emily
Stammnaffe
- Registriert
- 24 Januar 2009
- Beiträge
- 24
Gestern zurück aus Ansnes erhaltet ihr meinen Bericht:
Auch wenn wir schon mehrmals in Norwegen waren, sollte es in diesem Jahr zum ersten Mal Hitra sein. Uns war klar, dass uns wettermäßig im März alles erwarten kann. Das Forum habe ich gut genutzt, viele Berichte studiert (Dank an dieser Stelle vor allem unbekannterweise an Rueganer) mich dann wegen der geschützten Lage und vielfältiger Angelmöglichkeiten für Ansnes (Hitraturist 298) entschieden.
Fährüberfahrt Kiel-Oslo problemlos, dann die E 3 nach Norden. Schnee lag eine Menge, aber Straßen bis auf wenige vereiste Stellen frei. Ankunft am Büro Hitraturist gegen 18.45 Uhr, kurze Einweisung, dann zur Anlage.
Die Anlage 298 liegt angeltechnisch sehr günstig, bis zum offenen Meer ist es nicht weit, bei schlechtem Wetter kann man in den zahlreichen Buchten sein Glück probieren. Die Wohnungen sind okay, aber sehr hellhörig. Die älteren Dieselboote bieten ausreichend Platz, wirken aber schlecht gewartet (Tankanzeige funktioniert nicht, Probleme beim Starten, die Bilgenpumpe pumpt Unmengen Öl mit ab.) Wir haben das Boot zweimal gewechselt, da die Anlage noch wenig belegt war, kein Problem.
Von 9 Tagen konnten wir 7 Tage angeln fahren. Zweimal draußen (Nygrunnen, Flessa, Uggsteinen), sonst an den Kanten lang, die Buchten bis Fillan und an der Brücke. Gefangen wurden 8 Fischarten (Dorsch, Leng, Lumb, Köhler, Hering, Rotbarsch, Wittling und als Krönung 4 Heilbutt, alle zwischen 4 bis 6 kg.
Das Wetter war sehr durchwachsen. Sonne, Wind, Regen, Schnee, aber auch richtig glatte See und Temperaturen knapp über 0 Grad. Wenn man dann aber richtig rausfährt, gut fängt, also auch eigentlich nicht zurück will, die warmen Getränke alle sind und das einzig warme, das eigene Blut ist, weil man sich blöd angestellt hat und sich einen Pilker in den Finger gerammt hat, dann fragt man sich doch, warum man sich das antut.
Auch ich habe übrigens meinen kleinen Heilbutt (den ersten im Leben) gefangen. Eigentlich waren wir auf der Rücktour zum Haus, ich war bei einem kurzen Stop an der Brücke zu faul noch mal umzubauen, hatte also bei 30 m einen 100 g Pilker mit Heringsfetzen und Dorschfliegen an der Angel, die Sonne schien, ich wollte eigentlich nur ein bisschen "Bräune" fassen, die Männer (wie immer) ihren Superfisch fangen. Plötzlich ein Ruck durch die Angel, gedanklich war ich bereits beim Kochen der Spaghetti Bolognese, also kurzes Stutzen, dann der Gedanke, du musst jetzt was tun, also ran. Irgendwann guckte auch mein Mann, was ich da treibe, ein vorwurfsvoller Blick und die Frage: Wieder einen Hänger?, Ich zurück: Unwahrscheinlich, der Hänger zappelt. Etwas später war der Butt (5,2 kg) dann im Boot. Ich bewundere an dieser Stelle jeden, der so einen Kämpfer mit entsprechendem Gewicht und Größe aus einer "richtigen" Tiefe rausbekommen hat. Mein Mann hatte unweit der Brücke auch einen Superbiß, aber trotz guter Ausrüstung keine Chance.
Insgesamt haben wir ganz gut gefangen, der ganz große Fisch blieb aus, der größte Dorsch war 7 kg, die Leng (ca. 20 Stück) zwischen 80 und 95 cm, zwischen 20 m und 160 m Tiefe geangelt. Direkt an der Anlage hat einer meiner Männer einen Dorsch von 4,5 kg und einen Heilbutt (3 kg) gefangen. Wir hatten auch viele untermaßige Fische an der Angel (vor allem Dorsche und Köhler), die wir aber nach kurzer Ansprache zurückgesetzt haben.
Unser Rentner (71), zum ersten Mal zum Angeln in Norwegen, mit geborgter Angelausrüstung und gemietetem Floatinganzug hat auch gut gefangen, u. a. einige schöne Rotbarsche. Ich gönne es ihm. Meine Männer, die überwiegend mit verschiedenen Naturködermontagen gearbeitet haben, waren insgesamt erfolgreicher als ich, außerdem hatten sie, im Gegensatz zu mir, kaum Verluste.
Nicht gefallen hat mir, dass man uns an der Anlage beim Nachtanken mit dem Diesel betrügen wollte, wir sollten nach 2 Tagen 71,6 l Diesel verfahren haben und hatten nur in den Buchten gefischt, geeinigt haben wir uns dann auf 20l, was sicher noch zuviel war. Aber offensichtlich scheint man mit "Neuen" da häufig so umzugehen. Wir haben hier in Deutschland selbst ein 12 m Boot mit Dieselmotor, aber bei anderen klappt diese Abzocke vielleicht.
Mein persönliches Fazit für das erste Mal Hitra: Eine große Artenvielfalt an Fisch, der "große" Fisch blieb aus. Gutes Studium der Seekarten ist wie in jedem norwegischen Angelrevier wichtig, zurückhaltende Fragen (Großkotze mag keiner) an dort lebende Deutsche oder Norweger bringen manchen Tipp und Köderfisch umsonst. Das Wetter schlägt extrem schnell um, Routine sollte nie zum Leichtsinn werden.
Am Ende muss eben jeder halt seine eigenen Erfahrungen machen, wir fahren wieder hin, allerdings vielleicht nicht gleich im nächsten Jahr, sondern wenn das neu im Katalog von Hitraturist aufgenommene Haus 299 in Ansnes, das völlig abgebrannt ist, wieder aufgebaut ist und angemietet werden kann.
Euch allen, die ihr den Trip in diesem Jahr noch vor euch habt, viel Erfolg.
Auch wenn wir schon mehrmals in Norwegen waren, sollte es in diesem Jahr zum ersten Mal Hitra sein. Uns war klar, dass uns wettermäßig im März alles erwarten kann. Das Forum habe ich gut genutzt, viele Berichte studiert (Dank an dieser Stelle vor allem unbekannterweise an Rueganer) mich dann wegen der geschützten Lage und vielfältiger Angelmöglichkeiten für Ansnes (Hitraturist 298) entschieden.
Fährüberfahrt Kiel-Oslo problemlos, dann die E 3 nach Norden. Schnee lag eine Menge, aber Straßen bis auf wenige vereiste Stellen frei. Ankunft am Büro Hitraturist gegen 18.45 Uhr, kurze Einweisung, dann zur Anlage.
Die Anlage 298 liegt angeltechnisch sehr günstig, bis zum offenen Meer ist es nicht weit, bei schlechtem Wetter kann man in den zahlreichen Buchten sein Glück probieren. Die Wohnungen sind okay, aber sehr hellhörig. Die älteren Dieselboote bieten ausreichend Platz, wirken aber schlecht gewartet (Tankanzeige funktioniert nicht, Probleme beim Starten, die Bilgenpumpe pumpt Unmengen Öl mit ab.) Wir haben das Boot zweimal gewechselt, da die Anlage noch wenig belegt war, kein Problem.
Von 9 Tagen konnten wir 7 Tage angeln fahren. Zweimal draußen (Nygrunnen, Flessa, Uggsteinen), sonst an den Kanten lang, die Buchten bis Fillan und an der Brücke. Gefangen wurden 8 Fischarten (Dorsch, Leng, Lumb, Köhler, Hering, Rotbarsch, Wittling und als Krönung 4 Heilbutt, alle zwischen 4 bis 6 kg.
Das Wetter war sehr durchwachsen. Sonne, Wind, Regen, Schnee, aber auch richtig glatte See und Temperaturen knapp über 0 Grad. Wenn man dann aber richtig rausfährt, gut fängt, also auch eigentlich nicht zurück will, die warmen Getränke alle sind und das einzig warme, das eigene Blut ist, weil man sich blöd angestellt hat und sich einen Pilker in den Finger gerammt hat, dann fragt man sich doch, warum man sich das antut.
Auch ich habe übrigens meinen kleinen Heilbutt (den ersten im Leben) gefangen. Eigentlich waren wir auf der Rücktour zum Haus, ich war bei einem kurzen Stop an der Brücke zu faul noch mal umzubauen, hatte also bei 30 m einen 100 g Pilker mit Heringsfetzen und Dorschfliegen an der Angel, die Sonne schien, ich wollte eigentlich nur ein bisschen "Bräune" fassen, die Männer (wie immer) ihren Superfisch fangen. Plötzlich ein Ruck durch die Angel, gedanklich war ich bereits beim Kochen der Spaghetti Bolognese, also kurzes Stutzen, dann der Gedanke, du musst jetzt was tun, also ran. Irgendwann guckte auch mein Mann, was ich da treibe, ein vorwurfsvoller Blick und die Frage: Wieder einen Hänger?, Ich zurück: Unwahrscheinlich, der Hänger zappelt. Etwas später war der Butt (5,2 kg) dann im Boot. Ich bewundere an dieser Stelle jeden, der so einen Kämpfer mit entsprechendem Gewicht und Größe aus einer "richtigen" Tiefe rausbekommen hat. Mein Mann hatte unweit der Brücke auch einen Superbiß, aber trotz guter Ausrüstung keine Chance.
Insgesamt haben wir ganz gut gefangen, der ganz große Fisch blieb aus, der größte Dorsch war 7 kg, die Leng (ca. 20 Stück) zwischen 80 und 95 cm, zwischen 20 m und 160 m Tiefe geangelt. Direkt an der Anlage hat einer meiner Männer einen Dorsch von 4,5 kg und einen Heilbutt (3 kg) gefangen. Wir hatten auch viele untermaßige Fische an der Angel (vor allem Dorsche und Köhler), die wir aber nach kurzer Ansprache zurückgesetzt haben.
Unser Rentner (71), zum ersten Mal zum Angeln in Norwegen, mit geborgter Angelausrüstung und gemietetem Floatinganzug hat auch gut gefangen, u. a. einige schöne Rotbarsche. Ich gönne es ihm. Meine Männer, die überwiegend mit verschiedenen Naturködermontagen gearbeitet haben, waren insgesamt erfolgreicher als ich, außerdem hatten sie, im Gegensatz zu mir, kaum Verluste.
Nicht gefallen hat mir, dass man uns an der Anlage beim Nachtanken mit dem Diesel betrügen wollte, wir sollten nach 2 Tagen 71,6 l Diesel verfahren haben und hatten nur in den Buchten gefischt, geeinigt haben wir uns dann auf 20l, was sicher noch zuviel war. Aber offensichtlich scheint man mit "Neuen" da häufig so umzugehen. Wir haben hier in Deutschland selbst ein 12 m Boot mit Dieselmotor, aber bei anderen klappt diese Abzocke vielleicht.
Mein persönliches Fazit für das erste Mal Hitra: Eine große Artenvielfalt an Fisch, der "große" Fisch blieb aus. Gutes Studium der Seekarten ist wie in jedem norwegischen Angelrevier wichtig, zurückhaltende Fragen (Großkotze mag keiner) an dort lebende Deutsche oder Norweger bringen manchen Tipp und Köderfisch umsonst. Das Wetter schlägt extrem schnell um, Routine sollte nie zum Leichtsinn werden.
Am Ende muss eben jeder halt seine eigenen Erfahrungen machen, wir fahren wieder hin, allerdings vielleicht nicht gleich im nächsten Jahr, sondern wenn das neu im Katalog von Hitraturist aufgenommene Haus 299 in Ansnes, das völlig abgebrannt ist, wieder aufgebaut ist und angemietet werden kann.
Euch allen, die ihr den Trip in diesem Jahr noch vor euch habt, viel Erfolg.







