Saltstraumen Ufertour Herbst 2025

blaumeise

blaumeise
Registriert
11 August 2007
Beiträge
1.154
Hokahey allerseits,

gestern sind wir von der diesjährigen Uferangeltour an den Saltstraumen zurückgekommen - hierzu möchte ich in loser Folge ein paar Eindrücke und Beobachtungen posten.

Wie eigentlich auf fast jeder Reise mussten wir uns erstmal ein bisschen orientieren; die uns von Frühjahrstouren her gut bekannten, eigentlich sehr bewährten Stellen brachten diesen Herbst nur wenige und kleine Dorsche, auch waren die ersten Tage von Starkwind und Regen geprägt, was die Sache bzw. Suche erschwerte. Gerade Westwind ist naturgemäß ungünstig, weil ja die ganze Küste nach Westen gerichtet ist.

Neue, besonders ergiebige und landschaftlich schöne Spots fanden wir dann am Südrand des Godoystraumens, am Aselistraumen sowie - ein besonderes Highlight - im Nordwesten der Insel Sandholmsøya.

Optimal waren dieses Mal eher ruhige Buchten mit Tiefen um die 20 Meter. Die Dorsche (erfreulich viele im Bereich 80 - 85 cm) hatten fast ausnahmslos große Krabben gefressen. Auffällig waren viele halbstarke Pollacks (ungewöhnlich in dieser Region) bis etwa 70 cm. Makrelen haben wir nur zwei gefangen, auch wirklich große Seelachse haben wir dieses Mal nicht gefunden. Heilbutte hatten wir insgesamt nur drei, also deutlich weniger Präsenz als im Frühjahr. IMG_9309.jpegIMG_9338.jpegIMG_9341.jpegIMG_9326.jpegIMG_9314.jpegIMG_9332.jpegIMG_9300.jpegd3460fdb-44de-46cf-a1e0-a4df9777cc6b.jpegIMG_9262.jpegIMG_9263.jpegIMG_9259.jpegIMG_9257.jpegIMG_9245.jpeg

IMG_9309.jpegIMG_9341.jpegIMG_9326.jpegIMG_9228.jpegIMG_9314.jpeg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Was man ja für ein nebensächliches Detail halten könnte, hat in der Praxis ziemliche Bedeutung: Das hier anliegende Gestein entstammt der sogenannten calcedonischen Orogenese (vor ca. 250 Mio. Jahren). Das sieht nicht nur sehr hübsch aus, sondern schafft auch tolle Standflächen fürsIMG_9328.jpegIMG_9313.jpegIMG_9268.jpegIMG_9249.jpegIMG_9232.jpeg Uferangeln. Wenn das Gestein weicher ist (das haben wir z.B. in der Region Tromsø kennengelernt), wird es von Wind und Welle stark abgeschliffen und abgetragen, was zu einem viel schlechter zugänglichen Ufer führt.
 
Noch kurz zu Gerät und Köder:
Wir angeln mit Reiseruten um die 60 g Wurfgewicht, Schnur 0,16 - 0,18, mit 0,70er Mono-Vorfach.
Gewichte der Jigköpfe 18 bis 40 g, meistens was in der Mitte, so 25 bis 30 g. Ich setze eher auf Paddelschwänze in orange/rot (Typ „Möhrchen“) mein Youngster eher auf gedecktere Farben und Fischdesign; da experimentiert er auch mal mit Stingern herum - es geht ihm ja speziell um Heilbutt.
Recht gut haben übrigens auch diese Gummikrebse (Bild) funktioniert. Wir kamen auf diese Idee, weil die meisten Dorsche Strand- und Trollkrabben im Magen hatten.
IMG_9260.jpeg
 
Zuletzt bearbeitet:
es geht ihm ja speziell um Heilbutt.
Ich hätte gedacht das es dazu Ruten bedarf die stärker sind als eine Rute mit 60g Wg. Aber wahrscheinlich werden es auch nicht die großen Heilbutts sein die in Ufernähe beißen. Aber dennoch denke ich das es ein super Drill ist einen Heilbutt an solch einer Rute zu bändigen. Übrigens, sehr schöne Fotos.
 
Recht gut haben übrigens auch diese Gummikrebse (Bild) funktioniert. Wir kamen auf diese Idee, weil die meisten Dorsche Strand- und Trollkrabben im Magen hatten.
Anhang anzeigen 318805

Wenn Dorsche in den Sandbuchten Krabben jagen macht sich ne Packung Crazy Flapper auch immer gut im Gepäck;-)

Klasse Bericht und super Fotos.

Fischt ihr immer so fein? Bei den Felsen usw hätte ich Bedenken bzgl der Abriebfestigkeit, aber da seid ihr die Profis
 
Danke für den schönen Bericht.Tendenziell geht's vom Ufer sogar noch leichter,aber mit 50 bis 60 g Wurfgewicht ist schon ganz gut.Wenn man aktiv angelt sollte man das Gewicht der Combo nicht unterschätzen.Ich nutze vom Ufer zwar auch mal Oldschool-Gerät der 100g-Klasse( Beastmaster 3m 100g) mit ner 5000er Rolle,aber eigentlich nur wenn ich da mal max.einen Tag mit aktiv Angeln will.Monoschnur ist oftmals auch eine sehr gute Lösung fürs Uferangeln.Vorfach kann man sich meist sparen,Dehnung der Schnur kann man selbst wählen und abriebfester ist sie allemal als geflochtene Schnur.
 
Ich hätte gedacht das es dazu Ruten bedarf die stärker sind als eine Rute mit 60g Wg. Aber wahrscheinlich werden es auch nicht die großen Heilbutts sein die in Ufernähe beißen. Aber dennoch denke ich das es ein super Drill ist einen Heilbutt an solch einer Rute zu bändigen. Übrigens, sehr schöne Fotos.
Danke!
Generell ist unsere Erfahrung, dass Heilbutts nicht besonders „dirty“ kämpfen. Sie tendieren nicht dazu, sich festzusetzen oder die Schnur über Hindernisse zu wetzen, anders als Dorsch und Köhler. Also alles um den Meter herum bekommt man schon heraus, und ja: die ultimativen Riesen haben wir vom Ufer aus noch nicht angetroffen (sind also auch noch nicht „gespoolt“ worden). Wir setzen übrigens alle Butts zurück, wenn nicht gerade eine explizite Bestellung vom Hüttenwirt vorliegt, normalerweise sogar ohne zu messen.
 
Danke für den schönen Bericht.Tendenziell geht's vom Ufer sogar noch leichter,aber mit 50 bis 60 g Wurfgewicht ist schon ganz gut.Wenn man aktiv angelt sollte man das Gewicht der Combo nicht unterschätzen.Ich nutze vom Ufer zwar auch mal Oldschool-Gerät der 100g-Klasse( Beastmaster 3m 100g) mit ner 5000er Rolle,aber eigentlich nur wenn ich da mal max.einen Tag mit aktiv Angeln will.Monoschnur ist oftmals auch eine sehr gute Lösung fürs Uferangeln.Vorfach kann man sich meist sparen,Dehnung der Schnur kann man selbst wählen und abriebfester ist sie allemal als geflochtene Schnur.
Gern geschehen!
Ja, Mono hat ihre Vorteile. Mein Youngster mag sie ja überhaupt nicht, er ist aber auch viel besser als ich im Vermeiden von Hängern… das Geflecht schlüpft durch seine Geschmeidigkeit leichter zwischen Steine etc.

Unser Hauptargument fürs Geflecht ist die Sensibilität; wir fischen fast immer mit Grundkontakt; oft gehen - Krautkante - nur etwa drei „Hüpfer“, dann zügig einleiern. Mit Mono ist dieses genaue Fischen viel schwieriger - selbst mit Geflecht kann es bei etwas Strömung und größeren Tiefen sehr schwierig werden, das leichte „Tock“ bei Grundkontakt zu erkennen.
 
Hallo Stefan,

Petri Heil zu den schönen Fängen und für die schönen Bilder und Bericht👍Habt Ihr auch noch Meerforellen erwischt?
 
Hallo Stefan,

Petri Heil zu den schönen Fängen und für die schönen Bilder und Bericht👍Habt Ihr auch noch Meerforellen erwischt?
Hey Norbert,
Vielen Dank!
Wir sind nur einen Spätnachmittag lang auf MeFos gegangen (bei Rognan). Letztlich haben wir zu wenige gesichtet (nur ein paar kleine Hüpfer) und waren daher nicht so sehr motiviert. Da werde ich wohl mal wieder im Frühsommer in deine Ecke kommen müssen😉
 
Fischt ihr immer so fein? Bei den Felsen usw hätte ich Bedenken bzgl der Abriebfestigkeit, aber da seid ihr die Profis
Dazu noch kurz: wenn das Ufer sehr ungünstig verläuft, insbesondere bei ausgeprägter Kante mit Tangbewuchs, kann es tatsächlich leicht passieren, dass sich Fische darin festsetzen. Zum Teil hilft dann das Angeln bei Ebbe, wenn man quasi auf der Stufe stehen kann (das schränkt aber natürlich die verfügbare Zeit sehr ein); eventuell wäre man da dann auch mit einer dickeren Mono (0,50 oder so) besser bedient, weil die durch ihre Steifigkeit nicht zwischen Steine und Tangbüschel rutscht.
— -
Generell nimmt aber ein Dorsch erst ab etwa 90 cm wirklich Schnur, auch wenn man z.B. mit 0,16er fischt.
 

Was man ja für ein nebensächliches Detail halten könnte, hat in der Praxis ziemliche Bedeutung: Das hier anliegende Gestein entstammt der sogenannten calcedonischen Orogenese (vor ca. 250 Mio. Jahren). Das sieht nicht nur sehr hübsch aus, sondern schafft auch tolle Standflächen fürsAnhang anzeigen 318629Anhang anzeigen 318630Anhang anzeigen 318631Anhang anzeigen 318632Anhang anzeigen 318633 Uferangeln. Wenn das Gestein weicher ist (das haben wir z.B. in der Region Tromsø kennengelernt), wird es von Wind und Welle stark abgeschliffen und abgetragen, was zu einem viel schlechter zugänglichen Ufer führt.

Moin Blaumeise,

die kaledonische Orogenese begann vor ca. 450 Mio a im Oberordovizium. Der Höhepunkt und die Entstehung der Skandinavischen Kaledoniden, welche den gesamten Westen Norwegens umfassen, lag im unteren Silur (bis ca. 433 Mio a vor heute). Vor 250 Mio a waren die gewaltigen Hochgebirge der kaledonischen Orogenese bereits wieder weitestgehend erodiert.

Beste Grüße Jens.
 
Oben