Hallo Jürgen,
Hallo Dieter,
ich habe hier im Forum einen mehr als 14 Jahre alten Beitrag von dir gefunden den ich mir vor einigen Jahren mal raus kopiert habe weil ich diesbezüglich zu 100% deiner Meinung bin. Bitte nicht als Kritik auffassen, ich wollte das nur mal wieder hervor holen nach der langen Zeit.
" Zitat djac vom 11.12.2008"
Allerdings muß ich ehrlich sagen, dass ich noch nie so recht verstanden habe, dass das Fischen nur dann Spaß machen soll, wenn die Rute sich durchbiegt wie ein U, und wenn es nur der 5Kg Küchendorsch ist, den ich mit der 45g Spinnrute eigentlich nur größer mache als er in Wirklichkeit ist. Eine leichtere Rute verwende ich nur deshalb, weil bei kleinen Ködern sonst die Sensivität bei der Köderführung flöten geht. Zitat Ende !
Djac , bzw. Dieter am 11.12.2008
im Prinzip stehe ich dazu noch heute, irgendwie ist das künstlich, denn ein Küchendorsch wird nicht dadurch zu einer ernsthaften Herausforderung, wenn ich leichtes Gerät verwende. Das ist dann besonders tragisch, wenn sich dann der Küchendorsch als veritabler Heilbutt entpuppt, mit dem die Rute dann völlig überfordert ist und verloren geht. Eine unnötig verpasste Chance, die im Durchschnitt der Angelgebiete ohnehin nicht so gewaltig hoch ist.
Andererseits hat sich seit 2008 gerade im Bereich Ruten einiges geändert und zuletzt nochmal mit der Verbreitung des Slow Jigging. Ich erinnere mich noch genau was die erste XZoga, die ich 2008 bekam, für einen gewaltigen Unterschied gegenüber den üblichen Ruten des unseligen PENN Bootsrutenruten-Zeitalters ausmachte. Der Blank war beängstigend dünn, hatte eine flexible und sensitive Spitze, die dennoch viel Spannkraft besaß. Und bei ein paar wenigen Kilo Belastung ging die ganze Rute zunehmend in eine parabolische Aktion über, besaß aber dennoch ein mehr als ausreichendes Rückgrat, um Druck auf den Fisch ausüben zu können. Und besonders vorsehen musste man sich auch nicht, denn diese Ruten hatten obendrein eine höhere Bruchlast. Köderführung wie Drillverhalten der Rute waren deutlich verbessert und auch bei kleinen Fischen fühlte sich die Rute nicht wie ein Besenstiel an, aber dennoch war auch eine leichte Ausführung dieser für uns neue Rutenart Heilbutt-fest.
Mit den neuen verbesserten Slow Jigging Ruten (also die Ruten, die sehr flexible Spitzen mit hoher Federkraft haben, und dennoch deshalb nicht auf ein Rückgrat verzichten müssen) wird die allgemeine Entwicklung erneut weiter getrieben, denn ohne bis jetzt diesen Rutentyp praktisch ausprobiert haben zu können, bin ich der Überzeugung, dass sie nicht lediglich Ruten für eine bis jetzt in Norwegen noch randständige Angelart sind, sondern dass man mit diesen Ruten genauso gut und besser auch Pilken und Gummifische führen kann. Hier noch mal das Bild der NS Black Hole Boca (Jiggewichtsbereich 120-350gr) bei einer Belastung von nur 2Kg:
Dennoch ist diese Rute in der Spitze keine wabbelige Rute, sondern besitzt eine hohe Federkraft auch in der Spitze. Das muss sie auch, sonst wurde das slow jigging gar nicht erst funktionieren. Je höher die Belastung, desto stärker wird das Rückgrat, einen Eimer mit 5L Wasser kann man noch völlig problemlos anheben.
Somit schließt sich der Kreis: Ruten, die auch bei einem Küchendorsch Spaß machen, aber auch kein Problem mit einem auch großen Heilbutt haben werden (mit der Rute wurden auch schon Thunfische bis zur 50Kg Klasse gefangen). Diese Rute hat übrigens eine Bruchlast jenseits der 30Kg.
Gruß Dieter