Infizierung mit Norge-Virus

Dorschhetzer

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19 Dezember 2005
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Hallo erstmal...
ich möchte mich als Neu-Naffer vorstellen.
Heissen tue ich Bernd, Schwabe bin ich und Mitte 40, also schon gescheit.
Ich wohne zwar in Pfullingen (such), aber mein Angelrevier ist seit vielen Jahren der Bodensee. Dort bin ich Mitglied beim Kressbronner Angelsportverein und aktiver Bootsangler auf Kretzer und Felchen.
Eigentlich war ich mit meinen Fängen bisher ganz zufrieden, bis mir Tommi, der Jugendwart unseres Vereins, im Jahre2003 die verhängnisvolle Frage stellte: "Hast du Lust, mit uns nach Norwegen zu fahren, wir hätten einen Platz frei?"
Und was sage ich Volldepp ohne nachzudenken: "Na klar, super, das war schon immer mein Traum.
Also nahm das Verhängnis seinen Lauf und ich wurde voll infiziert.
Inzwischen war ich schon 2 Mal in Norge und fahre an Ostern wieder.

Doch berichten will ich Euch vom "ersten Mal".

Als passionierter Kretzer-Jäger besitze ich zwar einige Ruten mit Wurfgewichten von 0 bis 5 Gramm und einige Dutzend Felchen- und Barsch-Hegenen, aber einen Pilker hatte ich bis dahin nur im Angelshop gesehen. Also
los gings im März 2004 zur Aqua-Fisch nach Friedrichshafen.
Erstausstattung gekauft: Pilkrute 50-150 Gramm, Bootsrute 30 Ibs, Pilker und sonstiges Zubehör. Ihr wisst ja, wie das ist... (da stöhnt der Geldbeutel).

Einer unserer Mitfahrer hatte erfahren, dass mein zweites Hobby "Kochen" ist, somit war klar, wer 16 Tage lang von Filetieren verschont blieb. Aber den Einkauf von Speisen und Getränken durfte dafür ich tätigen.
Ich glaube meinen Kameraden hat's geschmeckt...

Am 15. Mai gings dann endlich los. Unser Ziel war "Remoy", ca. 40 km südlich von Alesund. Wir hatten bei Elchferien zwei Hütten gebucht, die nebeneinander direkt am Wasser lagen. (Gute Entscheidung)

Um 22 Uhr fuhren wir mit zwei gemieteten Ford Transit los. Wir Kressbronner in einem und unsere sechs bayerischen Freunde vom Angelsportverein Peiting
im anderem. Vom Bodensee nach Kiel ist schon eine Strecke, aber es lief super, so dass wir schon um 8 Uhr in Kiel am Norwegen-Kai standen. Autos abstellen und auf geht's zur Wanderung in die Stadt zum Grossmann, man muss ja noch die Weltmeister-Montagen kaufen, ohne die man in Norwegen nichts fängt. Kaffee trinken, und zurück zum Einchecken.

Kabine beziehen, Fähre checken, Treffpunkt Sonnendeck zum 1. Bier.
Abends Büffett, danach abfeiern, schlafen, Frühstücksbüffet und schon kommt Oslo in Sicht. Super, da beginnt der Urlaub tatsächlich schon in Kiel. Auschecken problemlos, Zoll-Angst unbegründet.
Die Fahrt durch Norwegen war für mich und "Glocki" als Ersttäter schon ein Erlebnis, zum Glück waren Tommi, Christian, Carlo und Dirk alte Norwegen-Hasen, so dass wir wohlbehalten in Remoy ankamen. Der Vermieter kam und zeigte uns alles. Die Hütten waren Tip-Top, alles vorhanden, sogar der Filetierplatz war überdacht. Das beste aber war, dass wir den Bootssteg direkt am Haus hatten. Die Boote waren auch in Ordnung, dass Zweitakter Sprit fressen, haben wir ja vorher gewusst.

Was soll ich Euch sagen, am ersten Tag ging nicht viel, wir suchten aufgrund des stürmischen Wetters die Schären ab und fingen ganze zwei Dorsche.
Am zweiten Tag soff eines unserer Boote ab, mit dem wir zu dritt zum Glück vor der "Haustür" angelten. Christian und Dirk behaupteten zwar, ich wäre der Auslöser des Wassereinbruchs, da ich etwas über zwei Zentner und 50 Pfund wiege - später stellte sich jedoch heraus, dass unsere Vorgänger bei Ebbe über einen Felsen gedonnert sind.
Unser Vermieter kam am Mittag und wir halfen ihm, das Boot mittels Kran beim Nachbarn aus dem Wasser zu heben. Zirka 400 Liter Wasser liefen aus dem Zwischenboden. Trotzdem reparierte er es am gleichen Tag noch und wir hatten somit keinen Ausfall.
Das Wetter beruhigte sich nicht, und so versuchten wir am dritten Tag bei Regen und Extrem-Dünung zum "Vogelfelsen" der Insel Runde zu kommen. Unser kleines Boot und die beiden Bayern-Boote mussten leider umkehren, aber wir im grösseren Boot erreichten den Felsen.
Man konnte die Möwen schon von weitem jagen sehen und ich sollte nun erleben, was "Hardcore-Fischen" bedeutet. Riesen Köhlerschwärme - darunter grosse Dorsche, ich fing mindestens zehnmal den Fisch meines Lebens. Nach vier Stunden liess es nach - gottseidank - denn ich spürte keine Muskeln mehr im Arm. Also auf gehts, nach Hause. Tommi zeigte uns, wie man die Dünung richtig abreitet - das macht Spass, wenn mans beherrscht. Aber wir haben ja alle das Schifferpatent, und so kamen wir sicher bei unseren Hütten an. Wir hatten zu dritt in Vier Stunden ca. 6 Zentner Fisch gefangen - so was hätte ich mir vorher nie träumen lassen.
Um es gleich vorweg zu sagen: wir sind trotzdem keine "Kühltruhenfischer", denn diese Fänge wiederholen sich nicht so oft. Und außerdem waren wir 12 Mann, sodass am Schluss jeder ca. 35 Kilo Filet mit nach Hause nehmen konnte. Ich finde, dass sich das noch im Rahmen bewegt, auch haben wir streng auf die vorgeschlagenen Mindestmasse geachtet.

Leider wurde das Wetter nur langsam besser, trotzdem fuhren wir jeden Tag raus und fingen am Vogelfelsen unsere Fische.
Nach der ersten Woche waren unsere Kühltruhen fast voll, und wir konnten zum "Spassfischen" übergehen. Soll heissen, mit Makrelen auf die ganz Grossen. Aber die müssen sich wohl vor uns versteckt haben. Trotzdem fingen wir in der zweiten Woche (bei schönem Wetter) noch etliche Fische und die Artenvielfalt war überwältigend. (insgesamt 13 verschiedene Arten).

An einem Tag war nicht ans rausfahren zu denken, und so machten wir einen Ausflug nach Alesund. Die Stadt ist wunderschön und auch ein Besuch des Aquarium lohnt sich. (Empfehlung!!!)

Ansonsten ging unseren Bayern nach der ersten Woche das Bier aus, so dass sie zu uns zum Klauen kamen. Trotzdem waren die Abende immer recht lustig, bei Kartenspiel und Vorfachbinden verging die Zeit wie im Flug und am 29. Mai mussten wir leider die Heimreise antreten.
Bleibt mir nur noch ein Lob an Elchferien auszusprechen, alles war prima in Ordnung.
Die Route für den Rückweg war die gleiche, nur die Fähre hiess Prinzess Ragnhild, war aber genauso toll. Am Sonntagabend hatte uns Kressbronn am Bodensee wohlbehalten wieder.

So, das war wohl genug für's erste, wenn ich den Durchblick habe, stelle ich noch ein paar Bilder rein.
Und wenn ich wieder loose hab, berichte ich Euch von unserem Südnorwegen-Trip an Pfingsten 2005.

Viel Petri, wünscht Euch der
Dorschhetzer vom Bodensee
 
feiner Bericht,
Danke
kirsche:<-
 
Herzlich Willkommen hier bei den Norge-Verrücken :--


Schöner Bericht :baby:
 
Hallo Dorschhetzer,

erst einmal Herzlich Willkommen bei den Norge Verrücken. Für Deinen Einstand ein sehr schöner Bericht, wenn es dann noch mit den Bildern klappt ist der Bericht so richtig Rund.
Danke Dir erst einmal, bis dann!:baby:
 
Willkommen in der Familie der Naffen und gleich mit super Bericht-DANKE!!
 
Dorschhetzer

Herzlich Willkommen in unserer Runde :] :] :]

Neben den wunderbaren Bildern auch ein schöner Bericht.

D A S ist es, was wir NAFFEN lieben...

Bilder, Berichte - Norge-Stimmung

Haste geschafft !

Gruß aus dem östlichen Vor-Deister

Heiko
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Dorschhetzer,

willkommen im Club,schönen Bericht den du da eingestellt hast.:baby:

Gruß Celler
 
Na das ist doch ein schöner Bericht, aber wie kommst du darauf das "Mann " mit mitte 40 gescheit ist ? 8)
 
Moin Dorschhetzer, herzlich willkommen bei den Naffen !

Tja, gegen den Norge-Virus ist die Vögelgrippe
eben ein harmloser Pups.
 
Moin Dorschhetzer,

willkommen bei uns. Schöner Bericht und schöne Foto´s die du hier eingestellt hast!

Gruß
Jörgi:<- :<- :<-
 
mit 40...

Mein kumpel Lutz schrieb:
Na das ist doch ein schöner Bericht, aber wie kommst du darauf das "Mann " mit mitte 40 gescheit ist ? 8)


Servus,

nicht nur der Mann, sondern alle Schwaben werden angeblich erst mit 40 gescheit, ist aber wahrscheinlich Aberglaube - oder vielleicht auch nicht?

Gruss Dorschhetzer
 
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