Reisebericht Froya im Juni/Juli 2024

Rouvinho90

Stammnaffe
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Wie bereits in meiner Vorstellung erwähnt, möchte ich euch von unserem Urlaub in Froya berichten. Zusammengefasst: Wir haben untypischerweise kaum Pollack gefangen, dafür aber fantastische Schellfische. Diese Jungs hatten wir sonst nur sehr selten am Haken. Es gab nur wenige Leng, doch die Lumbs – oder wie ich sie gerne nenne – Lumpen, waren beeindruckend groß. Zum Abschluss des Trips erlebten wir ein absolutes Highlight.

Erste Woche:

Die erste Woche verbrachten meine Freundin und ich damit, durch Norwegen zu reisen. Unsere Strecke führte uns von Oslo über Bergen und Skjolden nach Molde und schließlich nach Froya. Wir genossen viel Sightseeing und ich verzichtete in dieser Zeit komplett auf das Angeln. Fahrt mal an so viel Wasser vorbei ohne zu Angeln. Das war reinste Folter!

Zweite Woche:

Am ersten Tag auf Froya kamen wir an und ich bereitete unser Boot vor, während meine Freundin das Haus einrichtete und uns ein tolles Abendessen zauberte. Am Abend schauten wir das Deutschlandspiel (2:0 gegen Dänemark!) im Fernsehen. Freunde von uns waren derzeit auf dem Weg von DE nach NO, um mit uns in unserer DHH bzw. in der DHH neben uns ihren Urlaub zu verbringen. Die Woche stand im Zeichen einer bunt gemischten Truppe im Alter von 17 bis 65 Jahren, Anglern und Nicht-Anglern beiderlei Geschlechts. Wir hatten nur viereinhalb Tage vor Ort und die Wetterprognose war nicht sonderlich vielversprechend.

Am ersten Tag hatten wir entsprechend mit viel Wind und hohen Wellen zu kämpfen. Ich verbrachte den Tag mit meiner Freundin, um ihr die Grundlagen des Angelns zu erklären. Außerdem ging es um die Unterschiede zwischen Stationärrolle und Baitcaster, sowie das Fangen von Köderfischen mit Paternoster, die Unterschiede beim Angeln mit Gummifischen und Pilkern sowie Naturködern. Meine gefischten Montagen werde ich sukzessive im Forum Posten und ggf. hier verlinken. Während des Makrelenstippens fing meine Freundin zwei Dorsche am Paternoster an der 40 Gr. Spinnrute - ein erstes stolzes Lächeln im Gesicht. Danach machten wir zwei Driften unter Land, fingen aber nur kleine Lumpen. Später fuhren wir zum "Seelachsberg", den ich aus früheren Besuchen kannte. Nach zwei Driften hatte meine Freundin zwei Seelachse gefangen, ich einen. Der Tag ging ganz klar an sie - was mir persönlich ja nur recht sein konnte! Am Abend kochten wir ein leckeres Chilli con Carne für unsere Freunde, die die Doppelhaushälfte nebenan bezogen hatten, und verbrachten einen gemütlichen Abend zusammen.

Am zweiten Tag war das Wetter ähnlich wie am ersten. Diesmal war der Vater eines Freundes dabei, der ebenfalls wenig Angelerfahrung hatte. Wir wiederholten den Grundlehrgang von Tag 1 und wir machten einige Driften unter Land, bei denen wir hauptsächlich Dorsch und Seelachs sowie einen schönen Schellfisch fingen. Am Nachmittag fuhren wir rein, da der Vermieter uns Abends zum Spanferkelessen eingeladen hatte.

Am dritten Tag war das Wetter deutlich besser, sodass wir endlich in den Sulfjord fahren konnten. Unser Zielfisch war der Leng. Mein Kumpel wartete nämlich noch immer auf einen Fisch von über 150cm. Bei der ersten Drift fingen wir nur zwei fette Lumbs. Also wirklich fette Lumbs. Bei der nächsten Drift landeten wir einen schönen Schellfisch von etwa 65cm. Also wechselten wir auf kleinere Haken und fingen weitere Schellfische zwischen 60cm und 70cm. Meine Freundin fing erneut einen knapp 80cm langen Seelachs. Alles geschah in Tiefen zwischen 130m und 160m. Leng blieb jedoch aus.

Am vierten Tag war das Wetter wieder windiger und die Wellen höher. Meine Freundin blieb im Haus. Wir fuhren die typischen Stellen an und fingen schöne Seelachse und Dorsche, meist in Tiefen um die 60m. Mittags kehrten wir zurück, da der Vermieter und seine Familie Abends zum Grillen eingeladen waren, damit wir uns für das tolle Spanferkel revanchieren konnten.

Der fünfte Tag war dann leider schon unser letzter. Morgens war wenig Wind und für den Abend war fast Flaute angesagt. Daher machten wir nur eine kurze Vormittagsausfahrt, bei der es keine nennenswerten Fänge gab. Am Abend kam dann das Highlight unseres Urlaubs: bei bestem Wetter, Sonnenschein und wenig Drift fuhren wir zum legendären Orneklakken, einem Ziel, das nur bei gutem Wetter sicher zu beangeln ist. Gegen 15 Uhr legten wir ab und waren um 15:45 Uhr vor Ort. Wir ließen die Köder runter, aber es gab kaum Drift. Wir fanden jedoch Schellfische in 60m Tiefe, diesmal deutlich größer, 70cm bis knapp über 80cm. Wegen der geringen Drift entschieden wir uns, auf Rotbarsch zu angeln. Wir fuhren in tieferes Wasser, montierten Naturköder und ließen sie hinab. Ein Hai biss an, also wechselten wir die Stelle. An der nächsten Stelle fingen wir Rotbarsch in knapp 160m Tiefe. Alle waren glücklich und montierten ihre Rotbarsch-Vorfächer. Wir fingen zwei oder drei ordentliche Rotbarsche. Dann hatte mein Freund einen heftigen Biss, aber der Fisch ging verloren. Dasselbe passierte mir, doch diesmal blieb der Fisch hängen. Nach einem harten Kampf kam ein Monster zum Vorschein: Ein Leng von 162cm am Rotbarsch-Vorfach. Ein grandioser Abschluss!

Drumherum:

Unser Verhältnis zum Vermieter hat sich mittlerweile freundschaftlich entwickelt. Wir hatten schöne Abende im Kreise unserer Liebsten. Wir legten selbst Seelachsschnitzel ein und bekamen frische Jakobsmuscheln. Es war also ein rundum gelungener Urlaub mit super Fischen und einem netten Drumherum. Aber ganz ehrlich: ich freue mich auch auf September, wenn es mit den Jungs wieder dorthin geht und das Angeln ganz klar Prio 1 hat!

Ich hoffe, der Bericht gefällt euch. Gerne stehe ich für Fragen zur Verfügung!
 
Super Bericht, vielen Dank! In welcher Anlage wart ihr genau?
 
Danke für den Bericht. Wir haben das früher auch schon mal so gehandhabt. Wir sind eine Woche durch das Land gefahren und haben uns umgesehen ohne zu angeln. Wir hatten die Reise zum Ziel gemacht. Quartier findel man überall, das Zelt brauchten wir nicht aufstellen. Die zweite Woche war dann Angeln angesagt. Ein fantastischer Urlaub und jeden Abend andere Leute kennengelernt, die auch in Urlaubsstimmung waren. Super.
 
Danke für den Bericht. Wir haben das früher auch schon mal so gehandhabt. Wir sind eine Woche durch das Land gefahren und haben uns umgesehen ohne zu angeln. Wir hatten die Reise zum Ziel gemacht. Quartier findel man überall, das Zelt brauchten wir nicht aufstellen. Die zweite Woche war dann Angeln angesagt. Ein fantastischer Urlaub und jeden Abend andere Leute kennengelernt, die auch in Urlaubsstimmung waren. Super.
Ich muss gestehen, dass die erste Woche ohne Angeln hart war ;-) überall Wasser und die Ruten blieben trotzdem im Auto😅
 
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