Letzte Woche besuchte ich wieder die umgefallene Weide. Dieses mal aber mit meiner neuen 350g Kombi. Eine Tailwalk Fullrange C70XH, bestückt mit einer Daiwa Morethan PE 1000, geflochtene Schnur 0,18mm und ein 0,60mm Vorfach. Leise näherte ich mich der Weide. Direkt unter der Wasseroberfläche sichtete ich einen Waller von ca.120cm, ruhend auf einer Astgabel.
Darunter raubte ein kleinerer, ich versuchte mein Glück aber ohne Erfolg. Nach einer Stunde wechselte ich zu einer flacheren Stelle, die ca. 1m tief ist. Dort versammelten sich die Brassen zur Laichzeit.

Nicht lange dauerte es und der erste Wels mit ca. 120cm kam in meiner Richtung. Mit einer Zikade tänzelte ich vor seinen Maul herum, wie vom Blitz getroffen schoss er davon, vermutlich berührte ich seine Bartel. Der zweite Waller der erschien, war unwesentlich kleiner, auch er zeigte kein Interesse. Nachdem ich einen 11cm Twister montiert hatte, wechselte ich noch einmal die Stelle. In diesem Bereich war das Wasser vom Laichbetrieb sehr aufgewühlt. Direkt nach dem Wurf ins trübe Wasser schnappte sich ein Waller den Twister. Die Bremse meiner Rolle war geschlossen. Mit voller Kraft trat ich in die Pedale von meinem Kajak, um die Mitte vom See zu erreichen. Obwohl ich meinen Fuß vor 10 Wochen tunen ließ, gelang mir dies nicht.

Wer schon mal versucht hat, ein in den Graben gerutschtes Auto mit einen Abschleppseil auf glatter Straße zu bergen, kennt das Gefühl, man driftet von einer zur anderen Seite. Der Wels flüchtete in die Richtung vom Treibgut, das wollte ich verhindern und schloss die Bremse komplett.

Keine gute Idee, obwohl ich wie ein Weltmeister in die Pedale trat, kam ich gegen den Wels nicht an, er zog das Kajak mit. Die Bremse öffnete ich wieder, so dass ich in die See Mitte kam, dann stellte ich das Kajak Quer. Nach einer Weile konnte ich den Wels unter dem Treibgut heraus drillen. Ganze 15min benötigte ich, um den Wels unter Kontrolle zu bekommen. Der Wels hatte eine Länge von 160cm.
