Erfahrungen mit Valvag auf der Insel Senja

Hoffi

Bassfan
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Kaiserslautern
Hallo Naffen,
Wir planen im August 2020 auf die Insel Senja zu der Kingfisheranlage Valvag zu fliegen. Leider gibt es hierüber im Netz kaum Informationen. Da die Anlage seit 2018 in Betrieb ist sollte doch das eine oder andere Forumsmitglied schon einmal dort gewesen sein. Für einen kurzen Erfahrungsbericht bzw. Infos zur Anlage und zur Fischerei wäre ich dankbar.
 
...ich schließe mich da mal an.
Wir wollen im Juni/Juli 2020 nach Valvag und würde mich über eine kurze Rückmeldung sehr freuen.

Danke
Pedda
 
Hallo,
Schade dass noch kein Forumsmitglied in Valvag war. Gleich nebenan liegt ja die Dintur-Anlage Eidet. Vielleicht war schon jemand dort und kann zumindest einige interessante Fanggebiete benennen.
 
Hallo
Wir waren nun das zweite mal in der Anlage. Es gefällt uns dort sehr gut da es ein Familiär geführtes Camp ist das nicht nur auf den Angeltourismus aus ist. Katrin und ihre Mutter sind hervorragende Gastgeber.
Wie schon vorher gesagt wurde gibt es im Umkreis mehrere Angelcamps ( Kastnesham, Eidet Hafviske , Dyroysund).
Hier findest du im Forum einige gute Stellen wenn ihr nach den Nachbar Camps sucht. Wir waren im Juli und August die letzten 2 Jahre dort und haben sehr gut gefangen.
Wobei man sagen muß das die Unterwasserberge zb. Mefjerdingen fast Fischleer erscheinen. Seelachs zu dieser Zeit allgegenwärtig, auch in guten größen.
Im Freiwasser spielt sich die Hauptangelei ab so zumindest waren unsere Erfahrungen bisher. Wir hatten Seelachse bis 12 Kg Dorsche zwischen 8-18 Kg waren auch im Freiwasser zu fangen. Sobald der Futterfisch reinkam kreischten die Bremsen. Rotbarsch ging auch sehr gut an den Steil abfallenden Kanten.
Heilbutt war etwas schwieriger zu fangen, wobei ich sagen muß wir sind nicht unbedingt die Heilbuttjäger. Wir hatten aber in beiden Jahren als Beifang ca. 6-8 Stück der größte von uns hatte ca. 13 Kg. Im Camp wurden aber auch schon Butte bis 40 Kg gefangen.
Wir fahren nächstes Jahr zum dritten mal dorthin. Dann allerdings etwas später im September. Mal sehen was da so geht.
Bei fragen ruhig raus damit.
Gruß Kammys
 
Hallo Kammys,
Vielen Dank für die Informationen. Hört sich doch schonmal sehr gut an. Wo kann man die Boote betanken?
Gruß Klaus
 
Guten Morgen Klaus
Die Boote werden mit 20 Liter Kanister betankt die man ca.20 Meter von den Booten an der Rezeption sich abholen kann.
In der Rezeption gibt es auch eine kleine Ecke mit guten Angelködern die man zu fairen Preisen kaufen kann.
Grüße auch von einem Klaus:-)
 
Prima, das nenne ich Service. Wenn wir dort gängige Köder kaufen können, wird auch mein Gepäck etwas leichter. Komme mit Sicherheit nochmals mit weiteren Fragen auf Dich zu. Zunächst mal herzlichen Dank
 
Moin,

ich setze hier mal einen mehrteiligen Reisebericht ein, um mich für all die guten Informationen, die ich hier bekommen habe zu revanchieren.

Anreise

Am 3. Juli 2019 hat unsere Reise ins Land der Fjorde begonnen. Gegen 15 Uhr haben wir uns am Flughafen in Hamburg getroffen, eine bunte Truppe im Alter von 12 bis 75 Jahren. Bis auf mich gehören alle zur Familie meines langjährigen Freundes Christoph. Ich kenne Christoph schon so lange, irgendwie gehöre ich auch zur Familie.

Außer uns Beiden sind Christoph’s Bruder Nicho dabei, sowie dessen zwölfjähriger Sohn Simi. Dann als zweiter Neffe Jasper, den Viele ja von unseren Fehmarn-Angler-Kuttertouren kennen. Henning ist dabei, mit 75 Jahren der Senior der Truppe, und Christoph’s Onkel. Dann Flo, der Sohn von Henning, und damit Christoph’s Cousin. Der achte im Bunde ist Jonas, er ist der Freund von Flo’s Schwester und damit Schwager in spe.

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Christoph, Simi, Jonas, Nicho, Jasper, Tom, Henning und Flo (von links nach rechts)

Christoph, Nicho, Henning und Flo sind Norwegen-Experten und waren schon viele Male im Norden. Ich war auch schon einige Male in Norwegen und kenne mit somit etwas aus. Jasper war das letzte Mal als Kind in Norwegen, verfügt also kaum über Norwegen-Erfahrung, das gleiche gilt für Simi. Und Jonas hat noch nie in Norwegen geangelt.

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Um 17:05 Uhr startete unser Flieger in Hamburg mit Ziel Oslo.


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Nach einem kurzen Aufenthalt ging es weiter nach Bardufoss, wo wir gegen 22:40 Uhr gelandet sind. Dann folgte ein ca. 1,5 stündiger Transfer zu unserem gut 100 Kilometer vom Flughafen entfernten Ziel.


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Wir sind im Valvåg Angelcamp, bestehend aus nur drei Häusern, ganz im Süden der Insel Senja. Die Häuser sind ganz neu und in diesem Jahr das erste Mal in der Vermietung. Senja liegt 350 Kilometer nördlich des Polarkreises, was für uns bedeutet, dass man auch um 1:30 Uhr ohne Blitz fotografieren kann.


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Wir haben drei Boote, alles Kværnøboote in 19 Fuß. Diese 5,85 m langen und 2,15 m breiten Aluminiumboote sind perfekt für Angler ausgelegt. Sie sind mit Steuerstand, Staukisten, Rutenhaltern, sowie Echolot/GPS-Kartenplotter ausgestattet. Motorisiert sind sie mit 60 PS starken Mercury-Viertaktmotoren. Die erste Bootsbesatzung wird aus Henning, Flo und Jonas bestehen. Nicho hat Simi und Jasper an Bord und ich bilde mit Christoph auf dem dritten Boot das 3. Team.

Zielfisch Nr. 1 ist der König des Nordmeeres, der Heilbutt! Christoph & Co. haben vor zwei Jahren am Nordkapp erfolgreich gezeigt, dass sie es können. Ich bin gespannt…….
Ein persönlicher Wunsch von mir ist auch der Fang eines Steinbeißers. Dann soll es jetzt im Sommer vor Senja große Seelachse geben, die über tief liegende Unterwasserberge patrouillieren. Die Rotbarschangelei reizt mich persönlich nicht so sehr, aber vielleicht testen wir das auch mal. Und natürlich soll es dort gute Dorsche geben, der „Brot und Butter“ Fisch der Norwegen-Fahrer.

Jetzt noch ein Bier, dann ein paar Stunden schlafen und dann geht’s los!

Fortsetzung folgt!
 
Tag 1

Moin, nach einer kurzen Nacht ging es heute endlich los!

Zum warm Angeln haben wir heute morgen erst mal ein paar Unterwasserberge nach Dorschen und Seelachsen abgefischt. Aber wie heißt es so schön: „Auch in Norwegen springen einem die Fische nicht ins Boot!“ Außer ein paar Küchendorsche ging nichts.

Dann also doch gleich auf Heilbutt. Doch dazu brauchen wir Köderfische. Und selbst das wollte auf Anhieb nicht gelingen. Aber nach einiger Zeit haben wir dann einen Unterwasserberg gefunden, über dem sich ein riesiger Schwarm kleiner Köhler tummelte. Die Heilbutt-Köder waren dann schnell zusammen.

Dann haben wir uns sandige Plateaus gesucht und unsere Naturköder-Montagen ausgebracht. Ein paar Minuten später bekam ich den ersten Biß. Schon nach dem Anhieb war klar: kein Heilbutt. Ein guter Lumb kam an die Oberfläche und wurde noch im Wasser abgehakt. Dann bekam Christoph eine guten Biß, bei 30 m Wassertiefe gut 10 m über Grund. Leider gab‘s einen Schnurbruch, wir wissen nicht mal, was für ein Fisch den 40er Seelachs attackiert hat.

Dann haben wir den Spot gewechselt und dort hatte Simi, unser Youngster, sein Erfolgserlebnis. Unter Mithilfe seines Vaters konnte er einen 1,32 m langen und 27 kg schweren Heilbutt landen.

Weitere Fische gab es dann nicht mehr, aber das war schon mal ein erfolgreicher Einstand.

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Und los!
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Erst mal Köderfische besorgen, die großen Dorsche und Seelachse haben wir nicht gefunden

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Ein Seeadler begleitet uns

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Simi strahlt zu Recht

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Catch of the day

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Simi kann ihn nicht heben

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Das gibt anständige Filets!

Fortsetzung folgt!
 
Tag 2

Moin, für heute war sehr wenig Wind vorhergesagt und deshalb beschlossen wir, die ganze Halbinsel zu umrunden und Heilbuttspots anzufahren, die weit von unserem Camp entfernt sind.

Zunächst mussten wieder Köderfische gefangen werden, was sich heute deutlich einfacher gestaltete. Große Schwärme von kleinen Seelachsen haben über einem Unterwasserberg direkt an der Oberfläche geraubt und konnten mit kleinen Pilkern an der Spinnrute angeworfen werden. Imposant die Fähre der Hurtigruten, die in unmittelbarer Entfernung vorbei fuhr.

Unsere Erwartungen an die Heilbutt-Spots haben sich heute nicht erfüllt. Wir haben gut sechs Stunden konzentriert gefischt, hatten aber nicht einen Heilbutt-Biß. Allerdings waren die Angelbedingungen auch nicht optimal, die Drift lag bei 0,2 bis 0,3 Knoten, manchmal ging sie auch gegen Null.

Wir haben dann beschlossen, noch mal die Dorsche und Seelachse zu suchen. Jedes Boot hat einen anderen Unterwasserberg angefahren, damit wir schnellstmöglich viele Spots prüfen konnten. Christoph und ich hatte das glückliche Händchen und fanden einen guten Platz. Schnell wurden die Anderen informiert und dann ging es los.

Dorsche bis 1,07 m und über 10 kg und Seelachse, die mit 99 cm die magische Meter-Grenze knapp verpassten. Dazu Lumb und Leng und einige schöne Rotbarsche.

Dazu zum Teil T-Shirt-Wetter, wer braucht da schon Heilbutt.

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Das Schiff der Hurtigruten kam uns recht nahe, beim „Full House“ mit Köderfischen ist auch mal die Rute krumm

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Ab zum Heilbutt-Angeln

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Angeln vor traumhafter Kulisse, Warten auf den Heilbutt

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Dann eben auf Seelachs und Dorsch, die großen Seelachse stehen auf „pink“

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Christoph fängt den nächsten, natürlich noch mal 3 cm größer

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Und Dorsch kann er auch

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Grandiose Landschaft

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Der Seeadler bekommt einen unserer Köderfische

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Ein toller Tag geht zuende

Fortsetzung folgt!
 
Tag 3

Moin, für heute war schlechtes Wetter vorhergesagt. Der Wind sollte zwar nur auf 3 bis 4 Beaufort zulegen, aber gegen Mittag sollte Regen aufziehen.

Unser Plan war, es zunächst einmal im Tiefen mit Naturködern auf Leng, Lumb und Rotbarsch zu versuchen. Danach sollte es dann wieder auf Heilbutt gehen. Doch schon beim Köderfisch-Angeln wurde klar, dass das wohl mit dem ersten Teil des Plans nichts wird, es herrschte eine Drift um 1,5 Knoten/Stunde. Also Planänderung, noch einmal auf Dorsch und Seelachs.

Dazu haben wir wieder einen Unterwasserberg angefahren, dort war es „nur“ 60 m tief. Mein Pilker kam gar nicht bis zum Grund, auf halben Weg schnappte sich ein großer Seelachs den Pilker. Es ist absolut beeindruckend, welche Kraft diese Fische der Meter-Klasse haben. Fluchten von 20 bis 30 Meter sind normal und man kann nichts dagegen machen. Kaum hat man etwas Schnur gewonnen, geht es erneut in Richtung Grund. Zum Glück sind sie nicht sehr ausdauernd und irgendwann gibt auch der größte Seelachs auf. Wir haben heute viele Seelachse zwischen 90 und 100 cm gefangen, nur wenige lagen größenmäßig darunter. Dazu etliche Dorsche bis 100 cm.

Nicho konnte heute in 80 m Tiefe einen 85er Heilbutt auf einen für Dorsch und Seelachs gedachten Gummifisch fangen, eine tolle Überraschung.

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Danach ging es zum Heilbutt-Angeln unter Land, wir haben mit unseren Naturköder-Montagen Tiefen von 10 bis 40 m abgefischt. Zuerst bekam Nicho einen guten Biß, den er leider verschlagen hat. Dann hatte Jasper hintereinander 3 Bisse, erst der letzte saß! So konnte Jasper heute seinen ersten Heilbutt fangen, leider war er mit 77 cm knapp untermaßig. Glücklicherweise war er nur leicht gehakt und Nicho hat ihn so gegafft, dass er problemlos zurückgesetzt werden konnte.

Das Wetter wurde schlechter und wir sind reingefahren, schließlich mussten wir noch zwei Stunden filetieren .....

Trotz Schiet-Wetter war es ein toller Tag. Wir konnten tolle Seelachse und Dorsche fangen, dazu zwei Heilbutt.

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Heute war das Wetter ungemütlich, beim Köderfisch-Angeln begegnete uns wieder ein Schiff der Hurtigruten

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Es ging gleich gut los, „pink“ fängt

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Seelachse sind tolle Kämpfer, die Pilker in „silber“ und „pink“ waren die Bringer

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Neben guten Seelachsen gab es auch gute Dorsche

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So ein Lumb vergreift sich an Pilkern, die so groß sind, wie er selber. Dieser endete als Heilbutt-Köder

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Der Heilbutt von Jasper war leider untermaßig und schwimmt wieder

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Das Wetter wurde immer schlechter und so sind wir heute etwas früher reingefahren. Morgen soll dagegen Traumwetter sein.

Fortsetzung folgt!
 
Tag 4

Moin, nachdem der gestrige Tag eher kühl und unangenehm war, empfing uns der heutige Tag mit Sonne, milden Temperaturen und kaum Wind. Die dicken Anzüge konnten im Haus bleiben.

Da wir gestern nicht mehr zum Einkaufen gekommen waren, der kleine Läden liegt 5 km mit dem Boot die Küste hoch, gab es heute Nudeln mit Speck, Eiern und Käse zum Frühstück. Dabei wurde der Plan für den heutigen Tag diskutiert. Steinbeißer und Rotbarsch standen auf der Prioritätenliste ganz oben und damit auch alle anderen grundnahen Fische, die beim Naturköderangeln an den Haken gehen. Und so brachte der Vormittag eine bunte Palette von Fischen in die Boote. Es wurden drei Steinbeißer gefangen, Rotbarsche, natürlich Leng und Lumb und einige Schellfische.

Am Nachmittag ging es dann wieder auf Heilbutt, wobei wir es heute an verschiedenen Plätzen mit Naturködern und Gummifischen probiert haben. Nur Henning konnte einen Biß auf seinen Gummifisch vermelden, den er aber leider nicht verwerten konnte.

Morgen, an Tag 5, geht es komplett auf Heilbutt. Doch erst einmal werden wir morgen früh mit dem Boot zum Einkaufen fahren …..

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Heute war traumhaftes Wetter

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Los geht’s

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Wir wollten Steinbeißer und wir bekamen Steinbeißer,

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.... auch einen der seltenen, gefleckten Steinbeißer

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Kutter vor schneebedeckten Bergen, wir haben teilweise im T-Shirt geangelt

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Außer Steinbeißern gab es Rotbarsch, ....

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.... Schellfisch und ...

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Lumb und Leng.

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Unterwegs trafen wir auf Schweinswale, immer wieder ein klasse Erlebnis

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Zurück an unserer Hütte gab‘s erst mal ein Feierabend-Bier

Fortsetzung folgt!
 
Tag 5

Moin, der heutige Tag fing nicht so gut an!

Das Wetter war zwar wieder bombig, aber andere Dinge passten nicht. Wir mussten dringend Einkaufen, da Brot und Bier fehlten. Also um 6:30 Uhr zu Dritt in eines der Boote und ab zum Supermarkt, der 5 km die Küste hoch liegt und um 7:00 Uhr öffnen sollte. Dem war aber nicht so, die Öffnungszeiten waren von 10:00 bis 20:00 Uhr.

Zum Frühstück gab’s dann 20 Rühreier, was für acht Personen auch nicht die Welt ist. Und weil der Eine oder Andere noch Hunger hatte, gab’s danach noch frisch gebratenes Steinbeißerfilet. Ok, man kann kulinarisch schlechter in den Tag starten, aber es war halt anders geplant.

Das nächste Problem war heute die Beschaffung der Köderfische. Die ganzen letzten Tage war es kaum ein Problem, Köderfische in der richtigen Größe in vernünftiger Menge zu fangen, denn die Schwärme mit kleinen Seelachsen gibt es eigentlich überall. Heute nicht, es war wie verhext. Wir haben gefühlt eine Ewigkeit gebraucht, um für Jeden ein bis zwei Köderfische zu beschaffen.

Wie schon angekündigt, sollte es heute den ganzen Tag auf Heilbutt gehen. Dazu haben wir die Seekarte noch mal genau studiert und uns drei neue Plätze ausgeguckt. Und damit haben wir Alles richtig gemacht.

Nach einer Stunde bekam ich einen deutlichen Biss. Aber schon nach dem Anhieb war klar: kein Heilbutt. Ein guter Lumb hatte sich den Köder geschappt. Er wurde vorsichtig vom Haken gelöst und schwimmt wieder. Inzwischen erhielten wir von den anderen Booten die Mitteilung, dass es dort Heilbuttbisse gab, aber noch kein Fisch gehakt werden konnte.

Dann der nächste Biss, Anhieb gesetzt, Rute krumm, der Fisch zieht sofort Schur von der Rolle. Christoph war sich sofort sicher, dass es ein Heilbutt ist. Langsam konnte ich den Fisch hochpumpen, aber er setzte noch mehrfach zu Fluchten an und zog Schnur von der Rolle. Ein absolut genialer Anblick war, als der Butt im klaren Wasser aus der Tiefe auftauchte. Der erste Gaffversuch ging schief und sofort schoss der Fisch wieder 10 m in die Tiefe. Beim zweiten Mal ging alles gut und der Fisch kam ins Boot, die Freude war riesengroß. Mein erster Heilbutt!

Jetzt war Christoph natürlich angefixt und wieder total motiviert. Und er bekam seine Chance schon eine Stunde später. Der Biss war unspektakulär und wir dachten an einen Lumb, weil sich der Fisch zunächst hochkurbeln ließ. Doch dann bemerkte er wohl, dass er am Haken hing. Es gab lange Fluchten und teilweise blieb der Fisch einfach am Grund liegen und bewegte sich nicht. Doch irgendwann kam er hoch, ein toller Fisch. Das Gaffen im Maul klappte gut und ein 1,19 m langer und gut 20 kg schwerer Heilbutt lag im Boot. Nach ein paar Erinnerungsfotos haben wir den Fisch zurückgesetzt, denn unsere erlaubten Fischmengen sind erreicht, auch weil Simi auf einem der anderen Boote noch einen 86er Butt fangen konnte.

Wir haben dann noch drei Driften gemacht und dann war Feierabend. Auf dem Rückweg dann noch beim Supermarkt vor, um Bier und Brot zu kaufen.

Trotz eines holprigen Starts ist der Tag super geworden. Ich habe meinen ersten Heilbutt gefangen, insgesamt konnten wir heute drei Butt fangen. Dazu ein paar Lumb und einen schönen Dorsch. Ein absolut genialer Angeltag bei Kaiserwetter.

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Und wieder geht es los, das Wetter ist traumhaft

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Geniale Landschaften, die man gar nicht auf Fotos einfangen kann. Das muss man erleben.

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Warten auf den Biss

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Da ist er, mein Goldbutt

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Christoph‘s Kampf mit dem großen Butt, nach einer gefühlten Ewigkeit liegen 1,19 m pure Kraft im Boot

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Auf den anderen Booten wurde auch gefangen, Simi mit 86er Butt

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Überall Seeadler, immer wieder beeindruckend

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Dann mal eben mit dem Boot zum Einkaufen / Supermarkt-Parkplatz für Boote

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Endlich offen, Christoph will gleich den nächsten Butt

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Nur das Nötigste, dann geht’s zum Ferienhaus

Fortsetzung folgt!
 
Tag 6

Moin, heute stand entspanntes Abangeln auf dem Programm. Das Wetter war traumhaft, wir waren nur mit T-Shirt und kurzer Hose auf dem Wasser.

Team „Flo-Henning-Jonas“ wollte es noch einmal auf Heilbutt probieren, denn als einziges Boot hatten sie noch keinen Flachmann gefangen. Vom Team „Nicho-Simi-Jasper“ hatte zwar schon jeder seinen Butt gefangen, aber sie wollten es dem ersten Boot gleich tun.

Christoph und ich sind noch einmal auf ein Steinplateau gefahren, weil ich gerne noch einen Steinbeißer fangen wollte. Die vielen Lumbs waren aber immer schneller am Köder und so haben wir nach einiger Zeit leicht genervt aufgegeben.

Wir sind dann auch zu den Anderen gefahren und haben es noch ein letztes Mal mit Naturköder und Gummifisch auf Heilbutt versucht. Bei Ententeich betrug die Drift nur 0,2 bis 0,3 Knoten, viel zu wenig für das Absuchen größerer Gebiete. Christoph bekam aber trotzdem einen guten Biß auf seinen Köderfisch, leider konnte der Fisch nicht gehakt werden.

Ich habe noch drei Lumb auf Gummifisch gefangen, die alle wieder zurückgesetzt worden sind.

Am frühen Nachmittag haben wir abgebrochen, denn die Boote mussten um 18:00 Uhr gereinigt und aufgetankt übergeben werden.

Jetzt gibt es gleich gebratenes Dorsch- und Lumbfilets, danach geht’s mit einem Bier auf die Terrasse. Morgen früh werden wir um 3:30 Uhr abgeholt, um 6:40 Uhr geht der Flieger.

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Wieder Kaiserwetter

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Erst mal Köderfische fangen, heute in T-Shirt und kurzer Hose

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Läuft ......

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Leider nur Lumb, statt Steinbeißer

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Immer wieder ein Blick auf die tolle Landschaft

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Ab zum Heilbutt-Spot

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Unsere Köderfisch-Montage

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Und dann Warten .....

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Selten sieht man andere Angelboote

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Ein tolles Schauspiel, wenn plötzlich das Wasser „kocht“, weil Seelachse die Sandaale an die Oberfläche treiben. Dort bedienen sich dann auch Möwen und Papageientaucher

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Auf auf die für Heilbutt gedachten Gummifische bissen heute drei Lumb

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Am frühen Nachmittag machten wir uns auf den Heimweg

Fortsetzung folgt!
 
Reisebericht Senja / Valvåg, Juli 2019, Rückreise und Nachbetrachtung

Moin, gestern klingelte der Wecker um 2:30 Uhr, eine Stunde später wurden wir abgeholt und um 6:40 Uhr startete der Flieger in Bardufoss in Richtung Oslo. Dort ein etwas längerer Aufenthalt und dann ging es nach Hamburg, wo wir am späten Nachmittag gelandet sind. Soweit, so gut.

Am Ende fehlte mein Rutenrohr, das meine und die Angeln von Jasper enthält, sowie drei von meinen Rolle, Pilker, Bleie usw. Meine Norwegenrute brauche ich ja erst einmal nicht, aber es sind auch meine beiden Bootsruten samt Rollen dabei, die ich hier auf der Ostsee Fische, sowie meine Meerforellenrute. Außerdem fehlte eine Kühltasche von Henning mit ca. 14 kg Fischfilet. Jetzt, 24 Stunden später, gibt es immer noch keine Nachricht über den Verbleib unserer Gepäck.

Davon abgesehen, war es eine tolle Woche. Die Unterkunft, die Boote und das Angelgebiet sind top und das Wetter zeigte sich bis auf ein paar Stunden leichten Regen am Sonntag von seiner besten Seite. Angeln in kurzer Hose kurz vorm Nordkap, wer hätte das gedacht.

Wir haben gute bis sehr gute Fische gefangen, aber auf den Fotos sieht es leichter aus als es war. Wir mussten sehr viel Suchen und Ausprobieren. Speziell das Auffinden guter Spots gestaltete sich schwierig. Die angeblichen Hotspots auf den Seekartenausschnitten konnte man wie üblich komplett vergessen. Gut, dass unser Stratege Nicho sich wochenlang mit den Seekarten beschäftigt hatte und vielversprechende Punkte makiert hatte. Morgens beim Frühstück und Abends beim Bier wurde viel darüber diskutiert, was wir wo und wie bei der nächsten Ausfahrt machen.

Ich persönlich habe von meinen Mitreiseinden viel über das Heilbuttangeln gelernt und konnte dann auch am vorletzten Tag auch meinen ersten Heilbutt fangen, für mich das Highlight des Urlaubs. Insgesamt haben wir mit acht Personen in sechs Tagen sechs Heilbutt gefangen. Dabei muss man natürlich berücksichtigen, dass wir häufig nur einige Stunden pro Tag auf Heilbutt geangelt haben.

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Simi (12 Jahre alt), unser Heilbutt-König

Ein weiters Highlight war das Speedpilken auf Seelachse der Meter-Klasse, auch ein unbeschreibliches Erlebnis. Nach dem Anbiss laufen sofort 20, 30 oder 40 m Schnur von der Rolle, ohne dass man etwas dagegen machen kann, will man nicht Rute oder Schur riskieren.

Insgesamt haben wir 8 verschiedene Fischarten gefangen: Dorsch, Seelachs, Schellfisch, Leng, Lumb, Rotbarsch, Steinbeißer und Heilbutt.

Ich konnte in dieser Woche keinen Steinbeißer fangen, so bleibt ein Ziel für den nächsten Norwegenurlaub. Im Juli 2020 geht es nach Stolmen südlich von Bergen.

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2:30 Uhr, die Sonne erscheint hinter den Bergen

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Eine Stunde später werden wir abgeholt, der Anhänger ist gut gefüllt

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Von Bardufoss starten wir nach Oslo

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Auf den Bergen Norwegens liegt viel Schnee

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In Oslo haben wir mehrere Stunden Aufenthalt, bevor es weiter nach Hamburg geht

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Wir sehen deutlich Skagen an der nördlichsten Spitze Dänemarks und natürlich Deutschlands schöne Insel Fehmarn

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In Hamburg dann der Ärger über verloren gegangenes Gepäck, wir stehen am „Lost & Found“ Schalter
 
Klasse Bericht mit sehr viel Mühe und Begeisterung geschrieben.
Vielen Dank dafür :a020:
Ja Valvag ist ne ganz tolle Ecke, zum einen Landschaftlich, geschützt gelegen und wie man sieht, Fische gibt's dort auch.

Gruß Björn
 
Wir sind im September in Valvag, die ohnehin schon große Vorfreude wird durch den tollen Reisebericht noch um ein vielfaches gesteigert, dafür "Danke".
 
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