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Heimspiel für Fosen - Midsommar 2024

Am Dienstag ging es wieder raus, Pollack stand nochmals auf dem Plan. Ab nach Vallersund, Steilkante anpeilen und los. Alles passt, Drift, Zeit, Wetter gut, Pollack aber nicht da, also nicht so gut.

Dann probieren wir eben etwas anderes. Durch den Straumen in den Koet, schauen wir mal, ob hier etwas geht.

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Von einem Möwenschwarm angelockt konnten wir eine Handvoll Makrelen einsacken, Jippie, der nächsten Ceviche steht nichts mehr im Wege. Aber das war es auch so ziemlich, egal in welcher Tiefe wir es versuchten, so richtig funktioniert hat nichts.

Dafür hat das mit dem Regen richtig gut funktioniert. Beständig, mal mehr mal etwas weniger stark wurden wir so richtig nass. Die Floaties haben getan was sie konnten, am Ende war es nicht genug..;-)

Für Jason war es die letzte Ausfahrt, für ihn geht es morgen nach Hause mit dem Flieger.

Zurück im Haus konnte dann der Holunderblütenlikör verkostet werden. Was soll ich sagen, seeehr lecker das Zeug. Aber am besten in Maßen genießen, nicht in Massen, sonst dröhnt der Kopf. Garniert mit ein paar selbstgesammelten Himbeeren wirklich perfekt.

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Mittwoch ging es nach Trondheim zum Flughafen, das Kind absetzen und etwas shoppen. Unter anderem eine Blaubeerkamm, das müssen wir mal ausprobieren.
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Kulinarisch haben wir etwas Neues ausprobiert, eine Räuchermakrelensuppe. Die Makrelen hatten wir schon geräuchert, den Rest eingekauft. Das Ergebnis war ein echter Überraschungserfolg. Die kommt auf jeden Fall auf unsere Dauerbrennerliste für Norwegenkochen.

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Jason ist abends heile daheim gelandet, also alles im Lot.

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Nachts um vier geht es auf Leng, Köderfische eingepackt und den Kvitekiller sowie eine Moochingbleimontage (Klatti, ich habe es hinbekommen :-))

Direkt die erste Drift ein schöner Biss, der Köderfisch halbiert, leider nicht hängengeblieben. Dann lange Flaute, keine Bisse. Wechsel der Köder und das klassische Lengvorfach brachte bei Mareiko schließlich den Erfolg. Zwei Leng, um die 75 cm und ein verwirrter Pollack konnten so mit uns in den frühen Morgenstunden den Weg in den Hafen antreten.

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Todmüde ging es dann ins Bett…
 
Nach ein paar Stunden der waagerechten Körperentspannung wollten wir nochmal die Schätze der norwegischen Natur näher in Augenschein nehmen.

Ausgestattet mit reichlich Schüsseln, einem Messer und natürlich dem Blaubeerkamm, konnte die nächste Tour über die Insel starten.

Zuerst die Pfifferlinge angesteuert, diverse Berge erklommen und wieder fündig geworden. Ein schöne Portion der gelben Pilze konnten wir einsammeln.

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Dann Stopp, was ist denn das? Eine ganze Hecke mit Himbeerbüschen. Also wieder raus aus dem Auto und ran an die süßen roten Beeren. Wenn nur nicht die Fliegen und Bremsen so nervig und aufdringlich wären…

Endlich eine vernünftige Stelle mit Blaubeeren gefunden und schnell den Kamm gezückt, es läuft perfekt. Problemlos lassen sich die kleinen Blauen ernten und es landen kaum Blätter oder etwas anderes im Kamm. Mal sehen, was wir damit Leckeres zaubern können.

Unterwegs trifft man ja auch bekanntlich einiges an Tieren, mal auf der jeweils vorgesehen Weide, mal daneben. Schafe, Kühe, Ziegen, wenn es gut läuft auch mal Elche, die natürlich eher selten auf der Weide ;-)

Aber eine so tolle Weide für Schweine hatten wir noch nicht gesehen. So sehen glückliche Schweine aus.

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Abends gab es Zucchini Pizza von der eigenen Zucchini, die war aus der Heimat mit angereist. Schön dünn aufgeschnitten, in eine Creme aus Frischkäse und Gewürzen gebettet, mit fein geschnittenen Speckstreifen bestreut und mit Ziegenkäse gratiniert wanderte die Pizza in den Ofen und durfte dort goldbraun backen.

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Feines Essen. Für eine Nachtausfahrt waren wir an diesem Tag zu platt, da steckte die letzte Nachttour noch in den Knochen.

Unsere Pfifferlinge fanden am nächsten Morgen ihre endgültige Bestimmung neben einer Portion Rührei und stärkten uns für den Tag.

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Der Wind ließ keine Ausfahrt zu und so stand Sushi auf dem Speiseplan. Gemeinsam mit Katrin und Kay gibt es das immer als gemeinsames Event.

Reis wurde vormittags gekocht, dann die fehlenden Zutaten besorgt. Und schon war alles vorbereitet für das lustige Sushibasteln.

Omelette, Avocado, Makrele, Lachs, Reker und dies und das standen zur Auswahl und fanden ihren Platz auf und im Reis. Für jeden Geschmack etwas dabei. Es konnte fleißig gespachtelt werden.

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Am nächsten Tag ging es frisch raus, Rotbarsch stand nochmal auf dem Programm.
Nach einem guten Frühstück, es gab Grießbrei mit selbstgesammelten Himbeeren, ging es aufs Boot und ab übers Wasser.

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Diverse Stopps gemacht, versucht den ein oder andern Pollack zu überlisten. Es war schwierig.

In Melsteinen angekommen wurden die Vorfächer mit besonders aromatischen Makrelenfetzen beködert und in die Tiefe geschickt. Dann ganz ruhig, Rutenspitze hypnotisieren, auf das Zuppeln warten und schließlich hochkurbeln, immer in der Hoffnung auf ein Full House. Das gab es leider nicht.

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Der Rotbarsch wollte nicht so richtig, oder die Drift war zu stark, oder man weiß es nicht so genau. Die Arme waren schließlich lang, die paar Rotis nicht alle. Aber am Ende gab es zwei Päckchen für die Bütt und zwei kleine Rotbarsche wanderten als Köderfischversuche für unsere nächste Leng-Ausfahrt in die Truhe.

Abends ein paar Flatbreadscheiben mit unserem liebgewonnenen Spezialkäse. Der ist einfach ein Gedicht.

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Pilzmäßig liegen wir dieses Jahr ganz weit vorne und haben so den Sonntag natürlich wieder zu einer pilzigen Rundfahrt genutzt und neue Stellen sondiert und gefunden.

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So übrigens auch die Zecken in diesem Jahr, sonst war Mareiko deren Lieblingsgast, dieses Jahr hat sich das Blatt leider gewendet und ich werde täglich befallen.

Egal, am Ende waren Pfifferlinge geputzt und konnten als Rahmpilze neben den Quetschkartoffeln aus dem Ofen unser Sommerkotelett auf den Teller begleiten.

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Am Montag startete dann der nächste und wohl auch letzte Versuch für diesen Urlaub auf die Jagd nach den Kommunisten. Wir hatten es als Kombitour geplant, erst Rotbarsche zocken, dann rüber nach Åsen und versuchen einen schönen Leng zu überlisten.

Diesmal passte offenbar alles und die Rotis waren willig. Also nach zwei Stunden wie geplant abgebrochen und rübergefahren.

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Der Sonne beim Untergehen zugeguckt und alles probiert.

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Einen mittleren Leng konnte ich landen, dann zwei tolle Bisse bei Mareiko und noch einer bei mir, leider alle unterwegs ausgestiegen. Schließlich ein fetter Pollack, ziemlich unverhofft beim Naturköderangeln, zumindest hatten wir damit nicht gerechnet, als Mareikos Rute sich durchbog. Das erhoffte Ofenrohr war es nicht, gefreut hat er sich trotzdem.

So wurde es dunkler und zunehmend schwappiger, nur die Bisse kamen nicht mehr. Nach 5 Stunden schlussendlich abgebrochen und reingefahren. Das Filetieren dauerte dann bis in die frühen Morgenstunden und wir lagen gegen 05.00 endlich im Bett.

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Ja was ist denn da passiert? Irgendwie sind wir in die Berichtefalle getappt und haben den Anschluss verloren. Aber die letzten Tage waren angefüllt mit Angeln, Pilze suchen und nochmal kräftig erholen.

Angeltechnisch haben wir alles gegeben und viel ausprobiert. Auflaufendes Wasser, ablaufendes Wasser, Ebbe, Flut, morgens, mittags, abends, nachts, Wind aus allen Himmelsrichtungen aber egal, so richtig gestapelt stand der Fisch nicht da und hat auf uns gewartet. Wir haben viel suchen müssen und sind natürlich auch hier und da fündig geworden. Am Ende war die Kühlbox denn auch voll und wir zufrieden.

Der Ausnahmefisch war dieses Mal nicht dabei. Dennoch war es eine bunte Palette mit Leng, Pollack, Rotbarsch, Seelachs, Schellfisch und noch dem ein oder anderen Dorsch.

Pilztechnisch sah es dagegen Bombe aus und wir konnten der Sammellust ordentlich frönen.

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Am Freitag wurde dann fleißig gepackt und geputzt und am Samstag ging es kurz vor 08.00 los gen Oslo und von dort aus weiter nach Schweden zur Zwischenübernachtung. Über Air BnB hatten wir ein süßes Häuschen am Waldrand gefunden und gebucht.

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Es war wirklich niedlich und je später der Abend wurde, desto lauter wurden die Stimmen des Waldes. Gut, dass man die Tür abschließen konnte, keine Ahnung was da alles unterwegs war und sich angeknurrt, gefaucht, gebellt und geschnattert hat. Auf jeden Fall war richtig was los..;-)

Am nächsten Morgen dann die letzte Etappe in Angriff genommen, weiter durch Schweden und Dänemark nach Rødby und von dort aus mit der Fähre nach Puttgarden.

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Bis Hamburg lief alles gut, waren zwei Stunden früher auf der Fähre als geplant und hoffnungsvoll, was eine zeitige Ankunft daheim betraf. Die Hoffnung zerstörte sich dann allerdings und fast 2,5 Stunden standen wir hier und da mit allen den anderen Heimkehrern Stoßstange an Stoßstange herum.

Aber egal, irgendwann kam die letzte Kurve und das Gefühl nach dem Urlaub zu Hause anzukommen ist doch auch irgendwie schön.

Vor allem, wenn die nächste Reise schon bald wieder in Haus steht. Also Fosen, schnall dich an, wir kommen wieder…
 
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