NAF Tour 2023 Risøyhamn Sjøhus / 2. Tour 06.10.2023 bis 15.10.2023

Hi

Aus gegebenen Anlass hier nochmal der Hinweis zum Buchen der Flüge über Dintur.

Bitte gebt bei euren Anfragen eure Buchungsnummer und den Reisezeitraum an.
Damit macht Ihr es den Leuten bei Dintur deutlich einfacher euch dem jeweiligen Durchgang zu zu ordnen.

Grüße, Jens
 
Hallo liebe Mitreisende der NAF Tour 2023,

nachdem ich vor Kurzem bereits die Gelegenheit hatte, die Anlage schon mal auszuprobieren, will ich meine Erfahrungen gerne an Euch weitergeben. Wir sind mit 10 Personen als Teil einer noch größeren Gruppe, organisiert von Thomas vom Angelcenter Augsburg Haase (Dank für die hervorragende Planung und ausgezeichnete Betreuung) am 13. Mai von München aus mit NORWEGIAN AIR (no service flight, 10 kg Handgepäck) gestartet. Beim 2 Std Zwischenstopp in Oslo konnten wir dann zusehen wie unser Gepäck durchgeschleust wurde – einerseits gut, weil wir wussten, es ist an Board, andererseits tat´s einem fast selbst weh, wenn man sah, wie die Kisten rumgeworfen wurden (aber das kennen wir ja schon). In Evenes wurden wir mit einem „Andoy-Taxi“ abgeholt; ein 16-Sitzer, aber wenig Stauraum, daher mussten wir ein paar Kisten im Gang stapeln.

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Die Fahrt dauerte (mit Stopp an einem kleinen Supermarkt), mit Elch- (habe ich verschlafen) und Rentiersichtungen und beeindruckenden Brückenkonstruktionen meist am Fjordufer entlang ca. 2,5 Std und wir kamen um 23:45 Uhr an. Mit norwegischer Unkompliziertheit waren die Schlüssel für uns im Waschraum hinterlegt und wir konnten unsere 3 Häuser selbstständig beziehen.

Ein erster Rundgang an frühen nächsten Morgen bestätigte den guten Eindruck aus den Internet-Beschreibungen und wir begannen mit der Rutenmontage. Im Vorfeld hatten wir uns auf die besonderen „Wunschfische“ Steinbeißer (beste Zeit), Heilbutt (im Nachgang zum letzten Artikel im NORWEGEN-Heft war die Heilbuttpose deutschlandweit ausverkauft, so dass ich mir sogar eine Eigenkonstruktion gebastelt habe) und Schollen (die es dort in guten Größen und Stückzahlen geben sollte) festgelegt.

Um 09:00 Uhr erfolgte die Einweisung durch Markus mit Rundgang. Man merkt deutlich, dass die Anlage noch neu ist und mit vielen an Anglerbedürfnissen ausgerichteten „Kleinigkeiten“ (Schlachtschürzen und Armstulpen, zusätzlich zu den Filetierbrettern auch Matten für „glitschige“ Fische wie Lumb und Heilbutt, Filetiermesser und Einpackfolie, Waage - alles vor Ort) ausgerüstet ist. Die -kostenlose – Bereitstellung vom ordentlichen Schwimmwesten reduziert das Fluggepäck und diejenigen, die sich einen Floatinganzug ausgeliehen haben, waren auch sehr zufrieden.

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Anschließend erfolgten die Bootsübergaben inkl. einer Einweisungs-Hafenrundfahrt. Auch hier eine sehr gute Ausstattung im Boot (u.a. mit stabilem Gaff und Flying Gaff), einer Tankstelle am Bootssteg (kein Kanister schleppen, allerdings 2,70 €/Liter) und Wasserschläuche am Steg, um bei Bedarf auch zwischendrin die Boote mal kurz abzuspritzen. Für die Bootsfahrer stellt das Einparken zeitweise allerdings eine ziemliche Herausforderung dar, wenn durch die vorgelagerte kleine Insel spezielle Strömungsverhältnisse herrschten, die bei kreuzenden Winden ganz schön tricky waren.

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Ein Einkauf beim nahegelegen und gut ausgerüstetem „Joker“ ergänzte dann unsere Vorräte, inkl. Reeker als Köder.

Gegen 14:30 Uhr gings dann endlich bei wolkenbedecktem Himmel und gelegentlichen Regenschauern bei ca. 7 Grad los. In Andfjord testen wir mit mehreren Stops die in der bereitgestellten Seekarte eingezeichneten „hotspots“ Richtung Norden und können erste schöne Dorsche in 20 – 40m tiefe, mittlere Köhler (100 m Tiefe) und einen Schellfisch landen. Erstaunlicherweise haben wir keine Köhler in Köderfischgröße (für meine Heilbuttmontage) gefunden. Das Nachbarboot hat ähnlich gefangen und bringt sogar einen kleinen Heilbutt mit rein.

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Fortsetzung folgt
 
Teil 2/3

Wegen auffrischendem Wind bleiben wir am nächsten Morgen im näheren Bereich im Andfjord, die anderen Boote fahren gar nicht raus. Immer wieder Regenschauer und nochmals gesunkene Temperaturen machen es uns nicht leicht. Zu unserer Überraschung befindet sich der DEU Tender „Elbe“ vor Ort (ich glaub´, die haben aber nicht geangelt 😉).
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In Sichtweite finden wir ein Plateau, wo wir über mehrere Driften immer wieder Dorsche fangen, am Ende sind es 17 Stück. Dabei kommt beim Drill eines ca. 80er Dorsch ein größerer Heilbutt bis an die Oberfläche hinterher und attackiert den Dorsch mehrmals. Adrenalin pur im Boot! Sowohl ein direkter Gaffversuch (ob der wohl bei einem nicht ausgedrillten Butt gutgegangen wäre?) als auch der eilige Versuch einen Alternativköder anzubieten, bleiben erfolglos. Im Weiteren bleiben sowohl Gummifische als auch eine tote Rute (mit großem Köhler-Schwanz vom Vortag) ohne weiteren Heilbuttkontakt. Um 13:00 Uhr brechen wir witterungsbedingt ab.

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In der folgenden Nacht gegen 02:30 Uhr traf der Rest der Truppe ein, hat verständlicherweise aber erst mal ausgeschlafen. Da es im Andfjord zu windig ist, wagen wir vormittags mit 3 Booten einen Versuch im Risoysund auf Heilbutt bei genialer Kulisse mit schneebedeckten Bergen. Im Nachbarboot kann auch ein größerer Fisch, vermutlich Heilbutt, gehakt werden, geht aber nach einigen Minuten im Drill verloren. Vermeindlich nachlassender Wind lässt uns dann einen Versuch Richtung Gravlfjord wagen, den wir dann aber auf halber Strecke abbrechen, da dort die Wellen deutliche Schaumkronen zeigen.
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Zurück am Sundeingang erwischen wir noch 2 Schellfische und einen Dorsch (fürs nächste Mittagessen) bevor wir zurückfahren, da wir auf Grund der besser werdenden Wettervorhersage mit dem anderen eine Nachtausfahrt zu Hochwasser unternehmen wollen.

Abends sind wir dann mit mittlerweile 6 Booten raus. Auf Grund der durchgängigen Bewölkung und kaum schwankenden Temperaturbereich war eigentlich nicht so recht zwischen Tag und Nacht zu unterscheiden. Zunächst unternahmen wir ein paar Versuche auf Köhler im Tieferen ohne Erfolg. Im 20 – 40 m Bereich dann erste Fänge von mittleren Köhlern, die von zunehmenden Fängen auf gute Dorsche im Grundnähe überlagert werden. Dabei erweist sich der Pilker diesmal eindeutig besser als Gummifische, auch Überbeisser funktionieren gut. Wir landen im Boot 8 Dorsche über 90 cm bis zu 107 cm, Köhler bleiben eher bei 70 – 80 cm aber auch einer mit 104 cm ist dabei. Und ich erhalte endlich meine Köhler-Köderfische (für Heringe oder Makrelen war es offenbar noch zu früh bzw. zu kalt). In einem anderen Boot wird ein Heilbutt von ca. 1m gefangen.

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Das anschließende Versorgen der Fische geht bis 05:00 Uhr, aber der nächste Tag ist wetterbedingt eh wieder nicht nutzbar. Zurück in den Häusern finden wir dann eine Nachricht vor, dass das betreffende Gebiet wegen Militär-Manövern in den nächsten 3 Nächten - also bis zu unseren Abflug - zum Sperrgebiet erklärt wird,

Nach dem Ausschlafen erwartet uns ein weiterer sonnenloser und windiger Tag, es gab sogar ein paar Schnee-Graupel. Unsere Sonnenbank auf der Terrasse und der bereitstehende Grill kommen also wieder nicht zum Einsatz, dafür zeigen die Boote eine kleine Tanzeinlage (s.Video).

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Anhang anzeigen 220517_Video Tanzboote.mp4

Aber für den nächsten Tag versprach „yr.no“ Wetterberuhigung!

Teil 3/3 (und Höhepunkt) folgt
 

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Danke für den informativen Bericht. Gerade weil ich Teilnehmer der Tour im nächsten Jahr bin sehr spannend für mich. Hoffentlich hat es noch mit der großen Platte geklappt.
 
Schönen Dank auch von meiner Seite, bin nämlich im nächsten Jahr bei der NAF-Tour auch dabei.
 
Kann ich auch nur zustimmen, tolle Infos und bin auch mit dabei nächstes Jahr.
 
Moin, danke für die Bilder.😉 Bin gespannt wie es weiter geht.
Könntest du mir vielleicht ein Bild von dem Grill zusenden?
So ein Essensplan muß ja frühzeitig erstellt werden, nicht wahr mein König? 😂😂😂
 
Moin, auch von mir ein Dankeschön für deinen Bericht. Wir sind im August vor Ort. Ich hätte eine Frage zu dem Gaff im Boot. Ist es ein einfaches Schlaggaff oder ein längeres mit Alustange? ... und mich würde auch der Grill interessieren. :)
Gruß Carsten
 
Toller Bericht und tolle Fotos.
Das mit dem Manöver war doch bestimmt nur ein Scherz.
Ich hoffe mal nicht.
Wünsche euch noch dicke Fische und viel Spaß.
T.L.
 
@Anarichas toller Reisebericht bisher. Der hätte auch einen eigenen Thread verdient, ich finde der geht hier etwas unter. Ich habe jetzt nur zufällig in diesen Thread rein geschaut.

Auf jeden Fall vielen Dank fürs teilhaben lassen.
 
…für uns Teilnehmer sehr interessant! Herzlichen Dank!
 
danke für die positiven Rückmeldungen. Freut mich, dass es Euch gefällt. Hier das besondere Objekt der Begierde:

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Ich glaube, es waren insgesamt 3 Grills vor Ort.

CalleB: nicht oder sondern und: sowohl ein Holz-Schlaggaff als auch ein längeres mit Metallstange sind da, zusätzlich zum Flying Gaff und großem Einzelhaken (mit Schnur) - alles an Bord
Da ich noch eine Anfrage auf anderem Weg erhalten habe: Im Bild links vor dem Filetierhaus sind Handkarren zu sehen, mit denen man die Fischkisten vom/zum Boot transportieren kann. Bei Ebbe ist die "gangway" zum Steg etwas steil, aber mit vereinten Kräften kein Problem.
 
Teil 3/3

Für den darauffolgenden Tag wurde die „Mission Steinbeisser“ als Parole ausgegeben. Ausgestattet mit ein paar Köhlern vom Vortag als Fetzenlieferanten für die Naturködermontagen sind wir alle zusammen morgens rausgefahren, diesmal im Andfjord nach Süden. Gleich beim ersten Stop fangen wir ein paar mittlere Dorsche, aber auch viele Lumbs, z.T. auch als Dubletten - und einen ersten kleinen Steinbeisser.
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Zur Überbrückung der Zeit zwischen den Tiden wechseln wir an den Uferbereich bei einem Bacheinlauf für einen ersten Versuch auf Schollen und Heilbutt – erfolglos.

Dabei beobachen wir ein für den Urlaub bislang unbekanntes Wetterphänomen (s. Foto unten), von dem einige meinen, dahinter wäre etwas, was man „Sonne“ nennen würde. Nach einer WhatsApp-Steinbeisser-Fangmeldung von Thomas wechseln wir erneut und haben auch Erfolg – dank Wolfgang, der am Ende alle 4 Steinbeisser gefangen hat, während Michael und ich uns – trotz gleicher Systeme - weiterhin mit Lumben begnügen müssen. Aber immerhin: Mission im Boot erfüllt! Und in der Tat bekommen unsere Fische und wir am nachmittag ein paar Sonnenstrahlen ab.
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Am späten Nachmittag fahren wir wieder rein. Dabei mussten wir fürs Einparken einige Anläufe nehmen, da Wind und Strömung ständig zu wechseln schienen. Nach dem Filetieren wartete die mittlerweile schon traditionelle, leckere Fischsuppe von Manni auf uns. Zusammen mit Knoblauchbrot und beim Austausch alter und neuer Geschichten und Begebenheiten wurde es ein sehr schöner Abend, den wir allerdings nicht ganz auskosten konnten, da am nächsten Tag unsere letzte Möglichkeit für Ausfahrt anstand.

Ach ja und hier noch das Whatsapp-Foto von Thomas und seinem Steinbeisser (im seinem Boot wurden noch 4 weitere gefangen), das ich euch auch nicht vorenthalten will:
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Nun wollten wir es am letzten Tag noch mal wissen, schließlich fehlten Scholle und Heilbutt ja noch. Bei sonnigem(!) und ruhigem(!) Wetter kommen wir rechtzeitig zum Hochwasser in einer sandigen Bucht im Risoyfjord an und lassen unsere mit Reeker, Fischfetzen und (künstlichen) Wattwurm beköderten Buttlöffel-Montagen in unterschiedlichen Tiefen durch den Sand schleifen. Leider waren die Schollen entweder nicht da oder wollten halt nicht, lediglich 2 Seeskorpione verirrten sich an unsere Haken.
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Also wechseln wir in die Fjordmitte, um unser Glück nochmal auf Heilbutt zu versuchen. Bei idealen Driftbedingungen versuchen wir es mit Gummifischen und einem ganzen (von den Vortagen noch eingefrorenen) Köhler am Trolling-System. Fast schon drehbuchreif kam der Biss auf meiner toten Rute und trotz der geringen Tiefe nahm der Fisch (horizontal) viel Schnur. Schnell war klar: Das ist Zielfisch Nummer 2 (nein, nicht die Scholle)! Daher sind wir ihm vorsichtshalber ein Stück nachgefahren, um ihn wieder unters Boot zu kriegen. Nach vergleichsweise kurzer Zeit zeigt sich ein schöner Heilbutt, den Michael nach einer weiteren Flucht in bewährter Weise mit dem Flying Gaff landet.
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Das war nun wirklich ein krönender Abschluss und gleichzeitig auch das Ende des Angelteils der Tour. Das Metermaß zeigte 130 cm und die Waage später 25 kg. Dank der guten Leistung der Gefrierschränke (wir haben die Pakete auf mehrere verteilt) waren die Filets innerhalb von wenigen Stunden auch komplett durchgefroren.

Bei der Bootsrückgabe sehen wir dann das erste Mal kleine Sandaale im Hafenbecken. Hendrik (arbeitet auf der Anlage) bestätigt uns, dass auf Grund der bislang vergleichsweise kühleren Temperaturen die Futterfische offenbar erst jetzt anfangen weiter in den Fjord und ins Flachere zu ziehen.

Die Rückreise erfolgte um 02:30 Uhr und Markus ließ es sich nicht nehmen, uns trotz der unchristlichen Zeit persönlich zu verabschieden. Es folgte ein „stiller“ Taxi-Transfer - erneut mit Rentierherden- und Elchsichtung am Straßenrand (diesmal war ich wach, aber nicht schnell genug mit der Kamera). Nach dem selbständigen Einchecken/Gepäckaufgabe in Evenes, bei dem alle, die auch nur 100 g über den zulässigen 23 kg lagen, noch mal umpacken mussten, verlief der weitere Flug über Oslo ereignislos und wir sind um 13:15 Uhr in München gelandet. Dank der guten Planung von Thomas vom Augsburger Angelcenter Haase war auch der weitere Rückweg in die unterschiedlichen Heimatort gut organisiert und verlief reibungslos.

Der Rest der Truppe blieb noch 3 Tage bei ruhigerem Wetter und hat insb. noch einige sehr gute Dorsche gefangen.

Fazit: Eine tolle Anlage und ein interessantes Revier (ich habe bislang noch nie so ausgedehnte Sandflächen vorgefunden), auf das wir uns für 2023 freuen können.

Nach dem Norwegenurlaub ist vor dem Norwegenurlaub!
 
Hallo
Danke für den Super Bericht!

Vor allem, das Ihr am Schluss die Steinbeißer und den schönen Butt gefangen habt, ist ein guter Tourabschluss👍.
Ich werde mir das ganze dann vor Ort mit der NAF Tour Gruppe 1 nächstes Jahr im September anschauen.
Petri
Mani
 
In einer Woche gehts los in Richtung Risoyhamn. Alter Schwede bin ich heiß…. 😅
 
sei
dann las uns teilhaben ok viel Erfolg und gutes Wetter wünsche ich euch:a015:
 
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