 Pfund. Herzlichen Glückwunsch noch mal dazu Atze, hast du dir verdientJ
Aber Atze hatte auch am vorletzten Tag unserer Tour nochmals Glück, aufgrund der Witterungsbedingungen waren wir wieder gezwungen im Skjorafjord zu fischen. Bei Austvika waren Atze und ich schon wieder einigermaßen erfolgreich gewesen und konnten Leng, Dorsch, Pollack und Schellfisch erbeuten. Nach einer längeren Beißflaute krümmte sich Atze seine Angel und nach einem kurzen Drill in 25 Meter Wassertiefe tauchte eine graue Gestallt an der Oberfläche auf. Ich war ganz erschrocken und griff schnell das Gaff. Als der Steinbeißer an Bord war, brach große Freude aus. Atzes erster Seewolf, auch Glückwunsch dazu. Zufrieden ging auch dieser Tag vorbei.
Am letzten Tag hatten wir nur bis Mittag Zeit zu angeln, also fuhren schließlich nur Rico und ich allein mit dem kleinen Boot zum Ausgang des Skjorafjordes. Wir wollten beide mit Naturködermontagen und Köhlerfetzen noch mal auf die ganz Großen fischen. Schnell entschlossen wir das ein Unterwasserberg am Ausgang des Skjorafjordes der bis auf 113 Meter ansteigt unser Ziel sein sollte. Auf der Seekarte fand man hier noch den Hinweis, SkS ,
Muscheln also. Erwartungsvoll fingen wir uns erstmal mühsam ein paar kleine Köhler. Dann ging es mit Gps und Echolot auf Unterwasserbergsuche. Schnell ist die Bergspitze gefunden und die Systeme sausen nach unten. Zielfisch war der Heilbutt, aber ein großer Leng wär auch nicht zu verachten. Nachdem ich unten angekommen war zuppelte auch gleich was an meiner Rute. Nach einem Anschlag und einem kurzen Drill zeigte sich ein kleiner Lumb an der Oberfläche. So ging es dann bei jeder Drift, die gierigen Lumbs stützten sich ständig auf unsere Köder. Kein Heilbutt und kein Leng hätte hier eine Chance den Köder zu greifen, die Lumbs waren einfach zu zahlreich und zu schnell. Im Nachhinein denke ich mir, hättest du doch bloß mal einen größeren Fetzen angeboten, vielleicht wäre ja was Größeres rauf gegangen. Aber der Tag ließ nicht Großes mehr zu, außer ein paar Lumbs und kleinen Lengs war nichts Besonderes zu erbeuten. Also fuhren wir zur Anlage zurück.
Und dann war es wieder soweit, Abschied nehmen!
Nachdem alles gepackt und gesäubert war verließen wir unser geliebtes Nesvalen nach elf wunderschönen und erfolgreichen Tagen.
Fazit kann nur sein: Einmal Norwegen immer Norwegen!