Mein erstes Mal !

Werner

Stammnaffe
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9 November 2004
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Bömlo 1998 !
Als eingefleischte Skandinvienfan, sprich Dänemark und Schweden war es nur eine Frage der Zeit, wann es nach Norge geht. Unsere beiden Söhne, Sven und Oliver waren aus den Kinderschuhen gewachsen und so kam es wie es kommen mußte. Immer nur die großen Fische in den einschlägigen Fachzeitschriften ansehen, nein da müssen wir auch hin, solche Fische wollten wir auch fangen. Da wurde Familienrat gehalten und ein Reiseziel ausgesucht, die Insel Bömlo sollte es sein. Ein schönes Ferienhaus fanden wir dann auch in einem der vielen Kataloge.
Bei einigen Kollegen die schon öfters in Norge waren, habe ich versucht einiges uber das angeln in Norge zu erfahren. Die sind immer irgendwo im Hardangerfjord gefahren,mit mäßigen erfolgen wie ich dann später erfuhr.
Das alles teuer in Norwegen sein würde und man sich ordentlich mit Proviant eindecken sollte, konnte ich noch in Erfahrung bringen, daß war nicht viel. Hinterher ist man immer schlauer und weiß alles besser.
Reiseplanung, wer nur 10 Minuten vom Rostocker Hafen entfernt wohnt, der kann nur eine Fährfahrt buchen.
Rostock-Gedser und Kopenhagen-Oslo, war usere erste große Nachtfahrt und es war das Geld wert.
Morgens in Rostock los, in Kopenhagen gegen Mittag angekommen. Um 17 Uhr sollte unsere Fähre ablegen,also Auto am Hafen abgestellt und die City erobert. An dem Tag war Volksfest in Kopenhagen, so verging die Zeit recht schnell und wir bekammen einiges zu sehen.
Einschecken auf der Fähre, der Name war irgendwas mit "Queen of Skandinavien" oder so. Nach Kabinen suche und kurzem Rundgang übers Schiff, standen wir alle vier an der Relling, Als eine Blaskapelle aufmaschierte war die Abfahrtszeit herrangerückt. Wir kamen uns vor wie auf der Titanic, uns lief ein kalter Schauer über den Rücken, das Nebelhorn der Fähre schallte über den Hafen von Kopenhagen und wir legten ab. Norge wir kommen.:--
Am nächsten Morgen in Oslo um 10 Uhr angekommen, keine Probleme mit dem Zoll, hatten uns auch an die Zollbestimmungen gehalten. Die Flasche für den Vermieter war nur übers Limit.
Dann begann für uns eine Traumreise Richtung Westküste,all diese Berge, diese herliche Natur. Die Fahrt übers Haukelifell, mit den verschneiten Bergen, wo wir dann auch Rast gemacht haben.
Weiter Richtung Haugesund, wo wir dann am Akrafjord entlang gefahren sind.Als meine Frau Marina immer weiter zu mir rüber gerückt kam, habe ich erst gesehen das es auf ihrer Seite Hundert Meter und mehr steil Berg abging. Von Leitplanke weit und breit nichts zu sehen.:D
In Valevag die Fähre nach Monsterhamm genommen und wir waren auf Bömlo. Einmal am Abzweig zum Ferienhaus vorbei und nach einigen hin und her haben wir unser Haus gefunden. Der Vermieter hat uns in Empfang genommen, das Haus gezeigt und mir auch das Boot erklärt.:rolleyes:
Er hat dann noch sein Fläschen bekommen.
Das Haus liegt in der Bucht von Rubbestadneset, am aller letzten Ende an der kleinen Marina. Für Ortskundige,die sich dann die folgende Begebenheit besser vorstellen können.
Nachdem die Sachen ausgepackt und zum Abendbrot was gegrilltes auf dem Teller war, waren wir rund um zufrieden. Die Eidrücke vom Tage noch einmal an uns vorbei ziehen lassen und ab ins Bett.
Am nächsten Morgen Benzin an der Tanke geordert und dem ersten norwegischen Supermarkt einen Besuch abgestattet. Das waren schon ganz schon heftig, mußten auch noch einigemal in Bremnes bei der Bank vorstellig werden.
Benzin-Ölgemisch aufgefüllt und nachdem Mittag sollte es dann zur ersten Ausfahrt kommen. 4Angeln, 4 Rettungswesten und die dazu gehörigen Personen waren im Boot. Leinen los, nur die Blaskapelle hat heute gefehlt.:}
Wir kamen auch ganz gut voran, hatten mal hier und mal dort angehalten aber mit dem Fisch hat das noch nicht klappen wollen. Kraft meines Amtes habe ich eine Kursänderung vorgenommen und wir sind dann hinaus auf den Fjord zwischen Bömlo und Stord gefahren.
Bestes Wetter hatten wir, die Natur hat uns wieder in ihren Bann gezogen,unsere Bucht hatten wir hinter uns gelassen und sind Richtung Norden weiter gefahren. Der erste Fisch kamm ins Boot,Sven der glückliche hat es uns vorgemacht, ein kleiner Dorsch! Dann Schock! :? Motor aus, will nicht anspringen. Marina fragte dann, wie das mit dem Benzin aussehen würde. Tank leer! Wieder Schock, es war der Schock,den ich vergessen hatte wieder rein zu schieben. nun war guter Rat teuer.
Weit und breit nur Inseln, keiner wußte mehr wo es lag geht, wo war unser Haus. Jeder hatte eine andere Richtung und an angeln hat keiner mehr gedacht. Ruder vorgekramt und los ging die schinderei, nur gut das ruhiges Wetter war. Nach einigem hin und her haben wir die Einfahrt zu unserer Bucht gefunden. Leider habe ich zu dem Zeitpunkt schon mit den Rudern zu kämpfen gehabt. Nach jedem zweiten Durchziehn der Ruder sprangen sie aus der Halterung, da diese aus Plaste und ausgeleiert waren. So waren dann noch etwa 3.Kilometer bis zum Haus zurück zulegen. Im Boot war es still wie in einer Kirche, keiner sprach mehr ein Wort, die Köpfe waren gesenkt. Die Krönung war dann 50 Meter vorm Haus, meine Hände waren so verkrampft, ein Ruder rutschte mir aus der Hand. Entfernte sich vom Boot.X( Wenn ich nicht so empfindlich gegen kaltes Wasser wäre, ich wäre gesprungen und geschwommen, zum Haus. Also Ruder ran geholt und den Rest auch noch geschafft. Der Tag war gelaufen, Bierchen und Schnäpschen zur Beruhigung der Nerven. :<-
Junior hat sich dann am Abend noch am Steg von der Marina hin gestellt und einen 60 cm Pollack gefangen. So richtig freude kam da noch nicht auf, so war das ja auch nicht gedacht.
Die nächsten Tage waren ruhig mit einigermaßen Fisch aber von großen kein Spur. Die Jungs hatten keine Lust auf angeln, da sind wir alleine los gefahren. Raus auf den Fjord und haben uns dort treiben lassen. Bis Marina plötzlich was schweres an ihrer Angel spürte. Ich habe einen großen Fisch, die freude war riesengroß und es ging schwer. Kraftvoll hat sie das alte 2 Kilo Bleistück hoch geholt, das jemand für sie extra dort abgelegt hat.Sie hat sich geärgert:O :( . Schade ich hätte ihr einen großen gegönnt.
Am einem anderen Tag wollten wir dann einkaufen fahren, was war den das, unser Auto wollte nicht anspringen.:? Ich hatte vergessen das Licht aus zu machen. Hatte kein Starterkabel und der freundliche Herr von der Marina hatte auch keine rechte Lust zu helfen. So kam jemand von der Tankstelle und mir wurde geholfen und 50 DM war ich auch los.
Aber Fische haben wir auch gefangen, die meisten in unser Bucht und nicht im Fjord. Sohnemann immer Abends vom Steg aus. Einen schonen Dorsch von 5 Kilo war unser größter Fisch.
Eine Wanderung auf den Siegjo haben wir noch gemacht, dem höchsten Berg auf Bömlo. War ganz schon ansträngend.:P
So vergingen schnell 2.Wochen wie im flug und Heimreise war angesagt.
Auch wenn wir einiges Lehrgeld bezahlt haben, wir werden wieder kommen und sind wir bis heute auch jedes Jahr.
Ach ja , wir haben uns noch heftig verfahren auf dem Weg nach Kristiansand. Unsere Fähre haben wir schon abgeschrieben als wir mit einer halben Stunde Verspätung ankamen. Die Fähre hatte auch Verspätung,:} das Glück hat uns wieder. Wir sind infiziert.


Marina, Sven, Oliver und Werner
 
schönen bericht hast du da geschrieben werner:baby:
aber bevor ich die ruder in die hand nehme probier ich alles am motor aus wenn er nicht anspringen will :D , ob die luftschraube lose ist, der schook noch draussen ist. sprit hab ich immer noch einen kanister dabei, oder ich weiß wie weit ich rausfahren möchte ohne das der tank alle geht...

wie du weißt springen auch in norge die großen fische nicht von selbst ins boot, aber dorsch von 5 kilo und pollack von 60 cm war doch schon was fürs erste mal
vielleicht hättet ihr euch auch noch vorher informieren sollen wo man was fangen könnte.
aber jetzt weißt du ja als naffe wo man infos bekommt und bist sicher eingefleischter norgeangler...
bei meinem ersten norgetripp war es ähnlich wie bei euch:D :D :D
 
Hei @Werner,

Klasse Bericht:baby:
So kanns passieren, das erste Mal;) Aber ich glaube wenn man noch so ein Pech hat in diesem Land, man muss immer wieder dort hin.:)
So einen Rudertourn habe ich auch schon durch. Genau gegenüber von Rubenstadtnes, auf der Stordseite. Bei unserem Motor ging kein Gang mehr einzuschalten. Wir mussten damals einen guten Kilometer zu zweit rudern, allein wäre es garnicht gegangen.:(
200m vor dem Ziel wollte uns zwar ein freundlicher Norweger helfen, aber da wollten wir auch nicht mehr, war sowieso die letzte Ausfahrt.
Der Vermieter hat sich bei uns entschuldigt, dafür brauchten wir dann das Boot nicht reinigen:D :]
 
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hallo werner,


danke für dein 1.mal in norge, sehr schön zu lesen:baby: :baby: :baby:


das mit dem leeren tank war natürlich nicht so schön, passiert aber beim 1.mal;<


ein dorsch mit 5kg ist doch schon eine passable leistung, so ein großes vieh war mir beim ersten mal nicht vergönnt:(

kochi:]
 
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Werner,

Danke für den amüsanten Bericht. Ist gut gelungen !

Gruß

Heiko
 
Jo Werner so gehts einem beim ersten Mal.:}

Danke für Deinen Bericht.:]
 
Netter Bericht-DANKE dafür !!!
 
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