Froya - Uttian 2024 Reisebericht

BigFish05

Bigfish05
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Eichstätt
Moin zusammen,

es ist zwar schon eine Weile her, aber dennoch möchte ich euch berichten was so los ist, auf dieser
unscheinbar kleinen Insel Uttian.

Ende Juli 2024 sollte es uns zu einer für uns noch komplett unbekannten Insel im Osten von Froya ziehen..
Uttian liegt nord-östlich von Froya und ist mit einer kleinen Brücke zu erreichen.
Auf der Insel selbst ist nichts los. Ein paar Schafe, ein paar Häuser ansonsten Fels und Sand.
Uttian.PNG

Die Anfahrt war für uns nichts Neues, denn die Trondheimsleia und auch der Afjord wurden von uns die Jahre davor besucht, sodass wir die Strecke ganz gut kannten.
Über Kiel nach Oslo angereist, sind wir dann nach einem kurzen Stopp in Sistranda (Shopping) am Abend auf Uttian angekommen.
Gebucht haben wir bei Sebastian B. welches in Uttian ein neues Camp in seinem Programm hat.
Wer nähere Infos zu den Häusern braucht, einfach per PN melden.

Zielfisch sollte heuer eigentlich der Seehecht sein, doch es sollte anders kommen als erwartet.
Nach fast 20 Jahren in Norwegen dachten wir eigentlich uns kann nichts schocken, doch damit hatten wir nicht gerechnet.
Aber von Anfang an.

Nachdem wir die Hütte eingeräumt und uns erstmal ordentlich gestärkt hatten, wurden natürlich erstmal Rute & Rolle montiert.
Das Haus an sich war sehr gut aufgeteilt, sodass das komplette EG aus 1 Schlafzimmer, Klo + sehr großen Raum mit Gefriertruhe + Filetierplatz + Stauraum zur Verfügung stand.
Ja, richtig gelesen. Filetierplatz im Haus! <-- Für uns komplett neu und ehrlich gesagt haben wir diesen nicht genutzt.
Zum Verpacken aber genial.
haus.PNG

Leider jedoch war deshalb der Filetierplatz draußen, aber wirklich sehr mau. Gut das wir fast immer gutes Wetter hatten.
Bei wirklich widrigen Bedingungen hätten wir tatsächlich drinnen filetieren müssen.
filet.PNG

Die Boote sind top. 100 PS, Plotter+Echo mit gut Stauraum und Tanken vor Ort <-- Besser geht nicht!
Wobei Tanken bei Ebbe nicht immer optimal ist ;-)
tanken.PNG

Aber jetzt zum Wichtigsten, dem Fangerfolg.

Sonntag früh aufgestanden und was zeigt das Thermometer? 29 Grad! What?
Kein Lüftchen, keine Welle. Also erstmal überlegt wie viel Wasser wir aufs Boot nehmen um nicht komplett einzugehen.
Die erste Tour war dann ziemlich ernüchtern. Alle Untiefen nördlich abgeklappert, aber bis auf ein paar Pollacks und vereinzelt Dorsch nix los.
Nachmittag mit ordentlich Farbe im Gesicht wieder rein und erstmal sacken lassen.
Am Abend nochmal raus und ein bisschen Pollack gefunden, aber nicht der rede Wert.
Ich würde mal sagen, ein klassischer Sonntag in einem neuen Revier. Abendbrot war aber eingetütet. Konnte also schlechter laufen ;-)
Gute gesättigt dann spät in die Koje und um 8 Uhr aus dem Heilbuttdrill hart geweckt zu werden.

Neuer Tag, neues Glück!
"Chef, was sagt das Thermometer?" ---> 32 Grad! What the hell?
Also bei aller guter Lieber, aber das hatten wir noch nicht. Kein Lüftchen, stehende Schwüle an Land.
Am Wasser gings dann einigermaßen, aber das scheint den Fischen dann doch etwas auf den Magen zu schlagen.
Konnten die ersten großen Makrelenschwärme ausfindig machen und wollten es heute mal auf Seehecht probieren.
Aber nix! Gesamte Gebiet um den 37m bis zum Festland abgegrast. Kein Biss!
Also wieder umgeschwenkt auf Pollack. Auf diese in dem Gebiet Verlass!
Schöne Pollack bis 90cm und dass in guter Stückzahl sind diese an den äußeren Kanten eigentlich überall zu finden.
Bei diesen Temperaturen haben wir uns dann auf den Morgen und Nacht konzentriert. Ansonsten war es einfach zu heiß!

Wettertechnisch hatten wir die restliche Woche wirklich Achterbahn.
Montag Dauerregen und Wind bei 15 Grad.
Dienstag + Mittwoch top
Donnerstag Sturm <-- Ausfalltag
Freitag Ententeich und am Abend Regen.

Insgesamt muss ich sagen, haben wir uns in diesem Revier total schwer getan.
Es war unendlich viel Kleinköhler auf den Bergen, aber keine Spur von den großen Räubern.
Dorsch, aber das war uns eigentlich klar, war kaum vorhanden.
Vom Seehecht waren wir ziemlich enttäuscht und konnten hier nur einen Einzigen fangen.
Pollack war top! Reines Paradies für diese Fischart.
Konnten sogar einen Pollackschwarm ausfindig machen welcher an einer Kante einen Kleinfischschwarm zerlegt hat. Nur mit unseren Gummis haben die nicht gerechnet ;-)
Seelachs haben wir es nur teilweise versucht bzw. konnten die richtigen Stellen nicht anfahren.
Makrelenschwärme waren ordentlich vorhanden. Unter anderem auch richtige dicke Brummer!

Aber das Highlight schlechthin hatten wir beim Lengangeln.
Am Mittwoch bei sehr guten Bedingungen. Kaum Wind und Welle konnten wir vom örtlichen Guide empfohlenen Lengberg anfahren.
Auf 200m Wassertiefe mitten im Offenen, hat es geknallt aber wie.

Mit ganzer Makrele ging es mit moderaten 500g Blei auf Tiefe.
Ergebnis:
1x Doublette Leng 142cm + Lumb 90cm
1x Doublette Leng 141cm + Lumb 90cm
4 Lumb ca. 80cm
Leng2.PNG
Leng.PNG
Leng23.PNG


Da wurden unsere PB´s mal nach oben geschraubt.
Die Gefrierboxen waren somit schnell gefüllt. Leider konnten wir diesen Spot nur 1x anfahren. Das Wetter mal wieder!

Der örtliche Betreuer, welcher leidenschaftlicher Seelachsangler ist und auch einen Kutter hat, hatte uns einige Top Seelachsstellen gezeigt.
Leider jedoch hat das Wetter nicht mitgemacht (Entfernung 15km) und die Beisszeit (22 Uhr). Das war uns dann doch zu heikel.

Mit einem bunten Mix aus Makrele, Pollack und Leng ging es dann am Samstag wieder nachhause.
Leider wurde der Tunnel Froya - Hitra saniert, sodass wir erst um 8 Uhr durchkamen.

Insgesamt sind wir um eine Erfahrung reicher.
Wie in jedem Gebiet springen die Fische nicht von allein ins Boot und müssen erarbeitet werden.

Wie sich am Schluss herausgestellt hat, wusste der ortsansässige Betreuer nichts von Seehechten.
Hatte er noch nie gefangen, bzw. steht überhaupt nicht auf seiner Fangliste und das obwohl er hier aufgewachsen ist.
Somit können wir eigentlich das bestätigen was wir erlebt haben. Falls es Seehechte dort geben sollte, dann sehr konzentriert.
Mit dem besten Tipps unseres Reiseveranstalters konnten wir diese aber nicht finden.

Somit mein Fazit:

Wer es auf Pollack, Leng, Seelachs und sowieso Makrele abgesehen hat ist in diesem Revier gut aufgehoben.
Dorsch soll es im Frühjahr hier sehr sehr gut gehen, aber für Seehecht gibt es bessere Reviere.
Seelachs sollten hier Ü1m locker zu fangen sein, konnten die Aussage vom Betreuer vor Ort nicht bestätigen.
Landschaftlich reißt mich diese Gebiet nicht wirklich vom Hocker. Sehr karg ohne Berge.
Wer mal im Romsdalfjord war, der wird das Panorama schon etwas vermissen.

Hoffe euch hat mein Bericht gefallen.
Wer Tipps, Karten etc. zu diesem Gebiet braucht einfach per PN melden.
Ich gebe alles Weiter.

Gruß
Bernhard
 
Sehr interessanter Bericht, vielen Dank!
Was ich nicht ganz verstanden habe - was war am Filetierraum auszusetzen?
 
Was ich nicht ganz verstanden habe - was war am Filetierraum auszusetzen?
Ich glaube es geht darum, dass man den nicht unbedingt im eigenen Haus haben will.
Da muss man halt immer penibel sauber machen.
Ob das gut geht mit, unterschiedlichen Bewohnern über die Zeit, lässt sich leicht beantworten :)
 
Sehr interessanter Bericht, vielen Dank!
Was ich nicht ganz verstanden habe - was war am Filetierraum auszusetzen?
Ich glaube es geht darum, dass man den nicht unbedingt im eigenen Haus haben will.
Da muss man halt immer penibel sauber machen.
Ob das gut geht mit, unterschiedlichen Bewohnern über die Zeit, lässt sich leicht beantworten :)
Ja, korrekt.
Der Vorraum, leider habe ich kein Foto ist so groß wie eine Garage.
Also ideal um das ganze Angelzeug, Klamotten oder Schuhe unterzubringen.
Aber es ist halt auch ca. 1m Edelstahl Platte + Spülbecken drinnen um hier filetieren zu können.
Das ganze ist zwar gefliest und kann man auch gut säubern, aber man hat immer einen Grundgeruch drinnen.
Im ersten Augenblick fand ich das cool, in der Praxis aber weniger. Vor allem das zieht dann auch in die Wohnräume etc.
 
Ja, korrekt.
Der Vorraum, leider habe ich kein Foto ist so groß wie eine Garage.
Also ideal um das ganze Angelzeug, Klamotten oder Schuhe unterzubringen.
Aber es ist halt auch ca. 1m Edelstahl Platte + Spülbecken drinnen um hier filetieren zu können.
Das ganze ist zwar gefliest und kann man auch gut säubern, aber man hat immer einen Grundgeruch drinnen.
Im ersten Augenblick fand ich das cool, in der Praxis aber weniger. Vor allem das zieht dann auch in die Wohnräume etc.
Oooch, wenn da eine Türe dazwischen ist... Und so ein Grundgeruch gehört doch zum Angelurlaub:dance:
 
Moin Moin Bernhard, vielen Dank für deinen kurzweiligen Bericht. Hat Spaß gemacht zu lesen.
Gruß Carsten
 
Schöner Bericht. Solche Tipps mit den Bisszeiten sind schon Gold wert. Gerade in einem neuen Revier. Vielen Dank.
 
In welchem Gebiet um Uttian wart ihr unterwegs? Nördlich gibt es genug interessante Ecken. Der 37er ist meistens komplett überfischt. Seehecht lief dieses Jahr bei uns (Svellingen) auch nicht. Unser Vermieter ist der Meinung, daß die Schwärme vom Fischer regelrecht angesammelt wurden.
Kannst du mir Infos zur Unterkunft zukommen lassen?
 
In welchem Gebiet um Uttian wart ihr unterwegs? Nördlich gibt es genug interessante Ecken. Der 37er ist meistens komplett überfischt. Seehecht lief dieses Jahr bei uns (Svellingen) auch nicht. Unser Vermieter ist der Meinung, daß die Schwärme vom Fischer regelrecht angesammelt wurden.
Kannst du mir Infos zur Unterkunft zukommen lassen?
Hab dir eine PN geschickt!
 
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