Krossfjord im Mai 2005

norge_klaus

Stammnaffe
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54
Ort
Eppstein-Vockenhausen
Start Freitag 20.05.2005

Pünktlich um 14 Uhr in Wittenberg gestartet, kamen wir ohne Stau zügig um rechtzeitig ca. 21.30 Uhr in Hirtshals bei Kystlink an. Netterweise haben wir an Board noch eine Kabine bekommen, so konnten wir uns für die Zeit der Überfahrt noch 6 Stunden schlafen legen. In Langesund angekommen, ging es ohne Probleme weiter nach Sandeid. Klaus kannte das Appartement ja schon von vorherigen Besuchen, aber für mich war es neu. Ich war vollauf begeistert. Ein ganz schnuckeliges, kleines Kuschelnest mit super Ausblick auf den Fjord. Im Kühlschrank lag ein Willkommensgruß vom Vermieter: 10 frische Eier und ein Stück selbst geräucherter Lachs. Wie sich herausstellen sollte, der beste Räucherlachs den wir je gegessen haben. Nachdem wir alles so weit eingeräumt und zu Mittag gegessen hatten, ging es das erste Mal raus aufs Wasser. 2,5 Stunden mit 12 Fischen, davon 10 Köhler mit Minimum 55 cm, ein schöner Schellfisch und ein kleiner „Gnadendorsch“ waren die fette Ausbeute. Das fing ja gut an! Klaus hatte mittig im Krossfjord ein Plateau wieder gefunden, wo die Köhler im Schwarm standen. Mein dickster Brocken, waren drei 55 cm Köhler, die sich gleichzeitig im Mittelwasser bei mir angedockt hatten. Juchhu, das ging ab. Nach filetieren und zu Abend essen war jedoch nur noch wenig mit uns los. 21.30 war die Heija angesagt.



CathiSeelachs_1.jpg



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Morgens 7.00 wieder zeitgleich aufgewacht, Klogang bei Regen, gleich wieder hingelegt und bis 9.30 weiter geratzt. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit meinem „Ich-hab-mich-lieb“-Gericht Apfelpfannkuchen (Klaus durfte was anderes essen!) haben wir erstmal einige kleine Anlegestellen erkundet, an denen mich Klaus einsammeln und rauslassen kann, wenn ich mal wieder keine Lust auf Grundfische habe. Klaus hat sich danach auf gemacht, die großen Lumb und Leng zu ärgern, ich wollte mich an den Miesmuscheln an unserem „Strand“ vergreifen. Die Ausbeute war beträchtlich, dafür war ich aber auch bis zum Slip aufwärts klatschnass. Danach war 2 Stunden Muscheln putzen angesagt. Jetzt ist Klaus wieder da, allerdings nur wieder mit Köhler, da für die Lengstellen zu heftiger Wind ging. Mittlerweile schifft es wieder und es windet enorm. Schön, dass wir wieder drinnen sind! Der Rest wird gemütlich…


Muscheln_1.jpg


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Der Plan für Montag steht fest. Der Wecker ist auf 4:30 Uhr gestellt und wenn das Wetter gut ist geht es zum Naturköderangeln. Leider belehrt mich der Blick aus dem Fenster am frühen Morgen etwas besseren. Zuviel Wind. Na dann ab zurück ins Bett. Bestens weitergeschlafen und dann um 8:30 Uhr gibt es lecker Frühstück. Unser Plan für den Tag wird umgestellt und ich beschließe, dass Stadtmaus mit dem Auto nach Vikedal fährt und ich sie mit dem Boot im Hafen von Vikedal abhole. Das hat den Vorteil, dass wenn sie keine Lust mehr hat und zur Hütte will, ich nicht den ganzen Weg zum Haus zurückfahren muss. Die Fahrt bis Vikedal geht enorm schnell. Bei optimalen Bedingungen ist unser Boot eine echte Rennsemmel. Stadtmaus in Vikedal aufgesammelt und schon 10 min. später rauschen die Pilker auf einem kleinen Plateau bei 40 m Tiefe den Fischen entgegen. Das Echolot ist voller Fische im Mittelwasser. Köhleralarm ! Unsere Köder scheinen für die vorhandenen Fische die optimale Beute zu sein. Mein Gerät: Penn Millenium 3,00 m Giga-Jig 10-100 g mit Penn 560 Slammer und Köder ein 50 g Pilker von Balzer in grün-silber garniert mit einem zusätzlichen kleinen Gummimak in rot. Bei Stadtmaus derselbe Pilker in 70 g und ebenfalls mit Gummimakk garniert. Die Seelachse beißen wie wild. Wie sich später herausstellt kein Fisch unter 50 cm.
Der Größte hatte immerhin 63 cm. Solche Fische bieten Fun pur an der leichten Spinnrute. Gegen 14:00 Uhr stellen wir das Angeln ein, da unsere Kiste mit 27 Köhlern, 3 Pollacks und einem kleinen Leng bestens gefüllt ist. Meine Pläne direkt noch zum Naturköderangln zu fahren wird auf nach dem Fische versorgen verschoben.

Rennsemmel_1.jpg

Am Haus angekommen mach ich mich direkt an die Arbeit. Beim Filetieren gibt es erst mal ein Bier und kurz vor Ende der Filetierorgie noch ein Zweites. Damit ist das Vorhaben später noch mal zum Naturköderangeln zu fahren auch abgehakt. Zum Glück wird das Wetter so schlecht, dass ich froh bin in unserer Hütte zu sitzen. Stadtmaus macht ihre Sache beim eintüten der Filets wie immer super. Ganz zu schweigen vom leckeren Essen, dass es heute Abend mal wieder gibt.

Filetieren_1.jpg

Echolot_1.jpg

Für Dienstag ist der Wecker wieder auf 4:00 Uhr gestellt. Blick aus dem Fenster und wieder zu viel Wind. Also zurück ins Bett. Gegen 9:30 Uhr wird gefrühstückt und gegen 11 Uhr legen wir ab. Leider ist der Wind schon wieder so heftig, dass wir nach kurzer Fahrt unser Ziel ändern und uns in einer etwas geschützteren Bucht verkrümeln. Bei ca. 20 – 25 m Tiefe habe ich auch in kurzer Zeit 2 kleine Dorsche und einen Wittling. Doch zum Wind kommt jetzt auch noch wolkenbruchartiger Regen. Da hilft nur eins, zurück zur Hütte. Vielleicht wird es ja später noch besser. Der Wind wird jedoch immer stärker. So gegen 17 Uhr, bei immer noch miesen Wetter, hält mich nichts mehr in der Hütte. Ich kämpfe mich nochmals quer über den Fjord und versuche auf der ein wenig geschützten gegenüberliegenden Fjordseite mein Glück.
Dort angekommen sagt mein Echolot keinen Pieps mehr. Akku leer ! Passt so richtig zu diesem Tag. Dümple noch eine halbe Stunde beim Pilken so vor mich hin und beschließe den Angeltag dann doch lieber zu beenden. Wie schön kann doch eine warme Hütte sein.

Mittwoch 4:00 Uhr klingelt der Wecker. Wetter wie gehabt. Ab zurück ins Bett. Gegen 10:30 Uhr mach ich mich auf den Weg nach Vikedal. Boot fahren ist nur was für Mutige. Sammle Stadtmaus in Vikedal ein und wir dümpeln in der vor Vikedal gelegenen Bucht umher. Zum Wind kommt auch noch heftiger Regen. Stadtmaus hat schnell die Nase voll und will zurück. Kurz in den Hafen und ich mache alleine weiter. Nach ca. 3 h Dauerregen lässt dieser und auch der Wind ein wenig nach. Ab zum 40er Plateau. Die Seelachse lassen mich auch dort nicht im Stich. Wieder alles Exemplare zwischen 50 – 65 cm. Schnell sind ca. 15 Stück in der Kiste und mein Filetierabend gesichert.

Donnerstag klingelt wie immer 4:00 Uhr der Wecker. Wetter ? Trocken und wenig Wind. Also ab geht’s ins Tiefe im Kreuzungsbereich. Wie sich vor Ort herausstellt ist der Wind dann doch nicht so gering und ablaufendes Wasser sorgt für eine enorme Unterströmung. Habe in 2 h nur 2 zögerliche Bisse ohne echte Chance einen Anhieb zu setzen. Angle dann noch ein paar Seelachse und hole Stadtmaus in Vikedal ab. Gemeinsam haben wir ziemlich schnell die große Kiste mit ca. 30 Seelachsen gut gefüllt. Mein Spatzi fängt noch einen schönen Pollack von 70 cm und ist stolz wie Oskar auf diesen Fisch.

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Seelachs2_1.jpg

Nach den wenig Erfolg versprechenden Versuchen beim Naturköderangeln klingelt der Wecker am Freitag mal nicht in aller Herrgottsfrühe. Wir sind aber dann doch schon um 9:30 Uhr auf dem Wasser. Auf die Seelachse ist wie immer Verlass. Die große Kiste ist wieder ziemlich schnell mit ca. 30 Stück randvoll. Gegen 13:30 Uhr fahren wir zurück zur Hütte, mit dem Vorsatz, dass ich am Abend einen letzten Versuch mit Naturködern starte. Gegen 18:00 Uhr breche ich noch mal auf. Die Bedingungen sind ideal. Kann mit 400 g bis 300 m Tiefe angeln. Aber nur wieder ganz vorsichtige Bisse. Fahre gegen 20:00 Uhr ziemlich nahe an das Ufer und beginne bei 100 m erneut. Meine Montage hat kaum den Boden berührt, da fängt es auch schon gut an zu ruckeln und zerren. Anhieb gesetzt und die Gegenwehr ist ganz ordentlich. Sollte es doch noch mit einem vernünftigen Leng klappen ? Meine neue Kombo bestehend aus einer Penn Formula 10 KG und einer ABU der 20 lbs. Klasse erweist sich als bestens geeignet. Nach geschätzten 2 min. tauchen unter dem Boot zwei helle Schatten auf und ich ahne schon was kommen wird! 2 Dornhaie. Schade. Aber beide mit je 88 cm haben dann wenigsten noch für ein wenig Spaß gesorgt. Noch mal ab ins Tiefe und ich bekomme tatsächlich noch einen Biss in ca. 260 m Tiefe bei dem ich einen Anschlag setzen kann. Gegenwehr ist da, aber leider nur bis ins Mittelwasser. Aussteiger. Sch……ade !!!!!

Genug mit Angeln. Bin dann 22:00 Uhr wieder in der Hütte. Beim ausnehmen der Dornhaie dann noch eine Überraschung. Bei einem der Tiere handelt es sich um ein Weibchen, dass 3 Jungtiere in der Bauchhöhle hat, die kurz vor der Geburt stehen. Die Tierchen sind ganz mobil und haben auch noch die Dottersäcke bei sich. Nach kurzer Fotosession setze ich die Haie im flachen Wasser aus. Es dauert auch nicht lange und sie sind in den Tiefen des Fjordes verschwunden. Quasi Geburt per Kaiserschnitt.

KleinerHai2_1.jpg


Am Samstag wollen wir 6:30 Uhr aufstehen. Besser gesagt wollten. Wir werden aber erst um 7:20 Uhr wach und jetzt geht der Stress los. Packen, Hütte sauber machen und bis 16.30 Uhr in Langesund sein fordern uns ein wenig. Dazu kommt wieder übles Wetter mit Regen und Temperaturen von 5 – 6 Grad. Nach 1,5 km Fahrt dann noch eine Überraschung. Der Dorfpolizist macht Alk-Kontrolle. Kein Problem für mich, denn das Messgerät zeigt eine glatte 0 an. Grund der Kontrolle dürfte das örtliche Dorffest gewesen sein, dass an diesem Wochenende stattfand. Da uns nun nichts mehr dazwischenkam, waren wir pünktlich kurz nach 16 Uhr an der Fähre in Langesund. Leider hatten wir bis nach DK 1 ¼ h Verspätung. Die restlichen 886 km von Hirtshals bis Trebitz verliefen dann easy. Sonntag kurz vor 8 Uhr
landeten wir dann nach einer bis auf das Wetter sehr schönen Angelwoche daheim.

P.S.: Die ersten beiden Septemberwochen geht’s dann auf die Insel Leka ca. 300 km nördlich von Trondheim. Ich kann es kaum erwarten ………..

Viele Grüße von Stadtmaus & Norge_Klaus
 
Schöner Bericht! Danke dafür!

Gefangen habt ihr ja recht ordentlich und mit dem Leng..........verschieb es halt in den September:}
Dat mit den Haien is ja ein Ding8o (Norge-Klaus.....unser Geburtshelfer:} )
 
Urlaub mit Geburtshilfe, mal was anderes. ;<

Toller Bericht.
 
Klasse Bericht und das mit den kleinen Haien ist ja wirklich nen ding, einen entnehmen 3 junge dafür zurück;);)
 
Sauberer Bericht mit klasse Bildern. :baby: :baby:

Der Wettergott hats wirklich nicht gut mit euch gemeint, da habt Ihr das beste draus genmacht. ;<
 
Super Bericht-hat Spass gemacht ihn zu lesen!!!
 
N das nenne ich mal ein Fischer und Heger...Ein Geangelt und drei dafür frei gelassen.....hihih

Schöner Bericht und klasse Bilder.

Matze
 
Schöner Bericht gut geschrieben.Catch and Release kenn ich ja aber Hebammenfishing ;<
 
Schöner Bericht über einen, mal abgesehen vom Wind, doch offensichtlich gelungenen Urlaub.

Die Bilder waren auch prima und die "Dornhaistory" war einfach klasse, wat et allet jibt! :}

Danke Euch beiden!
Gruß
Tom
 
Super Berich, und super Bilder. Jetzt klopft mein Herz noch mehr, im August geht es auch 2 Wochen an den Krossfjord, da bin ich ja mal gespannt.

@Norge-Klaus kannst du mir vielleicht ein paar Stellen empfehlen, was ich wo fange.

MFG Basti
 
Hallo ! Ein schöner Bericht.
Scheint als wärt ihr bei Asbjörn untergekommen :)
Wir waren letztes Jahr in genau dem Haus.

Allerdings hatten wir leider wenig Erfolg mit Köhlern.
Dafür haben wir aber einige durschnitts Leng und ein
paar fette Lumb gefangen. Ein tolles Angelrevier dort.
 
Hallo norge_klaus

wir sind Helland / Vormestrand. Das ist auf der rechten Fjordseite, relativ dicht an dem Fjordkreuz.

MFG Basti
 
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