Masfjord 2004

Holstentrinker

Stammnaffe
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Spreewald
Ich stelle noch mal den 2003 mit rein damit Ihr mitfühlen könnt



Masfjord der Bericht

Am Freitag den 19.09.03 ging es nun endlich los . Mit 3 Autos und 9 Norgewahnsinnigen ging es gen Hanstholm .
Da wir in diesem Jahr das erste mal mit der Fjordline gefahren sind waren wir alle gespannt.
Wir sollten nicht enttäuscht werden . Sitzgelegenheiten außerhalb von Restaurants sind so gut wie nicht vorhanden . Den Genuss von Büchsenbier vereitelte ein dienstgeiler Wachmann in Abständen von ca. 30 Minuten , so dass man gezwungen war entweder ein 5 EUR Bier in der Bar zu trinken , oder in die wachfrei Zone zuwechseln. Aber alles in allem sind wir dann doch gut in Bergen angekommen . Ein vor uns fahrender polnischer Kleintransporter half uns dann auch noch hübsch durch den Zoll , denn der Zöllner fand ihn entschieden interessanter als uns.
Nach einer Fahrt von 1,5 Stunden gelangten wir an unser Ziel , den Maßfjord.

Einar Kvinge , unser Vermieter erwartete uns schon. Nach einer kurzen Begrüßung belegten wir unsere Unterkunft . Es waren 2 Wohnungen mit vielen Schlafgelegenheiten , Ideal, wenn man Schnarcher, Zähneknirscher und anderes Getier in der Angelgruppe hat. So konnte ich dann mein Einzelzimmer in Besitz nehmen.

Jetzt ging es aber los . Kurze Einweisung zu Booten und Motor die Angeln montiert und rauf auf den Fjord. Das GPS wies uns den richtigen Weg und nach ca. 20 Minuten waren wir an einer verheißungsvollen Stelle .
In diesem Jahr wollten wir verstärkt mit Naturködern angeln. Also, schnell einige Makrelen gefangen und schon schossen unsere Montagen auf 250 Meter Tiefe. Nach wenigen Metern Drift dann das von uns allen geliebte Ruckeln an der Rute . Der Anhieb folgte prompt und das erste Pumpen begann . Nach 150 Meter ein kurzer Ruck und der Fisch war weg . Für den Anfang fand ich das schon ganz schön frech von dem da unten aber ich hatte ja noch Hoffnung den es blieben uns ja noch sooo viele Tage. Dennoch konnten wir an diesem Nachmittag noch einige Lumpen erwischen.
Nachdem wir an der Steganlage angekommen waren trauten wir unseren Augen nicht.
Mein Bruder legte doch glatt einen 1,20 Meter langen Leng von 9 Kg auf den Filetiertisch
Und noch einen stattlichen Lumpen.
Am Abend folgte das übliche Prozedere. 2 Hobbyköche verwöhnten uns wieder mit vielen tollen Sachen.
Ein kleiner Ausschnitt aus dem Wochenspeiseplan:
Wildschweinrollbraten
Königsberger Klopse
Kassler
Schlachteplatte
Wildschweingulasch
usw.
Das reichliche Essen hatte die Folge, dass der Magen keine Kapazitäten für Bier mehr hatte
( Das wird im nächsten Jahr geändert )
Aber nun wieder zum Angeln.
2. Tag
Der 2. Tag fing schon nicht mehr ganz so toll an . Das Wetter schlug um . Starker Wind machte ein Schleppen kaum möglich. Wir schleppten mit bis zu 1200 Gramm schweren Bleien die nicht immer ihr Ziel nämlich den Grund erreichten.
Entsprechend mager war dann auch die Ausbeute. Also rein in den Fjord zu ruhigen Gewässern. Hier hatten wir vom Ufer und an steileren Felswänden glück. Einige Jungs konnten mit Twistern etliche schöne Pollacks erbeuten.
3.Tag
Das Wetter wird immer ungemütlicher . Heftige Sturmböen und zeitweise starker Regen sind nicht das was wir uns wünschen, aber man kann es sich ja nicht aussuchen. Anglerisch war dieser Tag Durchschnitt einige kleine Lumpen , Schellfische , und Köhler .

4. Tag
Schon in der Nacht merke ich was da draußen los ist . Ein schwerer Sturm mit nie enden wollendem Regen ist aufgezogen. Normaler Weise währe an Angeln nicht zu denken, aber die Lage des Fjords und die vielen kleinen Inseln machen dennoch eine Ausfahrt möglich.
Aber nach 6 Stunden Dauerregen hat man dann doch die Schnauze voll . Wir fuhren mit Makrelen und einigen Lumpen zum Bootssteg . Zum verzurren unseres Bootes mussten wir an eine Kaimauer anlegen bei diesem Manöver zerschlug am Boot der Kantenschutz ( wie auch immer es richtig heißt ) .Eine Welle schmetterte uns förmlich gegen die Mauer . Mir stand der Arsch in Tränen. Aber Einar Kvinge fand das nicht so schlimm. Wird im Winter repariert sagte er bloß und freute sich bestimmt , das wir überhaupt da waren .

5. Tag
Es hört nicht auf zu regnen . Mit grauen sieht man beim Frühstück aus dem Fenster: Sturm
Aber wir sind ja tapfer . Also, wieder raus. Die Fänge belaufen sich auf Lumpen, Pollacks , Schellfisch und Mackies. Reinfahren , Boot befestigen: weil klitsch nass, bleibt das ganze Zeug im Boot. Ein folgen schwerer Fehler.

6.Tag
Es stürmt und schüttet immer noch.
Ein freundlicher Angelkollege aus dem Nachbarhaus bemerkte es zu erst : Unser Boot hatte sich losgerissen und war dabei den Motor eines anderen Bootes zu zerlegen. Man hatte ich die Schnauze voll. Mein Bootsführer übrigens auch.
Was war passiert ?
Das Lenzloch war verstopft und das Boot bei diesem bestialischen Regen vollgelaufen .
Mit dieser Masse war es in der Lage alle Stricke und Leinen zu zerreißen.
Unser tags zuvor im Boot liegen gelassenes Angelzeug schwamm bzw. tauchte im Wasser
Ganz nebenbei: das Echolot auch .
Trotzdem noch mal rausgefahren . Fänge bei uns nebensächlich.

7.Tag
Wir hatten schon am Tag zuvor bemerkt das eigentlich immer fallendes Wasser ist .
Nun hatte ich ja auch einen Gezeitenplan dabei , der nicht zu stimmen schien.
Das Wasser strömte wie wild aus dem Fjord und wir konnten es uns nicht erklären es sei denn die Niederschläge der letzten Tage waren so heftig , das sie mehr Wasser brachten als die Flut. Genug große Wasserfälle gab es ja . Einar, unser Vermieter bemerkte so nebenbei , dass es seit 1993 nicht mehr so ergiebige Niederschläge gab.
Das Angeln ohne Echolot erwies sich als schwierig , so das wir nicht vom Glück verfolgt waren. Es waren nicht mal Makrelen in vernünftiger Anzahl da. Sollte es mit dem Süßwasser
zusammen hängen ? Mein Bruder allerdings konnte mit einem 8 Kg Leng und schönen Lumpen den letzten Tag abschließen
Am Abend hab ich dann noch mit einem Geist von Himbeeren den Angelurlaub für das nächste Jahr mit Einar klar gemacht.

Tja und dann fährt man wieder .
So ist es halt
Aber es war schön . Es hat uns Allen wieder richtig Spaß gemacht und wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.



Masfjord 2004


Nahtlos knüpfte das Wetter in diesem Jahr an .

Beim Eintreffen in Bergen schiffte es schon wieder und dieser Sauregen begleitete uns bis zu unserem uns bekannten Ziel, dem Masfjord.
Irgendwie hatte ich eine Vorahnung . „ ES WIRD WIEDER SO WIE LETZTES JAHR“
Ich sollte fast recht behalten. 3 Tage mit halbwegs vernünftigem Wetter konnten wir dann doch noch zum entspanntem angeln nutzen.

Ich möchte nun nicht einen Abriss aller Tage zum besten geben. Es währe doch für Euch recht öde. Wer von Euch will schon wissen , dass ich am ersten Tag den Fisch des Jahres verloren habe.?? Wer von Euch will wissen, dass ich am 2. Tag nicht mitfahren konnte , weil ich so einen Hexenschuss hatte , dass ich den Biervorrat von 3 Tagen verbrauchte??.
Ich glaube niemand.
Nun ja , ich hatte auch meine Sternstunde.
Im Laden von Einar Kvinge sah ich norwegische Jigköpfe zu einem ordentlichen Preis.
Kurzum entschloss ich mich diese Dinger zu erwerben .
Am darauffolgenden Tag, ließ ich mich von meiner Bootsbesatzung auf einer Insel absetzen.
Mein Ziel waren feiste Pollacks.
Ich hatte eine normale Spinnrute mit 10,ner Whiplash dabei. Die Jigs waren an einem 2 Meter langem Vorfach 0,60mm geknüpft.
Natürlich hatte ich auch einen gewissen Erfolgsdruck, denn meine Sportfreunde zeigten wenig Begeisterung von meinem Vorhaben.
Nach vielen Würfen dann der ersehnte brutale Einstieg eines 4 Kilo Pollacks.
Kinder macht das Freude. Der Fisch hat mir mindestens 15 Meter Schnur von der Rolle geholt. Ich kann Euch sagen, das plumpe hochpumpen von Lumb und Leng ist ein langweiliges angeln dagegen.
In der nächste halben Stund konnte ich dann noch weitere kleinere Exemplare fangen.
Als Inselanglerneuling hatte ich natürlich nicht daran gedacht , wie ich die gefangenen Fische zum Bootslandungsplatz transportiere. Kein Beutel, keine dicke Leine was blieb mir übrig als mit den Händen in die Fischmäuler zu fassen und die Beute zu transportieren. Das allerdings kann ich niemandem empfehlen ,denn die Hände sehen dementsprechend aus.



Tiefseeangeln:

Auch das habe ich gemacht. Ich hatte ja ne Penn Supermariner mit 700 Meter Schnur drauf.
Da ich nicht annähernd so aussehe wie Schwarzenegger ( IT Systembetreuer ) hatte ich doch so meine liebe Not mit der Rolle . Ich finde das Luder geht in der normalen Ausführung doch ganz schön schwer. Wenn jemand von Euch Ahnung hat , kann er ja mal sagen ob sich die Umrüstung mit einem Powerhändle diesbezüglich lohnen würde.
Diese Angelei brachte Leng und Lumb aber auch Pollacks ( Wieso stehen die eigentlich so tief ???)

So, das waren eigentlich die Sachen von denen ich berichten wollte. Über die andern Vorkommnisse schweige ich lieber. NEEEEEEIN
Da fällt mir noch was ein.
Ich habe nämlich fast einen absaufen sehen. Der Typ ist auf dem glatten Bootssteg ausgerutscht und ins Wasser gefallen . Natürlich hatte er keine Schwimmweste um.
Das wirklich beherzte Zufassen einer Frau hat ihm vor dem ertrinken bewahrt.
Ich lege jetzt meine Weste erst immer in der Unterkunft ab.


Ich hoffe das ich Euch nicht zu sehr gelangweilt habe


Holstentrinker
 
Schöner Bericht von 2 Jahren Urlaub am Masfjord, oder soll ich 2 Regenurlauben schreiben. ;)
Ja das mit dem Lightfischen hat es mir auch angetan seit diesem Jahr. :}
Als Tip von Andree Hörmann zwar erst in der 2 Woche ausprobiert, mit Wobblern zu schleppen, sind wir am Ende gar nicht mehr von los gekommen. :}
 
Du uns gelangweilt…? in keinster Weise - das Doppeljahr war echt amüsant zu lesen ;)

Zitat:
…Nahtlos knüpfte das Wetter in diesem Jahr an… -oh mein Gott 8)

Gruß aus HH
Udo
 
Feiner mit Witz geschriebener Bericht :} danke dafür
 
Schön geschriebener Bericht, naja das mit dem Wetter ist ärgerlich, kann man aber nicht abstellen.

Danke dafür
 
Na das war doch nicht zum Langweilen ist super zu lesen.
Und mit den Wetter haben ja so einige hier probleme gehabt.
Die Fänge sind ja auch nicht so schlecht muß ich sagen.

Matze
 
netter und super ausführlicher Bericht!!! Danke
 
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