Nautnes'04

Männe

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7 November 2004
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NRW
Im Frühjahr fing alles an, wir kannten uns jetzt 6 Monate. Da offenbarte mir mein Freund Lutz das er eigentlich mal wieder Lust hätte angeln zu gehen. Die Idee kam aus seiner Langeweile heraus, entstanden durch seinen kürzlich angetretenen Job bei einer Fluggesellschaft, in der Schichtarbeit der Crew Disposition. An den Wochenenden arbeiten zu gehen , wenn andere feiern wollten und in der Woche zu Hause herum zuhängen während keiner Zeit für ihn hatte, erweckte in ihm das Bedürfnis etwas Sinnvolles in seiner Freizeit tun zu müssen. Angeln, nun mein Vater ist jetzt seit 3 Jahren in einem Verein direkt bei uns um die Ecke. Ein netter, mittelgroßer Baggersee der im Sommer zu einem Drittel von einem Surfclub mit genutzt wird. Also haben wir meinen Vater angesprochen, seinen Bekannten und Angelvorsitzenden Joachim angerufen und ein Probeangeln vereinbart. Am selben Tag noch sind wir beide dann mit kompletter Ausrüstung zum See getigert und haben uns dort ein gemütliches Plätzchen am anderen Ende ausgesucht. Damals hätte ich nicht gedacht das es mir solch einen Spaß machen würde, den Tag und die Nacht aufs Wasser zu blicken, auf einen grünen , roten oder leuchtenden Schwimmkörper zu starren in der Hoffnung das er bald untergehen würde. Einen Fisch an der Angel zu haben, den Fisch zu fangen, am besten den Hecht zu landen, dies sollte unser Vorhaben für die kommenden Sommer Monate werden. Wir verbrachten dort Tage und Nächte, mit unserer Ausrüstung, neuem Zelt, Grill, Pullen, Power Baits, Karauschen, Steaks und Kartoffeln. Erfrischten uns im Wasser, lasen uns gegenseitig Harry Potter vor, lachten, stritten, kuschelten im Zelt, lallten, aßen und tauchten nach Fischen, die aber weder an unseren Harken noch durch die Taucherbrille zu sehen waren und diskutierten über die Unfähigkeit des Vorstandes einen funktionierenden Fischbestand in diesen See ein zu setzen. Die Frustration neben Fehlbissen, nervtötenden Aalen, Junghechten und schlauen mini Barschen wuchs mit jedem Tag des vergeblichen Wartens auf unseren ‚Big Fishing Day‘. Aber wahrscheinlich steigerte gerade dies unsere Spannung auf das was sich da unten im See tummelte, die Lust einen unglaublichen, außergewöhnlichen Fisch zu drillen, seine Kraft an der Rute zu spüren und dieses Untier nach einer halben Stunde aufregenden Kampfes, endlich in 2 Händen halten zu können. 2 Hände, so groß sollte er schon sein, unser Traum Hecht. Mittlerweile haben wir Winter und können die Stunden die wir dort zwischen Autobahn und Zugstrecke verbracht haben nicht mehr zählen, sind um tausend Erfahrungen und Ideen des Angelsports weiser, um Einiges an Geld ärmer aber um unendlich viel Zweisamkeit reicher.
Und dort am Wasser unter den Sternen entstand ein neuer Wusch, den wir beide schon sooft alleine geträumt hatten. Einmal die Natur pur erleben, vom Alltag abspannen, Probleme vergessen und auf große Fische gehen. Wir hatten es beide nötig.
Ende Sommer fanden wir uns dann abends vorm Internet wieder, ausstaffiert mit Karten, Fachzeitschriften und Nervennahrung um dort viele viele Stunden mit recherchieren zu verbringen. Und dann der Entschluß, Norwegen sollte es werden. Dies vereinfachte dann zwar unsere Suche um einiges aber machte es nicht wirklich leichter. Wir durch forsteten Foren, lasen Erfahrungsberichte, schauten uns hunderte von Ferienhäusern an und kamen irgendwann zu dem Entschluß das es besser und sicherer sei über einen Angelreisen Veranstalter zu buchen. Manchmal ist uns das Schicksal dann doch wohl gesonnen. Nachdem Lutz mit Herrn Peters von Vöglers Angelreisen telefoniert hatte, empfahl dieser uns einen Ort auf einer kleinen vorgelagerten Insel im Westen des Norwegens. Dieser Ort, mit dem schönen Namen Nautnes war so winzig, dass er auf einigen Karten noch nicht einmal eingezeichnet war. Aber wir fanden ihn schließlich doch noch und konnten uns auch übers Internet ein Bild davon machen was uns erwarten würde. Und eigentlich war es genau das was wir nicht wollten, im Oktober direkt am offenen Meer, dem Wetter ausgeliefert. Aber das Angebot war mit Abstand das Beste das wir finden konnten und Nautnes war von Bergen gut zu erreichen. Einen Tag später war der Urlaub in unseren Firmen genehmigt und die Reise gebucht. Jetzt hieß es warten, und damit dies nicht zu lange wurde, durch stöberten wir schon 3 Wochen vorher die Angelläden nach einer meerestauglichen Angelausrüstung und tanzten eines Abends um Mondanzug, Boots, Pilker, bunte Vorfächer, Rute, Rolle und 700 Meter Schnur herum. Auch den Einkauf unserer Vorräte tätigten wir 7 Tage vor der Abfahrt nach Hanstholm. Schlußendlich mußten wir dann aber doch noch am selben Tag in die Läden um all das nach zu kaufen was wir in der Woche Zuhause bereits verputzt hatten. Und dann war er da, der 16. Oktober 2004. Ich muß schon sagen Lutz Auto sah wirklich abenteuerlich aus, nachdem wir es bepackt hatten und uns dazu entschlossen hatten auch noch seinen Rechner samt Bildschirm auf die Reise mit zu nehmen Um 22.00 Uhr fuhren wir dann endlich los, Kleidung, Essen, Angeln und Lernsachen im Kofferraum oder aber zwischen uns. 4,5 Stunden durch die Nacht bis Hamburg, wo Lutz, plötzlich erwachte Erinnerungen an seine Kindheit, uns für einen kurzen Abstecher durch Schnelsen führten. Vorbei an seiner Schule, seinem Büdchen, seinem ehemaligen Zuhause, vorbei an der Schublade wo sich die leckeren rot - weißen Kekse drin verbargen, bis hin zur Wohnung seiner Tante, die, wir mußten zugeben dass 3 Uhr Nachts keine wirklich gute Besucherzeit ist, mit einer Nachricht an der Türklinke gegrüßt sein sollte. Dann ging es weiter Richtung Dänemark. Über die Grenze und anschließend nochmal 4,5 anstrengende Stunden bei Dauerregen, immer geradeaus bis zum Fähranleger in Hanstholm. Da wir noch 6 Stunden bis zur Abfahrt hatten, tauchten wir nach einer langer Suche um einen Kaffee zu bekommen, noch kurz zum Frühstücksbuffet in einem Hotel unter. Lutz die Vorfreude im Gesicht und ich die Angst vor der Überfahrt im Magen. Schließlich holten wir die Tickets, aßen Lackritzeis und reihten uns um 12.00 Uhr in die Autoschlange vor der Fähre ein. Von hier aus hatten wir einen gigantischen Blick in das Maul der Fjordline, die gerade mit Massen von LKWs gefüttert wurde. ‚Norge Cargo‘, diesen Namen haben wir nach 2 Stunden verflucht, nachdem die Ware dieses Herstellers mindestens 50 Mal ein und wieder ausgeladen wurde und unsere Blasen zunehmend unruhiger wurden, geschweige denn mein Mageninneres. Um 13.00 Uhr dann fing unser Abenteuer an. Wir fuhren als erste in den Bauch der Fähre, bewaffneten uns mit Zahnbürste und neuen Socken und zogen uns in unsere süße, kleine, fensterlose Koje zurück um ersteinmal zu duschen. Anschließend begaben wir uns auf Erkundungsreise über die 8 Decks der Fjordline. Entdeckten Bars, eine Discos, Restaurants, einen Duty Free Shop, eine Lounge ab 25 J.,hunderte von Spielautomaten und einiges mehr. Plötzlich wurden wir von einer Durchsage des Kapitäns geweckt. „Die Überfahrt über den Skagerak dürfte etwas unruhig werden, wir sollten uns aber keine Sorgen machen wenn die Fähre einige seltsame Positionen einnehmen würde, sie schaffe das schon“. Es ging los, kaum waren wir aus dem Hafen raus, bekamen sämtliche Gäste den Gang eines Volltrunkenen, die Kotztüten waren bald vergriffen und am Horizont ging die Welt unter. So etwas hatte selbst Lutz noch nicht erlebt. Während ich verzweifelt an der frischen Luft, unterstützt von 2 Reisetabletten, versuchte meinen Mageninhalt unten zu halten, machte es Lutz einen heiden Spaß, sich auf Deck 8, die Gischt ins Gesicht spritzen zu lassen. Wenn mir nicht so schlecht gewesen wäre hätte ich mich vor lachen auf dem Boden gewälzt, denn der Wind straffte sein Gesicht in einem solchen Ausmaß, das er aussah wie ein gelifteter Chinese. Irgendwann waren wir von den vergangenen Stunden so erschöpft, das wir an einem der Fenster im Gang einschliefen und uns eine Stunde später halb erfroren in das Etagenbett unserer Unterkunft zurückzogen. Dort wurden wir Arm in Arm langsam in den Schlaf gewogen. Um 20.30 Uhr weckte uns schließlich unser Hunger. Plötzlich tummelten sich sämtliche Mitreisende durch die Gänge, wir waren mittlerweile an der Norwegischen Küste angekommen und im Wasser konnte man sich spiegeln. Ich beschloß, das mein Magen jetzt ruhig ein wenig Essen vertragen könnte und so vergnügten wir uns 30 Minuten später mit Fajitas, Salat, Pommes und Burgern. Tranken danach noch einen Absacker in der Bar und zogen uns dann wieder mit unseren leckeren duty free Einkäufen zurück. Nun mußte Lutz lernen, was es heißt gegen eine Frau in ‚Siedler von Catan‘ zu verlieren aber er schlief dann doch noch seelig, mit Weingummi und Meller verklebtem Magen über mir ein. Wir erreichten das wunderschöne Bergen um 7.00 Uhr morgens. da wir unser Haus in Nautnes erst um 14.00 Uhr beziehen durften, erfreuten wir uns an den Sehenswürdigkeiten dieser Stadt. Dem Fischmarkt, dem Weltkulturerbe ‚Bryggen‘, alten Segelschiffen die im Hafen schliefen und versorgten uns mit heißem Kakao und Kaffee, Handschuhen und Pilkern. Mittags hielten wir es dann einfach nicht mehr aus. Wir folgten der Anleitung Vöglers über die 555 Richtung Sotra, dann auf die 561 und immer geradeaus bis man hinter der Bogenbrücke die Anlage sehen würde. Wir fuhren über ca. 5 Bogenbrücken hinter denen wir jedesmal unser Heim für die nächsten 14 Tage vermuteten, die richtige erreichten wir schließlich um 12.30 Uhr. Otto der Besitzer der Anlage, ein netter, grauhaariger Kauz, der uns in den 2 Wochen mit Benzin, Tips und Wetterinformationen versorgte, empfing uns in der Einfahrt, gab uns Hausschlüssel, Bootsschlüssel, Echolot und eine kleine Einweisung über die Gegebenheiten. Dann zogen wir endlich ein. und beschlossen insgeheim das diese kleine Hütte ‚A2‘ unser Traum aus Holz war. Unsere Aussicht von der Terrasse und unserem Schlafzimmer erstreckte sich ausschließlich über Wasser, auf kleine Felsen, Köhler und Lippfische, die wir am Abend noch von der Terrasse aus beangeln sollten. Nachdem wir uns soweit eingerichtet hatten, kletterten wir einstimmig in unsere Thermoanzüge und stiefelten mehr schlecht als recht in unser süßes 15 PS Bötchen ‚A6‘, für eine erste Entdeckungsreise durch den Kanal, vorbei an der Lachsfarm, Wegweisern, durch Buchten und aufregenden Engpässen, begleitet von Möwenschwärmen bis hin zum Fjord um die Ecke. Ich bekam schon nach 30 Sekunden einen Schreikrampf und bat Lutz sofort umzukehren. Das geschaukel der letzten 24 Stunden war nun doch zuviel für mich. Also fuhren wir die ganze Strecke zurück, am Haus vorbei und hinaus aufs Meer um es hier zu versuchen, auch dies glückte an diesem Tag nicht wirklich. Völlig erschöpft kuschelten wir uns an jenem Abend, nach einem leckeren Abendessen, auf unsere Couch. Ich könnte hier über jeden Tag dieser 2 Wochen unendlich viel schreiben aber man sollte es auf die schönsten, aufregensten, und abenteuerlichsten Eindrücke und Erlebnisse beschränken. Am 2. Tag bewegte mich Lutz dazu meinen Morgen mit Joggen zu beginnen, während er spülte und den Dreck vom Vortag beseitigte. Dieses Ritual wiederholten wir noch einige Male und es tat mir wirklich gut zu laufen. In dieser wunderschönen, hügeligen Landschaft konnte ich meine Krankheit hinter mir lassen und war gegen sie gewappnet für den Rest des Tages. Meistens hatte Lutz sogar schon die Angelkisten gepackt wenn ich zurück kam. Dann tranken wir noch einen leckeren ‚Energy‘ Drink, gingen duschen, hüllten uns in lange Unterwäsche, Wollpullies, dicke Socken, Anzüge, Mütze und Schwimmweste und beluden unser Boot für den Tag. Meistens nahmen wir noch Verpflegung mit unter die nachher auch so etwas leckeres wie Glühwein oder so etwas ekeliges wie Kakao mit Amaretto fiel. Schliesslich begann die aufregende, manchmal strittige Frage um einen geeigneten Angelplatz für den Tag. Die Suche danach kostete uns dann jedesmal mehr Sprit als der sich wiederholende Kampf gegen die Drift. Wenn wir ihn dann endlich gefunden hatten, ging es los. Angeln raus, Pilker dran, ein nettes Vorfach davor und ab auf den Grund. Übung macht den Meister und auch weiser. Die ersten Tage haben wir ein Vermögen am Grund des Meeres verloren. Einmal mussten wir sogar schon mittags an einem kleinen Hafen von Hellesoy anlegen um dort in einem Tante Emma Laden Pilker nach zu kaufen. In diesen Tagen vergnügten wir uns mit Köhlern, Trios, Schellfischen und vor Muskeln protzenden Makrelen die so unglaublich schön in der Sonne leuchteten. Die Entscheidung unseren Urlaub in einer Angelanlage zu verbringen erwies sich nicht nur einmal als richtig. Abends beim Filetieren, kurz bevor die Sonne unterging, traf sich die komplette Manschaft. Es wurden die Fänge der Anderen begutachtet, Fänge beneidet, Fische mit stolzer Brust zerlegt und die fängigsten Gebiete des Tages ausdiskutiert. Hier konnten wir alles erfahren und erfragen was wir nicht wussten und das sollte eine Menge werden. Lutz lernte das Filetieren, versuchte sich unser Echolot erklären zu lassen, welches wir irgendwann einfach auf ‚Schrott‘ tauften, man wies uns in die Kunst des Großfischangels mit Naturködern ein, zeigte uns wo beim Dorsch die Gehörsteine sitzen und versorgte uns mit Glühwein und deuschen Zigaretten, die in Norwegen mit 9 Euro kaum zu bezahlen waren. Leider hatte man uns von Vöglers Seiten nur auf die hohen Alkoholpreise aufmerksam gemacht, worauf wir uns mit der erlaubten Menge bereits Zuhause ausstaffiert hatten aber Tabak war die Spitze des Erwarteten. Und weil Lutz unsere Geldbörse schonen wollte, entschied er sich eines Tages ein Päckchen Tabak zu kaufen. Die Geschichte haut heute noch jeden hier in Deutschland vom Hocker. Dieses kleine Paket kostete doch tatsächlich 22 Euro. Nun denn, wir wussten ja schon vor der Abfahrt wie teuer in Norwegen die Lebensmittel und Genussmittel sind aber das es teilweise solche Ausmaße annahm, hätten wir nicht erahnt. Nichts desto trotz, gönnten wir uns frisches Gemüse und neben dem leckeren runden Knäckebrot auch frische Stullen und Aufschnitt und zauberten uns abends tolle Mahlzeiten. Getrieben durch die frische Luft und die ständige Bewegung waren wir abends jedesmal fast am verhungern, später im Bett dann aber kurz vorm Platzen. Die Abende verbrachten wir selten mit Anstoss, öfter mit Spielchen und Alkoholexzessen, aber fast immer erschöpft vor der Glotze. Wo wir uns täglich dabei erwischten ‚Ich bin ein Star holt mich hierraus‘, zu luhren während wir uns fragten wer so einen Scheiss wohl gucken möge. Die Nick konnte ja selbst uns zur Wiesglut bringen. Ja und natürlich ließen wir dort jeden Abend, den Tag revue passieren. Freuten uns über das was wir zuvor, perfekt filetiert, mit einem bescheidenen Messer, portionsweise eingepackt in Gefrierbeutel, in unsere eigene Gefriertruhe gelegt hatten. Die Fische. Nachdem wir verstanden hatten wie man mit Naturköder angeln sollte und den einen Tag mit Windstärke 10 vom Land aus sogar mit einem tollen Fang, von Köhlern, Makrelen und einem Hornhecht, nach Hause tigerten, 10 Mini Pilker weniger im Gepäck, gingen wir nun endlich auf großfische. Das hieß, zurücklehnen warten und Hänger vermeiden. Irgendwann bekamen wir auch einen Tipp um jenes Problem zu lösen. Nachdem wir anschließend alle Drillinge gegen Einzellharken getauscht hatten, wurde es noch entspannter. Und die Fische bissen. Wir hatten nur noch selten Köhler und unsere Makrelen Vorräte gingen als Köderfetzen langsam ihrem Ende zu aber das war uns egal. Wir hatten plötzlich regelmäßig Bisse, konnte zwar nicht alle landen aber viele schleppten wir stöhnend nach oben. Lutz sollte unser Lengfachmann werden. Jeden Tag wurden seine Fänge größer und länger und auch den ersten großen Lump, kleinen Rotbarsch und Knurrhahn, hiefte er an Bord. Ich beschränkte mich dann eher auf Größe als auf Menge. Räusper .. man nannte mich ‚Dorschdriller‘ ... räusper. Wir hatten uns beschlossen alles was nicht einmal die Chance gehabt haben kann, seine Art weiter zu erhalten, wieder ins Wasser zu setzten, sofern es noch überlebensfähig war. Schließlich gab es genug vor Ort die dem trotzten und nur darum bemüht waren ihre Truhe vollzubekommen. Der liebe Gott bestrafte sie mit ungewollten Harken Piercings in der Hand. Unsere Touren waren unbeschreiblich schön aber auch unglaublich abenteuerlich. Einmal musste Lutz uns, durch aufopferung all seiner Manneskraft in den Hellesoy Seafood Hafen rudern weil unser Motor versagt hatte und sich weigerte uns nach Hause bringen zu wollen. Auf Anruf kam dann aber prompt Ottos helfende Hand und brachte den Motor wieder zum knattern. Aber selbst dieses Erlebnis machte den Urlaub nur noch unvergeßlicher, genau wie die Vollmondnächte, die Sonnenuntergänge, das Lichtspiel auf dem Wasser, die vielen Regenbögen, die wunderschöne Natur, Sonne, Regen, Wind, unsere Freunde die Katzen die Lutz, zwar eher gierig als selbstlos, abends am Filetierplatz Gesellschaft leisteten und unser besonderer Freund Männe die Möwe. Der, man glaubt es kaum, die letzten 5 Tage der Erste sein sollte der uns im Norden begrüßte und der Letzte der sich abends von uns verabschiedete.
Nicht ohne dabei das ein oder andere Stück Makrele verschlungen zu haben. Die 14 Tage rasten an uns vorbei. Leider, denn soviel Zweisamkeit war uns bis dahin noch nie vergönnt gewesen. Und jeden Tag dort oben fragten wir uns ob der Urlaub nun zuende sei und planten unsere Zukunft in diesem wunderbaren Land. Stellten uns vor dass wir Besitzer eines dieser niedlichen Holzhäuser seien und fragten uns warum man in Deutschland Massen an Geld für häßliche Betonbauten ausgibt. Und dann saßen wir dort auf unserer Couch eingewickelt in Decken und trauerten unserer gerade beendeten letzten Bootstour hinterher. Planten die Abreise für den kommenden Tag und begannen schließlich unsere 7 Sachen zu packen. Am nächsten Morgen dann fanden wir uns im Auto wieder, traurig Abschied nehmend von jeder Brücke, jeder Schäre und jedem Meter Land, das wir auf dem Weg nach Bergen passierten. Im Kofferraum sicher verstaut unseren stolzen Fang. Dann morgens um 10.00 Uhr in Bergen gönnten wir uns noch eine ‚kleine‘ Stärkung bei MC Donalds, erworben frisch geräucherte Makrelen auf dem Fischmarkt und Lutz schenkte mir noch eine wunderschöne Mütze, mit kleinen Elchen darauf, bevor wir wieder in den Bauch der Fjordline fuhren. Dort oben auf dem höchsten Deck, nahmen wir Abschied von Norwegen, Abschied von unserem Traum der Wirklichkeit geworden war und beschlossen die kommenden Stunden auf dem Meer zu genießen. Und wir durften es, bei Sonne pur, unglaublichen Aussichten auf das Land und einer wunderschönen Fahrt durch die Fjorde. Auch die Überfahrt über den Skaggerak enpuppte sich als lächerlich einfach. Wir aßen, tranken, spielten , peggerten durch die Gänge und purzelten auf dem Boden herrum. Jetzt sind wir wieder Zuhause, zehren noch immer von den Erlebnissen und planen bereits den nächsten.
Bis dahin vergnügen wir uns an unserm kleinen See, heben Hechtnester aus und hoffen auf den großen Fang, den wir so vermissen.

Fotos und Video folgen.
L.G.
Tina & Lutz
 
Hallo Tina und Lutz,
WOW!!! Ein Klassebericht, wunderschön geschrieben.
:--
Meine Vorfreude auf meinen ersten Norwegenurlaub steigt immens.
Gruß
Joerg
 
Klasse geschriebener Bericht. :baby: :baby:
Man kann herrauslesen, das euch der Norgevirus voll erwischt hat. :}
 
Hallo,
schöner ausführlicher Bericht, hat Spaß gemacht, zu lesen. :}
Da ist der nächste Angelurlaub bestimmt nicht weit.
Gruß Blenni
 
Wow, megageiler Bericht, klasse geschrieben. Lässt so ein bisschen Inga Lindström durchblicken. Bin schon sehr gespannt auf das Video und die Bilders. :baby: :baby:
 
Herrlich zu lesen, ich habe auch schon sehr viel von dieser Ecke gehört und muß da wohl auch mal hin.

Wie seid Ihr auf das NAF gestossen??
 
Ersteinmal allen danke für eure Ausdauer unseren Bericht durchzulesen.
Rueganer, auf das Naf sind wir vor unserem Urlaub beim Recherchieren gestoßen.
Wollten damals 'reale' Statements zu den Angelgebieten haben.

Grüße, Tina & Lutz
 
Danke für die Info und ich hoffe die Naffen konnten Euch damals helfen,.....der Bericht zeigt es ja:D
 
Ja das konnten sie.
Jedenfalls haben sie uns den Mut gegeben Norwegen auch im Oktober zu wählen.
Und wie Du gelesen hast war es wunderschön.
Wir planen schon für Ostern.
Grüße, Tina & Lutz
 
:--

Spitzenbericht, absolut schön geschrieben. Vielen Dank dafür... :baby:
Was wieder mal beweisst das es doch einen Norgevirus gibt, der einen wie magisch anzieht.
 
Danke, danke, danke, danke, danke, danke .... wir werden heute mal wieder versuchen unseren kleinen See zu überlisten. Mal schauen. Drückt die Daumen.
 
Echt klasse bericht den du (ihr) da geschrieben habt. :-- freuen uns schon auf die bilder und das video....

viel spass heute am see und petri heil noch..
 
HAllo Tina & Lutz,

freut mich das es euch so gut gefallen hat,.

Morwegen kann schon verzaubern!!!!

Ein großes Dankeschön auch von mir für diesen vorzüglich verfassten Urlaubsbericht.

Gruß
Friday_13th1 :)
 
Schöner Urlaubsbericht-War spannend zu lesen. Zumal ich selber in Nautnes war und einiges wieder in Erinnerung kam.
DANKE für diesen guten Bericht!!!
 
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