Argentiniens Atlantikküste: Kuttern wie damals bei Muttern!

Rybak Markus

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Servus zusammen,

da mein Bericht zum Angeln am Rio Uruguay in Argentinien so gut angekommen ist, und schon einige nach dem zweiten Teil am Südwestatlantik gefragt haben, möchte ich diesen nun auch mit euch teilen!

Wie schon im anderen Bericht geschrieben ging es die erste Urlaubswoche in den Norden des Landes, wo ich einen großen Golden Dorado fangen wollte, was mir ja auch gelungen ist.

Die zweite Woche ging es an die Argentinsche Atlantikküste in die wunderschöne Stadt Mar del Plata, wo ich schon 2021 geangelt habe und seitdem auch noch 4 weitere Male dort war. Dies war nun mein insgesamt 5ter Trip dorthin und dementsprechend hatte ich auch ganz konkrete Pläne wie ich angeln und welche Fische ich fangen wollte. Mar del Plata ist eine Großstadt mit knapp 600.000 Einwohnern, welche dann aber in den Sommermonaten auf 1 Millionen steigen. Es ist der bekannteste und berühmteste Badeort in Argentinien, und einer der bekanntesten der Ostküste Südamerikas. Berühmt sind die sehr weiten Sandstrände, welche alle sehr flach abfallend sind und einen grandiosen Sonnenaufgang bieten. Wenn man in MdP steht und gen Osten blickt sieht man kein Land und tatsächlich würde man, wenn man von dort gerade aus gen Osten fährt, erst bei Australien auf Land treffen (Ostaustralischer Südostzipfel unten bei Adelaide). Ich persönlich liebe die Stadt, nicht nur wegen dem Angeln, sondern wegen allem. Ich mag die breiten Strände, ich mag das Leben und den Trubel an den Stränden, in der Innenstadt, die Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten usw.. Tatsächlich könnte ich mir MdP als Altersdomizil vorstellen, aber das dauert noch ein Weilchen und jetzt kommen wir zuerst mal auf diesen Bericht zurück.

Das Angeln hat in MdP einen sehr großen Stellenwert. Das Meer ist offen, nährstoffreich, sehr flach und extremst fischreich.Um kurz auf die Tiefe einzugehen, damit man sich ein Bild machen kann: Für Tiefen ab 30m muss man mindestens 20km raus fahren. Wenn man 50m erreichen will muss man knapp 50km raus fahren und Tiefen ab 100m sind auch gut 100km von der Küste entfernt. Überall entlang der Küste sieht man Angler, welche aufgrund des flachen Meeres mit langen Surfcastruten angeln. Man sieht aber auch viele Kayaks, mit welchen die Angler teilweise kilometerweit raus paddeln um Tiefen von 10m zu erreichen. Daneben hat MdP ein sehr gutes Angebot an Angelkuttern. Boote zw 10-15m Länge mit Platz für bis zu 12 Anglern, welche je nach Wetterbedingungen fast täglich raus auf den Atlantik fahren. Das ganze erinnert mich stark an die Kutter, welche es früher in Deutschland gegeben hat. Ich war zwar noch nie auf einem Kutter in Deutschland oder Europa, aber so stelle ich mir das vor.

Die Fische die man dort fangen kann sind teilweise die selben wie bei uns am Atlantik, also Bonito, Bluefish, Gemeine Meerbrassen, Braune Zackenbarsche und Wrackbarsche, und teilweise ganz andere. Man hat dort einige Arten die man bei uns so gar nicht kennt, allen voran die Sandbarsche, welche riesig werden und irgendwie an einen Mix aus Grundel/Steinbeisser erinnern. Man hat Yellowtail Amberjack (Kingfish), welche aus der Familie der Amberjacks sind, Brasilianische Flathead, diverse Plattfische und noch einige andere , für uns unbekannte, Arten.

Da ich dort nur vom Boot aus angle habe ich mir daher zwei volle Boxen mit verschiedenen Ködern eingepackt, welche ich schon Monate zuvor geplant und gepackt hatte. Der Fokus lag auf Speedjiggen, da ich damit einen schönen Yellowtail Amberjack fangen wollte, und auf großen Inchikus, welche meinen Sandbarsch-PB hochschrauben sollten.​

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Nach dem ersten Teil am Rio Uruguay fuhren wir für einen Tag/Nacht nach Buenos Aires als Zwischendestination, da wir sonst 900km hätten fahren müssen. Dort traf ich mich am Nachmittag mit meinem ehemaligen Assistenten, welcher mir dann stolz verkündete, dass er bald mit der Familie nach Spanien ziehen würde. Wir gingen in das Restaurant/Pizzeria Güerrin, von welchem ich in einem Artikel zu den "150 legendärsten Restaurants der Welt" gelesen hatte. Dort bestellten wir dann auch die Legendärste Pizza, die Fugazzeta.​

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Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf den Weg nach Mar del Plata. Die Fahrt war sehr entspannt und ich genoß es ohne Stress zu fahren. Wir hatten um die 25 Grad, einen bewölkten Himmel und somit einen wunderbaren Horizont über der argentinischen Pampa. An den Feldern und den Rot- und Brauntönen merkte man, dass wir Spätsommer hatten. Wie gewohnt hielten wir an einer der vielen Tankstellen im Nirgendwo und holten uns heißen Kaffe und ein paar Empanadas als Reiseproviant.

In Mar del Plata angekommen checkten wir gleich im Appartment ein und genoßen den langerwarteten Ausblick. Wir hatten dieses Appartment schon seit über zwei Jahren im Blick, buchten dann die Male zuvor aber immer "unser" altes, da wir einegewisse nostalgische Verbundenheit dazu haben. Diesmal war "unser" Appartment jedoch gebucht (es stellte sich später heraus, dass es frei war, nur die Vermieter hatten es erst 2 Monate vorher auf "Verfügbar" gestellt), weswegen wir dann endlich den Mut fanden um das neue Appartment zu buchen.

Kurz gesagt, ein absoluter Traum!​

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Nachdem wir ein paar Gläser Wein am Balkon getrunken hatten begaben wir uns in "unser" Restaurant. Das La Marina hat langeTraditon und ist seit 1957 das beliebteste Fisch- und Meeresfrüchterestaurant in MdP. Wir bestellten unsere Standardgerichte, als Vorspeise Gambas in Öl-Pfeffersoße und daneben knusprig gebratene Babykalamari in einer Kräuterpanade. Als Hauptspeißegab es eine Art flüßiger Paella in Safransoße. Abgerundet wurde das ganze mit einem Trumpeter-Wein.​

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Noch neben dem Essen waren wir auf Whatsapp und versuchten mit unseren bekannten Bootschartern die Angeltage für die ganze Woche zu organisieren. Leider war das nicht so leicht, da die Wetterprognose relativ schlecht war. So kam es, dass das erste Angeln wiedermal ein "Pesca de Media Altura" sein sollte, also ein Küstennahes Angeln, damit man im Falle des Falles auch schnell vor schlechtem Wetter fliehen könnte.


Der erste Angeltag nahe der Küste war traditionsgemäß mit dem Team von Sandokan, welches auch unser erster Ansprechpartner in MdP war und wo wir mit der Besatzung schon sehr gute und freundschaftliche Verhältnisse pflegen. Wir fuhren einige Meilen gen Süden und steuerten einen Steinwurf in einer sonst geraden Sandebene an. Dort ankerten wir und konnten dann ein paar Minuten später mit dem Angeln anfangen. Während er Rest der Angler noch ein Briefing bekam lies uns der Kapitän mit dem Angeln anfangen. Und so dauerte es dann auch nicht lange und wir fingen die ersten Umberfische. An diesem Tag wurden sehr viele Umberfische gefangen, jedoch keine Riesen. Die größeren Exemplare waren um die 2kg. Daneben gab es überraschend viele Conger, auch in etwas größerem Format bis 3kg und viele Seatrout (auch ein Umberfisch mit Zanderähnlichen Zähnen).

Auch hatten wir diesmal mit Diebstahl zu kämpfen, da die Seelöwen es auf unsere Fänge abgesehen hatten. Ich hatte so an die 3-5 Fische, welche gestohlen wurden. Am Anfang hab ich nichts verstanden, da ich ganz offensichtlich einen Fisch hatte, den dann hochpumpte und auf einmal im Mittelwasser einen Hänger hatte.... Später sahen wir die Seelöwen dann mit dem Fisch rauskommen und ihn neben uns verspeißen, dann war das Misterium geklärt.​

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Ich konnte auch zum ersten Mal einen Salzwasserwels fangen, welchen ich leider nicht fotografiert habe. Ich habe ihn auf Video, nur hatte das Mediamod der Gopro irgend ein Problem und es hat mir die Farben umgedreht, was das Bild zu dunkel macht um irgend etwas darauf erkennen zu können.

Das Highlight des Trips war dann jedoch ein neuer PB! Ich bekam auf einen Seitenarm mit Octo-Gummiköder einen guten Biss und der Fisch zog gleich ein paar Meter von der Rolle. Da die Wassertiefe bei nur 12m lag dauerte der Drill nicht übermäßig lang, aber es war klar, dass es kein kleiner Fisch war.

Heraus kam dann eine riesige Brasilianische Flunder (Name einfach aus dem Englischen übersetzt) mit knapp 90cm und wahrscheinlich 7-8kg. Das war erst der Zweite Fisch welchen ich von dieser Spezies fangen konnte, dafür aber gleich 3-4 Mal größer als der Erste vor 2,5 Jahren.​

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Gegen 14Uhr war der Angeltag auch schon vorbei und wir fuhren zurück ins Appartment. Die Flunder nahmen wir mit, wovon wir einen Teil über die nächsten zwei Tage selber verspeißten und den Rest einfroren um ihn für Freunde in Buenos Aires mitzunehmen. Alle Fische die man releasen konnte, so wie Conger, Welse und Flathead, habe ich wieder zurück gelassen. Den Rest habe ich unter dem Team am Boot verteilt, welchen sie dann für Ihre Familien mitgenommen haben. Das machen wir übrigends immer so, wir nehmen uns nur ein paar Filets oder Fische mit, welche wir direkt verspeisen und tlw einfrieren für Freunde aus Buenos Aires. Den Rest der Fische die man nicht zurücksetzen kann schenke ich dem Team, welche sich riesig darüber freuen und uns dann unsere Fische kostenlos ausnehmen und filetieren.



Der zweite Angeltag war dann mit dem Boot von Aquafish, wo wir auch sehr gut mit der Besatzung sind und schon an einigen zukünftigen Reisen nach Europa bzw dann andere Destinationen am Planen sind. Der Plan war einfach, es ging klassisch zum Tiefseeangeln auf die bekannten Räuber. Dafür mussten wir knapp 50km weit raus fahren, was eine Anreise von gut 2,5Std bedeutete.

Mein Ziel war ganz klar, ich wollte endlich einen kapitalen Sandbarsch fangen. Sandbarsche können über 40kg schwer werden und sie leben in einer Art Harem, so wie man es auch von Löwenrudeln kennt, mit eigenem Territorium. Bis dahin hatte ich schon einige Fische dieser Art gefangen, jedoch nie schwerer als 3-4kg.

Beim aller ersten Drop meines Inchikus, also wirklich momentan nachdem der Köder zum ersten Mal auf dem Boden einschlug, hatte ich einen Biss und fing gleich einen Sandbarsch von vielleicht 4-5kg. Das war eigentlich schon mein PB, doch das war nur der Anfang eines grandiosen Tages! Mein Hoffen auf einen großen Fisch wurde gleich in den ersten 2 Stunden erhört. Ich fischte einen recht großen Inchiku Jig in 250g und mit extra langen Assisthaken inklusvive Kalamarbestückung, und bekam einen guten Einschlag. Zuerst verstand ich, dass ich einen Fisch hatte, da er unten am Boden richtig Radau machte. Dann zog er ab und der Druck war so stark, dass ich tatsächlich kurz dachte, ich hätte doch den Grund gehakt und durch die Drift würde einfach Schnur von der Rolle gezogen. Dann schaffte ich es aber den Fisch zu stoppen und konnte ihn hochpumpen. Der Kamf dauerte gerade mal 2 Minuten, jedoch waren wir auf vielleicht 45m Tiefe, was normal auch bei schönen Fischen von 3-4kg gerade mal 30 Sekunden Kampf bedeutet.

Als der Fisch dann an die Oberfläche kam wusste ich warum das so ein Kampf war, ich hatte ein echtes Kalb von über 110cm und 15kg gefangen, welches alle vorherigen Fänge in MdP in den Schatten stellte.​

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Daneben fing ich noch viele andere Fischarte, allen voran Gemeine Meerbrassen und auch einige Bluefish.

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Leider wurde das Wetter über die nächsten Tage schlechter und so mussten wir Tag 3 und 4 ohne Angeln auskommen. Als ich am dritten Tag kribbelig wurde beschloss ich es mit einer extremen Methode zu versuchen. Wir fuhren an die lange Hafenmole zum San Salvador Denkmal und beteten für gutes Wetter. Normal beten dort Matrosen und ihre Verwandten für Sicherheit, oder für auf See umgekommene Kameraden. Mein Wunsch war nur schönes Wetter, oder zumindest weniger Wind und Wellen.

Der Weg zum Denkmal war interessant, da wir dort an einigen geschützten Strandabschnitten vorbei gingen, welche von Seelöwen belagert werden und an welche man bis auf 2m herankommen kann.​

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Als wir dann endlich beim Denkmal ankamen begann es zu schütten. So blieb nur Zeit für ein ganz kurzes Stoßgebet und dann mussten wir die 1,5km zurück zum Auto laufen. Doch es hatte sich ausgezahlt, am Abend sah die Prognose für den nächsten Tag dann doch recht gut aus endlich wieder zum Angeln raus fahren.



An diesem Tag ging es wieder mit dem Team von Sandokan raus und wir hatten den selben Plan wie mit Aquafisch, Tiefseeangeln, jedoch fuhren wir andere Spots an und so probierte ich einige Methoden und montierte auch noch eine Unterwassercam vor den Köder. Ich hatte auch ein kleines Projekt, wo ich testen wollte wie meine Inchiku mehr Fisch fangen: ohne jegliche Köderbestückung, mit Naturköder oder mit künstlichem Köder! Das ganze habe ich auch in einem Youtube Video festgehalten, für welches ich am Ende dieses Berichtes auch einen Link rein stelle.

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Ich fing viele verschiedene Fischarten, am meisten wieder Gemeine Meerbrassen, aber auch einen schönen Argentinischen Seabass von über 4kg und auch ein paar schöne Wrackbarsche, wovon einer auch an den 4kg kratzte. Allgemein ging wirklich viel Fisch, aber in einer etwas kleineren Größe als noch beim Angeltag zuvor.​

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Am Ende war die Kiste voll und das Team freute sich wieder über das Geschenk! Wir für unseren Teil nahmen 4 Filets mit, zwei vom Seabass und zwei vom Wrackbarsch.

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Nach diesem Trip hatten wir wieder schlechtes Wetter bzw schönes Wetter aber viel zu viel Wind und erneute Angelausfälle. Daher verbrachten wir diese Tage "zwangsweise" am Strand. Wo wir uns mit kühlen Getränken vertrösteten und diverse Snacks der vielen Strandverkäufer probierten.​

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Nur am letzten Tag vor dem Abreisetag schien sich das Wetter zu beruhigen. Eigentlich wollten wir am letzten Tag nur entspannen und den Strand genießen und später in Ruhe packen. Durch die vielen Ausfalltage und das Angebot, nämlich einen Jiggingtrip gezielt auf Yellowtail, konnte ich aber nicht anders und beschloss, dass wir den Tag nutzen sollten.

Es ging mit einem uns unbekannten Boot raus, jedoch wurde mir der Kapitän vom Team von Aquafisch empfohlen, weswegen ich auch keine Bedenken hatte. Wir fuhren um 5:30 raus, also eine Stunde früher als wir das bei den anderen Booten hatten, und suchten die besten Jiggingspots auf.

Ich fing sofort Fisch, leider wieder nur Meerbrassen. Nach eingen Jigginversuchen wollte der Kapitän die Yellowtail per Schleppen suchen. Eigentlich ist das nicht so mein Ding, aber ich verstehe warum er das wollte. Wir schleppten dann gut 2 Stunden und hatten drei Fische, wovon ich den dritten landen durfte da ich beim Kartenspiel die 3 gezogen hatte.

Man sieht mir die Freude über den geschleppten Baby-Yellowtail so richtig an:​

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Dann zu allem Überfluss, weil auch das Schleppen so schleppend ging, beschloss der Kapitän, dass wir jetzt doch ein Riff anfahren und auf Bodenfische mit Köderbestückung angeln sollten. Das war so eine Art Notfallplan, damit jeder zu Fisch kommt und er das so am leichtesten sicherstellen kann.

Ich hatte eigentlich gar keine Freude damit, da ich wirklch einen Yellowtail erjiggen wollte. Doch die schlechte Laune dauerte nur kurz. Direkt am ersten Felsen hatte ich einen starken Einschlag auf einen 150g Inchiku Jig. Ich war noch etwas ange*isst und hatte die Größe des Fisches falsch engeschätzt, weswegen ich ihn auf Biegen und Brechen hochpumpen wollte.

Als der Kapitän dann den Fisch sah lies er einen Freudenschrei raus, rauf kam doch tatsächlich ein richtig schöner Brauner Zackenbarsch mit gut 7kg. Der Kapitän meinte dann, dass er vielleicht 5 solche Fische pro Saison fängt.​

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Nach diesem Klopper war ich richtig glücklich und vergaß die Yellowtail für kurze Zeiit. Ich machte eine Unterwassercam an die Rute und fing dann noch einige richtig schöne Wrackbarsche.

Nachdem jeder seinen Fisch hatte fuhren wir wieder schleppen und tatsächlich konnten noch alle anderen einen Yellowtail fangen, die zwei größten hatten auch über 10kg. Ich jiggte bei jedem Stop sofort los, konnte aber leider nur Meerbrassen fangen.

So endete der Tag dann auch gut 14 Stunden nachdem er im Hafen gestartet war. Wir kamen hundemüde aber glücklich zurück, packten so schnell wir konnten unsere Sachen und fuhren dann noch auf ein letztes Abendessen ins La Marina.


Am nächsten Tag ging es dann gegen 09:00 zurück nach Buenos Aires, direkt zu Flughafen, und dann einige Stunden später zurück nach Wien. Somit war der Argentinienurlaub 2024 offiziell beendet.


Zusammenfassen kann ich sagen, dass das die beste Mar del Plata Fischerei war, welche ich bis jetzt hatte. Ich konnte nicht nur sehr viele Fische fangen, sondern hatte auch ein paar neue Spezies und konnte auch meine Seabass, Flunder und Sandbarch PBs knacken.

Einge Fischarten fing ich zwar in Massen, konnte aber nicht an die PBs von vorheringen Tripps anknüpfen. Dabei glaube ich garnicht, dass es wegen der Saison so war, sondern eine Kombination aus Angelspots und meiner Technik. Diesmal schlug ich nicht bei jedem zaghaften Biss an, sondern ließ die Fische den Köder bearbeiten, in der Hoffnung, dass dann ein großer Fisch von hinten kommt und sich den ganzen Köder wegpfeifft. Das war bei manchen Fischen die falsche Taktik, wie mir später meine Unterwasseraufnahmen zeigten. Ich hatte bei zwei Situationen Bisse von richtig guten Meerbrassen, also so richtig PB-Verdächtig über 2,5kg, schlug aber nicht an, sondern lies die Fische knabbern und so entkamen sie mir.

Einzig und allein der gejiggte Yellowtail wollte nicht so klappen. Ich fing zwar den kleinen beim Schleppen, aber der war doch 5x kleiner als mein schon erschleppter 8kg YT AJ, und außerdem zählt Schleppen einfach nicht so viel wie wenn man den selber Jiggt.


Hier könnt ihr noch die drei Videos zu diesem Urlaub und Bericht sehen:








In diesem Sinne hoffe ich, dass euch der Bericht gefallen hat, und wünsche allen ein kräftiges Petri,
Markus

PS: Bald kommt ein Fishing Guide Video zu Mar del Plata, wo ich die gesamte Destination inkl. Angeboten und Fischarten vorstellen werde!​
 
In diesem Sinne hoffe ich, dass euch der Bericht gefallen hat, und wünsche allen ein kräftiges Petri,
Markus
Ja, ...sehr, ...da steckt auch ordentlich Arbeit drin. Schön finde ich auch, dass du nicht nur kleine Schnipsel vom Angeln zeigst, sondern die Kamera nahezu durchläuft. Man kann dann mehr mitnehmen, wie das alles so läuft.
Danke für den tollen Reisebericht, ...ich werde mir deinen Namen merken. :wink:
 
Danke euch allen für das sehr nette und positive Feedback!

Vielleicht animieren meine Argentinienberichte mal den einen oder anderen auch dorthin zu reisen!

Bei uns kennt man nur das Lachs- und Forellenangeln in Patagonien und Feuerland, aber das ist sicher die unspektakulärste Angelei welche man in Argentinien finden kann! Dabei ist Argentinien sehr einfach zu bereisen und in vielen Punkten auch sehr Europäisch, weswegen bereiste Personen dort gar keine Probleme haben sollten sich zurechtzufinden, man muss sich nur trauen!

So zwei Wochen sind sehr gut verplant mit paar Tagen am Fluß, paar Tagen am Atlantik und dazwischen noch 2-3 Tage Buenos Aires. Das hat kaum einer gemacht und da hättet ihr lange was zu erzählen!

Petri,
Markus
 
Noch ein super Bericht - Vielen Dank!
Wie siehts denn mit Uferangeln aus - zumindest diese (tollen!!!) Flundern sollten doch auch im Flacheren anzutreffen sein?
 
Noch ein super Bericht - Vielen Dank!
Wie siehts denn mit Uferangeln aus - zumindest diese (tollen!!!) Flundern sollten doch auch im Flacheren anzutreffen sein?

Danke!

Vom Ufer wird, zumindest in MDP, fast nur gesurfcastet. Ist auch logisch, da der Atlantik nur sehr langsam fällt und man weit raus muss.
Spinnfischen kann man vom Steg "Muelle de Pescadores" wenn die Bluefish da sind.

Die Flundern lassen sich auch vom Ufer fangen, daneben wird man verschiedene Umberfische fagen, Rochen, Haie und ab und zu Meerbrassen.

Der Beste Spot für die Flundern ist in Mar Chiquita beim Einlauf vom Fluß/Lagune. Da kannst du auch Youtube viele Videos dazu finden und dort wird auch meist aktiv mit Spinnangel (eventuell zusätzlicher Naturköderbestückung) auf teilweise sehr große (10kg) Flundern geangelt!
 
Servus Markus, echt top Bericht. Du schreibst auf jeden Fall gerne. Nicht so wie ich (so kurz wie nötig 😜)
 
Danke!

Vom Ufer wird, zumindest in MDP, fast nur gesurfcastet. Ist auch logisch, da der Atlantik nur sehr langsam fällt und man weit raus muss.
Spinnfischen kann man vom Steg "Muelle de Pescadores" wenn die Bluefish da sind.

Die Flundern lassen sich auch vom Ufer fangen, daneben wird man verschiedene Umberfische fagen, Rochen, Haie und ab und zu Meerbrassen.

Der Beste Spot für die Flundern ist in Mar Chiquita beim Einlauf vom Fluß/Lagune. Da kannst du auch Youtube viele Videos dazu finden und dort wird auch meist aktiv mit Spinnangel (eventuell zusätzlicher Naturköderbestückung) auf teilweise sehr große (10kg) Flundern geangelt!
Hey, Super, vielen Dank! Muss ich mir unbedingt anschauen. Ich kenne das Spinnfischen auf große Plattfische (Lenguados) vom chilenischen Pazifik (und natürlich aus Norwegen ;)) - macht mir extrem viel Spaß, so in der Brandung rumwaten.
 
Edit: angeschaut - ja, so ähnlich kenne ich das aus Chile; der "limitierende Faktor" ist da der normalerweise auflandige Wind (Wüste, Thermik). Wenn der zu stark ist (was an vielen Tagen der Fall ist), wird die Fischerei schwierig bis unmöglich. Wenn alles passt, fängt man sich allerdings dumm und dämlich, mit z.T. sehr großen Fischen. Gehen auch gut auf Wobbler. Und natürlich ist man an den langen Stränden der Atacama meistens ziemlich alleine, da ist der Volksfestcharakter am Mar Chiquita schon was anderes...
 
Edit: angeschaut - ja, so ähnlich kenne ich das aus Chile; der "limitierende Faktor" ist da der normalerweise auflandige Wind (Wüste, Thermik). Wenn der zu stark ist (was an vielen Tagen der Fall ist), wird die Fischerei schwierig bis unmöglich. Wenn alles passt, fängt man sich allerdings dumm und dämlich, mit z.T. sehr großen Fischen. Gehen auch gut auf Wobbler. Und natürlich ist man an den langen Stränden der Atacama meistens ziemlich alleine, da ist der Volksfestcharakter am Mar Chiquita schon was anderes...

Von der Chilenischen Küste kenne ich das nicht, hab aber auch nie nachgeforscht, jedoch von den Robinson Inseln die ja zu Chile gehören. Da fangen sie tlw richtig schöne Platten! Die Japaner machen das was du beschreibst ja auch gerne, also am Strand entlang gehen und mit Wobblern auf Platten angeln. Hört sich sehr interessant an!

Zu Mar Chiquita, ja, liegt in einem Einzugsgebiet wo mehr als 1 millionen Menschen leben und Buenos Aires ist auch grad mal 3,5std entfernt, dementsprechend auch der Angeldruck. Wär bei uns ja auch so wenn man zBsp bei Cuxhaven eine realistische Chance auf Meterplatten hätte, wäre da auch jedes WE ein kleines Volksfest. Gefangen wird trotzdem noch. Ich habs mir nicht angetan, einfach zu viel Trubel und mir hat die "Kutterfischerei" mehr zugesagt weil man verschiedene Arten fangen kann. Ich habe jetzt eigentlich alle gängigen Arten gefangen, nur die Größen müssen noch bei einigen angepasst werden!
 
Von der Chilenischen Küste kenne ich das nicht, hab aber auch nie nachgeforscht, jedoch von den Robinson Inseln die ja zu Chile gehören. Da fangen sie tlw richtig schöne Platten! Die Japaner machen das was du beschreibst ja auch gerne, also am Strand entlang gehen und mit Wobblern auf Platten angeln. Hört sich sehr interessant an
Was ich in der Pazifikbrandung immer spannend und herausfordernd fand, ist das "Lesen" der absolut wilden Wasseroberfläche. Ich war da mit sehr ortskundigen Kollegen unterwegs, und irgendwie war der Dialog typischerweise immer so "... in dem Loch da müsste einer sitzen..." Ich, auf die Brecher starrend "...Hä, wo???...". Also die Fähigkeit, aus den Wirbeln irgendwie auf die Beschaffenheit der Kiesoberfläche ein, zwei Meter darunter zu schlussfolgern. Und oft genügen Pendelwürfe, häufiger tritt man beim Waten sogar auf die Lenguados drauf. Und überhaupt: der Humboldtstrom; ich hatte mir das immer wie eine allgemeine, sanfte, quasi "imaginäre" Drift nach Norden vorgestellt - in der Praxis steht man tatsächlich in einem schnellfließenden Fluss.
 
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