Bye, bye Kabeljau

Lengalenga

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Heute Abend 23 Uhr NDR Fernsehen. 8o


Bye, bye Kabeljau



Der traditionsreichste deutsche Speisefisch stirbt aus



Es war nach einer Bürokratenversammlung in Brüssel: eine kleine Meldung zum Jahresende. Keine Trauermusik, kein Aufschrei des Entsetzens. Der Inhalt, sinngemäß: Der Kabeljau zuckt noch ein wenig, dann stirbt er still. Einer der traditionsreichsten deutschen Speisefische droht zu verschwinden.


In den europäischen Gremien wird um Fangquoten gestritten. Die Fischer müssen ständig neue Netze kaufen, Maschengrößen ändern und schmeißen tote Fische zurück ins Meer, nur um den Gesetzen zu genügen. Und die Umweltschützer tun sich schwer mit ihrer Kampagne zum Schutz des Kabeljaus, denn so putzig wie ein Pandabär ist er nicht.


Ist der Kabeljau noch zu retten?
Was ist nun dran, an der kleinen Meldung? Brauchen wir den Kabeljau in Zeiten des Fischstäbchens? Können wir ihn noch retten oder wollen wir es überhaupt? Diesen Fragen sind Gudrun Thoma und Sebastian Schütz nachgegangen und nachgeschippert. Fischen im Trüben, denn wo es viele Interessen gibt, da gibt es auch viele Wahrheiten. Nur eines ist sicher: Wieder lassen wir sehenden Auges ein Mosaikteilchen unserer Natur sterben. "Der Käfer wird doch auch nicht mehr gebaut", sagt ein Interviewpartner im kabeljau-freien Cuxhaven. Und so finden wir eines der letzten Nordseeexemplare im Aquarium. Bye, bye
 
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23.00 Uhr, muß ich gucken. :(


@Ulli Raser: Meinste nicht in deinen Zeitangaben bis Titran wäre ein kleiner fehler drin?????? :?
 
hmmm das werde ich mir anschauen, trotz dem ich dann schon schlafen sollte :(

Ich finde es nur wirklich Schade das wir als "kleine" Anglergemeinde nichts erreichen können... weil wir uns nicht einig sind......


@fjordangler...
der termin für nächstes Jahr steht noch nicht fest... darum die minusangabe :D
 
Der Film ist gerade vorbei. Ich bin wütend. Wütend auf Politiker und Fischereifunktionäre :O
Ist das nicht traurig, wie die Fischer den Dorsch zwischen 35 und 38 cm wieder ins Meer schmeißen müssen? Töten und zurück ins Meer ;(
Wieviel solche bekloppten Regeln wollen die noch erfinden?

Und auf Leichdorschangeln ist sowieso totale Schei... X( - Das ist absolut unsinnig und nicht notwendig. Das sollten sich auch einige Sportfischer mal überlegen.

Schonzeiten für den Dorsch müssen her, und zwar strenge, oder wir sehen ihn eines Tages nur noch im Aquarium :(



Viele Grüße :]​
 
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@Heilbutt

gerade wenn du es beim Leichdorschangeln auf den Lofoten bemerkt hast solltest du anfangen das zu unterlassen. Und wenn es nur ein winziger Beitrag ist, aber es ist einer. Und Recht hast du auf jeden Fall, wenn du sagst, dass die Fischerei mit den gigantischen schwimmenden Fabriken Schuld an diesem Desaster sind. Allerdings muss jeder seinen Beitrag leisten der es kann. Ich bitte zu bedenken dass ein einziges Weibchen bis zu 9 Millionen Eier legen kann. Warum gehen Sportfischer nicht mit gutem Beispiel voran? Muss es sein, dass man gezielt auf Dorsche fischt, die gerade für den Fortbestand ihrer bedrohten Art sorgen wollen? Rechnet doch mal. 10.000 Dorsche zu fangen, die im Schnitt "nur" 5 Millionen Eier legen, das bedeutet, dass 50 Milliarden Nachwuchsdorsche vernichtet werden, wovon sowieso nur ein Bruchteil in der Natur überlebt. Und wieviel Leichdorsche werden alleine in Norwegen jedes Jahr gefangen, von Anglern und Fischern? Sind es Millionen oder zig Millionen? Sorry, aber ich habe dafür überhaupt kein Verständniss. Und für die Fischer habe ich sowieso kein Verständniss und auch kein Mitleid. Dass die Bestände zusammen brechen hat sich schon seit Jahren angekündigt. Die Existenzen sind doch schon zerstört. Was soll das, wenn jetzt noch die letzten kleinen Bestände weggefischt werden? Leben kann davon doch sowieso fast niemand mehr. Die schieben das Ende doch eh nur vor sich her. Den Ast absägen auf dem man sitzt. Der Absturz ist vorprogrammiert. Aber in dem Film hat mans doch gehört. Es gab gute Jahre und schlechte Jahre, das Wetter ist schuld und "geburtenschwache Jahrgänge". Solche scheinheiligen Ausreden gehen mir tierisch auf die Tüte. Die Überfischung wird bei der Fischereiindustrie natürlich kaum erwähnt. Ich kaufe keinen Meeresfisch mehr. Und das sollten alle tun. Bis sich die Bestände erholt haben. Aber das setzt Vernunft voraus. Und Vernunft ist nicht gerade ein Merkmal wodurch sich der Mensch in dieser Zeit auszeichnet. Also wird wohl passieren was passieren muss. Der Mensch wird wieder etwas zerstören was sich nicht rückgängig machen lässt. Und dann schreien alle wieder rum, und schieben sich die Schuld gegenseitig zu. Ist doch immer das Gleiche. Aber vielleicht sollten die "Kleinsten", also die Angler mal damit beginnen, den Dorschen eine Chance zu geben.

Ach ja, und wenn der Dorsch weg ist, geht`s den Köhlern, Schellfischen usw. nicht nur an die Schuppen, sondern an deren Existenz in unseren Meeren.

Schaut mal HIER

Viele Grüße :]
 
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Hallo Ice,

dieses Thema ist so brisant wie traurig zugleich. Wir sind wieder mal dabei uns wieder einen der Äste abzusägen auf denen wir mitsitzen, wir dezimieren den Kabeljau bis er sang und klanglos von der Bildfläche verschwindet. Den Politikern ist es doch egal, Kabeljaus sind keine Wähler, nur ein Kabeljau der keine Lobby hat.

Heilbutt hat es klar und eindeutig auf den Punkt gebracht, die industrielle Fischerei muß grundlegend verändert werden, ich rede hier nicht von abschaffen sondern von Veränderungen. Ein befristeter Fangstopp wäre zwar eine Lösung aber auch nur ein Aufschub des Desasters. Man benötigt hier ein klares langfristiges Konzept, das von Schonmaßen, Schonzeiten, Fangverbotszonen, leichschutz, alternative Fangmethoden, etc. alles beinhalten sollte, bloß das kriegen Politiker nie auf die Reihe, denn hier geht es um Kohle und Arbeitsplätze.

Wir Angler fallen bei diesen Dimensionen fast nicht messbar ins Gewicht und Laichdorschangeln hin wie her, ist auch nocht mein Ding, aber ein abgelaichter Dorsch der geangelt wurde, kann zur nächsten Laichzeit auch keinen Nachwuchs mehr beisteuern.

Hinzu kommt das selbst die Angler in Deutschland sich nicht einig sind, sich die Verbände lieber gegenseitig fertig machen und schon lange keine Interessenvertreter mehr von uns sind, wie soll es da zu konkreten Aktionen kommen??

Geht es um Wale übertreffen sich Politik und Umweltschutzvereine in grenzenlosem Aktionismus, sogar weltweit.

Hier geht es aber nur um den Kabeljau und wenn der ganz still abgetreten sind ist die nächste Art dran.

Dokumentiert Eure Fänge ab jetzt ordentlich, damit Ihr Euern Enkeln und Urenkeln mal Bilder von einem Fisch zeigen könnt der (dann vielleicht) ausgestorben ist und Kabeljau hieß........ und das der Opa ganz früher nach Norwegen gefahren ist und dort megageilen Angelurlaub gemacht hat...... ja früher da hätte man vielleicht noch reagieren können..... wer weiß ????
 
petri,
mit großer genugtuung kann ich feststellen, dass neben lengalenga und ice max29 viele andere sportsfreunde sehr traurig über das bevorstehende verschwinden des dorsches sind.
dabei ist es doch relativ einfach.
die fischindustrie muss durch eu-verordnungen gezwungen werden, in der laichzeit nicht zu fischen und ausgewiesene großzügige schongebiete zu respektieren.
aber auch wir angler sollten uns nicht geil mit einem über 40 pfündigen
dick(laich)dorsch ablichten lassen und auch noch stolz darauf sein.
ich kann ja sehr wohl die freude an dem großen erfolg verstehen, ist nur menschlich.
aber stellt euch doch mal vor, jeder fängt solche exemplare und verhindert so den nachwuchs von millionen jungdorschen.
ist ja schon soooo viel geschrieben worden zu dem thema. und einig können wir uns nicht werden, traurig!
aber lest mal in einem anderen bedeutenden forum über das thema, wie die mitglieder abgestimmt haben.
da waren auf eine frage, ob der laichdorsch schonung brauche, über 80% für schonmaßnahmen.
weiß nicht, ob in diesem forum auch so viele dafür wären.
wäre einen versuch wert.
ist aber alles nur meine persönliche meinung, und ich möchte keinen verurteilen, der weiter in der laichzeit riesendorsche fängt.
ich bin nur für mich persönlich traurig und möchte keinen riesendorsch haben.
schottfisch
 
traurig finde ich, das die fischer nicht mal ein einsehen haben... weder die kleinen auf ihren fischkuttern noch die ganz großen trawler...
so lange die weitermachen wird sich nichts ändern und der kabeljau weg sein.

Ich bin auch auf 180 wenn ich höre, die Fischindustrie ist nicht dran schuld... es sind klimaschwankungen... versucht es hier nicht jeder auf den anderen zu schieben ?

Übrigends... was ist schlimmer und warum... einen 10 jährigen laichdorschfangen der den bauch voll laich hat oder einen 10 jährigen dorsch fangen der vermutlich in zwei monaten wieder mal ablaichen könnte. ist es nicht augenwischerei zu sagen, die die laichdorsch angeln sind schuld... ein dorsch der gefangen und verwertet wird kann auch keine nachkommen mehr zeugen!
Und noch was...
allgemein ist bekannt, das laichbereite fische schlecht bis garnicht auf futtersuche sind, dagegen fischabgeleichte um so mehr...
ich habe ne weile gebraucht bis ich zu dieser überzeugung gekommen bin, aber jeder fisch den wir fangen kann nicht mehr laichen... also sind dann doch alle potenzielle laichfische...

die ursachen liegen meines erachtens bei den trawlern die erstens, Tonnen fisch in einem netz dem Meer entnehmen, und vor allem dann noch mit den schleppnetzen die gesamte unterwasserwelt kaputt machen, so das alle laichgebiete platt planiert werden!

Gruß Andy
 
Die Ursachen sind nicht die Trawler, die Fischer oder gar die Angler.
Und ob ein Fisch mehr oder weniger von uns Anglern gefangen wird ist auch vollkommen egal. (Auch wenn ich Leichdorschangelei nicht ok finde. Wer wird schon gern bei der Fortpflanzung gestört ;) )

Die Ursache sind wir selbst. Wir alle. Weil geiz geil ist. Kein Fischer würde seinen Fisch loswerden, wenn die Menschen sagen: "Ich weigere mich, eine aussterbende Art zu verspeisen". Fischer & Trawler sind nur simple Mittel zum Zweck.

Aber isses nicht so, daß die meisten nur geil auf Fisch sind, solange der für einen Symbolischen Betrag beim Discounter zu haben ist? Und diese Preise kann man nur mit industrieller Fischerei erziehlen. "Klassische" und nachhaltige Fischerei kann das nicht.

Überlegt doch mal, Kabeljau für ein paar Cent die 100g, Thunfisch für 39Cent die Dose. Das ist doch pervers!

Und solange es den Leute egal ist, was sie verspachteln, wird der Dorsch nicht die letzte Art sein, welche die Menschheit buchstäblich verfrühstückt hat. Hauptsache es ist genug da und das am besten ganz billig....

Aber wir sind ja die Spaßgesellschaft, bei der Geiz geil ist und die sich lieber in endlosen Neiddebatten mit sich selbst beschäftigt. Fisch? Davon gibts doch genug in der Kühltruhe....

Ich könnte heulen.... ;( ;(

Sorry. :(
 
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@admin und bitti,
so kann man das natürlich auch sehen.
ist mir auch klar, dass jeder im sommer+herbst gefangene dorsch dem laichgeschäft später fehlt.
die hauptursache ist wohl der gestiegene fischkonsum auf der ganzen welt und damit das fabrikmäßige ausrauben der meere.
wenn ich auch nur ein tropfen auf dem heißen stein bin, so möchte ich doch keine laichdorsche haben und auch die mengen auf ein verantwortbares maß beschränken.
über die fangmengen gibt es sicher keinen konsens.
hängt auch davon ab, wie oft man rausfährt.
schottfisch
 
.......Trawler,Fischer,Angler,Umweltverschmutzung trägt sicher alles dazu bei das der Fisch nicht mehr wird!
Aber wustet ihr das man 16kg Fisch aus Fischmehl benötigt um ein Kg Lachs in den Aufzuchtstationen in Norwegen zu produzieren.
Das finde ich krank!
Man muß sich doch fragen wozu der Fisch ,der gefangen wird benutzt wird!
Und damit ist die Aufzuchtstation nur ein Beispiel!
Wenn der gefangene Fisch wirklich nur auf unseren Tellern landet ,ALS FISCH,
hätten wir dieses Problem glaube ich nicht!
 
Interessante Darlegungen hier, und der Konsens geht ja auch Richtung Schonung hier. 8)
Bloss stellt euch mal vor 2-Jähriges Fangverbot für alle, dann sind die Angler nicht die letzten die dann schreien "warum wir, wir fischen ja noch nicht mal 1% der Gesamtfangmenge" :?
Wenn dann alle, und wie sieht es dann mit dem Urlaub in Norge aus. :?
Sagen wir mal der Dorsch wird geschont und da der Dorsch das gleiche frisst wie die meisten Kollegen da oben, dann müsste das Fischen da oben ganz verboten werden jedenfalls für uns.
Denn ich darf hier in der Hecht- und Zanderschonzeit auch nicht mit dem Kunstköder los tigern um Barsche zu wuppen. :>>
Im übrigen ist der Dorsch der letzte Fisch den ich da oben fangen möchte. ;)
 
Uwe, gebe ich Dir uneingeschränkt recht.
Bloss erstmal steckt die Karre im Dreck und mich interessiert vielmehr der Weg wie man sie da rauszieht. :>>
Denn durch Schuldzuweisungen (berechtigt) wird sich der Kabeljaubestand auch nicht erholen.
Denn wenn wir auf unsere 0,1-1% Fanganteil am Bestand bestehen sind wir letztendlich nicht besser als die großen Trawler.
Denn ob 1, 5, 60, oder 99% auf die Einstellung zum Fisch Kabeljau kommt es an. 8)
 
Genau so sieht`s aus!

Jeder, der dem Kabeljau nachstellt, trägt derzeit zur Reduzierung der Bestände bei. Dies gilt auch für uns Angler, wenn auch nur in geringem Maße.

O.K., dass hier, egal ob Angler oder Fischindustrie, jeder sein Stück vom Dorschkuchen ergattern möchte, ist nur allzu menschlich, hilft dem Fisch aber leider nicht. Und solange alle schön weiter fast jeden Dorsch (egal ob Babydorsch (!!!) oder Laichdorsch) aus dem Wasser zerren, wird sich an der Situation de facto auch nichts ändern. Hier gilt das Prinzip: Ich mach weiter, soll doch der Andere aufhören. Und ich sage: Wenn nicht einer mal anfängt, mit gutem Beispiel voran zu gehen und auf den Fang von Kabeljau verzichtet und vor allem öffentlichkeitswirksam deutlich macht, warum er dies tut, heißt es "so long Dorsch"!

In diesem Zusammenhang möchte ich mal die Frage an alle richten:

In welchem Umfang betreibt Ihr denn in Norge "Catch & Release"?

Ich bin hier nicht der Moralapostel, aber das, was ich in Norwegen bis jetzt so mitbekommen habe, werden eher 30/40 cm-Fischlein entnommen, als zurückgesetzt. Naja, die Filetquote muss halt auch stimmen. Die Fischindustrie denkt da ja ganz genauso. Vielleicht unterscheiden sich viele Angler also gedanklich gar nicht so sehr von der Fischindustrie. :? :? :?

Nichts für Ungut!
Tom
 
Tom69 schrieb:
In diesem Zusammenhang möchte ich mal die Frage an alle richten:

In welchem Umfang betreibt Ihr denn in Norge "Catch & Release"?

Alles was nicht Makrele/Hering/Rotbarsch ist fliegt unter nem halben Meter bei uns wieder rein.

Aber eins muß ich Dir recht geben: Es gibt sie, die Filetmacher. Ich hab sie gesehen und ich werde sie in Zukunft fotografieren.
-> Nur sind das nicht die Mehrzahl der Angler! Leider fallen 5 Filetmacher mehr auf als 100 normale Angler X(

Aber nochmal: Die echte Ursache dafür, daß die Bestände kollapieren ist zum einen irrsinnige Lobbyarbeit der Fischereiindustrie und an erster Stelle Otto-Normalbürger, dem es egal ist was er da so in sich hineinschaufelt. Hauptsache billig und schmeckt. Die meisten denken doch eh, daß Fischstäbchen in der Kühltruhe wachsen... :D
 
Olá Bitti,

nur um es noch mal zu verdeutlichen: Es geht mir nicht nur um die Beachtung der ohnehin geltenden Mindestmaße (auch wenn die Fische bei Euch schon ein Stückel größer sind), sondern um ein generelles "Catch & Release", so wie es beispielsweise auch von vielen Hechtanglern betrieben wird. Das "Catch & Release" wird dabei nicht betrieben, weil die Angler keinen Hecht essen, sondern weil sie die Bestände schützen wollen.

Aber mal Hand auf`s Herz, wer von uns denkt soweit beim Kabeljau! Und genau da liegt doch der Hund begraben. Angler sehen sich doch gemeinhin auch als "Naturschützer", oder nicht! Also, gerade beim Dorsch gilt es zu schützen, insofern sollten wir vielleicht mit gutem Beispiel voran gehen und auf den Fang von Dorschen zunächst verzichten bzw. gefangene Fische nach einem Fototermin wieder zurücksetzen und zudem (auch über die Verbände) für ein mehrjähriges Fangverbot skandieren.

Ansonsten haben wir in ein paar Jahren die Diskussionen, was man hätte alles unternehmen können, um den Dorsch zu retten! :}

Gruß aus Berlin
Tom
 
Also in Norge halte ich es so, das von Ausnahmefischen mal abgesehen, ich Dorsche wieder zurücksetze. 8)
Ausnahme ist auch wenn meine Kollegen die Dorsche haben wollen, Maß grosszügig vorrausgesetzt.
Diese Jahr z.B. betrug unser Dorschanteil am Skarnsundet dicke über 50%.
Ich habe nicht 1 Norgedorschfilet inner Truhe gehabt. ;)
 
Hi Tom,

jetzt muß man aufpassen, das die Diskussion nicht in ein Hauen und Stechen um C&R endet. Habe ich in einem hier nicht näher genannten Board schon öfters gesehen.

Trotzdem nochmal meine Meinung zu C&R: Ich füge keiner Kreatur Schmerzen zu, nur um Ihr zu beweisen, daß ich mit meiner Intelligenz und Technik Ihr haushoch überlegen bin. Wenn ich angel, dann knallhart um Abends Fisch zu essen. Bei mehr als 5 Fischen haut meine Frau sowieso gnadenlos dazwischen. ;)

Aber direkt zum Thema Kabeljau: Kleines Erlebniss. Wir hatten letztes Jahr im Bömlo eine Stelle, die war voll von Köhler, drunter waren große Dorsche/Schellfische/Pollak.
Auf einmal kommt ein Trawler hupend auf uns zu, vertreibt uns, fährt einmal im Kreis um die Stelle und zieht innerhalb von 5 Minuten mehr Fisch hoch, als meine Frau und ich in hundert Jahren fangen können. Alter, wenn Du das siehst merkst Du, daß wir Angler auf den Fischbestand der Weltmeere keinen signifikanten Einfluß haben. Egal ob C&R oder nicht.
 
Hi Bitti,

ich möchte zwei Dinge noch einmal ganz deutlich herausstellen:

1.
Ich bin kein Verfechter des sklavischen "C&R", dafür esse ich viel zu gerne das, was ich gefangen habe. Ich halte es aber in den Fällen für angebracht, in denen es um den (Bestands-)Schutz einer bestimmten Spezies geht.

2.
Ich gebe Dir und allen anderen, die in erster Linie die Fischindustrie für den Rückgang der Dorschbestände verantwortlich machen, vollkommen Recht!!!
Aber, die bloße Diskussion darüber, wer letzende Endes verantwortlich ist, ändert leider gar nichts. Die Frage ist also, wer macht den Anfang und tritt für den Schutz des Kabeljaus ein? Da es die Fischindustrie allein aus Profitgier nicht sein wird, sollten diesen Part wohl wir Angler übernehmen.
Und, um zu 1. zurückzukommen, der erste Schritt wäre das konsequente Releasen der Dorsche, die abends nicht als Filet in der Pfanne bruzeln sollen.

Nur wer mit gutem Beispiel voran geht, kann glaubhaft machen, dass er für den Naturschutz eintritt und es ihm nicht darum geht, bloß ein größeres Stück vom Kuchen abzubekommen, indem er versucht andere ins Abseits zu stellen.

Wie wäre es z.B. mit einer Kampagne "Pro Kabeljau", die den freiwilligen Verzicht der Angler auf den Fang von Dorschen für die nächsten zwei Jahre beinhalten würde?!

Damit an die Fachpresse und an die Verbände herantreten und eine entsprechende Eingabe an die EU-Kommission fertigen, die den gleichen Verzicht auch von der Fischindustrie fordert und schon ist ein Anfang gemacht.

Vielleicht denken jetzt einige, der Typ hat ja die totale Klatsche, aber meine Absicht ist es zu Hinterfragen, wie weit jeder Einzelne hier im Forum gehen würde, um selbst zum Bestandsschutz beizutragen!

So long!
Tom
 
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