afbaumgartner
Stammnaffe
- Registriert
- 14 März 2013
- Beiträge
- 11
Ahoi Mädels und Jungs,
ich war den Januar über in meiner (Zweit-)Heimat, in Acharavi auf Korfu, an der Grenze vom Ionischem Meer zur Adria.
Anglerisch waren die Möglichkeiten etwas eingeschränkt; einmal war das Wetter schwierig und dann hatten wir viel Programm mit Bau- und Ausbaumaßnahmen am Haus.
Zweimal war ich mit meinen griechischen "kleinen Brüdern" Küstennah an der Nordostküste unterwegs zur Angelei auf Rotbrassen, was auch gut funktionierte.
Zwei Tage vor dem Rückflug war das Wetter gut genug, um die Tour 10 nm hoch zu den Diapontischen Inseln an unsere Hauptspots zu machen.
Beim Slippen unseres Boots im Hafen von Agios Stefanos NW konnte ich noch zwei kleine Sepia als frische Köder von einem befreundeten Netzfischer ergattern.
Die Chromatophoren der Kopffüßer waren noch aktiv, also kamen sie gleich in einen Eimer frisches Seewasser.
Da die Berichte von Kollegen dahin gingen, dass unsere Zielfische, Pink Dentex und Sackbrassen bis 75 m herauf gefangen worden waren, machten wir bereits bei 70 Metern die erste Station. In der Regel fisxchen wir ab 100 bis 150 Meter Tiefe.
Ich bereitete eine Zoka mit einer der Sepien vor und ließ sie auswurfbereit im Wassereimer.
Dann klinkte ich mich in die Kukö-Angelei ein, da im Bereich keine großen Fische sichtbar waren, jedoch der Untergrund interessant schien (Tragana, also Geröll in einem Sand-Schlick-Gemisch - was zumindest die Furuno Bottom Discrimination anzeigte) .
Nikos fischte Slow, ich Inchiku.
Mein erster Shot, erster "Biss" und ich kurbelte einen Oktopus von ca. 1,5 Kilo hoch. Erstaunlich welchen Widerstand diese Kopffüßer aufbringen können.
Weiter gab es dort nichts.
Also Motor gestartet und weiter im Suchmodus. Dann diffuse Ansammlungen von Kleinfisch und Kalmar.
Regelmäßig "dumpfe" Attacken der Kalmare. Ein Squidjig oberhalb des Inchikus brachte auch keinen Erfolg.
Also beschloss ich, endlich die Sepia runter zu lassen, an einer 200g Zoka (Bleikopf mit festem Haken und Assists).
Und prompt wurde der Köder attackiert, allerdings mit aggressiven kleinen Bissen, vermutlich Skatharia (Black Seabream).
Nach 5 Minuten Köderkontrolle, es zeigte sich: Der Bart der Sepie war ordentlich rasiert. Immerhin gab es da Leben.
Wir beschließen, weiter zu suchen. Also lass ich die leicht gerupfte Sepie im Wassereimer.
Auf dem Weg vom Meer dahin tintet sie uns auch noch ordentlich das Boot ein, also sofort erst mal mit Schwamm und reichlich Wasser putzen.
Beim nächsten Halt geballt viel Kleinfisch auf immer noch 75-80 Meter.
Ich denke, ok, solange die Sepie noch Tinte blutet und intensiv lockt, ist es einen Versuch wert. Abgelassen, am Grund liegen gelassen. Nach zehn Sekunden ein guter Biss, ich gab Schnur, und sobald das J-Braid sich wieder zu spannen anfing, schlug ich an. Zweimal, dreimal, denn der Haupthaken war ordentlich groß.
Gleich richtiger Widerstand und dann ging die Fahrt los. Der Fisch nimmt ordentlich Schnur von der Hybrid.
Auf Grund des nur 0,40er Vorfachs kann ich den Fisch nicht einfach pumpen, sondern muss ihn leicht antiautoritär nach oben "erziehen".
Wegen der unablässigen Kopfarbeit des Fisches glaube ich bis kurz vor Schluß an einen Amberjack.
Und dann:
Der Fischer, der mir die zwei Sepia gegeben hatte, hatte noch gesagt: Und komm mir nicht ohne eine Sinagrida (Dentex) unter 5 Kilo heim.

Die Freude war groß.
Da Dentexe gerne mit Kumpels unterwegs sind, lasse ich dann auch die zweite Sepie runter, aber außer einer Bartrasur für den Kopffüßer gibt es nichts.
Wir setzen unsere Suche fort, und bei einer erneuten Ansammlung von Kleinzeugs alarmiert mich Nikos schon beim Ablassen, das was großes aufstieg.
In der Folge verfolgt "das Große" dann die Sepie bis zum Grund und haargenau die selbe Art Biss wie zuvor.
Wieder sitzt der Anhieb und wieder arbeite ich den Fisch "laissez faire" nach oben.
Wieder ein Dentex, deutlich kleiner (später in Nikos' Küche mit 3,5 kg gewogen; den großen hab ich nicht gewogen, ist vom Gewicht her sicher mindestens doppelt so schwer gewesen)
Ich bin nun völlig zufrieden, Nikos ist aber außer einer kleinen releaseden Sackbrasse noch Schneider.

Wir machen weiter. Nikos hat auf den Slowjig einen guten Fisch dran und verliert ihn. Totalabriss.
Dann bin ich an der Reihe. Eine Sackbrasse von gut einem Kilo, ideale Größe für's BBQ.
Einige kleinere released. Nikos gelingen noch 2 Sackbrassen der Kiloklasse.
Und dann alarmiert mich Nikos bei mittlerweile 110 m über was "Großes" in unserem Bereich.
Ich spüre, wie etwas den Sea Falcon Inchiku nimmt und weg will.
Ich schlage an, und los geht die Fahrt. Der Fisch spult mich zuerst ordentlich, ich überlege kurz, die Bremse an der Hybrid zu zu drehen und einen Köderabriss zu provozieren, aber dann kommt der Fisch zum Stehen.
Man muss dazu sagen, dass um die Diapontischen Inseln die Gefahr groß ist, dass ein großer Thun oder ein Schwertfisch den Jig oder den Inchiku nimmt und einen komplett spult.
Du hast bei einem großen Fisch Null Chance und daher musst du dich schnell entscheiden, ob du der Fisch eventuell doch kämpfbar ist, oder ob du ihn besser gleich abreissen lässte.
Wir fischen mit PE1.5 - PE2.0.
Der Fisch und ich beginnen eine lange, mehr oder weniger sanfte Argumentation über das hoch und runter. Das Fluchtmuster ist sehr typisch für Thunartige, ebenso die hochfrequenten Kopfschläge.
Am Ende ist es ein Thonin in der Meter-Klasse, den wir noch im Wasser releasen.


Ich nehme aus Mahis und Makrelen praktisch nie pelagische mit. Solch große schon gar nicht. Sie sind toller Sport aber keine gute Küche - im Vergleich zu den Roten.
Ich gab Nikos den kleineren Dentex zum Verzehr mit unseren gemeinsamen Freunden, die Sackbrasse hab ich verschenkt und der große Dentex wartet jetzt geputzt und zweigeteilt in der Tiefkühlung auf meine Rückkehr. Der gibt dann ein Special mit Freunden. Der Vorderteil wird zur Suppe. Das Hinterteil wird eine Variation von Happen.
Ab April bin ich durchgehend auf Korfu. Falls es also einen Boardie dort hin verschlägt, darf er sich gerne melden.
Tight lines, Baumi
ich war den Januar über in meiner (Zweit-)Heimat, in Acharavi auf Korfu, an der Grenze vom Ionischem Meer zur Adria.
Anglerisch waren die Möglichkeiten etwas eingeschränkt; einmal war das Wetter schwierig und dann hatten wir viel Programm mit Bau- und Ausbaumaßnahmen am Haus.
Zweimal war ich mit meinen griechischen "kleinen Brüdern" Küstennah an der Nordostküste unterwegs zur Angelei auf Rotbrassen, was auch gut funktionierte.
Zwei Tage vor dem Rückflug war das Wetter gut genug, um die Tour 10 nm hoch zu den Diapontischen Inseln an unsere Hauptspots zu machen.
Beim Slippen unseres Boots im Hafen von Agios Stefanos NW konnte ich noch zwei kleine Sepia als frische Köder von einem befreundeten Netzfischer ergattern.
Die Chromatophoren der Kopffüßer waren noch aktiv, also kamen sie gleich in einen Eimer frisches Seewasser.
Da die Berichte von Kollegen dahin gingen, dass unsere Zielfische, Pink Dentex und Sackbrassen bis 75 m herauf gefangen worden waren, machten wir bereits bei 70 Metern die erste Station. In der Regel fisxchen wir ab 100 bis 150 Meter Tiefe.
Ich bereitete eine Zoka mit einer der Sepien vor und ließ sie auswurfbereit im Wassereimer.
Dann klinkte ich mich in die Kukö-Angelei ein, da im Bereich keine großen Fische sichtbar waren, jedoch der Untergrund interessant schien (Tragana, also Geröll in einem Sand-Schlick-Gemisch - was zumindest die Furuno Bottom Discrimination anzeigte) .
Nikos fischte Slow, ich Inchiku.
Mein erster Shot, erster "Biss" und ich kurbelte einen Oktopus von ca. 1,5 Kilo hoch. Erstaunlich welchen Widerstand diese Kopffüßer aufbringen können.
Weiter gab es dort nichts.
Also Motor gestartet und weiter im Suchmodus. Dann diffuse Ansammlungen von Kleinfisch und Kalmar.
Regelmäßig "dumpfe" Attacken der Kalmare. Ein Squidjig oberhalb des Inchikus brachte auch keinen Erfolg.
Also beschloss ich, endlich die Sepia runter zu lassen, an einer 200g Zoka (Bleikopf mit festem Haken und Assists).
Und prompt wurde der Köder attackiert, allerdings mit aggressiven kleinen Bissen, vermutlich Skatharia (Black Seabream).
Nach 5 Minuten Köderkontrolle, es zeigte sich: Der Bart der Sepie war ordentlich rasiert. Immerhin gab es da Leben.
Wir beschließen, weiter zu suchen. Also lass ich die leicht gerupfte Sepie im Wassereimer.
Auf dem Weg vom Meer dahin tintet sie uns auch noch ordentlich das Boot ein, also sofort erst mal mit Schwamm und reichlich Wasser putzen.
Beim nächsten Halt geballt viel Kleinfisch auf immer noch 75-80 Meter.
Ich denke, ok, solange die Sepie noch Tinte blutet und intensiv lockt, ist es einen Versuch wert. Abgelassen, am Grund liegen gelassen. Nach zehn Sekunden ein guter Biss, ich gab Schnur, und sobald das J-Braid sich wieder zu spannen anfing, schlug ich an. Zweimal, dreimal, denn der Haupthaken war ordentlich groß.
Gleich richtiger Widerstand und dann ging die Fahrt los. Der Fisch nimmt ordentlich Schnur von der Hybrid.
Auf Grund des nur 0,40er Vorfachs kann ich den Fisch nicht einfach pumpen, sondern muss ihn leicht antiautoritär nach oben "erziehen".
Wegen der unablässigen Kopfarbeit des Fisches glaube ich bis kurz vor Schluß an einen Amberjack.
Und dann:
Der Fischer, der mir die zwei Sepia gegeben hatte, hatte noch gesagt: Und komm mir nicht ohne eine Sinagrida (Dentex) unter 5 Kilo heim.

Die Freude war groß.
Da Dentexe gerne mit Kumpels unterwegs sind, lasse ich dann auch die zweite Sepie runter, aber außer einer Bartrasur für den Kopffüßer gibt es nichts.
Wir setzen unsere Suche fort, und bei einer erneuten Ansammlung von Kleinzeugs alarmiert mich Nikos schon beim Ablassen, das was großes aufstieg.
In der Folge verfolgt "das Große" dann die Sepie bis zum Grund und haargenau die selbe Art Biss wie zuvor.
Wieder sitzt der Anhieb und wieder arbeite ich den Fisch "laissez faire" nach oben.
Wieder ein Dentex, deutlich kleiner (später in Nikos' Küche mit 3,5 kg gewogen; den großen hab ich nicht gewogen, ist vom Gewicht her sicher mindestens doppelt so schwer gewesen)
Ich bin nun völlig zufrieden, Nikos ist aber außer einer kleinen releaseden Sackbrasse noch Schneider.

Wir machen weiter. Nikos hat auf den Slowjig einen guten Fisch dran und verliert ihn. Totalabriss.
Dann bin ich an der Reihe. Eine Sackbrasse von gut einem Kilo, ideale Größe für's BBQ.
Einige kleinere released. Nikos gelingen noch 2 Sackbrassen der Kiloklasse.
Und dann alarmiert mich Nikos bei mittlerweile 110 m über was "Großes" in unserem Bereich.
Ich spüre, wie etwas den Sea Falcon Inchiku nimmt und weg will.
Ich schlage an, und los geht die Fahrt. Der Fisch spult mich zuerst ordentlich, ich überlege kurz, die Bremse an der Hybrid zu zu drehen und einen Köderabriss zu provozieren, aber dann kommt der Fisch zum Stehen.
Man muss dazu sagen, dass um die Diapontischen Inseln die Gefahr groß ist, dass ein großer Thun oder ein Schwertfisch den Jig oder den Inchiku nimmt und einen komplett spult.
Du hast bei einem großen Fisch Null Chance und daher musst du dich schnell entscheiden, ob du der Fisch eventuell doch kämpfbar ist, oder ob du ihn besser gleich abreissen lässte.
Wir fischen mit PE1.5 - PE2.0.
Der Fisch und ich beginnen eine lange, mehr oder weniger sanfte Argumentation über das hoch und runter. Das Fluchtmuster ist sehr typisch für Thunartige, ebenso die hochfrequenten Kopfschläge.
Am Ende ist es ein Thonin in der Meter-Klasse, den wir noch im Wasser releasen.


Ich nehme aus Mahis und Makrelen praktisch nie pelagische mit. Solch große schon gar nicht. Sie sind toller Sport aber keine gute Küche - im Vergleich zu den Roten.
Ich gab Nikos den kleineren Dentex zum Verzehr mit unseren gemeinsamen Freunden, die Sackbrasse hab ich verschenkt und der große Dentex wartet jetzt geputzt und zweigeteilt in der Tiefkühlung auf meine Rückkehr. Der gibt dann ein Special mit Freunden. Der Vorderteil wird zur Suppe. Das Hinterteil wird eine Variation von Happen.
Ab April bin ich durchgehend auf Korfu. Falls es also einen Boardie dort hin verschlägt, darf er sich gerne melden.
Tight lines, Baumi











