C & R gerät ein wenig mehr in der Fokus

tauchprojekt.de

Nordlicht
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Utvorda/Flatanger (N-Trøndelag)
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www.nord-flatanger.no
Es gibt mittlerweile häufiger Berichte und Diskussionen über die Praxis von Catch and Release in Norwegen.
Generell ist C & R in Norwegen nicht erlaubt, da es als Tierquälerei/unnötiges Leid gilt. Ausnahmen gibt es für das Zurücksetzen von untermaßigen Fischen und bei der Fischerei von Lachs und Meerforelle (hier sind ja in den Flüssen ohnehin die spezifischen Regeln zu beachten).
In einem aktuellen Artikel von NRK veröffentlichen Taucher Fotos verendeter Fische aus dem Saltstraumen, die Luftblasen in den Augen haben.

Ich würde vermuten das die C&R Fotosessions mit großen Heilbutt, die angeleint im Wasser gehalten werden zeitnah auch wieder mehr "Aufmerksamkeit" auf sich ziehen könnten. Da sie ja in Norwegen in der Vergangenheit bereits als Quälerei diskutiert wurden.

Es könnte sich lohnen ggf ein wenig Zurückhaltung bei der Veröffentlichung von Fotos und besonders Videos in Betracht zu ziehen 😉

 
da mein Norwegisch auf rudimentärem Niveau eingerostet ist habe ich mir leider nur die Bilder angucken können.

Wenn ich mich nicht irre waren das alles untermaßige?

Das würde ja dafür sprechen das man gar nix zurücksetzt . . . .

gibts denn nicht dort oben auch Studien die eine Mortalität und die Rahmenbedingungen feststellen?

Ich setze natürlich auch schonend zurück wenn der Fisch zu klein oder zu groß ist

bisher habe ich das so gehandhabt, wenn der Fisch abtaucht is er weg (aus meinem bescheidenen Wissen auch überlebensfähig) und wenn er oben bleibt kommt er mit. Das das alles natürlich keinerlei wissenschaftlicher Erkenntnis beruht ist klar - aber man wills ja immer besser machen.
 
da mein Norwegisch auf rudimentärem Niveau eingerostet ist habe ich mir leider nur die Bilder angucken können.

Wenn ich mich nicht irre waren das alles untermaßige?

Das würde ja dafür sprechen das man gar nix zurücksetzt . . . .

gibts denn nicht dort oben auch Studien die eine Mortalität und die Rahmenbedingungen feststellen?

Ich setze natürlich auch schonend zurück wenn der Fisch zu klein oder zu groß ist

bisher habe ich das so gehandhabt, wenn der Fisch abtaucht is er weg (aus meinem bescheidenen Wissen auch überlebensfähig) und wenn er oben bleibt kommt er mit. Das das alles natürlich keinerlei wissenschaftlicher Erkenntnis beruht ist klar - aber man wills ja immer besser machen.


Ist nicht an dich gerichtet, deine Aussage passt hier nur perfekt um darauf ein Kommentar zu schreiben da Beppe....
Und genau das ist ein riesen Fehler, wird bei den Salzwasserräubern nicht anders sein als bei unseren süßen freunden wie Barsch, Hecht und Zander...
Während der eine Fisch aus 10m Tiefe keine Anzeichen zeigt, kommen dem anderen die Augen und der Magen raus, trotzdem wird der ohne Anzeichen wohl die gleichen Probleme haben wie der zweite, nämlich dem Tode geweiht sein...

Ich finde es zum Beispiel immer gruselig in Norgevideos sehen zu müssen, wenn Fische aus 40m hoch geholt werden und released werden, ja wir kurbeln die extra langsam hoch bliblablubb, der Fisch ist toter als tot, nix anderes und wenn man sein Limit voll hat ist eben Feierabend....bei vielen eben nicht, da werden stattdessen Fische zurück gesetzt nur um weiterangeln zu können, am Ende werden aufgrund freier Ausfuhrmengen von 15kg Seelachsen nur die Rückenfiletstreifen raus geschnitten und der Rest entsorgt( live gesehen in Kvenvaer...)...
Immer erstaunlich auch die Angeltruppen welche nur hoch kapitale Fische fangen und im Filetierraum abliefern, sehr sehr bedenklich...
 
ja, das trifft es ganz gut: nur, weil ein Fisch keine Schwimmblase hat, heisst das nicht, dass er nach dem Fang aus größerer Tiefe problemlos zurückgesetzt werden kann.
die Schwimmblase ist nur ein sichtbares Zeichen, aber auch ein Butt bekommt "Taucherkrankheit", wenn er aus 30, 40m oder tiefer hoch kommt. er hat entsprechend viel Gase im Blut gelöst und beim hochholen und angeleint obenlassen entspannt sich das Blut vom hohen Druck und "gast aus". diese Bläschen lösen sich beim abtauchen nicht mehr, es kommt zu Embolien und zum Tod.
also: wenn flach (weniger 10m), dann geht zurücksetzen idr sehr gut, aber tiefer 20m sollte nicht zurückgesetzt werden - schon gar nicht, wen davor ausgiebig Bilder gemacht wurden.
wenn feststeht, der geht zurück, dann geht der zurück, und zwar z.z.. (ziemlich zügig).
 
Der Köhler hat in Norwegen für Angler kein Mindestmaß!
Wer also noch nie einen kleinen, vorwitzigen (10cm) Köhler wieder reingeworfen hat (sorry: released), der werfe den ersten Stein.
das wird wohl bei den meisten passieren, grade wenn mit Köderfisch geangelt wird....wenn dann aber nicht überlebensfähige 5kg Exemplare wieder retour gehen finde ich dies sehr bedenklich...
 
Durch Veröffentlichungen und hohe Verbreitung in sozialen Medien kommen unangenehme Themen auf, die Konsequenzen für uns haben können.

Das erlebe ich im kleinen auch zuhause in den Angelvereinen, zum Beispiel werden große Karpfen gefangen, abgelichtet und veröffentlicht, Neid entsteht, Zack ist das Anfütterverbot da. 😐

Was Norwegen und die Kilos betrifft: Von zehn Tagen Aufenthalt essen wir mittlerweile an sieben Tagen Fisch, und die Beilagen verkommen allmählich zur Dekoration… 😄😉
Und wir angeln gezielt auf Arten, die zuvor noch nicht in der Kiste vertreten waren.
Letztes Jahr haben wir etwa nach erfolgreichen Seehecht - Tagen den letzten Tag auf Leng verbracht. Die Abwechslung macht sowohl an der Angel als auch auf dem Teller Spaß.
 
Es gibt mittlerweile häufiger Berichte und Diskussionen über die Praxis von Catch and Release in Norwegen.
Generell ist C & R in Norwegen nicht erlaubt, da es als Tierquälerei/unnötiges Leid gilt. Ausnahmen gibt es für das Zurücksetzen von untermaßigen Fischen und bei der Fischerei von Lachs und Meerforelle (hier sind ja in den Flüssen ohnehin die spezifischen Regeln zu beachten).
In einem aktuellen Artikel von NRK veröffentlichen Taucher Fotos verendeter Fische aus dem Saltstraumen, die Luftblasen in den Augen haben.

Ich würde vermuten das die C&R Fotosessions mit großen Heilbutt, die angeleint im Wasser gehalten werden zeitnah auch wieder mehr "Aufmerksamkeit" auf sich ziehen könnten. Da sie ja in Norwegen in der Vergangenheit bereits als Quälerei diskutiert wurden.

Es könnte sich lohnen ggf ein wenig Zurückhaltung bei der Veröffentlichung von Fotos und besonders Videos in Betracht zu ziehen 😉

Ein sehr schwieriges Thema, das man unendlich diskutieren kann, je nach Gegebenheit, Wassertemperatur, Fangtiefe und
auch Fanggerät und Landehilfen. Das spielt da immer mit rein, egal ob Heilbutt, Dorsch, Seelachs oder Lachs und MeFo.
Ich denke es ist wichtig zu unterscheiden, ob es reines C&R ist, oder eine vorgeschriebene Bestandssicherung.
Gerade bei Heilbutt, werden ja nicht nur Untermaßige, sondern auch „Übermaßige“ geschützt. Genau so auch Untermaßige
MeFos und Lachse im Meer, aber auch Übermaßige Laichfische ab z. B. 65 cm oder 85 cm oder Rogner generell.

Spätestens bei solchen Regeln sollte man sich Gedanken machen, welche Angeln man einsetzt (100 Gr Rute für große Heilbutt oder
5er Fliegenrute bei potentiellen Meterlachsen kann man zwar nehmen, führt aber zu extrem langer Drillzeit und biegt die Gefahr,
Fische abzureißen) 1-2 Std. Drillzeit werden die meisten Fische beim vorgeschriebenen zurücksetzen einfach nicht/schlecht überleben.
Im Süßwasser spielt bei Salmoniden auch stark die Wassertemperatur mit rein, C&R über 18 Grad überlebt kaum ein Fisch, finde leider
regelmäßig viele tote Fische im Juli/ August. Auch nicht geeignete /vorhandene Landehilfen für die Fischart verschieben die Zeit für Drill
und Landung unnötig in die Länge und auch ob mein Köder 2-3 Drillinge hat, oder nur einen Einzelhaken…

Mit den richtigen Angeln und Landehilfen ist dann reines C&R (wo es keine Schonmaße gibt) wirklich schwierig einzuordnen. Jemand,
der 1 oder 2 Wochen in Norge ist, sich das ganze Jahr drauf freut möchte gerne angeln. Sind nun viele und größere Fische da, kann man
schon oft locker am 1. Tag sein Limit erreichen. Nimmt man es streng und ändert nicht seine Angelart und Zielfisch, müßte er schon nach
dem 1. Tag mit dem Angeln aufhören… was sicher keiner macht. Er weiß ja auch nicht, was die nächsten Tage so bringen.Personen, die viele
Wochen im Jahr oder oft nach Norwegen fahren, können da schon selektiver rangehen und tun sich bei der C&R Diskussion leichter.

Aus welcher Tiefe nun ein Fisch überleben kann, ist je Fischart sicher unterschiedlich… ggf. auch, in welchem Tempo man den Fisch
hochpumpt. Ich denke, da gibt es viel Spekulation. Ich fände es gut, wenn durch so eine Diskussion angeregt jeder für sich das einmal
überdenken sollte. Ich tue mir dabei recht leicht, weil ich meist auf Pollack 5-10 entfernt vom Ufer eigentlich nur im Flachbereich angel.
Ich angel immer nur mit Einzelhaken, egal ob Jig, Blinker, Wobbler oder Fliege. Dann dürfen die kleinen Polen wieder schwimmen und
größere Fische schlage ich ab. Angelt aber jemand natürlich gerne tief mit Naturköder auf Leng und Co, ist das eine ganz andere Situation,
da sollte jeder Fisch einfach verwertet werden. Kommt man dann zu Schwarmfischen wie StorSei mit 7-15 kg, die in großen Zahlen oft
gefangen werden, beginnt z. B. das Dilemma. Die sind halt meist/oft in 50-80m. Da hätte dann jeder nach 1-2 Std. sein Urlaubslimit
erreicht, wenn er 5 von denen mitnimmt… und was dann? Abbrechen, aufhören wenn es gerade schöne Drills gibt? Wenn ich Freunde
zu großen Sei führe und genug da sind, breche ich dann wirklich ab, wenn eine große Mörtelwanne voll ist und gehen dann z. B.
Pollack schleppen. Aber ich selber bin halt immer ein paar Monate oben und kann das besser steuern, als jemand in einer Urlaubswoche.

Ich denke, niemand sollte den Finger heben und andere „richten“, die es nicht (immer) so machen, wie es sein sollte, aber
wie schon gesagt sollte jeder einmal darüber nachdenken, was er vielleicht anders machen kann, ohne das schöne
Urlaubserlebnis zu schmälern…
 
da mein Norwegisch auf rudimentärem Niveau eingerostet ist habe ich mir leider nur die Bilder angucken können.
Mittlerweile funktionieren die Übersetzer, die ja in vielen Browsern integriert sind, ganz gut. Kann mal sein das einzelne Vokabeln falsch übersetzt sind, aber den Kontext kann man eigentlich immer ganz gut nachvollziehen.
 
das wird wohl bei den meisten passieren, grade wenn mit Köderfisch geangelt wird....wenn dann aber nicht überlebensfähige 5kg Exemplare wieder retour gehen finde ich dies sehr bedenklich...

Wobei das auch wieder in die Richtung Doppelmoral geht... Ähnlich der Diskussion im Süßwasser mit dem Zurücksetzen von z. B. Karpfen; Da schwärzen Angler, welche x Brachsen und Rotaugen zurücksetzen, Angler an, die Karpfen zurücksetzen. Aber mit dem nicht überlebensfähigen 5kg Köhler geb ich dir vollkommen recht (gibt auch ganz wenig Situationen in denen der 5kg Köhler überlebensfähig ist). Da muss man rechtzeitig damit aufhören können. Das können hier im Forum mittlerweile wahrscheinlich recht viele weil ganz einfach die Erfahrung da ist und man sich die Hörner schon abgestoßen hat. Einen Anfänger im ersten Angelrausch dies übel zu nehmen fällt mir schwer...

Gerade in Norwegen geht die Angelei ohne "ungewollte Verluste" gar nicht. Man kann sie nur auf ein sinnvolles Maß dämmen.

Wenn man Videos von NSA anschaut wo Skreis aus 70m released werden oder auch einige YT-Videos von deutschen Anglern die Köhler aus 80m zurücksetzen kann ich persönlich nur mit dem Kopf schütteln.

Heilbutt verträgt den Druckunterschied noch am Besten. In Punkto max. Tiefe usw. (auch bei Fluchten) kommt aber bei 99% auch der Faktor UNWISSENHEIT dazu, auch bei mir. Eine sinnvolle Heilbuttangelei ohne Catch @ Decide ist aber dennoch nicht möglich! So ehrlich müssen wir dann auch alle selber sein.

Insgesamt müssen alle ein wenig aufpassen welche Bilder gepostet werden... Vor allem auch für Reiseveranstalter interessant. Da würde ich als Norweger am ersten nachschauen wenn mich das Thema interessiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist nicht an dich gerichtet, deine Aussage passt hier nur perfekt um darauf ein Kommentar zu schreiben da Beppe....
Und genau das ist ein riesen Fehler, wird bei den Salzwasserräubern nicht anders sein als bei unseren süßen freunden wie Barsch, Hecht und Zander...
Während der eine Fisch aus 10m Tiefe keine Anzeichen zeigt, kommen dem anderen die Augen und der Magen raus, trotzdem wird der ohne Anzeichen wohl die gleichen Probleme haben wie der zweite, nämlich dem Tode geweiht sein...

Ich finde es zum Beispiel immer gruselig in Norgevideos sehen zu müssen, wenn Fische aus 40m hoch geholt werden und released werden, ja wir kurbeln die extra langsam hoch bliblablubb, der Fisch ist toter als tot, nix anderes und wenn man sein Limit voll hat ist eben Feierabend....bei vielen eben nicht, da werden stattdessen Fische zurück gesetzt nur um weiterangeln zu können, am Ende werden aufgrund freier Ausfuhrmengen von 15kg Seelachsen nur die Rückenfiletstreifen raus geschnitten und der Rest entsorgt( live gesehen in Kvenvaer...)...
Immer erstaunlich auch die Angeltruppen welche nur hoch kapitale Fische fangen und im Filetierraum abliefern, sehr sehr bedenklich...
Ähnliches habe ich beim Skrei fischen auf Sørøya gesehen. Haufenweise Fisch 10-15 kg ging zurück um dringend den 20kg+ Fisch für das Foto und eigene Ego zu bekommen.

Man muss auch verstehen, dass Fischfang in Norwegen generell als Nahrungsbeschaffung gesehen wird und oft sehr viel vom Fisch Verwendung findet. Entsprechend hat das Thema wirklich viel Konfliktpotenzial.

Ideal falls wir alle versuchen da etwas behutsam vorzugehen und die Außenwirkung etwas im Blick zu behalten.
 
Ich würde einen großen Heilbutt anleinen und fotografieren.
Das Foto dauert 1 Sekunde.
Wie sollte man ohne anleinen den Haken entfernen?
Gruß
Heiko
 
Technische Frage:
wenn ein Köhler beim Speedpilken (> 2 m/s) die "Beute" locker einholt und dabei dutzende Meter Wassersäule durchmacht, ist es ihm dann nich egal wenn er deutlich langsamer durch Pumpen nach oben befördert wird? Wobei er auch hier mehrere Fluchten in die Tiefe machen kann. Oder spielt hier die Erschöpfung des Fisches eine bedeutende Rolle?
 
In dem verlinkten Beitrag steht nochmal ganz klar wie die norwegische staatlichen Behörden zum Thema Catch und Release stehen:



"Das Norwegische Lebensmittelaufsichtsbehörde (Mattilsynet) über „Catch and Release“

„Catch and Release“ bezieht sich darauf, Fische zu fangen, die dann sofort wieder freigelassen werden, in der Hoffnung, dass sie überleben.
In einigen Fällen ist dies legal, in anderen Fällen illegal.

Es gibt mehrere gute Gründe, unversehrte Fische wieder freizulassen. Sie können zu klein sein oder man fängt Fische, die man nicht behalten möchte.

Eine reine Catch-and-Release-Praxis bedeutet, dass man im Voraus entschieden hat, alle unversehrten Fische wieder freizulassen.

Reines Catch and Release ist illegal, eine begrenztes Zurücksetzen von Lachs und Forelle erlaubt.

Das Tierschutzgesetz gilt auch für Wildfische.
Der Fang ist eine große Belastung für den Fisch. Er wird gestresst und kann Verletzungen davontragen. Wenn der Fisch nicht schnell getötet, sondern vor dem Freilassen viel handtiert wird, wird er weiteren Belastungen ausgesetzt.

Reines Catch and Release – wo das Ziel nur darin besteht, die Freude und Spannung des Fischens zu erleben und dann den Fisch wieder freizulassen – steht im Widerspruch zum Tierschutzgesetz und ist in Norwegen verboten.

Untersuchungen zeigen, dass Lachs und Forelle mit großer Wahrscheinlichkeit ohne dauerhafte Schäden überleben, wenn das Fangen und Wiederfreilassen auf verantwortungsvolle Weise durchgeführt wird.

Für alles Zurücksetzen ist es eine Voraussetzung, dass nur unverletzter und lebensfähiger Fisch zurückgesetzt wird, selbst wenn dies bedeutet, dass das Fischereiquoute aufgebraucht ist und das Fischen für den Tag beendet werden muss.


Freizeitfischer sind auch verpflichtet, bestimmte Fischarten im Meer wieder freizulassen, wenn sie unter dem Mindestmaß sind.


Ich denke mal, die meisten Angler kommen mit dieser Haltung gut klar, und können sich ohne Probleme an die bestehenden Gesetze halten.
Einige ziehen ihr Reines Catch und Release dann eben troztdem durch und zelebrieren das öffentlich. - verständlich, dass dies in Kulturen, wie der norwegischen Grossteils auf Unvertsändnis stösst: - Fischen ist hier, wie bereits erwähnt, Nahrungsbeschaffung und das Fangen und Zurücksetzen von durchaus essbarem Fisch Resourcenverschwendung, mittlerweile steht Tierschutz, wie in anderen Ländern auch, in der Bevölkerung ziemlich stark im Fokus.

Gruss
Smolt
 
Technische Frage:
wenn ein Köhler beim Speedpilken (> 2 m/s) die "Beute" locker einholt und dabei dutzende Meter Wassersäule durchmacht, ist es ihm dann nich egal wenn er deutlich langsamer durch Pumpen nach oben befördert wird? Wobei er auch hier mehrere Fluchten in die Tiefe machen kann. Oder spielt hier die Erschöpfung des Fisches eine bedeutende Rolle?
Der Köhler wird aber nur den für sich verträglichen Tiefenunterschied bewältigen freiwillig...in Norge hatten wir kein Glück mit dem Liveecholot, auf Zander zuhause kann man es sehr gut sehen, der kommt nur wenige Meter dem Köder nach oben hinterher und dreht dann ab....der Hecht zum Beispiel überwindet auch in kurzer Zeit zig Meter, was ich so deuten würde, dass eben beide schon unterschiedlich auf die Tiefenunterschiede reagieren...
 
Technische Frage:
wenn ein Köhler beim Speedpilken (> 2 m/s) die "Beute" locker einholt und dabei dutzende Meter Wassersäule durchmacht, ist es ihm dann nich egal wenn er deutlich langsamer durch Pumpen nach oben befördert wird? Wobei er auch hier mehrere Fluchten in die Tiefe machen kann. Oder spielt hier die Erschöpfung des Fisches eine bedeutende Rolle?
Als ich mal auf den Lofoten gearbeitet habe wurde da mit der Ringwade Skrei zur Lebendhälterung gefangen. Man hat Stunden darauf verwendet das Netz zu heben, quasi in Zeitlupe - trotzdem erheblicher Ausfall. Anderes Beispiel: Lippfischreusen - am liebsten nicht tiefer als 8 Meter und auch hier extrem langsames heben, über eine halbe Stunde, sonst sterben viele der Fische später.
Ich kenne die Studie zur Überlebensfähigkeit von zurück gesetztem Dorsch, die bei geringen Tiefen nicht so schlecht war. Ich habe aber in der Praxis das Gefühl, dass der Ausfall beim C&R fast immer im deutlich zweistelligen Prozentbereich liegen muss.
Ich hatte im April schon abgelaichte Dorsche, die wir in 10-15 Metern gefangen haben. Da sie so ausgemergelt waren, wollten wir sie schonen. Kaum ein Fisch ist überhaupt erst wieder abgetaucht. Die Kondition des Fisches kann also auch ein Faktor sein, abgesehen von Spezies, Tiefe, Holgeschwindigkeit und Wassertemperatur.
 
beim zurücksetzen muss man dem Fisch dann evtl "helfen": kurz am Schwanz festhalten, etwas Zeit geben, bis er genug Sauerstoff getankt hat und alleine weg schwimmen kann.

aber: wie wir es alle zu gut wissen: maßvoller und schonender Umgang ist das a&o.

zur Köhlerfrage nochmal: das schnelle hinterherjagen und wieder abtauchen reicht nicht aus, um die im Blut gelösten Gase auszutreiben. das braucht Zeit.
die Schwimmblase dehnt sich sofort aus, aber wie schon erwähnt wurde: der sei steht zb. auf 80m, sprintet zum Köder auf 70m, packt den und geht abwärts. das Delta sind also für ihn ca. 10m, aber das hochpumpen macht daraus 80m. wie lange bräuchte ein Taucher, um aus 80m aufzutauchen? ich würde selbst keinen Versuch unternehmen, das in 10min zu machen, auch keine 20min.... (Taucher können hier die Decompressionszeiten minutengenau in Abhängigkeit der Dauer/Tauchtiefe berechnen).
 
Meiner Meinung nach geht es
a) um das Verständnis im Umgang mit Fisch und
b) um die Sensibilisierung, dieses Verständnis auch umzusetzen
Auch wenn man sich im Großen und Ganzen nicht viel vorzuwerfen hat, sollte jeder ordentlich mit seinem Fang umgehen. Das machen viele, aber eben nicht alle.
Ich kenne C&R eigentlich nur bei HB und da würden mich mal die Erkenntnisse zur Mortalität interessieren und ab welcher Tiefe die signifikant steigt.
 
zur Köhlerfrage nochmal: das schnelle hinterherjagen und wieder abtauchen reicht nicht aus, um die im Blut gelösten Gase auszutreiben. das braucht Zeit.
die Schwimmblase dehnt sich sofort aus, aber wie schon erwähnt wurde: der sei steht zb. auf 80m, sprintet zum Köder auf 70m, packt den und geht abwärts. das Delta sind also für ihn ca. 10m, aber das hochpumpen macht daraus 80m. wie lange bräuchte ein Taucher, um aus 80m aufzutauchen? ich würde selbst keinen Versuch unternehmen, das in 10min zu machen, auch keine 20min.... (Taucher können hier die Decompressionszeiten minutengenau in Abhängigkeit der Dauer/Tauchtiefe berechnen).


Du vergisst das wichtigste und hast nicht überall Recht.
Als Taucher kann ich durchaus schnell aufsteigen, es kommt darauf an wo und wie lange ich unten war. Von 40m auf 30 m ist null Problem wenn ich nur kurzfristig auf 40m war. Also gleich runter, kurz schauen und hoch. Von 10m nach oben ist das Problem für Menschen. Aber auch erst nach einer gewissen Zeit im Tiefen.

Du hast hier einen Luftdruck von 1 Bar und alle 10m kommt 1 Bar dazu. Du pustest in 40m einen Luftballon auf und lässt ihn auf 30m steigen. Das sind 5 Bar zu 4 Bar, also wird der Luftballon nur in kleinem Maße größer beim Ausdehnen der Luft. Pustest Du ihn aber in 10m auf, verändert sich der Druck von 2 Bar auf 1 Bar, es wirkt nur noch der halbe Druck auf die Luft, der Ballon dehnt sich also deutlich aus. Das beides obwohl es nur um jeweils 10m geht, aber der Druckunterschied ist ein komplett anderer. Daher macht man die längsten Dekostopps bei 4m, je tiefer man mit dem Stopp anfängt um so kürzer ist die Zeit die man da bleibt. Die letzten 10m sind also die Gefahr und die letzten 5 extrem. Der Taucher braucht also die meiste Zeit im Flachen. Beim normalen Tauchen ist eh in 40m Schluss, dann wird der Sauerstoff zum Problem.

Und nein es braucht keine Zeit. Die Sprudelflaschen macht es vor. Du drehst sie langsam auf und es gibt kaum Blasen. Du drehst sie schnell auf und es gibt viele. Das ist der Druckabfall der von 80m (9 Bar) auf 50m (6 Bar) kleiner ist als im flachen. Hast Du genug Gas im Blut gelöst bist Du wie die Wasserflasche. Und je tiefer Du bist um so schneller löst sich das Gas im Blut.

Alles sehr grob um klar zu machen das es dabei eben auf die Umstände ankommt, wenn wir vom Menschen reden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nabend,

@_Kai_ danke für deine erklärenden Worte, das hilft beim Verständnis.

Trotzdem ändert das nichts an der Tatsache das wenn wir in Norwegen vom Boot unsere Ruten runter lassen sehr viel weniger selektieren können.

Uns ist es schon passiert, dass wir beim Rotbarsch angeln in 230m tiefe die Köhler dran gegangen sind. Wollten wir eigentlich nicht mehr und daher Spotwechsel. Mit dem gleichen Ergebnis bei den zwei folgenden Spots... Ebenso beim Überbeißer Angeln... Da sind immer wieder die kleinen Köhler (20-30cm) am Drilling oder Assist Hook hängen geblieben. Die habe ich dann zurück geschmissen weil ich nichts damit anfangen konnte. Ein Teil hat sich die Adler- und Möwenpopolation geholt und andere sind wieder abgetaucht...

Mein Fazit ist, ich muss mit der Realität leben, dass ich Schäden an der Natur verursache. Gleichzeitig bin ich der Meinung nur weil ein Fisch nicht für mich nutzbar ist und das zurücksetzen nicht überlebt heisst das noch lange nicht, dass er nicht den anderen Tieren (Fische, Vögel etc.) als Nahrung nutzt.

Ich stimme voll und ganz zu, dass wenn man sich in der Grauzone bewegt, dass nicht überall noch rausposaunen muss.

LG David
 
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