Angestoßen durch die Diskussion über die Praktiken der Firma Navico wollte ich mir mal einen Überblick über die verschiedenen Plottersysteme verschaffen, die es sonst noch so auf dem Markt gibt.
Ausgangspunkt dabei sind jedoch nicht die Geräte sondern die verfügbaren Kartensysteme, denn ohne die ist ein Plotter nutzlos und selbst der preiswerteste Plotter wird zu einer teuren Angelegenheit, wenn die Karten teuer sind.
Dabei geht es jetzt um Seekarten und topologische Karten zum Wandern, die ja für Handgeräte zusätzlich interessant sind.
Im Grunde gibt es für Vektorkarten drei Systeme, die für Privatpersonen in Frage kommen: Garmin, Navionics und C-Map. Zu erwähnen wären auch noch die Nauticpath, aber das ist ja bald Vergangenheit und somit nicht weiter erwähnenswert. Nun wäre der Kunde König, wenn alle drei Kartenhersteller auf allen Plottern gleichermaßen verwendbar wären, weil sie ein einheitliches austauschbares Format besitzen. Aber natürlich weit gefehlt, es herrschen Verhältnisse wie beim Turmbau zu Babel. Mit der Festlegung auf ein Kartenformat entscheidet man sich gleichzeitig einen oder bestenfalls für mehrere Plotterhersteller. Garminkarten, nur Garmingeräte. Navionics immerhin auf Raymarine, Lowrance und Eagle.
Alle drei Systeme gibt es ausschließlich auf SD-Karten, außer bei Garmin, die auf Grund der Vielzahl von noch existierenden Geräten von der alten CD-basierten Bluechart Seekarten so schnell nicht davon loskommt. Die müssen zwar freigeschaltet werden, aber diese Sicherung gegen Raubkopien ist längst durchlöchert, man schaue sich nur mal im Netz um.
Bei SD-Karten ist das anders, sie verfügen intern über einen wirksamen Kopierschutz. Man kann sie zwar auf eine andere SD kopieren, aber von dort werden sie durch den Plotter nicht verarbeitet. Und damit fängt das Elend für den Benutzer an. Keine Sicherheitskopie möglich, geht die Karte kaputt, geht auch die Software verloren und muß neu gekauft werden. Will man den Plotter wechseln und der Neue verwendet z.B. eine Compactflash steht für den Besitzer einer SD-Karte der Neukauf an.
Auch wenn das Interesse der Hersteller an der Verhinderung von Raubkopien verständlich ist - hier geht es eindeutig zu Lasten des Benutzers, der mit dem Kauf im wesentlich ja das Recht auf Benutzung der Karten (Lizenz) erworben hat und keinen Speicherchip. Meines Erachtens ist das nur schwer mit dem Urheberschutzgesetz in Einklang zu bringen, nach dem das Recht auf private Kopien besteht. Das Bundesverfassungsgesetz hat dies in einem Urteil insoweit auch festgestellt, indem es darauf hinweist, daß das Knacken eines Koperschutzes zum Zwecke der privaten Sicherungskopie keine strafrechtlichen Folgen hat, sondern höchstens zivilrechtliche Folgen, die aber nicht gegeben sind, wenn die Kopie nicht gewerblich genutzt wird.
Die Seekartenwerke der drei Firmen nehmen sich wohl nichts. Keines ist deutlich besser oder schlechter als das andere, so hat jedenfalls meine Internetrecherche ergeben. Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß Garmin die neueste Version der bluechart zurückrufen mußte. Das ist wohl ein Fehler in der Software, die die Rohdaten zur fertigen Karte weiterverarbeitet hat. Denn die Rohdaten selber kommen für alle Seekarten aus derselben Quelle, nämlich von den staatlichen Hydrographischen Insituten, die die Vermessungen vornehmen bzw. Firmen damit beauftragen.
Dabei gibt es bei allen Firmen mittlerweile 2 Versionen der Karten. Die 2D und die 3D Versionen. Die 3D Versionen werden in Zukunft sehr interessant werden, weil auf entsprechend leistungsfähigen Plottern die 3D Unterwasserkonturen dargestellt werden können, was gerade für Angler zum Auffinden von interessanten Hot Spots von großem Vorteil ist. Über diese Technik wird das Echolot zwar niemals überflüssig, aber an Bedeutung abnehmen. Garmin hat im Ansatz damit begonnen, die Echolotinformationen in die Darstellung der 3D Unterwasserwasserkontur zu integrieren. Allerdings erst im Ansatz, aber ein ausbaufähiger.
http://cgi.ebay.at/Garmin-BlueChart...wItemQQimsxZ20091227?IMSfp=TL091227157001r238
(Bilder weiter unten)
Zu allen Kartensystemen gehört jeweils ein oder mehrere Programme, um die Karten am PC in Groß zu betrachten und Routen zu planen. Nun mal die wichtigsten Daten der drei Systeme zusammengestellt, wobei ich den Pfad C-Map nicht genauer verfolgt habe, weil dieses Kartensystem bei erschwinglichen Plottern seltener zum Einsatz kommen.
Garmin
1. alte CD basierte Karten
Seekarten bluechart, 2D. Es gibt drei CD's die für die Regionen Amerika, Atlantic und Pazifik. Mit den CD's erhält man einen Freischaltcode für eine Region zum Einsatz auf bis zu zwei Endgeräten. Die Regular Region ist dabei sehr groß und umfaßt z.B. ganz Skandinavien, einschließlich Ostsee. Da es ein Auslaufprodukt ist, die Karten werden nicht mehr geupdated, verfallen hier die Preise rapide. Das besagte Gebiet habe ich für 144€ im Internet gesehen.
Die Topo Karten von ganz Europa auf CD zum Wandern, z.B. ganz Deutschland für 199€.
Die Straßennavigationskarte für ganz Europa (nur für Handgeräte nutzbar, wie GPSmap 60 csx) city navigator 99€.
Und sehr viele freie Karten, da das alte img-Format (nicht bluechart img Format) mittlerweile öffentlich bekannt ist.
Das Programm für den PC zu diesen Karten heißt Mapsource. Man kann es allerdings nicht zur Navigation auf dem PC benutzen. Es dient rein der Kartenverwaltung und ist wohl ganz gut für diesen Zweck.
Für Handgeräte halte ich diesen Zweig nach wie vor für den geeignetesten, einfach weil man vielfältiges Kartenmaterial, relativ preiswert bzw. umsonst bekommen kann. Und die Geräte von Garmin sind häufig Spitze, z.B. der Klassiker GPSmap 60 csx. Gutes Display von 2,7", sehr guter GPS-Empfänger mit Egnos-Unterstützung, die Akkus halten 14 bis 15h, normale AA-Akkus. Auch zur Straßennavigation geeignet. Kostenpunkt 250€. Daß die bluechart CD nicht mehr gepflegt wird, ist für uns Angler nicht so wichtig. Die neueren Handgeräte wie Oregon und Dakota sind im Internet nicht ohne Kritik. Ob es noch große Plotter gibt, die die Bluechart CD unterstützen weiß ich nicht.
2. bluechart G2 und bluechart g2 vision
Der erstere ist die 2D, das letztere die 3D Version. Die aktuellen Plotter von Garmin unterstützen alle die 3D Version, auch die kleinen 4" Geräte wie der 421, wobei ein 3D allerdings auf so einem kleinen Display wohl wenig Sinn ergibt. Die für uns in Frage kommenden Geräte (vom Preis) sind hier der 556 (650€ cactusnav), der 556s(700€ cactusnav) mit Echolot und 620 (550€), reiner Plotter, welcher auch für die Straßennavigation taugt. Ob die Echolote was taugen, weiß ich nicht. Die Bedienung scheint mir gut durchdacht und sie vefügen über eine automatische Routenerstellung (als Vorschlag gedacht, muß aber wohl hervorragend funktionieren), was beim Passieren von unübersichtlichen Schärengebieten ein Vorteil ist. Dies funktioniert aber nur mit der 3D Karte. Ein Manko finde ich hier, daß es einen Splitscreen nur im Zusammenhang mit dem Echolotbild gibt.
Die Seekartenpreise sind für 2D etwa 200€ und 3D 300€ (all-gps.de), ebenso wie die Kartenabdeckung also vergleichbar mit Navionics. Wenn das Echolot was taugen sollte, finde ich das 526s auf Grund seiner Autoroutingfunktion und der 3D Fähigkeit durchaus für erwägenswert.
So, morgen gehts weiter mit den Navionics Karten und Systemen.
Gruß Dieter
Ausgangspunkt dabei sind jedoch nicht die Geräte sondern die verfügbaren Kartensysteme, denn ohne die ist ein Plotter nutzlos und selbst der preiswerteste Plotter wird zu einer teuren Angelegenheit, wenn die Karten teuer sind.
Dabei geht es jetzt um Seekarten und topologische Karten zum Wandern, die ja für Handgeräte zusätzlich interessant sind.
Im Grunde gibt es für Vektorkarten drei Systeme, die für Privatpersonen in Frage kommen: Garmin, Navionics und C-Map. Zu erwähnen wären auch noch die Nauticpath, aber das ist ja bald Vergangenheit und somit nicht weiter erwähnenswert. Nun wäre der Kunde König, wenn alle drei Kartenhersteller auf allen Plottern gleichermaßen verwendbar wären, weil sie ein einheitliches austauschbares Format besitzen. Aber natürlich weit gefehlt, es herrschen Verhältnisse wie beim Turmbau zu Babel. Mit der Festlegung auf ein Kartenformat entscheidet man sich gleichzeitig einen oder bestenfalls für mehrere Plotterhersteller. Garminkarten, nur Garmingeräte. Navionics immerhin auf Raymarine, Lowrance und Eagle.
Alle drei Systeme gibt es ausschließlich auf SD-Karten, außer bei Garmin, die auf Grund der Vielzahl von noch existierenden Geräten von der alten CD-basierten Bluechart Seekarten so schnell nicht davon loskommt. Die müssen zwar freigeschaltet werden, aber diese Sicherung gegen Raubkopien ist längst durchlöchert, man schaue sich nur mal im Netz um.
Bei SD-Karten ist das anders, sie verfügen intern über einen wirksamen Kopierschutz. Man kann sie zwar auf eine andere SD kopieren, aber von dort werden sie durch den Plotter nicht verarbeitet. Und damit fängt das Elend für den Benutzer an. Keine Sicherheitskopie möglich, geht die Karte kaputt, geht auch die Software verloren und muß neu gekauft werden. Will man den Plotter wechseln und der Neue verwendet z.B. eine Compactflash steht für den Besitzer einer SD-Karte der Neukauf an.
Auch wenn das Interesse der Hersteller an der Verhinderung von Raubkopien verständlich ist - hier geht es eindeutig zu Lasten des Benutzers, der mit dem Kauf im wesentlich ja das Recht auf Benutzung der Karten (Lizenz) erworben hat und keinen Speicherchip. Meines Erachtens ist das nur schwer mit dem Urheberschutzgesetz in Einklang zu bringen, nach dem das Recht auf private Kopien besteht. Das Bundesverfassungsgesetz hat dies in einem Urteil insoweit auch festgestellt, indem es darauf hinweist, daß das Knacken eines Koperschutzes zum Zwecke der privaten Sicherungskopie keine strafrechtlichen Folgen hat, sondern höchstens zivilrechtliche Folgen, die aber nicht gegeben sind, wenn die Kopie nicht gewerblich genutzt wird.
Die Seekartenwerke der drei Firmen nehmen sich wohl nichts. Keines ist deutlich besser oder schlechter als das andere, so hat jedenfalls meine Internetrecherche ergeben. Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß Garmin die neueste Version der bluechart zurückrufen mußte. Das ist wohl ein Fehler in der Software, die die Rohdaten zur fertigen Karte weiterverarbeitet hat. Denn die Rohdaten selber kommen für alle Seekarten aus derselben Quelle, nämlich von den staatlichen Hydrographischen Insituten, die die Vermessungen vornehmen bzw. Firmen damit beauftragen.
Dabei gibt es bei allen Firmen mittlerweile 2 Versionen der Karten. Die 2D und die 3D Versionen. Die 3D Versionen werden in Zukunft sehr interessant werden, weil auf entsprechend leistungsfähigen Plottern die 3D Unterwasserkonturen dargestellt werden können, was gerade für Angler zum Auffinden von interessanten Hot Spots von großem Vorteil ist. Über diese Technik wird das Echolot zwar niemals überflüssig, aber an Bedeutung abnehmen. Garmin hat im Ansatz damit begonnen, die Echolotinformationen in die Darstellung der 3D Unterwasserwasserkontur zu integrieren. Allerdings erst im Ansatz, aber ein ausbaufähiger.
http://cgi.ebay.at/Garmin-BlueChart...wItemQQimsxZ20091227?IMSfp=TL091227157001r238
(Bilder weiter unten)
Zu allen Kartensystemen gehört jeweils ein oder mehrere Programme, um die Karten am PC in Groß zu betrachten und Routen zu planen. Nun mal die wichtigsten Daten der drei Systeme zusammengestellt, wobei ich den Pfad C-Map nicht genauer verfolgt habe, weil dieses Kartensystem bei erschwinglichen Plottern seltener zum Einsatz kommen.
Garmin
1. alte CD basierte Karten
Seekarten bluechart, 2D. Es gibt drei CD's die für die Regionen Amerika, Atlantic und Pazifik. Mit den CD's erhält man einen Freischaltcode für eine Region zum Einsatz auf bis zu zwei Endgeräten. Die Regular Region ist dabei sehr groß und umfaßt z.B. ganz Skandinavien, einschließlich Ostsee. Da es ein Auslaufprodukt ist, die Karten werden nicht mehr geupdated, verfallen hier die Preise rapide. Das besagte Gebiet habe ich für 144€ im Internet gesehen.
Die Topo Karten von ganz Europa auf CD zum Wandern, z.B. ganz Deutschland für 199€.
Die Straßennavigationskarte für ganz Europa (nur für Handgeräte nutzbar, wie GPSmap 60 csx) city navigator 99€.
Und sehr viele freie Karten, da das alte img-Format (nicht bluechart img Format) mittlerweile öffentlich bekannt ist.
Das Programm für den PC zu diesen Karten heißt Mapsource. Man kann es allerdings nicht zur Navigation auf dem PC benutzen. Es dient rein der Kartenverwaltung und ist wohl ganz gut für diesen Zweck.
Für Handgeräte halte ich diesen Zweig nach wie vor für den geeignetesten, einfach weil man vielfältiges Kartenmaterial, relativ preiswert bzw. umsonst bekommen kann. Und die Geräte von Garmin sind häufig Spitze, z.B. der Klassiker GPSmap 60 csx. Gutes Display von 2,7", sehr guter GPS-Empfänger mit Egnos-Unterstützung, die Akkus halten 14 bis 15h, normale AA-Akkus. Auch zur Straßennavigation geeignet. Kostenpunkt 250€. Daß die bluechart CD nicht mehr gepflegt wird, ist für uns Angler nicht so wichtig. Die neueren Handgeräte wie Oregon und Dakota sind im Internet nicht ohne Kritik. Ob es noch große Plotter gibt, die die Bluechart CD unterstützen weiß ich nicht.
2. bluechart G2 und bluechart g2 vision
Der erstere ist die 2D, das letztere die 3D Version. Die aktuellen Plotter von Garmin unterstützen alle die 3D Version, auch die kleinen 4" Geräte wie der 421, wobei ein 3D allerdings auf so einem kleinen Display wohl wenig Sinn ergibt. Die für uns in Frage kommenden Geräte (vom Preis) sind hier der 556 (650€ cactusnav), der 556s(700€ cactusnav) mit Echolot und 620 (550€), reiner Plotter, welcher auch für die Straßennavigation taugt. Ob die Echolote was taugen, weiß ich nicht. Die Bedienung scheint mir gut durchdacht und sie vefügen über eine automatische Routenerstellung (als Vorschlag gedacht, muß aber wohl hervorragend funktionieren), was beim Passieren von unübersichtlichen Schärengebieten ein Vorteil ist. Dies funktioniert aber nur mit der 3D Karte. Ein Manko finde ich hier, daß es einen Splitscreen nur im Zusammenhang mit dem Echolotbild gibt.
Die Seekartenpreise sind für 2D etwa 200€ und 3D 300€ (all-gps.de), ebenso wie die Kartenabdeckung also vergleichbar mit Navionics. Wenn das Echolot was taugen sollte, finde ich das 526s auf Grund seiner Autoroutingfunktion und der 3D Fähigkeit durchaus für erwägenswert.
So, morgen gehts weiter mit den Navionics Karten und Systemen.
Gruß Dieter
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