Hier mein kurzer Törnbericht aus 2020 wieder Griechenland:
Datum: 27.06. - 11-07.2020
Gebiet: Ab Athen, Kykladen und Saronischer Golf
Wir hatten für dieses Jahr wieder in Griechenland gechartert, da uns Land, Leute und Preis-Leistungsverhältnis in 2019 sehr gefallen hatten.
Natürlich gab es dieses Jahr durch Corona viele Ungewissheiten und dadurch auch einige Veränderungen der Crew. Letztendlich war die Yacht mit 10 Personen voll belegt.
Letztendlich hatten wir sehr großes Glück in diesem Jahr überhaupt Urlaub machen zu können.
Wir hatten zufällig in Athen gechartert und dort war auch der erste Flughafen, welcher nach dem ersten Lockdown wieder geöffnet hatte.
Wir reisten also mit einem der ersten Flieger an und waren die erste Crew der Saison auf dem Segelboot einer Oceanis 48.
Dieses Jahr waren in der Crew sogar noch ein paar mehr Angelinteressierte und daher wurde der Equipmentberg auch nicht kleiner. Zudem war auch wieder einiges an Schnorchelausrüstung sowie zwei Spearguns dabei, um auch beim Schnorcheln wieder den Fischen nachstellen zu können.
Teaserbar, drei Schleppruten sowie optimierte Rutenhalter, 4 Spinnruten, 2 Spearguns, Apnoeflossen, Kescher, Gaff, Neoprenanzug und jede Menge Köder…
Nach Bootsübergabe und Bunkern des Proviants wurde durch Korbi gleich mal das Hafenbecken mit der Spinnrute bearbeitet J
Am Nächsten Tag ging es los Richtung Osten. Es war kaum etwas los auf dem Wasser und vor Athen lagen sehr viele Containerschiffe auf Reede.
Der Schiffsverkehr war daher so gering wie nie in den letzten Jahren und ließ uns hoffen, dass davon auch das Schleppfischen profitieren würde.
In den folgenden zwei Wochen besiegelten wir Kea, Kythnos, Serifos, Siros, Tinos und Egina.
Ich mach es mal kurz:
Leider wurden wir beim Schleppfischen herbe enttäuscht.
Wir hatten keinen einzigen Biss obwohl wir wieder viel mit verschiedenen Ködern, Teaserbar, Daisychain und Abständen hinter dem Boot experimentierten.
Auch an der Strecke kann es nicht gelegen haben, wir haben in den zwei Wochen 326 sm zurückgelegt und das je nach Bedingungen unter Motor oder Segel.
Aber ich finde auch darüber sollte man schreiben. Vielleicht schätzen dann zukünftige Crews Ihre Erwartungen etwas besser ein als wir es taten. Unseren Erwartungen nach hätten nämlich mindestens 3 Blauwale beißen müssen ;)
Nachdem wir beim Schleppfischen keinen Erfolg hatten, konzentrierten wir uns verstärkt aufs Spinnfischen. Es wurden via google Maps und Seekarte verschiedene Spots auskundschaftet und teilweise mit dem Dinghi abgefahren.
Vom Ufer aus konnten wir dadurch mit den Spinnruten in der Primetime also Morgengrauen oder Abenddämmerung einige Räuber mit Wobblern überlisten.
Barrakudas und Barsche landeten im Kescher.
Insbesondere Drill der Barsche war ein Nervenkitzel nachdem wir den ersten leider in einer Felsenkante verloren hatten. Auch mit meinen Apnoeflossen kam ich nicht annähernd in die Felsspalte runter wohin sich der Barsch geflüchtet haben muss.
Mit der Speargun konnte ich sogar eine Mittelmeermuräne erlegen.
Ein ziemlich kräftiges Tier welches mir ganzschön den Puls in die Höhe Trieb als es unter mir am Speer hing. Was übrigens bezüglich der Muränen und deren Mast durch die alten Römer so alles liest ist Wahnsinn aber eine andere Geschichte…
Auf einem kleinen Lagerfeuer am Strand schmeckten die Fische natürlich vorzüglich. Die Atmosphäre war unvergesslich! Leider auch die kleinen Gräten der Muräne, diese sollte man vielleicht doch besser Filetieren oder gleich im Meer lassen.
Vielleicht lag es an der Jahreszeit, dem vergleichsweise niedrigen Meerestiefe oder doch an uns? Wir konnten es uns jedenfalls nicht erklären warum an den Schleppruten garnichts ging.
Aber in diesen ungewissen Zeiten sollte man sich ja nicht über solche Dinge beklagen.
Wir hatten auf jeden Fall großes Glück überhaupt einen Segeltörn durchführen zu können und durften die Kykladen und den Saronischen Golf so leer erleben wie sie vermutlich nie wieder sein werden. Also Jammern auf ganz hohem Niveau ;)
Viele Grüße
Moritz






