Wie schleppe ich große Gummifische oder Natürköder in 60m Tiefe an und halte sie dort?

Platzhirsch

Stammnaffe
Registriert
3 Februar 2006
Beiträge
13
Erstmal ein kräftiges Petri!
Ich hätte da mal ein paar Fragen. Erstmal eine kleine Schilderung meiner Angelsituation.
Ich fahr seit ein paar Jahren zum Nordkap angeln. In den letzten zwei Jahren versuche ich mehr gezielt auf Heilbutt zu gehen. Die dort fängisten Stellen für Heilbutt liegen an Stellen wo es ca. 70m tief ist. Ich wollte mal versuchen mit 25cm Gummifischen (Royber, Cutbait, Rios) und ganzen Seelachs 40cm groß angeboten am Giant Deadbait oder Kveitekiller zu schleppen.
Die Frage die sich jetzt stellt wie bekomme ich die Köder auf 60m Tiefe und halte sie auch da?
Ich habe mir mal Videos über den Slide Diver angeschaut. Um damit auf 60m Wassertiefe zu kommen muss ich ja 180m Schnurr draußen haben. Vielleicht verkürzt sich diese Länge durch das Eigengewicht der Köder welches zwischen 300-500g liegt. Die Frage ist ob dann der Slide Diver über haupt noch funktioniert, wenn hinten ein so goßen Gewicht dran hängt?
Oder man hängt ein Kutscherblei vor dem Gummifisch und fischt ohne Slide Diver. Woher weiß man dann in welcher Tiefe man sich befindet? Aber mit 900g an der Rute zu fischen ist bestimmt auch sehr anstrengend. Da entsteht gleich die nächste Frage. Welche Rute empfiehlt Ihr, die kräftig genug aber auch sensibel genug ist? Wieviel Wurfgewicht sollte sie haben?

Ich freue mich auf eure Antworten.
 
Downrigger.
 
Moin
Slide Diver funktioniert nicht. Wenn Du Gummifische um die 400+ Gr schleppen möchtest, lass den Gummifisch bei deiner Tiefe von 60-70 m bis zum Grund ab. Dann mit Standgas losfahren und nochmal ca 15-20 m Schnur lagsam nachgeben. Multicolor ist hierfür nicht schlecht.
Bei der Geschwindigkeit kommt der Köder langsam hoch. So läuft der Gummifisch bei ca 50 m. Wenn Du merkst das der Köder in einer festen Tiefe läuft, kannst Du ab und zu Gas wegnehmen (auskuppeln) und der Köder sinkt wieder tiefer. Wieder losfahren und so weiter. Ich fisch so mit meiner Shimano 50lbs Bootsrute. Besonders empfindlich muß die Rute nicht sein, den Biss merkt man so oder so.
Gruß Klaus
 
Also 600gr. Blei mit Circle oder 500er Gummis reichen ja schon bei Driften ab 1kn nicht mehr aus um tiefer als 35-40m zu kommen, da wird mit Schleppen in 70m erst recht nichts mehr zu machen sein.
Ich hab es zwar nie ausprobiert, aber ich würde tippen, dass man im Downrigger Bereich irgendwo bei 7-9kg landet.
 
Also ich habe vor 25 Jahren rumprobiert, damals hatte ich ein eigenes, mittleres Aluboot. Ich wollte mit großen
Wobblern und Gummifischen auch so auf der 60 Meter Linie auf große Seelachse schleppen. Gekauft hatte ich 2
Downrigger und dann extra langen Draht mit 100 Meter (normal waren glaube ich nur 30 Meter drauf).
Außerdem 2 Bleie in Fischform namens „ Herbie“, jeder 5 kg schwer. Damals sehr unerfahren, habe ich das
mit der Einstellung des Auslöse Clips nicht gut hin bekommen, der Wobbler hatte zu viel Druck aufgebaut bei
Schleppgeschwindigkeiten über 5 km/h. Wahrscheinlich war der halt auch für so was nicht konzipiert.

Prinzipiell hat das so funktioniert, aber bei jedem Falschauslöser dann 5 kg Herbie 60 Meter manuell hoch
zu Kurbeln, hat dann genervt. Für GuFis gab es vor 25 Jahren noch keine so langschenkligen Jigköpfe mit
wenig Gewicht. Ein durchgefädelter Drilling hat sich beim herunter lassen immer verwurschtelt.Das Ende vom Lied war,
dass ich es nie gut hinbekommen habe und 2 Jahre später mein Boot auch wieder verkauft habe.

Ich denke, dass dies prinzipiell die einzigste Methode ist, den Köder linear auf so einer Tiefe zu halten.
Bei Drift, Strömung, Schleppgeschwindigkeit baut sich schon ein irrer Druck auf, unter 5 kg Gewicht wird das
glaube ich nicht gehen. Der Downrigger muss auch stabil mit dem Boot verbunden sein ( ich hatte dort hingeschweißte
Rahmen zur Stabilisierung). In einem Leihboot aus Kunststoff könnte das auch schon kritisch werden.
Ich hatte es leider nie gut hinbekommen...

VG

Norbert
 
Moin
Slide Diver funktioniert nicht. Wenn Du Gummifische um die 400+ Gr schleppen möchtest, lass den Gummifisch bei deiner Tiefe von 60-70 m bis zum Grund ab. Dann mit Standgas losfahren und nochmal ca 15-20 m Schnur lagsam nachgeben. Multicolor ist hierfür nicht schlecht.
Bei der Geschwindigkeit kommt der Köder langsam hoch. So läuft der Gummifisch bei ca 50 m. Wenn Du merkst das der Köder in einer festen Tiefe läuft, kannst Du ab und zu Gas wegnehmen (auskuppeln) und der Köder sinkt wieder tiefer. Wieder losfahren und so weiter. Ich fisch so mit meiner Shimano 50lbs Bootsrute. Besonders empfindlich muß die Rute nicht sein, den Biss merkt man so oder so.
Gruß Klaus

Das funktioniert in der Praxis gut. Unstete Schleppgeschwindigkeit setzt zudem auch Beißimpulse. Viele Butte folgen dem Köder nur wenn er passiv geführt wird und beißen dann wenn man einkurbelt. Auch beim Schleppen auf Lachs im Fluss kommen die meisten Bisse wenn das Boote eine Wende fährt und der Wobbler dadurch die Geschwindigkeit verändert.
 
Moin Moin,
Selbst eine große Tauchscheibe mit Adapterring kommt niemals tiefer als 25, vielleicht 30 Meter.
Ab 30 Meter ausgebrachter Schnur, kommt die Tauchscheibe weiter hoch.

Weil:

Jeder ausgebrachte Meter Schnur, aufgrund des Schnurdurchmesser wieder für Auftrieb sorgt. Je dicker die Schnur, um so stärker.

Wickel mal 30 Meter 10er Geflochtene auf eine Große Spule, schön sauber nebeneinander. Danach mal eine 30er, dann siehst du, wie voll die Spule wird. Das ganze wirkt dann wie ein Bremsfallschirm und sorgt für Auftrieb.

Für 60-70 mTiefe kommt nur ein Downrigger in Frage, mit 8-9 kg Blei. Oder die stop and go Methode von weiter oben beschrieben.
 
Oben