Aktualität der Norwegischen Kartenwerke

Andreas

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Der ein oder andere, der schonmal einen Seekartenausschnitt oder eine Seekarte in der Hand gehalten hat, wird sich gewundert haben, warum auf manchen Karten Grids verzeichnet sind und bei manchen nicht.

Anhand des Grids (Gitter) auf einer Karte lassen sich über die Berechnung des Cosinus an der Längenminute die Koordinaten rechnerisch bestimmmen - nur ohne Grid oder anderweitigen Orientierungshilfen (z.B. Angabe der Breite und Länge am Kartenrand) unmöglich.

Warum das Ganze?

Ein Blick in die Geschichte:
Das "Stautens Kartenwerk" von Norwegen befindet sich in Hønefoss. Übrigens befindet sich hier auch eines der wichtigen Referenzstationen für das Korrektursignal EGNOS.
Die ersten richtigen ökonomischen Kartenwerke wurden ab 1965 entwickelt.
Entweder im Maßstab 1:5.000 (was sehr großmaßstablich und somit einen hohen Vermeßungsaufwand bedarf) und 1:50.000.

Später kamen kleinmaßstabliche Karten wie 1:100.000, 1:250.000 und 1:500.000 dazu. Allerdings sehr lückenhaft, vor allem was den 1:25.000 anbelangt.

Grundsätzlich läßt sich sagen, dass ein großer (obwohl von der Zahl her klein) Maßstab mehr Details auf die Karte bringt. Wie ich oben erwähnte, ist dementsprechend der Vermeßungsaufwand sehr sehr hoch.
Wenn man z.B. nach Schweden schaut, so liegt mit Ausnahme des Gebirges das Land im Maßstab 1:20.000 vor - was eine große Leistung ist.

Es liegt einem Land also zunächst mal eher etwas dran, das Land an sich ökonomisch und topografisch als Kartenwerk zu erschliessen, ehe den Seekarten eine höhere Priorität eingeräumt wird.

Da die norw. Seekarten im Maßstab 1:50.000 vorliegen (und dieser Maßstab ist eigentlich Standard bei Seekarten) wäre bsp. an eine Neuauflage in 1:10.000 möglich. Es gibt hier nun die Möglichkeit, aus der 1:50.000 auf die 1:10.000 abzuleiten, was aber nicht genau wäre. Man müßte also eine komplette Neuvermessung durchführen - was Zeit und Geld kostet. Eine Kartenwerkerstellung nimmt mind. 10! Jahre in Anspruch.

So werden die 1:50.000 weiter bestehen bleiben und in unregelmäßigen Abständen werden die bisherigen Karten auf den neuesten Stand gebracht.

Älteren Seekarten fehlt also nach wie vor der Grid.
Es ist aber möglich, einen Grid selbständig über diese Karten zu legen. Hat man die Karte richtig kalibriert und der Grid wird richtig drübergelegt, paßt es - wie bsp. bei unseren Seekartenausschnitten, wie ihr sie aus dem AWS kennt.
 
Ups, das wußte ich noch nicht, aber mal interessant sowas zu hören. Eigentlich dürften wir NAF'ler damit ja zukünftig kein Problem haben, wir haben ja den AWS und da gibt es exakte Kartenausschnitte mit Positionen (schon laminiert) für wirklich kleines Geld (hier sollte jetzt ein Zwinkersmilie hin) :baby: .

Trotzdem Danke Andreas.
 
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