So Leute, dann will ich mal berichten.
Wie schon gesagt war ich dieses Jahr wiedermal 4 Wochen in Kvenvaer, in der Anlage Steinsjø, von Jan Stene. (übrigens über Hitraturistservice zu buchen)
Über die Anfahrt dorthin gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen weil schon x-mal beschrieben.
Außer vielleicht das dieses Jahr auch die Anfahrt über die Südseite von Hitra nach Kvenvaer möglich ist, weil die komplette Strecke geteert ist.
Man spart sich nicht viel, ist auch um ein paar Kilometer weiter, dafür aber Landschaftlich reizvoller als die Strecke über Fillan, Barmfjorden, Strøm usw. Sind vom Kiosk von Hitraturist ziemlich genau 55km. Fahrzeit etwa 45min.
Bei der Ankunft in Kvenvaer konnte ich erfreut feststellen das Jan, der Besitzer von Steinsjø, wiedermal Neues geschaffen hat.
So gibt es auf dem Vorplatz einen überdachten Grillplatz, auch für größere Partys geeignet, eine Saune mit Dusche und Toilette, sowie ein Tauchbecken das bei Bedarf auch mittels Holzofen aufgeheizt werden kann. Es bietet Platz für etwa 5-6 Personen.
Hier ist zumindest der Grillplatz zu sehen. Von Sauna und Pool hab ich leider keine Fotos.
Der Grill bzw.der Kohlebehälter ist übrigens in dem Tresentisch eingelassen.
Der Schlachtraum wurde ebenfalls umgebaut, vergrößert und komplett gefliest. Die Schlachtische wurden durch Edelstahltische mit Teflonflächen als Schneideunterlage, ausgetauscht. Ebenso wurden 4 Waschbecken mit fließend Warm- und Kaltwasser eingerichtet.
Auch bei den Booten wurde investiert. So sind die bei den kleineren Wohnungen zugehörigen 50PS-Kunststoffboote durch 22ft Aluboote mit 80PS Dieselmotoren ersetzt worden.
Wie auch bei den großen 24ft-Booten sind auch diese Boote mit GPS-Farb-Plotter und Echolot ausgestattet und zwar mit dem Garmin 188C.
Ich brauche nicht zu betonen das diese Ausstattung Maßstäbe gesetzt hat.
Der Ankunftstag wurde noch mit Auspacken bzw. Einräumen verbracht. Auch wurden noch Freunde begrüßt und bereits der ein oder andere Rückkehrer von seiner Angeltour begutachtet, ob und wie und überhaupt gefangen wurde.
Am nächsten Morgen führte uns der neue Guide und Servicemann in der Steinsjø-Anlage, Karsten, der Nachfolger von Holm, der auf Hitra mittlerweile andersweitig aktiv ist, gleich in die Neuerungen ein, die aus meiner Sicht voll gerechtfertigt sind.
So werden alle Boote nur gegen Unterschrift übergeben. Man bestätigt damit den ordnungsgemäßen Zustand wie auch den vollen Tank und die ordnungsgemäße Einweisung durch Karsten.
Bei Rückgabe der Boote werden diese dann mittels Unterwasserkamera auf Beschädigung und eben auch auf den, wie bei Übergabe, ordnungsgemäßen Zustand überprüft.
Dieses Prozedere war leider notwendig weil einige Mitmenschen die Qualität der Boote an Unterwasserfelsen testeten und glaubten die entstandene Beschädigung verschweigen zu müssen.
Nicht nur das sie damit den Eigner Jan schädigten, weil der auf seinen Kosten sitzen blieb, sie gefährdeten in dem ein oder anderen Fall auch die Sicherheit der Nachnutzer weil die ein defektes Boot, nämlich mit Riss im Boden, übernahmen.
Jetzt kann keiner mehr einen eventuellen Bodenkontakt mit den Booten verschweigen und es ist sichergestellt das jeder ein ordnungsgemäßes und sicheres Boot übernimmt.
Im Laufe des Samstags wurden noch ganz langsam die Ruten hergerichtet, die Köder montiert und für den nächsten Tag schon mal die Fanggebiete ausgesucht.
Laut Karsten waren die letztjährigen Topstellen in diesem Jahr lauter Nieten.
Nachdem ich diesbezüglich nur das glaube was ich selbst festgestellt habe fuhren wir also am Sonntag als erstes doch die heißen Stellen vom letzten Jahr an um dann feststellen zu müssen das Karsten doch recht hatte.
Noch nicht mal ein Miniköhler war zu überlisten.
Also am Montag rüber nach Titran. Wetter und See waren gut, leider aber nicht das Anglerglück.
Irgendwie war der Wurm drin, obwohl andere Boote super fingen. Allerdings sehr früh morgens, zu nachtschlafender Zeit.
Sowas tu ich mir allerdings nicht an. Schließlich hab ich Urlaub.
Entweder der Fisch beißt zu der Zeit zu der ich rausfahre oder er soll es bleiben lassen.
Am nächsten Tag also wieder rüber nach Titran. Schließlich stand hier seit Tagen ein riesiger Heringsschwarm, was auch an den Profis zu sehen war.
Aber irgendwie waren wir natürlich wieder zu spät dran. Nicht nur zeitlich, auch die Tide paßte nicht. Ablaufendes Wasser, fast schon auf Tiefstand.
Ergebnis: Nix bis wenig. Lediglich für die Pfanne reichte es.
Irgendwie wurmt es einem obwohl noch lange keine Panik aufkam. Es waren ja noch mehr als 3 Wochen Zeit.
In der Zwischenzeit leistete ich mal Bergungsdienste.
Den guten Leuten ist mehr oder weniger vor der Haustüre der Sprit ausgegangen. Durch den heftigen Wind war es ihnen trotz Rudern nicht möglich, nach Hause zu kommen.
Der Schreck stand ihnen schon im Gesicht, denn wenn ihnen das draußen vor Kråka passiert, da waren sie nämlich, ist das nicht so lustig.
In den nächsten Tagen wurden näher gelegene Ziele angefahren. Ævgrunnen, Bjørnabakken, Hølsflua usw. Alle in der Nähe der Torsøya.
Doch auch hier war das Fangergebnis eher mäßig.
Am Ævgrunnen herrschte erwartungsgemäß starke Drift bzw. Strömung so das wir nur ein paar schöne Wittlinge und ich einen fast Meterleng verhaften konnten.
So ging es die nächsten Tage weiter. Wir klapperten viele Hotspots ab. Brannsbakken, Spilrevet, Vikrevet, alle bei und vor Titran, die 155, weißes Pferd, Blåflua, vor Kvenvaer, Seiskallen, Hyttskallen, Reiflua, Svartskjæret, im Ramsøyfjorden.
Der richtige Superfang wollte nicht glücken. Wir erwischten aber trotzdem ausreichend und auch schöne Fische. Es waren durchaus einige Köhler bis etwa 4kg, kleinere Lumbs und Lengs, Wittlinge, ein Schellfisch usw. dabei.
Aber halt nichts gegen die z.T. Superfänge die in der Anlage angelandet wurden.
Speziell die Guides Karsten und Jürgen zeigten was sie drauf hatten.
Es kamen einige Köhler bis 17kg, einige Lengs bis 19kg und auch große Dorsche so um die 10-15kg, auf die Schlachttische.
Einmal hatten sie auch eine Kiste voll Rotbarschen, auf Anforderung für den Hausherren, gefangen.
Natürlich wußte ich wo die Burschen diese Fische fingen. Aber mir war es einfach zu blöd, zu weit, wie auch immer. Ich wollte nicht nach Ørnklakken fahren, obwohl die Wetterbedingungen es durchaus zuließen.
So versuchten wir unser Glück weiterhin an den genannten Plätzen nach dem Motto: Fische gibt es nicht nur in Ørnklakken.
Und so war es auch.
An einem Abend war ich zusammen mit meinem Sohn am Weißen Pferd.
Die Bedingungen waren ideal. Kein Wind, keine Wellen, kaum Drift.
Ich sah auf dem Echolot einzelne Fische und wir versuchten es. Es war schon ziemlich duster als bei meinem Sohn ein Gewaltsbiss erfolgte. Er konnte dann nach längerem Drill den nachfolgenden 12kg-Dorsch verhaften.
Es folgten dann noch schöne Köhler bis ca. 4kg. Mein größter hatte dann etwa 6,5 Kilo.
Wir stellten fest das die Bisse im Laufe der Nacht von anfänglich ca. 90 Meter Tiefe bis auf etwa 15 Meter anstiegen.
Um kurz vor Mitternacht brachen wir dann ab, wir hatten genug.
Interessant war, das die Köhler NICHT auf der Untiefe des Weißen Pferds standen, sondern eine ganze Ecke westlich davon, über 250m tiefem Wasser.
Wir waren nämlich vom Rücken des Pferdes kontinuierlich nach Westen gedriftet.
Auf der Rückfahrt in völliger Dunkelheit, was im übrigen nur durch den GPS-Plotter und die Positionsbeleuchtung der Boote möglich war, erlebten wir ein besonderes Phänomen.
Meeresleuchten. Die Buggischt wie auch das Heckwasser des Bootes leuchteten, blitzten und sprühten Funken wie ein Schleifstein. Wir löschten mal für kurze Zeit die Positionslampen. Ein phänomenaler Anblick.
Zu Hause wurden wir schon erwartet und es gab natürlich ein riesen Hallo ob des schönen Dorsches von Alexander.
Die nächsten Tage verbrachten wir mal mit was anderem als fischen. Ein kleiner Ausflug nach Fillan, Pilze suchen, einfach mal nichts tun. Wir besuchten natürlich auch Astri und Jürgen und schwelgten in Erinnerungen bzw. informierten uns mit Neuem.
Natürlich war dann wieder fischen angesagt. Meine Frau erwischte u.a. einen schönen Seeteufel von 3,5kg.
An einem absolut windstillem Tag versuchten Alexander und ich unser Glück an der Blålanghøla. Ein tiefes Loch mitten im Frøyfjorden das bis weit unter 400 Meter abfällt.
In oder bei diesem Loch wurden in der Vergangenheit schon einige kapitale Fische erbeutet, wenn auch z.T.mit Netz.
Wir beköderten unsere Grundmontagen also mit extrem großen Ködern, nämlich Köhlern von fast 1kg und Makrelen von der gleichen Güte.
Die Montagen wurden mit nur 500 Gramm-Senkern auf Grund geschickt und das Warten begann.
Durch den seid zwei Tagen eingeschlafenem Wind herrschte absolut keine Drift. Auch die Strömung, die im Frøyfjorden an dieser Stelle eigentlich ziemlich hart ist, war so gut wie nicht vorhanden.
Wir standen tatsächlich über Stunden fast auf der Stelle.
Aber es kam wie ich es schon befürchtet und auch schon mehrmals erlebt hatte.
Außer den Flekkhaien war nichts zu fangen. Dafür taten uns nach ein paar Kilometern Schnurkurbeln die Arme weh. Naja, bringt wenigsten Muskeln. Auch nicht schlecht.
So vergingen die Tage und immer noch kein Großfisch am Haken. Langsam schlich sich doch Grimmigkeit ein.
Gefördert wurde dies noch, wie könnte es anders sein, mal wieder durch die Herren Karsten und Jürgen.
Auch eine Gruppe aus Güstrow, bei uns in der Anlage, die mit der FRIGG ausfuhr und gewaltig zuschlug, u.a. mit einem 17kg Leng, tat ihr übriges.
Selbst Boris Jelzin, der frühere russische Staatspräsident war tags zuvor mit der FRIGG draußen und hat mächtig zugeschlagen. Etliche Großköhler jenseits der 10 Kilogrenze wurden von ihm gelandet. (Die Ausfahrt war im übrigen der Abschluß einer Bussinesstour über Lachszucht in Norge.)
Sollte ich also doch noch nach Ørnklakken?
Das Wetter und auch die See paßte. Also entschloß ich mich doch, entgegen meiner inneren Abneigung, die Tour zu fahren.
Eineinhalb Stunden Dieselgedröhne in einfacher Richtung, bzw. 18sm, waren in Kauf zu nehmen. Leider ohne Erfolg.
Also am nächsten Tag nochmals raus. Erst um ca. 18:00Uhr waren wir vor Ort. Leider schon reichlich spät, aber diesmal klappte es.
Nach mehreren Fehlbissen der Megaklasse, konnte ich einen Pollak mit über 8kg, und knapp über einen Meter Länge, landen.
Meiner Frau wurde ein 14kg Sjövik-Wirbel aufgezogen. Einige Brutal-Überbeisser gingen im Drill verloren. Die dabei regelrecht geschruppten Köhler waren durchweg z.T. weit über 1kg schwer. Sowas habe ich bis dato noch nicht erlebt. Was müssen das für Fische gewesen sein? Wahrscheinlich alles Dorsche der Kategorie XXL.
Leider mußten wir in der besten Beissphase abbrechen weil es zu dämmern begann. Es waren noch 1,5 Stunden Rückfahrt nötig, und ich wollte nicht unbedingt in die Nacht kommen. Ist zwar mit der Ausrüstung der Boote nicht das Problem, aber trotzdem nicht sehr entspannend. Man sieht zwar auf dem Plotter wohin man fährt aber nicht ob man z.B. ein unbeleuchtetes Boot aufs Korn genommen hat.
Ein dritter Ausflug nach Ørnklakken blieb, bis auf ein paar schöne Rotbarsche, einem schweren Lumb von etwa 6kg und ein paar Klein-Köhlern, die aber auf dem Rückweg bei Synstflua erwischt wurden, erfolglos.
Langsam ging nun der Urlaub zu Ende und es wurde Zeit ein Fazit zu ziehen.
Unter dem Strich kann man folgendes sagen:
Es war ein super Urlaub.
Das Wetter hat gepaßt, mit zum Teil spanischen Verhältnissen, zwar mit viel Wind aber auch mit ruhigen Tagen.
Wir haben unseren Fisch gefangen. Eine 48 Liter Kühlbox war gefüllt, eine kleinere nur zur Hälfte.
Bis auf den Dorsch von Alexander, den Pollak von mir und den Seeteufel von meiner Heidi waren keine sonderlich erwähnenswerten Fänge dabei. Die Fische waren da, ließen sich aber regelrecht betteln.
Wie schon oftmals erwähnt fallen einem auch auf Hitra die Großfische nicht von allein ins Boot. Dieses jahr mußten sie erarbeitet oder auch erfahren werden. (Wir sind dieses Jahr in 4 Wochen etwa 470sm gefahren)
Von Alleingangs-Touren nach Ørnklakken, im Besondern von Gästen die mit Boot, Ausrüstung und Örtlichkeit nicht so vertraut sind ist dringend abzuraten.
Die Fische gibt es auch woanders, allerdings ist in/auf Ørnklakken die Chance einen Kapitalen zu erwischen ungleich größer.
Unerfahrene sollten die Fahrt aber nur mit einem der Guides oder mit einem der Kutter machen.
Die Guides Karsten und Jürgen sind ihr Geld wert, und Karsten kann man für seine Arbeit im ersten Jahr in Steinsjø nur gratulieren. Er macht einen Super-Job.
Nach wie vor ist Hitra eine Reise wert, auch wenn man mal nicht so erfolgreich ist. Es gibt mehr zu sehen/erleben als nur angeln. Man muß es nur wollen. Auch bei einem nur 7 oder 14-Tageaufenthalt.
Abschließen möchte ich mit einem, wie ich ich meine, stimmungsvollen Bild, aufgenommen bei einer abendlichen, Heimfahrt. Im Hintergrund die Insel mit dem Leuchtfeuer von Kvenvaer. Dahinter, aber nicht zu sehen, liegt der Felsen Kråka.
Wie schon gesagt war ich dieses Jahr wiedermal 4 Wochen in Kvenvaer, in der Anlage Steinsjø, von Jan Stene. (übrigens über Hitraturistservice zu buchen)
Über die Anfahrt dorthin gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen weil schon x-mal beschrieben.
Außer vielleicht das dieses Jahr auch die Anfahrt über die Südseite von Hitra nach Kvenvaer möglich ist, weil die komplette Strecke geteert ist.
Man spart sich nicht viel, ist auch um ein paar Kilometer weiter, dafür aber Landschaftlich reizvoller als die Strecke über Fillan, Barmfjorden, Strøm usw. Sind vom Kiosk von Hitraturist ziemlich genau 55km. Fahrzeit etwa 45min.
Bei der Ankunft in Kvenvaer konnte ich erfreut feststellen das Jan, der Besitzer von Steinsjø, wiedermal Neues geschaffen hat.
So gibt es auf dem Vorplatz einen überdachten Grillplatz, auch für größere Partys geeignet, eine Saune mit Dusche und Toilette, sowie ein Tauchbecken das bei Bedarf auch mittels Holzofen aufgeheizt werden kann. Es bietet Platz für etwa 5-6 Personen.
Hier ist zumindest der Grillplatz zu sehen. Von Sauna und Pool hab ich leider keine Fotos.
Der Grill bzw.der Kohlebehälter ist übrigens in dem Tresentisch eingelassen.
Der Schlachtraum wurde ebenfalls umgebaut, vergrößert und komplett gefliest. Die Schlachtische wurden durch Edelstahltische mit Teflonflächen als Schneideunterlage, ausgetauscht. Ebenso wurden 4 Waschbecken mit fließend Warm- und Kaltwasser eingerichtet.
Auch bei den Booten wurde investiert. So sind die bei den kleineren Wohnungen zugehörigen 50PS-Kunststoffboote durch 22ft Aluboote mit 80PS Dieselmotoren ersetzt worden.
Wie auch bei den großen 24ft-Booten sind auch diese Boote mit GPS-Farb-Plotter und Echolot ausgestattet und zwar mit dem Garmin 188C.
Ich brauche nicht zu betonen das diese Ausstattung Maßstäbe gesetzt hat.
Der Ankunftstag wurde noch mit Auspacken bzw. Einräumen verbracht. Auch wurden noch Freunde begrüßt und bereits der ein oder andere Rückkehrer von seiner Angeltour begutachtet, ob und wie und überhaupt gefangen wurde.
Am nächsten Morgen führte uns der neue Guide und Servicemann in der Steinsjø-Anlage, Karsten, der Nachfolger von Holm, der auf Hitra mittlerweile andersweitig aktiv ist, gleich in die Neuerungen ein, die aus meiner Sicht voll gerechtfertigt sind.
So werden alle Boote nur gegen Unterschrift übergeben. Man bestätigt damit den ordnungsgemäßen Zustand wie auch den vollen Tank und die ordnungsgemäße Einweisung durch Karsten.
Bei Rückgabe der Boote werden diese dann mittels Unterwasserkamera auf Beschädigung und eben auch auf den, wie bei Übergabe, ordnungsgemäßen Zustand überprüft.
Dieses Prozedere war leider notwendig weil einige Mitmenschen die Qualität der Boote an Unterwasserfelsen testeten und glaubten die entstandene Beschädigung verschweigen zu müssen.
Nicht nur das sie damit den Eigner Jan schädigten, weil der auf seinen Kosten sitzen blieb, sie gefährdeten in dem ein oder anderen Fall auch die Sicherheit der Nachnutzer weil die ein defektes Boot, nämlich mit Riss im Boden, übernahmen.
Jetzt kann keiner mehr einen eventuellen Bodenkontakt mit den Booten verschweigen und es ist sichergestellt das jeder ein ordnungsgemäßes und sicheres Boot übernimmt.
Im Laufe des Samstags wurden noch ganz langsam die Ruten hergerichtet, die Köder montiert und für den nächsten Tag schon mal die Fanggebiete ausgesucht.
Laut Karsten waren die letztjährigen Topstellen in diesem Jahr lauter Nieten.
Nachdem ich diesbezüglich nur das glaube was ich selbst festgestellt habe fuhren wir also am Sonntag als erstes doch die heißen Stellen vom letzten Jahr an um dann feststellen zu müssen das Karsten doch recht hatte.
Noch nicht mal ein Miniköhler war zu überlisten.
Also am Montag rüber nach Titran. Wetter und See waren gut, leider aber nicht das Anglerglück.
Irgendwie war der Wurm drin, obwohl andere Boote super fingen. Allerdings sehr früh morgens, zu nachtschlafender Zeit.
Sowas tu ich mir allerdings nicht an. Schließlich hab ich Urlaub.
Entweder der Fisch beißt zu der Zeit zu der ich rausfahre oder er soll es bleiben lassen.
Am nächsten Tag also wieder rüber nach Titran. Schließlich stand hier seit Tagen ein riesiger Heringsschwarm, was auch an den Profis zu sehen war.
Aber irgendwie waren wir natürlich wieder zu spät dran. Nicht nur zeitlich, auch die Tide paßte nicht. Ablaufendes Wasser, fast schon auf Tiefstand.
Ergebnis: Nix bis wenig. Lediglich für die Pfanne reichte es.
Irgendwie wurmt es einem obwohl noch lange keine Panik aufkam. Es waren ja noch mehr als 3 Wochen Zeit.
In der Zwischenzeit leistete ich mal Bergungsdienste.
Den guten Leuten ist mehr oder weniger vor der Haustüre der Sprit ausgegangen. Durch den heftigen Wind war es ihnen trotz Rudern nicht möglich, nach Hause zu kommen.
Der Schreck stand ihnen schon im Gesicht, denn wenn ihnen das draußen vor Kråka passiert, da waren sie nämlich, ist das nicht so lustig.
In den nächsten Tagen wurden näher gelegene Ziele angefahren. Ævgrunnen, Bjørnabakken, Hølsflua usw. Alle in der Nähe der Torsøya.
Doch auch hier war das Fangergebnis eher mäßig.
Am Ævgrunnen herrschte erwartungsgemäß starke Drift bzw. Strömung so das wir nur ein paar schöne Wittlinge und ich einen fast Meterleng verhaften konnten.
So ging es die nächsten Tage weiter. Wir klapperten viele Hotspots ab. Brannsbakken, Spilrevet, Vikrevet, alle bei und vor Titran, die 155, weißes Pferd, Blåflua, vor Kvenvaer, Seiskallen, Hyttskallen, Reiflua, Svartskjæret, im Ramsøyfjorden.
Der richtige Superfang wollte nicht glücken. Wir erwischten aber trotzdem ausreichend und auch schöne Fische. Es waren durchaus einige Köhler bis etwa 4kg, kleinere Lumbs und Lengs, Wittlinge, ein Schellfisch usw. dabei.
Aber halt nichts gegen die z.T. Superfänge die in der Anlage angelandet wurden.
Speziell die Guides Karsten und Jürgen zeigten was sie drauf hatten.
Es kamen einige Köhler bis 17kg, einige Lengs bis 19kg und auch große Dorsche so um die 10-15kg, auf die Schlachttische.
Einmal hatten sie auch eine Kiste voll Rotbarschen, auf Anforderung für den Hausherren, gefangen.
Natürlich wußte ich wo die Burschen diese Fische fingen. Aber mir war es einfach zu blöd, zu weit, wie auch immer. Ich wollte nicht nach Ørnklakken fahren, obwohl die Wetterbedingungen es durchaus zuließen.
So versuchten wir unser Glück weiterhin an den genannten Plätzen nach dem Motto: Fische gibt es nicht nur in Ørnklakken.
Und so war es auch.
An einem Abend war ich zusammen mit meinem Sohn am Weißen Pferd.
Die Bedingungen waren ideal. Kein Wind, keine Wellen, kaum Drift.
Ich sah auf dem Echolot einzelne Fische und wir versuchten es. Es war schon ziemlich duster als bei meinem Sohn ein Gewaltsbiss erfolgte. Er konnte dann nach längerem Drill den nachfolgenden 12kg-Dorsch verhaften.
Es folgten dann noch schöne Köhler bis ca. 4kg. Mein größter hatte dann etwa 6,5 Kilo.
Wir stellten fest das die Bisse im Laufe der Nacht von anfänglich ca. 90 Meter Tiefe bis auf etwa 15 Meter anstiegen.
Um kurz vor Mitternacht brachen wir dann ab, wir hatten genug.
Interessant war, das die Köhler NICHT auf der Untiefe des Weißen Pferds standen, sondern eine ganze Ecke westlich davon, über 250m tiefem Wasser.
Wir waren nämlich vom Rücken des Pferdes kontinuierlich nach Westen gedriftet.
Auf der Rückfahrt in völliger Dunkelheit, was im übrigen nur durch den GPS-Plotter und die Positionsbeleuchtung der Boote möglich war, erlebten wir ein besonderes Phänomen.
Meeresleuchten. Die Buggischt wie auch das Heckwasser des Bootes leuchteten, blitzten und sprühten Funken wie ein Schleifstein. Wir löschten mal für kurze Zeit die Positionslampen. Ein phänomenaler Anblick.
Zu Hause wurden wir schon erwartet und es gab natürlich ein riesen Hallo ob des schönen Dorsches von Alexander.
Die nächsten Tage verbrachten wir mal mit was anderem als fischen. Ein kleiner Ausflug nach Fillan, Pilze suchen, einfach mal nichts tun. Wir besuchten natürlich auch Astri und Jürgen und schwelgten in Erinnerungen bzw. informierten uns mit Neuem.
Natürlich war dann wieder fischen angesagt. Meine Frau erwischte u.a. einen schönen Seeteufel von 3,5kg.
An einem absolut windstillem Tag versuchten Alexander und ich unser Glück an der Blålanghøla. Ein tiefes Loch mitten im Frøyfjorden das bis weit unter 400 Meter abfällt.
In oder bei diesem Loch wurden in der Vergangenheit schon einige kapitale Fische erbeutet, wenn auch z.T.mit Netz.
Wir beköderten unsere Grundmontagen also mit extrem großen Ködern, nämlich Köhlern von fast 1kg und Makrelen von der gleichen Güte.
Die Montagen wurden mit nur 500 Gramm-Senkern auf Grund geschickt und das Warten begann.
Durch den seid zwei Tagen eingeschlafenem Wind herrschte absolut keine Drift. Auch die Strömung, die im Frøyfjorden an dieser Stelle eigentlich ziemlich hart ist, war so gut wie nicht vorhanden.
Wir standen tatsächlich über Stunden fast auf der Stelle.
Aber es kam wie ich es schon befürchtet und auch schon mehrmals erlebt hatte.
Außer den Flekkhaien war nichts zu fangen. Dafür taten uns nach ein paar Kilometern Schnurkurbeln die Arme weh. Naja, bringt wenigsten Muskeln. Auch nicht schlecht.
So vergingen die Tage und immer noch kein Großfisch am Haken. Langsam schlich sich doch Grimmigkeit ein.
Gefördert wurde dies noch, wie könnte es anders sein, mal wieder durch die Herren Karsten und Jürgen.
Auch eine Gruppe aus Güstrow, bei uns in der Anlage, die mit der FRIGG ausfuhr und gewaltig zuschlug, u.a. mit einem 17kg Leng, tat ihr übriges.
Selbst Boris Jelzin, der frühere russische Staatspräsident war tags zuvor mit der FRIGG draußen und hat mächtig zugeschlagen. Etliche Großköhler jenseits der 10 Kilogrenze wurden von ihm gelandet. (Die Ausfahrt war im übrigen der Abschluß einer Bussinesstour über Lachszucht in Norge.)
Sollte ich also doch noch nach Ørnklakken?
Das Wetter und auch die See paßte. Also entschloß ich mich doch, entgegen meiner inneren Abneigung, die Tour zu fahren.
Eineinhalb Stunden Dieselgedröhne in einfacher Richtung, bzw. 18sm, waren in Kauf zu nehmen. Leider ohne Erfolg.
Also am nächsten Tag nochmals raus. Erst um ca. 18:00Uhr waren wir vor Ort. Leider schon reichlich spät, aber diesmal klappte es.
Nach mehreren Fehlbissen der Megaklasse, konnte ich einen Pollak mit über 8kg, und knapp über einen Meter Länge, landen.
Meiner Frau wurde ein 14kg Sjövik-Wirbel aufgezogen. Einige Brutal-Überbeisser gingen im Drill verloren. Die dabei regelrecht geschruppten Köhler waren durchweg z.T. weit über 1kg schwer. Sowas habe ich bis dato noch nicht erlebt. Was müssen das für Fische gewesen sein? Wahrscheinlich alles Dorsche der Kategorie XXL.
Leider mußten wir in der besten Beissphase abbrechen weil es zu dämmern begann. Es waren noch 1,5 Stunden Rückfahrt nötig, und ich wollte nicht unbedingt in die Nacht kommen. Ist zwar mit der Ausrüstung der Boote nicht das Problem, aber trotzdem nicht sehr entspannend. Man sieht zwar auf dem Plotter wohin man fährt aber nicht ob man z.B. ein unbeleuchtetes Boot aufs Korn genommen hat.
Ein dritter Ausflug nach Ørnklakken blieb, bis auf ein paar schöne Rotbarsche, einem schweren Lumb von etwa 6kg und ein paar Klein-Köhlern, die aber auf dem Rückweg bei Synstflua erwischt wurden, erfolglos.
Langsam ging nun der Urlaub zu Ende und es wurde Zeit ein Fazit zu ziehen.
Unter dem Strich kann man folgendes sagen:
Es war ein super Urlaub.
Das Wetter hat gepaßt, mit zum Teil spanischen Verhältnissen, zwar mit viel Wind aber auch mit ruhigen Tagen.
Wir haben unseren Fisch gefangen. Eine 48 Liter Kühlbox war gefüllt, eine kleinere nur zur Hälfte.
Bis auf den Dorsch von Alexander, den Pollak von mir und den Seeteufel von meiner Heidi waren keine sonderlich erwähnenswerten Fänge dabei. Die Fische waren da, ließen sich aber regelrecht betteln.
Wie schon oftmals erwähnt fallen einem auch auf Hitra die Großfische nicht von allein ins Boot. Dieses jahr mußten sie erarbeitet oder auch erfahren werden. (Wir sind dieses Jahr in 4 Wochen etwa 470sm gefahren)
Von Alleingangs-Touren nach Ørnklakken, im Besondern von Gästen die mit Boot, Ausrüstung und Örtlichkeit nicht so vertraut sind ist dringend abzuraten.
Die Fische gibt es auch woanders, allerdings ist in/auf Ørnklakken die Chance einen Kapitalen zu erwischen ungleich größer.
Unerfahrene sollten die Fahrt aber nur mit einem der Guides oder mit einem der Kutter machen.
Die Guides Karsten und Jürgen sind ihr Geld wert, und Karsten kann man für seine Arbeit im ersten Jahr in Steinsjø nur gratulieren. Er macht einen Super-Job.
Nach wie vor ist Hitra eine Reise wert, auch wenn man mal nicht so erfolgreich ist. Es gibt mehr zu sehen/erleben als nur angeln. Man muß es nur wollen. Auch bei einem nur 7 oder 14-Tageaufenthalt.
Abschließen möchte ich mit einem, wie ich ich meine, stimmungsvollen Bild, aufgenommen bei einer abendlichen, Heimfahrt. Im Hintergrund die Insel mit dem Leuchtfeuer von Kvenvaer. Dahinter, aber nicht zu sehen, liegt der Felsen Kråka.
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