norge mit spassbremsen IV

die Steinis

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na dann mal weiter...

wärend unserer nächtigung am hardangerfjord ist im grossen und ganzen nicht viel erwähnenswertes geschehen. ausser vieleicht, dass frl. grottenmeier klaus und jessica bzw. mir und ulrike nahelegte, das kuscheln wärend der übernachtungen in unseren zelten zu unterlassen. aus rücksichtnahme auf ihren elfjährigen. ihr wisst schon, der mit in die damenumkleide durfte. nun ja, ihr könnt euch vorstellen, welche wirkung dieses verbot auf uns hatte...:D

am nächsten tag gegen mittag erreichten wir bergen. da wir hier noch mindestens fünf tage bleiben wollten, wurde eine besichtigung vertagt. erst mal das lager aufschlagen.
wir fuhren auf die der küste vorgelagerten inseln. die äusserste, ich glaube sie heisst tofteroy, war unser ziel. die strasse verlief sich in einer ansammlung von häusern, und es wurde zeit nach einem passenden platz zu suchen. ich klingelte bei einem bauernhaus (wir hatten ja mit den hiesigen landwirten bisher recht gute erfahrungen gemacht).
es öffnete eine ältere dame, und ich ezählte ihr auf englisch unser anliegen.
allein, sie war des englischen nicht mächtig, wie ich ihrem ratlosen gesicht sowie dem kopfschütteln und ihrer in norwegisch ausgeführten antwort entnahm. deutsch? nein ? also hände und füsse. mit dieser allerweltssprache klappte es ganz gut, wie mir schien. sie zeigte auf die gegenüber (und am meer! :) ) gelegene wiese und sagte wieder etwas auf norwegisch. ich bedankte mich und verkündete den anderen das ergebnis meines palavers. durch das tor und einen steilen hang hinunter holperte unser gefährt dem ebenen , am wasser gelegenen teil der wiese entgegen.
hier war ein mann damit beschäftigt, mit einem seltsamen gefährt gras in heu zu verwandeln. es sah aus wie ein fahrgestell mit freiligendem motor und fahrersitz.
ich erzählte auch ihm, dass wir hier mit freundlicher genehmigung campen durften. er sah mich etwas zweifelnd an; da er aber nur der besitzer des grases, nicht aber der weide war, durften wir passieren.
natürlich schlugen wir das camp dort auf, wo das gras schon geerntet war, um keinen schaden anzurichten. der schnitter war mittlerweile fertig mit seiner arbeit und tuckerte davon, wärend unser camp langsam gestalt annahm.
es dauerte aber nicht lange und er kehrte zurück. er hatte sich mit der dame unterhalten und dabei einen entscheidenden vorteil mir gegenüber: er konnte norwegisch sprechen und verstehen!
in gutem englisch war er in der lage mir jetzt mitzuteilen, was ich wärend meines pow hows mit der dame falsch gedeutet hatte.
wir konnten hier nicht campen; sie hatte lediglich auf IHN gezeigt, denn er war besitzer eines campingplatzes! (also hatte mich die dame besser verstanden als ich sie....)
es wurde also alles wieder in den anhänger verfrachtet und los ging es richtung campingplatz. leider kamen wir erstmal nur bis zum erwänten steilen hang dieser weide; bergab hatte er uns nicht viel abverlangt, aber nun bergauf auf feuchtem gras wurde es etwas anspruchsvoller. aber kein problem! einfach den alfussantrieb des pajero aktivieren und weiter!
auf halber höhe am hang gab es einen knall und und der brave w... ähm, pajero stand trotz drehender reifen auf der stelle - allerdings drehten nurmehr die hinterreifen! die achsbuchsen des frontantriebes hatten sich verabschiedet! ;(

aber wir hatten glück im unglück. unser freundlicher gastgeber in spe eilte uns mit seinem vehikel zu hilfe. nach einem fruchtlosen versuch, das ganze geschoss zu wuppen (immerhin funktionierte mein heckantrieb ja noch) hängten wir den anhänger ab. nun wurde erst der pajero, dann der anhänger aus der misslichen lage befreit. wieder auf der strasse, drückten wir dem braven mann soviel büchsen gerstensaft in die arme wie sie bändigen konnten. ich ging zu der dame und wiederholte auch hier diese prozedur. dann machten wir uns auf den weg zum campingplatz.

der campingplatz war sehr schön gelegen. es befanden sich mehrere rasenbewachsene terrassen an der meerseitigen flanke einer hohen klippe. herrlicher ausblick! untereinander waren diese terrassen mit kleinen holztreppen verbunden.
da der ganze platz vollkommen leer war, beschlossen wir unsere schlafiglus auf der unteren etage aufzuschlagen (was immer noch 20 m über dem meeresspiegel bedeutete - hallo frl. grottenmeier! :] ) wir achteten dabei auf einen gehörigen abstand untereinander, wie ihr euch denken könnt ;)
eine etage höher errichteten wir das wohnzelt (ein wenig kompfort durch mitgeschlepptem gartentisch, stühlen und 2-flammigem gaskocher mit grosser flasche hatten wir ja doch ).
plötzlich ein schrei, begleitet von einem knacken. ulrike hatte mit einem arm voll gepäck wohl die belastungsgrenze einer der besagten holztreppen überschritten und war durch eine stufe gebrochen. bis zur hüfte hing sie nun in der treppe. welch anblick!
aber so richtig darüber lachen konnten wir erst nachdem sie aus der misslichen lage befreit worden war. ausser ein paar abschürfungen nix passiert - gottseidank!
mit schrecken mussten wir dann noch feststellen, dass die makrelenfilets die zweieinhalbtägige reise nicht gefroren überstanden haben. da sie aber noch gut gekühlt waren, wurden soviel wie möglich davon gebraten und es gab die nächsten zwei tage fisch. der rest diente als angelköder, die letzten mussten leider gottes dem meer überstellt werden. welch jammer!
ohne unsere "drei damen vom grill" hätten wir bestimmt einen tag gespart. die fahrt nach bergen war natürlich etwas verkürzt wiedergegeben. frl. grottenmeier brauchte nach jedem mittleren hügel eine kleine pause für ihre nerven, was die fahrtzeit ein wenig verlängert hatte.
am nachmittag erkundeten wir ein wenig die umgebung. auf einem moos- und flechtenbewachsenem pfad durch die flacheren küstenabschnitte entwickelte frl. grottenmeier einen neuen gangstil, der es von ihr erforderte, alle 20- 30 m eine bauch-bzw. gesässlandung einzubauen. beeindruckend, besonders für besagte körperstellen! :D
am abend nach dem essen gelüstete es uns nach einer heissen dusche- bis auf unsere drei grazien! "öch nöä, höitä gähn ma nisch meä, däs machöän wiä moägen!", meinte oma fieselschweif nur. dabei haben sie uns die letzten tage seit dem hallenbad dauernd mit genöle nach 'ner dusche in den ohren gelegen! 8o
davon ab, für oma hätte jeder moment gezählt....aber was soll's, wir mussten ja nicht mit ihr in einem zelt einsitzen....

die nächsten tage waren fast idyllisch. schönes wetter, und für unsere drei anhängsel bestand auch kein grund zu mäkeln, war ja nun alles da. wir anderen setzten uns eh meist zum fischen ab. neben dorschen, pollaks und köhlern erbeuteten wir auch ein paar schön gezeichnete lippfische. einmal konnten wir uns auch ein boot leihen, allerdings mit riemenantrieb. wir ruderten ein schönes stück hinaus; dumm nur, dass man auch wieder zurückrudern musste! weia, wie das dem rücken und den handflächen geviel!
immerhin, wir haben uns an die heckspiegel einheimischer angler geheftet und so auch vom boot aus ein paar fische gefangen. am abend erhielten wir dann noch besuch....

winzig. blind. in massen auftretend. bissig. gemein.
die norweger nennen sie knott. wir nannten sie mistviecher, drecksbande und schlimmeres.
mitten in der nacht kamen diese stecknadelspitzengrossen blindfliegen zu uns ins zelt. als eingang reichte ihnen das moskitonetz der zeltbelüftung. aus einem dreimannzelt wurde binnen kurzem ein 5003- mannzelt. doch damit nicht genug, auch die maximalbelegung eines schlafsackes ignorierten sie völlig. wo sie mit fliegen nicht hinkamen, dahin gingen sie zu fuss!
da half nur das zukleben sämtlicher öffnungen! das baumwollgewobene innenzelt liess zum glück genug frischluft herein, so dass wir zu dieser massnahme greifen konnten. doch vor einer weiteren nachtruhe mussten wir uns erst noch von den bereits eingedrungenen befreien. ich zitiere wilhelm busch: "...und in seiner grossen not schlug und trat er alles tot..."
dann war wieder ruhe im land (bis auf omas schnarchen in der nachbarschaft, welches sich über die stattliche entfernung zu ihrem zelt hinweg hören liess).

am nächsten morgen beim frühstück beschlossen wir an diesem tag bergen einen besuch abzustatten. dort wollten wir uns einiges ansehen: die altstadt mit dem fischmarkt, das fischereimuseum, das berühmte aquarium etc. auch unsere vorräte wollten wir ergänzen und sicherheitshalber herausfinden was die norweger gegen knott in petto hatten.
des weiteren wollten wir uns nach einer fährpassage bei der fjordline zurück nach dänemark erkundigen. denn so ein theater wie auf der herfahrt wollten wir uns nicht nochmal zumuten. keiner von uns wusste ja wie der weitere weg nach oslo beschaffen war!
es lief mal wieder alles wie geschmiert. bis unsere drei spassbremsen abmarschbereit im auto sassen war es 13.30 uhr! in bergen- zentrum war's dann schon halb drei. erstmal n kleine besichtigungstour eingeschoben. alle bekamen hunger und wir beschlossen sodann einen happen essen zu gehen. da wir durch unsere bisherigen erfahrungen mit der norwegischen küche gewarnt waren, schlug ich vor den örtlichen chinesen aufzusuchen. da ist es relativ günstig und man wird portionsmässig gesehen satt.
doch oma wollte wieder mal nicht. "öch nöä, züm schinäesen gönn mer äuch zü häuse göähn!", war ihr kommentar. "in ordnung", sage ich, " jeder geht jetzt essen wo er mag und wir treffen uns in eineinhalb stunden am auto wieder!" mir hing diese ewige nörgelei dermassen zum halse heraus, dass ich achtgeben musste nicht 'draufzutreten!
ulrike und ich genossen die zeit ohne die anderen und bummelten nach einem leckeren essen satt und zufrieden richtung auto. und was glaubt ihr, wer 50 m vor uns aus einem MC DONALD'S geschlichen kamen !?!?! richtig.....!!!!! :lach
na ja, mc donald's findet man bei uns zu hause ja auch seltenst....;)
nun war es bereits 17 uhr und wir machten uns auf den weg zum fähranleger der fjordline. aber unsere hoffnungen wurden zerstöhrt, alle in frage kommenden termine waren restlos ausgebucht!
für das aquarium war es mittlerweile auch schon zu spät, aber wenigstens das fischereimuseum konnten wir uns noch ansehen. ist übrigens auch empfehlenswert! so endete unser tag in bergen.

so, das war's für heute. um den rest unserer odysee kümmere ich mich in kürze und verbleibe mit

best wishes :]
angeldreas
 
Hallo Angeldreas,

eins ist sicher:
Ich werde Dich für den Friedensnobelpreis vorschlagen.
Die von Dir beschriebene Bande hätte ich am nächsten Tierheim abgegeben oder zum chummen verwendet.......

Grüße
Norbert
 
Nur gut, dass ich jetzt ins Bett gehen kann. Das hält man ja im Kopf nicht aus! Bauchschmerzen vor Lachen und immer noch kein Ende in Sicht!
Absolut genial! :}
 
Absolut Hammer Story Was hier schon alles genannt wurde mit Tierheim und was weiss ich!!! ist alles noch viel zu harmlos. Ich glaube irgendwann morgens hätte man das Zelt von denen nicht mehr gesehen da ich die wohl unter die Erde gebracht hätte.

Ich freue mich schon auf den dann wohl letzten Teil der Story
 
Mein gott, wie kann man soviel aushalten. Hut ab, ich hatte sie schon in Oslo mit den flieger zurück nach hause fliegen lassen... (obwohl ein ruderboot schon zu gut für die spaßbremsen war...)

Aber das ist ja ein richtiger soap, wann können wir den verfilmung deiner story erwarten:lach :rolleyes: ?

MFG

Patrick
 
liest sich wie ein Fortsetzungsroman in der Zeitung.
könnte ewig so weiter gehen.
Toll :--
kirsche
 
Wirklich, voll die Hammerstorys. Habe mich selten so amüsieren können.
Freue mich schon auf den nächsten Bericht. :baby::baby::baby:

Stelle doch mal ein paar Fotos hier rein, wenn vorhanden.
 
danke steini.
kann gerne so weitergehen.
wie du siehst, macht es allen riesig spaß.
 
Hut ab, Nerven hast Du ja ohne Ende!:baby:
Ich hätte schon den Ausraster bekommen.;(

Danke! Mein Bürotag ist für Heute gerettet!!:D
 
Sehr schön erzählt und sehr lustig... bin gespannt wie es weiter geht.. :baby:
 
Urlaub in Norge ist sooooooo entspannend *sehrfiesgrins*
 
Ich glaub, da hätt ich Anfälle bekommen 8o
Aber ich warte gespannt auf die Fortsetzung :baby:
 
Herrlich! Hab mich köstlich amüsuert!!!! Klasse Bericht!!!!:--

*Sehnsüchtig-wart-auf-Teil4*
 
hat wieder sehr viel spass gemacht beim lesen:baby: :baby: :baby:

ihr könnt einem ja leid tun mit so einer begleitung:rolleyes:




kochi:]
 
:lach :lach :lach Einfach herlich die Geschichte.
Mein rat das nächste mal allein oder einmal die Meute kurz Kiel holen lassen:D Dann ist ruhe im Karton
Gruß Fjordschorsch
 
:lach :lach :lach :lach :lach :lach :lach :lach :lach :lach :baby: :baby: :baby:
 
Ich schließe mich dem Kommentar von Jürgen an :

:lach :lach :lach :lach :lach :lach :lach :lach :lach :baby: :baby: :baby:

Gruß
Heiko
 
Grandios, einfach nur grandios Dein Schreib- uns Erzählstil!:baby: :baby:
Genauso grandios war auch Deine Geduld.

Ach, ich wünschte Ihr hättet länger Urlaub gemacht, dann ginge es noch eine Weile weiter mit der täglichen Fortsetzung.;)

Herzlichen Dank für die tägliche Freude.:]

Bestze Grüße

torsk-king
 
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