Das erste Mal Norwegen
Juli 1994
Mal etwas besonderes im Urlaub (und Hochzeitsreise). Schweden kannten wir schon, denn meine Verwandten leben dort. Also mal nach Norwegen fahren. Erstmal wegen der Natur den Fjorden und Bergen und den Seen. Bei der „Prospekte-Schlacht“ viel mir dann doch auf, das da immer viele Fische zu sehen waren. Ich hatte zu dem Zeitpunkt meine Angeln bestimmt 15 Jahre nicht mehr in Aktion. Nach der Auswahl der Häuser (2 x 1 Woche pro Haus plus 1 ½ Wochen für die Fahrt, wir wollten ja was sehen) bin ich dann los um „etwas“ einzukaufen. In meinem (lange nicht mehr besuchten und doch wieder erkannten) Angelshop wollte ich eigentlich nur neue Schnur für meine große (haha) Stationärrolle, denn ich dachte das geht so in Richtung Ostsee. Großes Staunen als dann die Rede war von 100 bis 200m Tiefe und Sprüchen wie: „Deiner DAM drehst’e da den Kopp ab“. Und dann geflochtene Schnur. Was das denn??
Na ja, denn wohl doch erstmal Infos einholen. Da gab es so ein Norwegen Sonderheft von Fisch und Fang oder so. Das war schon sehr spannend. Aber ich wollte (und konnte) nicht 1000 DM für eine neue Ausrüstung ausgeben.
Also die Sparpackung: Eine DAM Pilkrute (Tonne5), eine Daiwa Multirolle (bei Karstadt für 88,99), bespulen lassen mit 300m 25er weißgrüne Dyneema, Pilker bis 200g, bunte Vorfächer, Kugellager Hochseewirbel und ein paar „große“ Haken.
Jetzt sagte meine Frau plötzlich: „Ich will auch mit dem Boot mit. Und dann kann ich ja auch mal Angeln.“
Sehr witzig, und womit?? Also die Resteverwertung. Ich hatte noch eine alte Vollglasfaser Rute die ich zweimal auf der Ostsee gebraucht hatte. Außerdem ein Multi, die den Name nur wegen der Form hatte nicht wegen der Funktion. Da auch geflochtene drauf (110m). Die Rute hatte mal eine kompletten Korkgriff. Daraus hatten die Mäuse allerdings eine 3D Nachbildung der Mondoberfläche gemacht. Also alles schön mit Gaffa Tape bearbeiten.
Dann dachte ich, dass es doch Sinn machen könnte vom Ufer zu angeln. Dafür reanimierte ich ein Sportex Tele (so eine graue angeblich unzerbrechbare) und meine Mitchell 330 und eine ABU Cardinal 30. Neue Schnur drauf und eine paar Blinker und Spinner und Vrfächer und Grundbleie und fertig.
Dann ging es los. Morgens (um 2 Uhr) über Dänemark (8Uhr) nach Göteborg, leider ohne Kabine!!! Müde! Dann Richtung Norwegen. Kurz hinter der Grenze Hütte auf Zeltplatz.
Nächster Tag über Oslo, Lillehammer bis kurz vor Ringebu an der E6.
Am nächsten Morgen fragten wir auf dem Campingplatz wie lange es den bis Trondheim sei. „Erstmal Nachfragen“. „So 6 Stunden“. Schluck!! Wir dachten, die fahren da immer hin zum Einkaufen.
Oh,oh. Wir sollten am Abend in der Nähe von Foldereid sein. Das liegt noch eine Ecke nördlich von Namsos.
Also los. Das war eine ganz schöne Gurkerei. Aber wir haben das Haus um 20Uhr erreicht. Allerdings lag es ganz am Ende der letzten Schotterstraße. Sehr einsam. Aber die Vermieter Familie war da und es gab Kaffee und selbstgebackene Waffeln. Dann die Einweisung in alles. Besonders das Boot hat mir gefallen. (War bis jetzt auch das beste aller Norwegen Urlaube) Schönes stabiles Alu Boot. Zwar nur mit 6 PS Boarder, aber das reichte für diesen Fjord.
Dann mal los. Echolot hatte ich natürlich nicht. Alles auf gut Glück. Fisch gab es auch, aber nur einen Dorsch. War für uns aber genug zum Abendbrot.
Die Stellen die wirklich interessant waren gab es auch. Zwei Meerengen in der Nähe durch die das Wasser schon mit ganz schöner Wucht drückte. Aber ich hab mich nur einmal da rein getraut, und da hatte ich nicht die Zeit zu Angeln, da ich voll und ganz mit dem Boot beschäftigt war. Das wären aber die Top Stellen gewesen.
Allerdings habe ich auch vom Ufer geangelt. Es gab vor den Haus einen kleinen Süßwassereinlauf. Bei Ebbe hab ich da Seeringelwürmer gebuddelt. Dann am Bootsplatz auf schönem Sandboden mit meiner Sportex (2,40) und ganz einfacher Seitenarmmontage auf Grund bei auflaufendem Wasser. Das war toll. Dorsche und Plattfisch. Auch wieder genug zum Essen. Das haben wir dann auch vom Boot probiert. Mit Wurm, Fischfetzen und Muscheln. Das hat besser geklappt als mit Pilkern und sogar meine Frau konnte den ersten Fisch ihres Lebens fangen.
Spätestens da hatte mich meine alte Angelleidenschaft wieder gepackt.
In der zweiten Woche hatten wir eine Hütte in der Nähe von Molde auf Otteröya in Midsund.
Da war es dann doch zu tief für die alte Multi und die hat sich dann auch in ihre Einzelteile zerlegt nachdem meine Frau sie zweimal komplett wieder aufspulen musste, ohne den Grund zu erreichen. Dann hat sie nur noch zugesehen.
Das war aber auch spannend, denn wir haben eine Schweinswal Mutter mit Jungen gesehen und vor allen gehört, die schon sehr nah waren.
Das spannende hier war auch, das es Köhler gab und Rotbarsche. Ein frisches Rotbarschfilet aus der Pfanne mit ein bisschen Curry ist schon was feines.
Am einem Nachmittag bin ich dann alleine rausgefahren. Es war kaum Wind und wenig Drift. Ich hatte erst kein Glück. Dann habe ich aber gesehen, das hinter mir die Möven kreisten und in Richtung Ufer auf das Wasser stürzten. Da bin ich hin und hatte wohl die schönste Stunde meines (Angel) Lebens. Das Wasser kochte nicht aber es simmerte so von unten. Pilker runter. Höchstens 20m bis zum Grund. Kurz hoch. Biß. Ein Dorsch. So 40cm. Wieder runter. Biß.
Dorsch aber kleiner, also wieder reinsetzen. Runter. Biß. Oh, da geht aber was ab. Und dann war er ab.
Tja, seit dem Angel ich nicht mehr mit Sollbruchstelle (beim Pilken) Die war ja als so wichtig im Norwegenbuch beschrieben worden. Also neuen Drilling dran. Und weiter.
Ich glaube ich hätte das Boot voll machen können. Aber ich hab dann nur noch zwei größere, also keine Monsterdorsche, behalten und einen Rotbarsch, weil so lecker. Alle anderen Fische habe ich zurückgesetzt.
Seit dem waren wir noch zwei Mal in Norwegen. Und dieses Jahr geht es auf die Lofoten.
Berichte, wenn Interesse besteht, liefere ich auch. Ganz spannend war die Begegnung mit der Norwegischen Marine im zweiten Urlaub und das Walhaus im letzten.
Gruß an alle im NAF
Juli 1994
Mal etwas besonderes im Urlaub (und Hochzeitsreise). Schweden kannten wir schon, denn meine Verwandten leben dort. Also mal nach Norwegen fahren. Erstmal wegen der Natur den Fjorden und Bergen und den Seen. Bei der „Prospekte-Schlacht“ viel mir dann doch auf, das da immer viele Fische zu sehen waren. Ich hatte zu dem Zeitpunkt meine Angeln bestimmt 15 Jahre nicht mehr in Aktion. Nach der Auswahl der Häuser (2 x 1 Woche pro Haus plus 1 ½ Wochen für die Fahrt, wir wollten ja was sehen) bin ich dann los um „etwas“ einzukaufen. In meinem (lange nicht mehr besuchten und doch wieder erkannten) Angelshop wollte ich eigentlich nur neue Schnur für meine große (haha) Stationärrolle, denn ich dachte das geht so in Richtung Ostsee. Großes Staunen als dann die Rede war von 100 bis 200m Tiefe und Sprüchen wie: „Deiner DAM drehst’e da den Kopp ab“. Und dann geflochtene Schnur. Was das denn??
Na ja, denn wohl doch erstmal Infos einholen. Da gab es so ein Norwegen Sonderheft von Fisch und Fang oder so. Das war schon sehr spannend. Aber ich wollte (und konnte) nicht 1000 DM für eine neue Ausrüstung ausgeben.
Also die Sparpackung: Eine DAM Pilkrute (Tonne5), eine Daiwa Multirolle (bei Karstadt für 88,99), bespulen lassen mit 300m 25er weißgrüne Dyneema, Pilker bis 200g, bunte Vorfächer, Kugellager Hochseewirbel und ein paar „große“ Haken.
Jetzt sagte meine Frau plötzlich: „Ich will auch mit dem Boot mit. Und dann kann ich ja auch mal Angeln.“
Sehr witzig, und womit?? Also die Resteverwertung. Ich hatte noch eine alte Vollglasfaser Rute die ich zweimal auf der Ostsee gebraucht hatte. Außerdem ein Multi, die den Name nur wegen der Form hatte nicht wegen der Funktion. Da auch geflochtene drauf (110m). Die Rute hatte mal eine kompletten Korkgriff. Daraus hatten die Mäuse allerdings eine 3D Nachbildung der Mondoberfläche gemacht. Also alles schön mit Gaffa Tape bearbeiten.
Dann dachte ich, dass es doch Sinn machen könnte vom Ufer zu angeln. Dafür reanimierte ich ein Sportex Tele (so eine graue angeblich unzerbrechbare) und meine Mitchell 330 und eine ABU Cardinal 30. Neue Schnur drauf und eine paar Blinker und Spinner und Vrfächer und Grundbleie und fertig.
Dann ging es los. Morgens (um 2 Uhr) über Dänemark (8Uhr) nach Göteborg, leider ohne Kabine!!! Müde! Dann Richtung Norwegen. Kurz hinter der Grenze Hütte auf Zeltplatz.
Nächster Tag über Oslo, Lillehammer bis kurz vor Ringebu an der E6.
Am nächsten Morgen fragten wir auf dem Campingplatz wie lange es den bis Trondheim sei. „Erstmal Nachfragen“. „So 6 Stunden“. Schluck!! Wir dachten, die fahren da immer hin zum Einkaufen.
Oh,oh. Wir sollten am Abend in der Nähe von Foldereid sein. Das liegt noch eine Ecke nördlich von Namsos.
Also los. Das war eine ganz schöne Gurkerei. Aber wir haben das Haus um 20Uhr erreicht. Allerdings lag es ganz am Ende der letzten Schotterstraße. Sehr einsam. Aber die Vermieter Familie war da und es gab Kaffee und selbstgebackene Waffeln. Dann die Einweisung in alles. Besonders das Boot hat mir gefallen. (War bis jetzt auch das beste aller Norwegen Urlaube) Schönes stabiles Alu Boot. Zwar nur mit 6 PS Boarder, aber das reichte für diesen Fjord.
Dann mal los. Echolot hatte ich natürlich nicht. Alles auf gut Glück. Fisch gab es auch, aber nur einen Dorsch. War für uns aber genug zum Abendbrot.
Die Stellen die wirklich interessant waren gab es auch. Zwei Meerengen in der Nähe durch die das Wasser schon mit ganz schöner Wucht drückte. Aber ich hab mich nur einmal da rein getraut, und da hatte ich nicht die Zeit zu Angeln, da ich voll und ganz mit dem Boot beschäftigt war. Das wären aber die Top Stellen gewesen.
Allerdings habe ich auch vom Ufer geangelt. Es gab vor den Haus einen kleinen Süßwassereinlauf. Bei Ebbe hab ich da Seeringelwürmer gebuddelt. Dann am Bootsplatz auf schönem Sandboden mit meiner Sportex (2,40) und ganz einfacher Seitenarmmontage auf Grund bei auflaufendem Wasser. Das war toll. Dorsche und Plattfisch. Auch wieder genug zum Essen. Das haben wir dann auch vom Boot probiert. Mit Wurm, Fischfetzen und Muscheln. Das hat besser geklappt als mit Pilkern und sogar meine Frau konnte den ersten Fisch ihres Lebens fangen.
Spätestens da hatte mich meine alte Angelleidenschaft wieder gepackt.
In der zweiten Woche hatten wir eine Hütte in der Nähe von Molde auf Otteröya in Midsund.
Da war es dann doch zu tief für die alte Multi und die hat sich dann auch in ihre Einzelteile zerlegt nachdem meine Frau sie zweimal komplett wieder aufspulen musste, ohne den Grund zu erreichen. Dann hat sie nur noch zugesehen.
Das war aber auch spannend, denn wir haben eine Schweinswal Mutter mit Jungen gesehen und vor allen gehört, die schon sehr nah waren.
Das spannende hier war auch, das es Köhler gab und Rotbarsche. Ein frisches Rotbarschfilet aus der Pfanne mit ein bisschen Curry ist schon was feines.
Am einem Nachmittag bin ich dann alleine rausgefahren. Es war kaum Wind und wenig Drift. Ich hatte erst kein Glück. Dann habe ich aber gesehen, das hinter mir die Möven kreisten und in Richtung Ufer auf das Wasser stürzten. Da bin ich hin und hatte wohl die schönste Stunde meines (Angel) Lebens. Das Wasser kochte nicht aber es simmerte so von unten. Pilker runter. Höchstens 20m bis zum Grund. Kurz hoch. Biß. Ein Dorsch. So 40cm. Wieder runter. Biß.
Dorsch aber kleiner, also wieder reinsetzen. Runter. Biß. Oh, da geht aber was ab. Und dann war er ab.
Tja, seit dem Angel ich nicht mehr mit Sollbruchstelle (beim Pilken) Die war ja als so wichtig im Norwegenbuch beschrieben worden. Also neuen Drilling dran. Und weiter.
Ich glaube ich hätte das Boot voll machen können. Aber ich hab dann nur noch zwei größere, also keine Monsterdorsche, behalten und einen Rotbarsch, weil so lecker. Alle anderen Fische habe ich zurückgesetzt.
Seit dem waren wir noch zwei Mal in Norwegen. Und dieses Jahr geht es auf die Lofoten.
Berichte, wenn Interesse besteht, liefere ich auch. Ganz spannend war die Begegnung mit der Norwegischen Marine im zweiten Urlaub und das Walhaus im letzten.
Gruß an alle im NAF
